20.02.2009, 18:24
Ghad streckte sich leicht, der Tagesmarsch hatte ihn doch etwas mehr Kraft gekostet als er es gehofft hatte. Dick verhüllt in einem schweren Mantel, welcher normalerweise der Farbe braun, nun in einem reinen weiß, bedeckt mit pulvrigem feinen Schnee. Die Schritte führten ihn im Gasthause zu Dion die Treppenstufen empor, den Gang entlang bis zur letzten Tuere rechts. Sachte umschloss seine Hand den Türknauf, welchen er zögerlich und bemüht leise zu sein hinab drückte.
Galenya saß auf dem Bett, den Blick zum Fenster hinaus gerichtet. Ghad ließ die Tür leise zufallen, den Mantel beim geschlichenen Gehen abstreifend. Er faltete jenen in der Mitte leicht zusammen und hängte diesen über die Stuhllehne. Leise rieselten Flocken von dem Mantel hinab und bildeten kleine Pfützen auf dem Holzboden.
Geliebte..?, seine Stimme klang leise in dem Zimmer an sie heran. Sie rührte sich nicht, aber er konnte an ihren Augen sehen, dass sie wach sein musste. Weniger darauf bedacht leise zu sein, als mehr in ihre Richtung strebend ob ihres irritierenden Schweigens. Minimal bewegte sich ihr Haupt, als er vor ihr stand. Ihre Lippen bewegten sich, doch keine Worte drangen hinaus.
Ghad richtete ein Knie auf das Bett, beide Hände neben Galenya absetzend, lehnte er sich ihr entgegen. Ihre Haut wirkte so blass, das stumme Sprechen, der glasige Blick, welcher ihn nicht traf, sogar als sie ihn ansah. Was ist dir widerfahren? Man könnte meinen dir sei ein Geist erschienen...
Ein Geist..ja.. ein Geist... Ghad erschrak, was mochte ihr bloß widerfahren sein? Seine Finger zogen zärtliche Bahnen über ihre Wangen, ein Kuss legte sich auf ihre Lippen, doch sie blieb still, regte sich nicht, wirkte so apathisch als hätte sie den Tod selbst getroffen.
Nein..kein Geist..er lebt..er lebt Ghad.. Seine Stirn kräuselt sich leicht fragend. Wovon sprach sie bloß..Ghad schien auf der Leitung zu stehen, als sie es ansprach. Doch langsam brachen die Mauern seines Verstandes hinab und er konnte hinüber spähen, gewann Einblicke, welche doch so offensichtlich vor ihm lagen. Er?..er...Benji..?!
Galenya nickte nur stumm ab. Aber..wo..wann..wie? Ghad wirkte perplex, er sank neben ihr auf das Bett, wusste selbst nun nicht mehr so genau was er sagen wollte und sollte, stattdessen legte er die Arme nur noch um sie herum.
Hier vorhin..er ist gerade weg.. Ghads Augen weiteten sich. So saß sie hier nun, gekleidet nur in das duenne Stueck Stoff in Leinen, ihre Augen glasig und leer. Sie war alleine und er sicherlich ein starker Mann. Was..was hat er dir angetan..? Durch Ghads Gedanken rasten die Bilder, wie sich ein dunkler unbekannter Schemen Galenyas bemächtigte und sie nahm, wie es zwischen zwei Liebenden der Fall war.
Seine Umarmung wurde schwächer, seine Arme sanken haltlos an ihren Seiten hinab. Sie wandte sich nun ihm zu, drückte sich an ihn, Schluchzen drang aus ihren Lippen, Tränen füllten die Leere in ihren Augen, welche hart gegen seine Brust prasselten. Ich habe ihn auf einen Met eingeladen hierher... Ghad schloss die Augen, die Vorstellung verfolgte ihn, aber wich dem angenehmen Gefühl von Galenyas Hand in seinem Nacken, die ihn beruhigend kraulte.
Ich hielt ihn für einen jener Ritter, die unter mir dienten in Rune, ich erkannte ihn nicht. Als er mich nach meinem Namen fragte, so nannte ich den meinigen und er fragte mich..ob ich in der Zwischenzeit einen seiner Ahnen zur Frau genommen...ihre Stimme wurde immer schluchzender, konnten die letzten Worte nichtmal mehr aussprechen.
Ghad knurrte innerlich auf, wieso war jener bloß zurück gekehrt, nachdem er sie einfach so alleine für drei Ewigkeiten verließ. Aber..er ging wieder..er hat mich..verlassen.. Irgendwo atmete Ghad erleichtert auf, keimte kurz die Furcht in ihm auf, dass sie nun ihn, wo ihr verstorben geglaubter Verlobter zurückkehrte, ihn für Benji verlassen würde. Es ist besser so..er bringt und brachte dir nur leid, sieh dich an Liebste..er zerstört dich nur...Und dann geht er wieder, nur um sicher gegangen zu sein dein Glück zu zerschmettern!
Galenya riss sich von ihm fort, als wären seine Worte Gift, als wäre er eine zischende Schlange, die sie oder ihr Herzen vergiften wollen. Wie kannst du nur..! Ghad blieb nichts anderes als unwissend, nur so empfindend, sich zu äußern. Etwas was sie sonst doch so schätzte, nun aber eher zu verteufeln schien.
Ich..ich liebe ihn immer noch Ghad. Sein Herz zersprang in 1000 Teile. Wortlos sank er gegen die Wand, während Galenya sich von dem Bett schob. Tränen unterlaufer Augen blickte sie ihn an. Seine Augen füllten sich ebenso mit Tränen, er fühlte wie sich eine leere in ihm ausbreitete. Galenya begann ihre 7 Sachen zu packen. Ghad packte sich das Herzen, sie ging schon wieder einmal und wollte ihn verletzt zurück lassen..nein wollte ihn verlassen.
Die Zeit verstrich ins unendliche, Galenya schien noch immer da zu sein, was ihn geradezu quälte wie ein frischer Quell Wasser in der Wüste, welcher ihm verschlossen blieb. Sie wandte sich plötzlich ihm zu, strich ihm die Tränen aus den Augen. Hatte er sich getäuscht, war sie garnicht fort? Er presste die Augen auf, sah sie nahe an seinem Gesicht. Verzweifelt presste er sie an sich und sie schien sich auch nicht dagegen zu wehren.
Galenya... seine Stimme sprach Bände davon, welche Furcht er trug sie zu verlieren, wie er es genoß, dass sie nicht wieder einfach gegangen war.
Ich liebe dich Galenya...ich liebe DICH! Sie presste ihre Finger auf seinen Mund. Sie schüttelte sich ob seiner Worte. Alles was aus ihren Lippen drang war ein leises, bittendes Küss mich bitte.. Es klang für Ghad als wolle sie sich selbst überzeugen, dass es nicht so war, wie er es fürchtete. Sie näherten sich aneinander an, die Lippen fanden sich, Hände vergruben sich in dem Nacken des anderen und sie küssten sich mit verzweifelnder Leidenschaft.
Die Zeit schien still zu stehen und als Ghad zu Sinnen kam stand er mitten im Raum, nicht länger im Bett liegend. Er drehte sich um, sah das vereinzelte Schwert auf dem Tisch liegen. Schmerzhaft erinnerte er sich daran, wie sie ihm sagte, dass sie mit sich selbst ins Klare kommen wollen würde und verreisen wolle. Als er sie bat zu bleiben, antwortete sie ihm nur, dass er in diesem Zimmer auf sie warten solle. Er hatte ihr sein Schwert gegeben, damit es über sie wachen solle. Ghad taumelte nach hinten fort, fiel in das Bett, welches noch mit ihrer Wärme getränkt war und hinein in einen schmerzhaften Schlaf.
-------------------------------------
Prolog Kapitel 59:
Tage waren vergangen. Eine Mischung aus Sorge, Zorn, Furcht und Beklammtheit hatten seinen Blick und sein Herz getrübt. Schwer gepanzert schritt er auf den Pfaden Lomerias umher. Er spürte den Ruf seines Schwertes, das er Galenya anvertraut hatte. Dunkles ruhte in ihrer Nähe und er sorgte sich ihrer, denn es war schon so eine geraume Weile gewesen. Er hielt es in dem Gastzimmer Dions nicht aus und war aufgebrochen.
Stunden angereichert mit ergebnisloser Reise und Suche verstrichen in Lomeria, als er an einem Wasserfall zwei Gestalten erkannte. Die eine ihm wohl bekannt, die andere befremdlich und verstörend in ihrer Aura. Sein Schritt beschleunigte und er hielt auf sie zu. Das Gefühl von Zorn breitete sich in seinem Herzen aus. Er klappte das Visier seines Helms herab, er wollte nicht, dass sie ihn so sah.
Galenya saß auf dem Bett, den Blick zum Fenster hinaus gerichtet. Ghad ließ die Tür leise zufallen, den Mantel beim geschlichenen Gehen abstreifend. Er faltete jenen in der Mitte leicht zusammen und hängte diesen über die Stuhllehne. Leise rieselten Flocken von dem Mantel hinab und bildeten kleine Pfützen auf dem Holzboden.
Geliebte..?, seine Stimme klang leise in dem Zimmer an sie heran. Sie rührte sich nicht, aber er konnte an ihren Augen sehen, dass sie wach sein musste. Weniger darauf bedacht leise zu sein, als mehr in ihre Richtung strebend ob ihres irritierenden Schweigens. Minimal bewegte sich ihr Haupt, als er vor ihr stand. Ihre Lippen bewegten sich, doch keine Worte drangen hinaus.
Ghad richtete ein Knie auf das Bett, beide Hände neben Galenya absetzend, lehnte er sich ihr entgegen. Ihre Haut wirkte so blass, das stumme Sprechen, der glasige Blick, welcher ihn nicht traf, sogar als sie ihn ansah. Was ist dir widerfahren? Man könnte meinen dir sei ein Geist erschienen...
Ein Geist..ja.. ein Geist... Ghad erschrak, was mochte ihr bloß widerfahren sein? Seine Finger zogen zärtliche Bahnen über ihre Wangen, ein Kuss legte sich auf ihre Lippen, doch sie blieb still, regte sich nicht, wirkte so apathisch als hätte sie den Tod selbst getroffen.
Nein..kein Geist..er lebt..er lebt Ghad.. Seine Stirn kräuselt sich leicht fragend. Wovon sprach sie bloß..Ghad schien auf der Leitung zu stehen, als sie es ansprach. Doch langsam brachen die Mauern seines Verstandes hinab und er konnte hinüber spähen, gewann Einblicke, welche doch so offensichtlich vor ihm lagen. Er?..er...Benji..?!
Galenya nickte nur stumm ab. Aber..wo..wann..wie? Ghad wirkte perplex, er sank neben ihr auf das Bett, wusste selbst nun nicht mehr so genau was er sagen wollte und sollte, stattdessen legte er die Arme nur noch um sie herum.
Hier vorhin..er ist gerade weg.. Ghads Augen weiteten sich. So saß sie hier nun, gekleidet nur in das duenne Stueck Stoff in Leinen, ihre Augen glasig und leer. Sie war alleine und er sicherlich ein starker Mann. Was..was hat er dir angetan..? Durch Ghads Gedanken rasten die Bilder, wie sich ein dunkler unbekannter Schemen Galenyas bemächtigte und sie nahm, wie es zwischen zwei Liebenden der Fall war.
Seine Umarmung wurde schwächer, seine Arme sanken haltlos an ihren Seiten hinab. Sie wandte sich nun ihm zu, drückte sich an ihn, Schluchzen drang aus ihren Lippen, Tränen füllten die Leere in ihren Augen, welche hart gegen seine Brust prasselten. Ich habe ihn auf einen Met eingeladen hierher... Ghad schloss die Augen, die Vorstellung verfolgte ihn, aber wich dem angenehmen Gefühl von Galenyas Hand in seinem Nacken, die ihn beruhigend kraulte.
Ich hielt ihn für einen jener Ritter, die unter mir dienten in Rune, ich erkannte ihn nicht. Als er mich nach meinem Namen fragte, so nannte ich den meinigen und er fragte mich..ob ich in der Zwischenzeit einen seiner Ahnen zur Frau genommen...ihre Stimme wurde immer schluchzender, konnten die letzten Worte nichtmal mehr aussprechen.
Ghad knurrte innerlich auf, wieso war jener bloß zurück gekehrt, nachdem er sie einfach so alleine für drei Ewigkeiten verließ. Aber..er ging wieder..er hat mich..verlassen.. Irgendwo atmete Ghad erleichtert auf, keimte kurz die Furcht in ihm auf, dass sie nun ihn, wo ihr verstorben geglaubter Verlobter zurückkehrte, ihn für Benji verlassen würde. Es ist besser so..er bringt und brachte dir nur leid, sieh dich an Liebste..er zerstört dich nur...Und dann geht er wieder, nur um sicher gegangen zu sein dein Glück zu zerschmettern!
Galenya riss sich von ihm fort, als wären seine Worte Gift, als wäre er eine zischende Schlange, die sie oder ihr Herzen vergiften wollen. Wie kannst du nur..! Ghad blieb nichts anderes als unwissend, nur so empfindend, sich zu äußern. Etwas was sie sonst doch so schätzte, nun aber eher zu verteufeln schien.
Ich..ich liebe ihn immer noch Ghad. Sein Herz zersprang in 1000 Teile. Wortlos sank er gegen die Wand, während Galenya sich von dem Bett schob. Tränen unterlaufer Augen blickte sie ihn an. Seine Augen füllten sich ebenso mit Tränen, er fühlte wie sich eine leere in ihm ausbreitete. Galenya begann ihre 7 Sachen zu packen. Ghad packte sich das Herzen, sie ging schon wieder einmal und wollte ihn verletzt zurück lassen..nein wollte ihn verlassen.
Die Zeit verstrich ins unendliche, Galenya schien noch immer da zu sein, was ihn geradezu quälte wie ein frischer Quell Wasser in der Wüste, welcher ihm verschlossen blieb. Sie wandte sich plötzlich ihm zu, strich ihm die Tränen aus den Augen. Hatte er sich getäuscht, war sie garnicht fort? Er presste die Augen auf, sah sie nahe an seinem Gesicht. Verzweifelt presste er sie an sich und sie schien sich auch nicht dagegen zu wehren.
Galenya... seine Stimme sprach Bände davon, welche Furcht er trug sie zu verlieren, wie er es genoß, dass sie nicht wieder einfach gegangen war.
Ich liebe dich Galenya...ich liebe DICH! Sie presste ihre Finger auf seinen Mund. Sie schüttelte sich ob seiner Worte. Alles was aus ihren Lippen drang war ein leises, bittendes Küss mich bitte.. Es klang für Ghad als wolle sie sich selbst überzeugen, dass es nicht so war, wie er es fürchtete. Sie näherten sich aneinander an, die Lippen fanden sich, Hände vergruben sich in dem Nacken des anderen und sie küssten sich mit verzweifelnder Leidenschaft.
Die Zeit schien still zu stehen und als Ghad zu Sinnen kam stand er mitten im Raum, nicht länger im Bett liegend. Er drehte sich um, sah das vereinzelte Schwert auf dem Tisch liegen. Schmerzhaft erinnerte er sich daran, wie sie ihm sagte, dass sie mit sich selbst ins Klare kommen wollen würde und verreisen wolle. Als er sie bat zu bleiben, antwortete sie ihm nur, dass er in diesem Zimmer auf sie warten solle. Er hatte ihr sein Schwert gegeben, damit es über sie wachen solle. Ghad taumelte nach hinten fort, fiel in das Bett, welches noch mit ihrer Wärme getränkt war und hinein in einen schmerzhaften Schlaf.
-------------------------------------
Prolog Kapitel 59:
Tage waren vergangen. Eine Mischung aus Sorge, Zorn, Furcht und Beklammtheit hatten seinen Blick und sein Herz getrübt. Schwer gepanzert schritt er auf den Pfaden Lomerias umher. Er spürte den Ruf seines Schwertes, das er Galenya anvertraut hatte. Dunkles ruhte in ihrer Nähe und er sorgte sich ihrer, denn es war schon so eine geraume Weile gewesen. Er hielt es in dem Gastzimmer Dions nicht aus und war aufgebrochen.
Stunden angereichert mit ergebnisloser Reise und Suche verstrichen in Lomeria, als er an einem Wasserfall zwei Gestalten erkannte. Die eine ihm wohl bekannt, die andere befremdlich und verstörend in ihrer Aura. Sein Schritt beschleunigte und er hielt auf sie zu. Das Gefühl von Zorn breitete sich in seinem Herzen aus. Er klappte das Visier seines Helms herab, er wollte nicht, dass sie ihn so sah.