Getrennte Wege

[Lelwani]

Und hier begeht die Orok, Gegnerin des Thandorak, einen entscheidenden Fehler: Kaum auf die Beine gekommen, entschließt sie sich dazu, ihrem Widersacher erneut gegenüberzutreten, nachdem er auf sie zustürmt, dann einen Schritt zur Seite zu machen und ihn mit ihrer verbliebenen Faustwaffe zu treffen. Doch sie unterschätzt seine Geschwindigkeit und so erfasst sie die Wucht seines Angriffes voll. Nun ist sie wohl ganz der Willkür ihres Angreifers ausgeliefert. Ist der Kampf schon zu Ende?

Langsam zerstreut sich der Widerstand der Attackierenden; immer weiter können die Neruga zum Ende der Schlucht vorstoßen, als plötzlich der Kampfschrei Thandoraks erklingt.

In den hinteren Schlachtreihen zucken tatsächlich einige der weniger erfahrenen Kämpfer beider Seiten ob des Schreis des Neruga-Anführers zusammen; auch Kashaqq ist unter ihnen.

Rorrth, der recht nahe bei seinem jungen Kampfgefährten postiert ist, sieht es genau, als er ein wenig Zeit hat, nachdem er sich unter einem Hieb durchgeduckt hat: Kashaqq sieht zur Seite, nur für die Zeitspanne, die eine Fliege für den Flügelschlag braucht... und dieser Moment reicht aus, damit sein Gegner dessen Verteidigung mit Leichtigkeit überwinden und mit einer blitzschnellen, geschickten Bewegung seiner Faustwaffe dessen Hals verletzen kann. Der junge Orok wendet sich erstaunt um, als könne er das eben Geschehene nicht fassen. Und die Wunde sieht zuerst auch nicht schlimm aus, zumindest solange, bis das Blut in Stößen aus ihr hervorbricht.

Rorrth sieht sich außerstande etwas zu tun - er kann seinem Kameraden weder zu Hilfe kommen noch ihn rächen. Er muss zusehen, wie sein neugewonnener Freund in die Knie geht und einen langsamen Tod stirbt. Und hätte er nicht den erfahrenen Kämpfer an seiner Seite gehabt, hätte ihn in diesem Moment dieses Schicksal ebenso ereilt; doch der Haudegen kann einen Schlag abwehren, der direkt auf Rorrths Kopf gezielt hätte. Und weiter geht der Kampf, setzt sich in kleinen Scharmützeln fort...