12.03.2009, 23:48
Man brauch einen Sündenbock, denn wie hier viele richtig gesagt haben, will man die wirklichen Gründe nicht sehen. Auch wenn es niemandem (außer dem Leidtragenden selbst) schadet sich selbst weh zutun - psychisch gesund ist das nicht.
Viele fressen die Frust und den Ärger jeden Tag in sich hinein - und irgendwann ist der Rand eines jeden Fasses voll. Manchmal kann man den Hahn am Fass öffnen und etwas von der Frust jemand anderem eingießen...
Ich bin derselben Auffassung, jedoch beider zugleich: der Schüler, der eben keine Anerkennung fand und gemobbt wurde, ist einerseits Schuld; die Schüler, die ihn nicht akzeptieren wollten, sind andererseits Schuld.
Doch Schuldzuweisungen helfen (leider) nicht die Tat nachzuvollziehen oder gar rückgängig zu machen.
Dies bedeutet aber nicht, dass sie nicht im Stande sind gewissenhaft zu argumentieren oder dass alle, die das tun, "keine Männer" sind.
Auch die Männer werden von einer Gesellschaft in ein Bild gedrängt. Entspricht man ihm nicht, ist man "out" und wird nicht akzeptiert. Unter anderem "machen Kleider Leute".
Das mit dem "ins Bild drängen" ist etwa so zu verstehen, dass es zum Beispiel "in Mode" ist unter den Achseln keine Haare zu haben oder auch sonst wo rasiert zu sein - ist man das nicht, empfinden es viele als abstoßend, weil die Gesellschaft es eben ungeschrieben vorschreibt (übrigens: in Korea und anderen asiatischen Ländern ist das mit der Behaarung ganz anders - auch das ist eine "ungeschriebene Vorschrift").
Die Gesellschaft gibt jenen, die sich nicht anpassen wollen, keine Chance zum überleben. Also geben diese Leute der Gesellschaft auch keine. Das ist falsch - man sollte zu Dialogen anregen ohne schuldige zu suchen oder präventiv jemanden einzusperren (Minority Report wäre ein Horror-Szenario für mich und alle Bürger ). Man müsste ihnen ohne Wortgewalt erklären warum Dinge so sind wie sie sind - und was sie tun können, um ihre Ideen und Wünsche auch in der Politik durchzusetzen.
Wie man diese Leute aber ausfindig machen will, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es schlicht und ergreifend dumm jeder Aussage, die etwa so lautet "ach die Frau Müller? Ich hasse die .. ist so ne Kuh - ich könnt sie echt schlagen für so ne miese Bewertung", nachzugehen in der Annahme, dass das Kind oder der Jugendliche (oder Erwachsener) seine Worte in die Tat umsetzen will. Den Menschen, die das sagen, reicht so ein Satz oft aus, um ihre Frust abzubauen.
Und diejenigen, über die die Frust Überhand ergreift, werden sicherlich nicht offen kund tun, dass sie marodierend durch die Schullandschaft ziehen werden - die, die das tun (uns war wirklich eindringlich tun), hoffen dann vermutlich eher, dass sie der Gesellschaft soviel bedeuten, dass diese sie daran hindert.
Den Fehler hat nicht einmal die Politik bei sich zu suchen, sondern wirklich die Gesellschaft, die zum Teil ihre "Normen" auf alten Vorurteilen aufsetzt - und daher solche Ausreißer erntet. Ich will niemanden damit rechtfertigen - nur sagen, dass der Fehler bei der Gesellschaft zu suchen ist, die im gewissen Maße einen jeden von uns erzieht.
mfg,
Ali.
Viele fressen die Frust und den Ärger jeden Tag in sich hinein - und irgendwann ist der Rand eines jeden Fasses voll. Manchmal kann man den Hahn am Fass öffnen und etwas von der Frust jemand anderem eingießen...
Zitat:es liegt definitiv einfach an den schuelern selber
Ich bin derselben Auffassung, jedoch beider zugleich: der Schüler, der eben keine Anerkennung fand und gemobbt wurde, ist einerseits Schuld; die Schüler, die ihn nicht akzeptieren wollten, sind andererseits Schuld.
Doch Schuldzuweisungen helfen (leider) nicht die Tat nachzuvollziehen oder gar rückgängig zu machen.
Zitat:es sind meistens jungs,die werden dann gemobbt oder kriegen kein maedchen abRichtig. Aber wer schreibt quasi die Werte vor, dass es "besser" ist "ein Mädchen abzukriegen" als keines abzukriegen? Die Gesellschaft. Ich glaube - der ganzen Gleichstellung von Mann und Frau zum trotz - dass es den Männern oftmals eher eingeräumt wird ihre Probleme auf barbarische Art und Weise auszutragen.
Dies bedeutet aber nicht, dass sie nicht im Stande sind gewissenhaft zu argumentieren oder dass alle, die das tun, "keine Männer" sind.
Auch die Männer werden von einer Gesellschaft in ein Bild gedrängt. Entspricht man ihm nicht, ist man "out" und wird nicht akzeptiert. Unter anderem "machen Kleider Leute".
Das mit dem "ins Bild drängen" ist etwa so zu verstehen, dass es zum Beispiel "in Mode" ist unter den Achseln keine Haare zu haben oder auch sonst wo rasiert zu sein - ist man das nicht, empfinden es viele als abstoßend, weil die Gesellschaft es eben ungeschrieben vorschreibt (übrigens: in Korea und anderen asiatischen Ländern ist das mit der Behaarung ganz anders - auch das ist eine "ungeschriebene Vorschrift").
Die Gesellschaft gibt jenen, die sich nicht anpassen wollen, keine Chance zum überleben. Also geben diese Leute der Gesellschaft auch keine. Das ist falsch - man sollte zu Dialogen anregen ohne schuldige zu suchen oder präventiv jemanden einzusperren (Minority Report wäre ein Horror-Szenario für mich und alle Bürger ). Man müsste ihnen ohne Wortgewalt erklären warum Dinge so sind wie sie sind - und was sie tun können, um ihre Ideen und Wünsche auch in der Politik durchzusetzen.
Wie man diese Leute aber ausfindig machen will, weiß ich nicht. Jedenfalls ist es schlicht und ergreifend dumm jeder Aussage, die etwa so lautet "ach die Frau Müller? Ich hasse die .. ist so ne Kuh - ich könnt sie echt schlagen für so ne miese Bewertung", nachzugehen in der Annahme, dass das Kind oder der Jugendliche (oder Erwachsener) seine Worte in die Tat umsetzen will. Den Menschen, die das sagen, reicht so ein Satz oft aus, um ihre Frust abzubauen.
Und diejenigen, über die die Frust Überhand ergreift, werden sicherlich nicht offen kund tun, dass sie marodierend durch die Schullandschaft ziehen werden - die, die das tun (uns war wirklich eindringlich tun), hoffen dann vermutlich eher, dass sie der Gesellschaft soviel bedeuten, dass diese sie daran hindert.
Den Fehler hat nicht einmal die Politik bei sich zu suchen, sondern wirklich die Gesellschaft, die zum Teil ihre "Normen" auf alten Vorurteilen aufsetzt - und daher solche Ausreißer erntet. Ich will niemanden damit rechtfertigen - nur sagen, dass der Fehler bei der Gesellschaft zu suchen ist, die im gewissen Maße einen jeden von uns erzieht.
mfg,
Ali.
Anwesend - ab und an.