11.04.2009, 03:28
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Kapitel 58- Teil 2 ___________________________
Zeit war vergangen, über das Land gezogen wie etwas, das man nicht abwenden konnte. Sie brachte gute und schlechte Tage über Aden. Dinge geschahen, weil sie es mussten. Unaufhaltsam.
Und so kam es, dass Benji Draug und Ghad von Buloth aufeinander trafen. Worte flogen, trafen, wie Pfeile. Doch nicht ins eigentlich vorgesehene Ziel. Galenya verlor das unbeborene Kind, verließ Ghad letztendlich und war nunmehr allein. Benji war fort, nach dem Zwischenfall mit dem Ritter. Sein Kampf war nunmehr geschlagen, so dachte Galenya.
Ghad hatte sich von ihr abgewandt, den Treueschwur der wahren Freundschaft hatten sie abgelegt, doch schien es für ihn vielmehr eine Pflicht, die er als Ritter inne hatte. Mit sich trug. Denn er glaubte ihr nicht, obgleich sie stehts aufrichtig war, hatte sie ihn verloren. Sowie das gemeinsame Kind.
In ihrer Einsamkeit reiste Galenya nach Aden, um nach Tameriel zu suchen. Ungewiss war ihr die Reaktion des Elfen auf die Kindheitsfreundin, doch die Sorge war unberechtigt: Sie fand ihn nicht.
Nach Benji zu suchen hatte sie ebenso aufgegeben. Sie wusste, dass er sie finden würde, sobald er sie finden wollte. Er hatte den Werwolf im Griff, doch war die Gefahr, die er so in sich trug nie ganz gebannt- schlief vielmehr nur. Das Letzte was er wollte war, sie zu gefährden.
Nachdem sie das Kind verloren hatte, sahen sie sich einmal, liebten sich, schworen sich abermals die Treue. Der Ringfinger Galenyas war nicht länger leer. Sie gehörte wieder zu ihm, Benji, den sie so lange auf so schmerzliche Art und Weise missen musste. Doch Galenya war schwach. Es war so viel geschehen, dass sie müde hat werden lassen. Die elfische Magie, die in ihr wohnte, war erloschen. Eine Erkenntnis, die ihr langsam kam. Das Vertrauen der Elfen, das Geschenk, dass sie ihr gegeben hatte, die Magie des Wassers und des Eises anzuwenden, als Kampfmagierin... es schien verloschen seit dem letzten Zusammentreffen mit Benji. Die Krallen hatten Narben hinterlassen- auf den Oberarmen Galenyas sowie viel tiefer, dort, wo einst das Geschenk der Elfen schlummerte. Ehe es erlosch, gleich einer Kerzenflamme, die ein kalter Lufthauch trifft. Sich mit einem chaotisch- bösen Geschöpf einzulassen, wie einem Werwolf... undenkbar für die Reinheit und Guthaftigkeit einer Elfe. Und so kam es, dass sich auch die elfische Magie von ihrer Trägerin abwandte.
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Kapitel 60 ________________________________
Die Zeit kam, veränderte, zog weiter, doch verschwand nie ganz, denn sie trug uns stehts voran. Veränderte, prägte, schuf Leben und ließ es wieder ersterben. Denn so musste es sein...
Gedenkenverloren striff der Blick der Kriegerin durch die spärlich beblätterten Äste des Waldes. Der Frühling kam und die Strahlen der Mittagssonne wärmten ihre durchgefrohrenen Glieder. Langsam senkten sich die rehbraunen Augen des Waldbodens, glitten über ihn, verharrten auf der Spur eines Kaninchens. Sie hockte sich langsam nieder, begutachtete die Spur. Sie war noch nicht alt, vielleicht zehn Minuten. Oder auch nur fünf. Galenya richtete sich auf, schulterte das Zweihandschwert, auf das sie sich abgestützt hatte. Ihre Schritte trugen sie weiter, jedoch nicht dem Kaninchen hinterher, sondern an einen nahen Bach. Sie kniete nieder, löschte den Durst, der über den Morgen doch etwas quälend geworden war. Ehe sie sich wieder aufrichtete, fiel der Blick ins Wasser, in dem sie sich selbst erkannte. Die spiegelverkehrte Gegenüber hatte nicht viel mit der Galenya gemein, die Ghad und Benji kannten. Die Muskeln waren gestählt und kräftig wie damals, bevor der Ork sie angegriffen hatte, doch zierte keine funkelnde Plattenrüstung den Körper, sondern eine dünne Lederrüstung in hellen Brauntönen. Das Glitzern des Metals würde jede Beute verscheuchen, die einmal ein lohnendes Abendessen werden konnte. Am Gürtel ging eine Armbrust, eine kleine Tasche mit Bolzen - auf dem Rücken war ein prächtiger Zweihänder angebracht. Das Schwert war alt, das sah jeder, der etwas Ahnung von Waffen hatte, doch es schien scharf.
Die Sonne, der sie nun doch jeden Tag ausgesetzt war, seitdem sie nicht mehr das kleine Zimmer in der Taverne ihr Eigen nannte, hatte das braune Haar gebleicht, wie sie es stehts im Sommer zutun vermag - doch deutlich früher jetzt. Die Natur, der Wald.. all dies hatten die, die einst eine Lady zu Aden war, verändert. Geprägt. Zu dem gemacht, was sie jetzt war. Eine freie Kriegerin.
Kapitel 58- Teil 2 ___________________________
Zeit war vergangen, über das Land gezogen wie etwas, das man nicht abwenden konnte. Sie brachte gute und schlechte Tage über Aden. Dinge geschahen, weil sie es mussten. Unaufhaltsam.
Und so kam es, dass Benji Draug und Ghad von Buloth aufeinander trafen. Worte flogen, trafen, wie Pfeile. Doch nicht ins eigentlich vorgesehene Ziel. Galenya verlor das unbeborene Kind, verließ Ghad letztendlich und war nunmehr allein. Benji war fort, nach dem Zwischenfall mit dem Ritter. Sein Kampf war nunmehr geschlagen, so dachte Galenya.
Ghad hatte sich von ihr abgewandt, den Treueschwur der wahren Freundschaft hatten sie abgelegt, doch schien es für ihn vielmehr eine Pflicht, die er als Ritter inne hatte. Mit sich trug. Denn er glaubte ihr nicht, obgleich sie stehts aufrichtig war, hatte sie ihn verloren. Sowie das gemeinsame Kind.
In ihrer Einsamkeit reiste Galenya nach Aden, um nach Tameriel zu suchen. Ungewiss war ihr die Reaktion des Elfen auf die Kindheitsfreundin, doch die Sorge war unberechtigt: Sie fand ihn nicht.
Nach Benji zu suchen hatte sie ebenso aufgegeben. Sie wusste, dass er sie finden würde, sobald er sie finden wollte. Er hatte den Werwolf im Griff, doch war die Gefahr, die er so in sich trug nie ganz gebannt- schlief vielmehr nur. Das Letzte was er wollte war, sie zu gefährden.
Nachdem sie das Kind verloren hatte, sahen sie sich einmal, liebten sich, schworen sich abermals die Treue. Der Ringfinger Galenyas war nicht länger leer. Sie gehörte wieder zu ihm, Benji, den sie so lange auf so schmerzliche Art und Weise missen musste. Doch Galenya war schwach. Es war so viel geschehen, dass sie müde hat werden lassen. Die elfische Magie, die in ihr wohnte, war erloschen. Eine Erkenntnis, die ihr langsam kam. Das Vertrauen der Elfen, das Geschenk, dass sie ihr gegeben hatte, die Magie des Wassers und des Eises anzuwenden, als Kampfmagierin... es schien verloschen seit dem letzten Zusammentreffen mit Benji. Die Krallen hatten Narben hinterlassen- auf den Oberarmen Galenyas sowie viel tiefer, dort, wo einst das Geschenk der Elfen schlummerte. Ehe es erlosch, gleich einer Kerzenflamme, die ein kalter Lufthauch trifft. Sich mit einem chaotisch- bösen Geschöpf einzulassen, wie einem Werwolf... undenkbar für die Reinheit und Guthaftigkeit einer Elfe. Und so kam es, dass sich auch die elfische Magie von ihrer Trägerin abwandte.
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Kapitel 60 ________________________________
Die Zeit kam, veränderte, zog weiter, doch verschwand nie ganz, denn sie trug uns stehts voran. Veränderte, prägte, schuf Leben und ließ es wieder ersterben. Denn so musste es sein...
Gedenkenverloren striff der Blick der Kriegerin durch die spärlich beblätterten Äste des Waldes. Der Frühling kam und die Strahlen der Mittagssonne wärmten ihre durchgefrohrenen Glieder. Langsam senkten sich die rehbraunen Augen des Waldbodens, glitten über ihn, verharrten auf der Spur eines Kaninchens. Sie hockte sich langsam nieder, begutachtete die Spur. Sie war noch nicht alt, vielleicht zehn Minuten. Oder auch nur fünf. Galenya richtete sich auf, schulterte das Zweihandschwert, auf das sie sich abgestützt hatte. Ihre Schritte trugen sie weiter, jedoch nicht dem Kaninchen hinterher, sondern an einen nahen Bach. Sie kniete nieder, löschte den Durst, der über den Morgen doch etwas quälend geworden war. Ehe sie sich wieder aufrichtete, fiel der Blick ins Wasser, in dem sie sich selbst erkannte. Die spiegelverkehrte Gegenüber hatte nicht viel mit der Galenya gemein, die Ghad und Benji kannten. Die Muskeln waren gestählt und kräftig wie damals, bevor der Ork sie angegriffen hatte, doch zierte keine funkelnde Plattenrüstung den Körper, sondern eine dünne Lederrüstung in hellen Brauntönen. Das Glitzern des Metals würde jede Beute verscheuchen, die einmal ein lohnendes Abendessen werden konnte. Am Gürtel ging eine Armbrust, eine kleine Tasche mit Bolzen - auf dem Rücken war ein prächtiger Zweihänder angebracht. Das Schwert war alt, das sah jeder, der etwas Ahnung von Waffen hatte, doch es schien scharf.
Die Sonne, der sie nun doch jeden Tag ausgesetzt war, seitdem sie nicht mehr das kleine Zimmer in der Taverne ihr Eigen nannte, hatte das braune Haar gebleicht, wie sie es stehts im Sommer zutun vermag - doch deutlich früher jetzt. Die Natur, der Wald.. all dies hatten die, die einst eine Lady zu Aden war, verändert. Geprägt. Zu dem gemacht, was sie jetzt war. Eine freie Kriegerin.