Schatten in der Nacht

[Falador]

Es zerrt an ihm. Seit langer Zeit, ja seit fast schon gefühlten Zeitaltern, erweckt etwas anderes, als das Erbe seines Meisters sein Interesse. Das Gefühl von simpler Unwissenheit und der damit verbundenen Neugier lässt in ihm eine Art Glückgesfühl anwachsen. So viel wusste er, so viel kannte er und soviel hatten seine Augen schon gesehen doch dies hier, ... war etwas anderes. Stunde um Stunde hatte er im Schatten der Gasse gestanden, seine Fühler ausgestreckt, gewartet. Und nun ist sein Blickt starr auf den im Schatten liegenden Gemischtwarenladen gerichtet. Ein dichtes Geflecht aus Wolken lassen das Licht des Mondes kaum durch aber er wartet auf eine Bewegung, eine Veränderung der Schatten. Nicht jene dunkle Flecken die einem, wenn man sie lange genug anstarrt, vorgaukeln sie tanzen umher oder winden sich in ihrer eigenen Schwärze. Nein, er suchte nach schnellen aber dennoch verstohlenen Bewegungen, solche wie sie eine Raubkatze auf der Nächtlichen Pirsch macht. Aber alles was er ausmachen kann ist die im Halbschatten liegende Häuserreihe, und der Gemischtwarenladen mittendrin, ohne Regungen, ohne verstohlene Bewegungen. Seine enstellten Lippen zu einem Schmunzeln verzerrt trit er aus der Schwärze der Gasse in den Schatten des Marktes. Seine dunkle Gestalt in der schweren weiten Kutte wird schnell auszumachen sein für die vielen Augen dieser Nacht, das war ihm bewusst. Aber er musste einfach wissen mit wem diese kleine Stadt es hier zu tun hatte. Er hatte die Gefährlichkeiten gespürt, gestern Nacht auf diesem Dach. Diese irren Gedanken einer Tod bringenden Vergnügung erinnerten ihn unterschwellig an etwas. War er doch einst ganz ähnlichem Zeitvertreib nachgegangen. Wieder muss er schmunzeln.

Er liess seine Kräfte ruhen, aber dennoch spürrte er die Augen die ihm über den Platz folgten. Das paar auf dem Dach des Waffenladens. Das paar Augen hinter den Gardinen des Fensters auf der anderen Seite des Marktes. Die verengten Augen die ihm aus einer Nische eines Kamins her musterten. Für jene Augen mussten seine Bewegungen unsäglich langsam wirken, und der Schemen seiner Gestalt nähert sich langsam und so gut wie lautlos der anderen Seite und damit dem Gemischtwarenladen. Er musste sehen was sich im Schatten tollte. Er musste sehen wer sich in der Nacht auf eine vergnügliche Pirsch des Blutes begab. Seine Gestalt taucht in die Schatten der Nischen und Gassen ein. Er muss ganz in der nähe sein... ganz in der näh.. doch dann erreichen seine Ohren das Geheul eines Menschenbalges...