13.02.2009, 19:37
Dilbreena saß gerade mit ihrem Waffenmeister und ihrer ältesten Tochter zusammen, um die Sicherheit der Hausangehörigen zu besprechen, als sich die Tür öffnete. Mit kalter Miene blickte sie den Bediensteten an, der sich ihr sogleich ehrerbietig näherte. Entweder war der Wanre lebensmüde oder er hatte ein sehr dringendes Anliegen, um sie bei der Besprechung zu stören. Bei ihr angekommen verbeugte sich der Diener und hielt ihr ein Pergament entgegen. Die beiden anderen Dunkelelfen waren verstummt und starrten den Mann an.
„Verzeiht die Störung, ehrwürdige Ilharess.“, sagte er leise und unterwürfig.
„Dieses Schreiben wurde soeben abgegeben. Es ist aus Oren und von höchster Wichtigkeit. Mir wurde gesagt, dass Ihr es mit Sicherheit sofort zu lesen wünscht.“
Kurz hob die Ilharess eine Braue.
„Wer hat das gesagt?“, fragte sie den Wanre leise, doch bestimmt.
Dieser zuckte leicht bei ihren Worten zusammen. Wusste er doch nicht den Namen des Mannes.
„Er sagte mir seinen Namen nicht. Doch er trug das Wappen des Hauses.“
Noch leiser war seine Stimme geworden. Dilbreenas Mundwinkel zuckten kurz. Manchmal amüsierte es sie, wie ihre Wirkung auf die Bediensteten war, auch wenn es angesichts der Folgen für ein Vergehen oder ein Versagen nicht weiter verwunderlich war.
„Wurde das Schreiben überprüft?“
Zwar war es aus ihrer Sicht eher eine rhetorische Frage. Denn jedes Schriftstück, was in ihre Hände gelangte, wurde vorher auf Gifte und auf magische Fallen getestet. So überraschte es sie nicht, dass der Diener nickte. Daraufhin nahm sie das Schriftstück entgegen und entließ den Bediensteten mit einem winzigen Winken ihrer linken Hand. Darauf hatte dieser scheinbar nur gewartet. Denn sogleich machte er sich mit hängenden Schultern auf den Weg zur Tür und verließ eilig den Raum.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen entfaltete Dilbreena das Pergament und las es. Ihre Augen verengten sich und für einen winzigen Augenblick konnte man ein erstauntes Schnaufen hören. Dann wurde ihre Miene wieder kalt und streng. Mit einer eleganten Bewegung schmiss sie das Schriftstück auf den Tisch.
„Da, lest selbst.“, sagte sie mit seltsam leiser Stimme.
Die beiden anderen nahmen nacheinander das Pergament auf und lasen es. Der Waffenmeister schüttelte dabei mit dem Kopf und ein leiser Laut des Unmutes war zu hören. Dilbreenas Tochter hingegen schien wütend zu sein. Ihre Augen funkelten wild, als sie das Pergament wieder sinken ließ und ihre Mutter anblickte. Diese nickte ihr leicht zu, als Zeichen, dass sie sprechen dürfte.
„Das kann nicht wahr sein.“, begann sie mit entrüstet. „Wie kommt die Ilharess des Qu´ellar de´Cormra´el dazu, solch eine Tat zu begehen? Als ob wir nicht schon genug Ärger hätten. Erst das Attentat auf sie. Und nun das hier.“ Wütend stieß sie mit einem Finger auf das Pergament.
Dilbreena sah sie weiterhin ruhig an. Sie wusste, dass ihre Tochter Recht hatte. Auch wenn sie es immer wieder erstaunte, wie unbeherrscht sie manchmal ihrer Meinung Ausdruck verlieh.
„Und Ihr, Waffenmeister? Was sagt ihr dazu?“, wendet sie sich an den Dunklen.
Dieser schwieg für einen Moment ehe er zur Antwort anhob.
„Es könnte nicht ungünstiger sein, meine Ilharess.“, sagte er ernst. „Oren hatte bisher keinen Grund, das Kriegsrecht zu verhängen. Und ebenso wenig eine Handhabe, um dieses zu rechtfertigen. Doch diese Tat wird sie in ihrem Beschluss bestärken, unsere Brüder und Schwester in ihrem Land weiter zu verfolgen. Eine sehr schlechte Position, um dahingehend zu intervenieren.“
Die Ilharess nickte. Ihr Waffenmeister hatte einen großen Teil ihrer eigenen Überlegungen ausgesprochen.
„Ihr habt beide Recht.“, sagte sie mit eisiger Stimme.
„Nun, vielleicht hat das Haus Cormra´el eigene Überlegungen, aus dessen Sicht diese Tat mehr als notwendig und gerechtfertigt war.“, redete sie zu ihrer Tochter gewandt weiter.
„Wir wissen zu wenig, als dass wir dies beurteilen können. Und doch ist es zweifellos nicht von Vorteil.“ Die letzten Worte in Richtung Waffenmeister sprechend.
„Ich sehe ebenfalls, dass dies die Beziehungen zu Oren sehr belasten wird. Und im schlimmsten Fall zu einer Eskalation führen könnte. Was, wenn sich jeder daher gelaufene Bauer erdreistet, einen von uns gefangen zu nehmen? Oder schlimmeres?“ Ihr Blick schweifte über die beiden Dunklen.
„Doch eines ist nachwievor ungeklärt. Etwas, was ihr beide vielleicht vergessen habt. Es ist immer noch unklar, warum Oren das Kriegsrecht verhängt hat. Mit wem befinden sie sich im Krieg? Mit uns? Mir ist nichts in der Hinsicht bekannt. Doch dies“, mit einem leichten Kopfnicken Richtung Pergament,“ könnte ihnen den Anlass dazu geben. Und ich denke, dass unser Haus im Moment mit anderen, wichtigeren Dingen als diesen beschäftigt ist.“
Sie hielt inne und starrte mit einem Mal auf das Schriftstück. Doch was wäre, wenn sich aus dieser Tat ein Vorteil für ihr Haus ergeben könnte? Ein verwegener Gedanke nahm in ihrem Kopf Gestalt an. Mit einem leichten Lächeln blickte sie auf die anderen beiden. Einer Katze gleich, die endlich Mäuse zum spielen gefunden hatte.
„Verzeiht die Störung, ehrwürdige Ilharess.“, sagte er leise und unterwürfig.
„Dieses Schreiben wurde soeben abgegeben. Es ist aus Oren und von höchster Wichtigkeit. Mir wurde gesagt, dass Ihr es mit Sicherheit sofort zu lesen wünscht.“
Kurz hob die Ilharess eine Braue.
„Wer hat das gesagt?“, fragte sie den Wanre leise, doch bestimmt.
Dieser zuckte leicht bei ihren Worten zusammen. Wusste er doch nicht den Namen des Mannes.
„Er sagte mir seinen Namen nicht. Doch er trug das Wappen des Hauses.“
Noch leiser war seine Stimme geworden. Dilbreenas Mundwinkel zuckten kurz. Manchmal amüsierte es sie, wie ihre Wirkung auf die Bediensteten war, auch wenn es angesichts der Folgen für ein Vergehen oder ein Versagen nicht weiter verwunderlich war.
„Wurde das Schreiben überprüft?“
Zwar war es aus ihrer Sicht eher eine rhetorische Frage. Denn jedes Schriftstück, was in ihre Hände gelangte, wurde vorher auf Gifte und auf magische Fallen getestet. So überraschte es sie nicht, dass der Diener nickte. Daraufhin nahm sie das Schriftstück entgegen und entließ den Bediensteten mit einem winzigen Winken ihrer linken Hand. Darauf hatte dieser scheinbar nur gewartet. Denn sogleich machte er sich mit hängenden Schultern auf den Weg zur Tür und verließ eilig den Raum.
Kaum hatte sich die Tür geschlossen entfaltete Dilbreena das Pergament und las es. Ihre Augen verengten sich und für einen winzigen Augenblick konnte man ein erstauntes Schnaufen hören. Dann wurde ihre Miene wieder kalt und streng. Mit einer eleganten Bewegung schmiss sie das Schriftstück auf den Tisch.
„Da, lest selbst.“, sagte sie mit seltsam leiser Stimme.
Die beiden anderen nahmen nacheinander das Pergament auf und lasen es. Der Waffenmeister schüttelte dabei mit dem Kopf und ein leiser Laut des Unmutes war zu hören. Dilbreenas Tochter hingegen schien wütend zu sein. Ihre Augen funkelten wild, als sie das Pergament wieder sinken ließ und ihre Mutter anblickte. Diese nickte ihr leicht zu, als Zeichen, dass sie sprechen dürfte.
„Das kann nicht wahr sein.“, begann sie mit entrüstet. „Wie kommt die Ilharess des Qu´ellar de´Cormra´el dazu, solch eine Tat zu begehen? Als ob wir nicht schon genug Ärger hätten. Erst das Attentat auf sie. Und nun das hier.“ Wütend stieß sie mit einem Finger auf das Pergament.
Dilbreena sah sie weiterhin ruhig an. Sie wusste, dass ihre Tochter Recht hatte. Auch wenn sie es immer wieder erstaunte, wie unbeherrscht sie manchmal ihrer Meinung Ausdruck verlieh.
„Und Ihr, Waffenmeister? Was sagt ihr dazu?“, wendet sie sich an den Dunklen.
Dieser schwieg für einen Moment ehe er zur Antwort anhob.
„Es könnte nicht ungünstiger sein, meine Ilharess.“, sagte er ernst. „Oren hatte bisher keinen Grund, das Kriegsrecht zu verhängen. Und ebenso wenig eine Handhabe, um dieses zu rechtfertigen. Doch diese Tat wird sie in ihrem Beschluss bestärken, unsere Brüder und Schwester in ihrem Land weiter zu verfolgen. Eine sehr schlechte Position, um dahingehend zu intervenieren.“
Die Ilharess nickte. Ihr Waffenmeister hatte einen großen Teil ihrer eigenen Überlegungen ausgesprochen.
„Ihr habt beide Recht.“, sagte sie mit eisiger Stimme.
„Nun, vielleicht hat das Haus Cormra´el eigene Überlegungen, aus dessen Sicht diese Tat mehr als notwendig und gerechtfertigt war.“, redete sie zu ihrer Tochter gewandt weiter.
„Wir wissen zu wenig, als dass wir dies beurteilen können. Und doch ist es zweifellos nicht von Vorteil.“ Die letzten Worte in Richtung Waffenmeister sprechend.
„Ich sehe ebenfalls, dass dies die Beziehungen zu Oren sehr belasten wird. Und im schlimmsten Fall zu einer Eskalation führen könnte. Was, wenn sich jeder daher gelaufene Bauer erdreistet, einen von uns gefangen zu nehmen? Oder schlimmeres?“ Ihr Blick schweifte über die beiden Dunklen.
„Doch eines ist nachwievor ungeklärt. Etwas, was ihr beide vielleicht vergessen habt. Es ist immer noch unklar, warum Oren das Kriegsrecht verhängt hat. Mit wem befinden sie sich im Krieg? Mit uns? Mir ist nichts in der Hinsicht bekannt. Doch dies“, mit einem leichten Kopfnicken Richtung Pergament,“ könnte ihnen den Anlass dazu geben. Und ich denke, dass unser Haus im Moment mit anderen, wichtigeren Dingen als diesen beschäftigt ist.“
Sie hielt inne und starrte mit einem Mal auf das Schriftstück. Doch was wäre, wenn sich aus dieser Tat ein Vorteil für ihr Haus ergeben könnte? Ein verwegener Gedanke nahm in ihrem Kopf Gestalt an. Mit einem leichten Lächeln blickte sie auf die anderen beiden. Einer Katze gleich, die endlich Mäuse zum spielen gefunden hatte.
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?