06.03.2007, 19:19
"Alle Wesen sind grau, es gibt kein schwarz oder weis. Der Mörder verschohnt die Fliege an der Wand, die der heilige Priester erschlägt."
Lucrezia di Borgia zu ihrem Sohn Chiaro
Ein Feuerpfeil stieg Punkt Mitternacht in den sternenklaren Nachthimmel.
Die Frau erhob ihre Stimme zum Gesang:
"Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt."
Die dunklen Ecken des Waldes schienen lebendig zu werden. Von allen Seiten drang das hyänenartige Kichern der schwarzen Gestalten.
Diese drangen lautlos in das Dorf ein und unter Torrics Befehl begannen sie ihr Werk.
Der Gesang der Qualen begann.
Frauen rennen aus ihren Häusern in wilder Panik, oftmals bluten sie am Unterleib oder sind grausamst entstellt.
Die Männer bewaffnen sich mit bäuerlichem Werkzeug um den unsichtbaren Angreifer zu vertreiben.
Kindergeschrei erfüllt das Dorf und das weinen junger Mütter.
Doch die Frau singt unbeirrt weiter zu dem Dorf: "Freude schöner Götterfunken.."
Ich schrie auf und schoss aus meinem Bett hoch. Schwer atmend schüttelte ich meinen Kopf. Ich war schweisgebadet, es dauerte auch einen Moment bis ich begriff wo ich war; ich war in meinem kargen Zimmer in Dion. Einzig die Tarotkarte von Creola lag auf meinen Nachttisch und stellte den einzigen stimmigen Farbfleck in meinem Zimmer da.
Ich hob meinem Blick auf meine von mir mit Worten übersähte Wand, die mir als Gedankenhilfe und Notizblock zugleich diente. Eine kroteske Zusammenstellung aus Worten wie "Angst" und "Roy the Cat".
Aber mir war im Moment nicht zum lachen zumute. Ich fühlte mich fahrig und mein kaum verheilter Kiefer, den ich mir in einem Ehrenkampf mit der Orkin Othaqa angebrochen hatte, schmerzte höllisch.
Ich stand auf, im Bett liegen zu bleiben brachte mich auch nicht weiter. Meine Schritte glitten von der Dachstube hinunter in den Hintergarten des Ladens fuer Magiebedarf in Dion. Dort hatte mein Vermieter immer Wasser zum Waschen bereitgestellt. Ich schälte mich aus der nasen Schlafkleidung und leerte mir einen Eimer Wasser ueber um meinen Kopf endlich wieder klar zu kriegen und meine Schmerzen unter dem eiskalten Wasser zu betäuben. Was zum Teufel war das eben. Ich kannte diesen Ort nicht und doch agte alles in mir, das ich dort war. In dem Dorf das von schattenartigen Meuchelmördern niedergemetzelt wurde.
Ich zitterte leicht. Der Name Torric brannte sich wie Feuer in Gedächtnis.
Ich kannte diesen verdammten Namen, der wie ein Fluch über mir schwebte und mich wohl bis in mein Grab verfolgen würde. Ich knirschte mit den Zähnen, eigentlich hatte ich diesen Namen laengst vergessen..
Zumindestens war es meine Hoffnung.
Es beschlich mich ein beissendes Laecheln. Ich würde ihn nicht vergessen, den dieser hatte seinen eigenen Willen und würde es sicherlich nicht zulassen das ich ihn je wirklich vergass.
Ich nahm meine Kleidung und legte sie ueber meine Schulter, als ich langsam die Treppe hinauf in mein Zimmer. Mein Blick glitt wieder an die Wand, mein geistiger Mittelpunkt in dem Zimmer. Ich nahm ein wenig Asche aus dem Kamin und vermischte es mit Talk ehe ich mit blosen Händen an die Wand schreib. Nun gut sprechen wir eher von krakeln.
TORRIC
"WER BIN ICH?"
Der Traum hatte mir eines klar gemacht. Ich kannte mich selbst eigentlich am wenigstens. Vielleicht war auch das was ich am meisten fürchtete. Mein Kampf mit der Orkin und der Traum hatte es bestätigt.
Ich kannte mich elbst nicht und ich war zu selbstzerstörerischen Taten fähig. Warum?
Was trieb mein Unterbewusstsein dazu solche Dinge zu tun?
Waren es Schuldgefühle die mit Torric in Verbindung standen.
Der Kampf mit der Orkin hatte mir nicht die Ehre gebracht, die ich scheinheilig mir selbst vorgelogen hatte. Noch nicht einmal Bestätigung für mich selbst. Mein Blick Blick schwenkte auf die Wand neben mir, wo sich die Eingangstür befand. Dort hing ein grosser Silberspiegel, gross genug um mich ganz anzusehen. In der Mitte der spiegelnden Fläche hatte sich eine Beule gebildet und der Spiegel selbst war dort unklar geworden. Ein Ergebnis von meinen wutanfällen, die aus purer Hilflosigkeit enstanden.
Ich wusste nicht wer ich war, wer ich bin, oder wer ich sein werde. Was wusste ich von mir...
Meine Erinnerungen reichten nicht einmal ein Jahr zurück und sie waren so von dem Erlebten so widersprüchlich..
Ich veraengte die Augen zu kleinen Schlitzen und ging auf den Spiegel zu. Dort betrachtete ich mich eine ganze weile.
Vor mir stand ein Mann mit rotblondem Haar und sonderbar grünen, stechenden Augen und einer Narbe zwischen den Augenbrauen, oberhalb des Nasenrückens. Er war nicht sonderlich gross füer einen Menschen der das Kriegshandwerk gelernt hatte; Ich schaetzte 1,78m.
Er kam mir so fremd vor. Ich senkte meinen Blick.
In meinem Kopf dröhnte das Lied, was ich gehoert hatte in meinem Traum.. so seltsam vertraut und in tiefstem Herzen verhasst.
Die Ode an die Freude..
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OOC: Danke an alle die bisher meine Geschichte verfolgen und sie intressant finden. Ich hoffe sie ist euch nicht zu melanchonisch, doch ich finde Geschichten und Darstellungen der menschlichen Psyche sehr intressant.
Ich bin auch ein bekennender Fan der Animeserie "Neon Genesis Evangelion" (Kenner der Serie, werden den leichten Anstrich in meinen Geschichten sicherlich bemerkt haben )
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Ode an die Freude: Erinnerung 1
Höllenbande, elende!" Der alte Graf stand auf einem Felsvorsprung und schrie wütend auf das Dorf das vor ihm lag. Er wußte genau das die Bewohner ihn nicht hören würden, und wenn sich eher über ihn lustig machten. Verbittert drehte sich der alte Mann mit der Adelswürde zur Seite:"Es ist eine Schande.
Lange Jahrhunderte hatte meine Familie immer für dieses Dorf gesorgt. Mit was danken sie es? Revolution! Enmachtung des Adels! Pah, das ich nicht lache!"
die letzten Worte spie er praktisch zu Boden.
Dann sah er auf: "Was meint ihr, werter Torric. Könnt ihr meine Begierden und Sehnsüchte stillen? Den Durst nach Rache?"
Der Garf blickte auf die Gestalt eines hochgewachsenen und elegant gekleideten Mannes, mit langem rotblondem Haar und stechenden grünen Augen.
Wüßte der alte Mann es nicht besser, würde er Torric für einen der Heroren aus den Liedern der fahrenden Spielleute halten.
Er lächelte fein.
Schlieslich erhob Torric seine Stimme:"Herr, ich bin da um zu dienen. Sprecht euren Wunsch und ich werde gehorchen." er drehte sich zum alten Graf und verbeugte sich leicht.
Der Graf hob erfreut die Augenbrauen:"Nun dann. So sollt ihr tun wie ich es euch heiße. Töte die Kinder und schände die Frauen.
Lass sie mein Leid spüren das sie über mich gebracht haben. Morgen wollen sie mich hängen, Torric.
Ich bin alt, mein Geist und mein Körper sind zu schwach, sich von diesem Ort zu trennen. Es ist mein letzter Wunsch. Erfüllt ihn mir." -
"Alle Kinder töten und die Frauen unfruchtbar machen. Das alles spätestens heute nacht. Eine intressante Aufgabe. Was wird der Lohn für meine Mühen sein?"
ein feines Lächeln umspielte Torrics Lippen.
Der Graf breitete die Arme aus: "Mein Schloß, nehmt es euch. Ich überlasse es euch, sobald ihr den Auftrag zu meiner Zufriedenheit ausgeführt habt.
Ich habe keine Erben mehr, die sich daran erfreuen könnten. Alle bei der Revolution um ihr Leben gebracht worden. Doch eine Bedingung noch; Die Bewohner im Dorf sollen erfahren wem sie es zu verdanken haben.
Sie sollen meinen Namen im Zorne rufen!" wieder erklang die Stimme des Grafen wütend. Torric verneigte sich tief: "Nun, geht
gegen Mitternacht auf den Balkon eures Schloßes, von wo ihr aus das Dorf sehen könnt. Lauscht dann den Gesängen der Qualen,
die ich für euch anstimmen lassen werde." mit diesen Worten schritt Torric galant davon.
Von allen dunklen Ecken her, schienen die Schatten hinter ihm lebendig zu werden und Torric wirr kichernd zu folgen.
Gegen Mitternacht....
Eine Dunkle in schwarzen Gewändern verneigte sich vor Torric und küsste ihm den Schuh, ehe sie aufsah und erfürchtig flüsterte: "Alles ist bereit Herr."
Torric nickte zufrieden.
"Gut, höre mir zu; sobald du einen Feuerpfeil am Himmel siehtst, wirst du mein Lieblingslied mit deiner engelsgleichen Stimme anstimmen. Ich möchte dieses Ereignis geniesen." - "Wie du befiehlst, so werde ich tun." sie warf das schwarze Gewand von sich und stand in einem durchscheinenden weißen Gewand vor ihm.
"Mein Leben dir, wie ich es dir immer auf das neue beschwören will."
Torric nickte abermals und ging mit fast tänzerischen Schritten hinab in das Tal zum Dorf.
Der alte Graf hatte es sich auf dem Balkon seines Schloßes bequem gemacht und blickte hinaus auf das Dorf: "Wohl an Torric, lass mich den Gesang der Qualen vernehmen, den ihr mir versprochen habt."
Ein Feuerpfeil stieg Punkt Mitternacht in den sternenklaren Nachthimmel.
Die Frau erhob ihre Stimme zum Gesang:
"Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt."
Die dunklen Ecken des Waldes schienen lebendig zu werden. Von allen Seiten drang das hyänenartige Kichern der schwarzen Gestalten.
Diese drangen lautlos in das Dorf ein und unter Torrics Befehl begannen sie ihr Werk. Der Gesang der Qualen begann.
Frauen rennen aus ihren Häusern in wilder Panik, oftmals bluten sie am Unterleib oder sind grausamst entstellt.
Die Männer bewaffnen sich mit bäuerlichem Werkzeug um den unsichtbaren Angreifer zu vertreiben.
Kindergeschrei erfüllt das Dorf und das weinen junger Mütter.
Doch die Frau singt unbeirrt weiter zu dem Dorf: "Freude schöner Götterfunken.."
Die Straßen und der Marktplatz füllen sich mit Menschen in wilder Panik und mit Kinderleichen. Der Sand wird nass von Tränen und Blut der Bewohner.
Oben auf dem Schloss kann der alte Graf sein Glück kaum fassen. Euphorisch streckt er seine Hände in die Höhe und schrie:
"Die Rache ist mein. Endlich nach so langer Zeit ist sie mein!"
Die Frau auf der Klippe zum Dorf sang weiter: "Freude schöner Götterfunken..."
Torric stieg zu der Klippe hinauf, wo die Frau sang. Seine Kleider, die langen Haare und seine Hände waren blutverschmiert.
Er breitete die Arme aus, lies sich den kalten Nachtwind in das Gesicht blasen und lauschte weiter der Frau.
"Freude schöner Götterfunken...."
Die Mütter heben ihre toten Kinder in den Armen und weinen, vor Schmerz und Trauer. Die Männer sehen oftmals machtlos zu, wie die dunkeln
Gestalten ihre Weiber verstümmeln und die Kinder morden.
Der Graf badete in einem Meer aus Befriedigung.
Und die Frau sang weiter: "Freude schöner Götterfunken..."
Bis in den frühen Morgen hinein.
Torric erschien gegen Mittag frisch gekleidet im Schloß des Grafen.
Dieser erwartete ihn schon sehnsüchtig:"Ein Hoch auf euch, mein lieber Torric. Endlich haben sich meine Wünsche erfüllt und ich kann in Frieden
den Gang zum Henker gehen."
Er ging zu seinem Schreibtisch und holte eine Pergamentrolle heraus. "Dies für euch, das Schloß das meiner Familie gehört ist nun euer Eigen."
Torric nahm mit einer Verneigung die Rolle entgegen."Eure Großzügigkeit ist überwältigend, doch was macht ihr nun ohne Unterkunft?"
Der Graf hob die Augenbraue:"Ich habe doch euch gesagt, das mich heute der Tod ereilen wird." Torric lächelte fein und umwanderte den Grafen.
"Nun, Herr. Mein Vorgehen war zu meinem Bedauern zu präzise. Es lebt niemand mehr im Dorf der an euch ein Exempel statuieren könnte."
Die Augen des Grafen weiteten sich: "WAS? es war ein Teil der Abmachung das sie wissen wer ihnen es angetan hat." - "Sie wissen es, doch ihre Zungen werden stumm bleiben."
"Es war Abmachung, Torric, das ihr dafür sorgt, das es bekannt wird, wer hier seine Rache ausgeführt hat. Ich wollte als der Teufel in die Geschichte
eingehen. Doch nun hält man mich für einen alten verrückten Narren wenn ich diese Geschichte kundtue. Gebt mir das Pergament zurück, ihr habt kein
Anspruch mehr auf dieses Schloß!" schrie der alte Mann ihn an. Torrics Lächeln wurde das einer Schlange:"Das hättet ihr früher wissen müssen, werter Herr."
"Ich werde euch das Knick brechen!" schrie der Mann in Zornesröte und rief nach dem einzigen Diener im Schloß.
"Ihr könnt euren Diener gern rufen, doch ihr werdet ihm keine Nachricht mitgeben können. Ich bin untröstlich."
Der alte Graf sah ihn entgeistert und dann entsetzt an:"Ihr werdet mich doch nicht töten wollen?"
Torrics Lächeln wurde breiter und er schritt so nah an den Grafen das er das ächzende Atmen seiner alten Lungen hören konnte.
Dann flüsterte er: "Wer kann schreiben ohne zu sehen oder sprechen ohne Zunge?"
Die Augen des Grafen weiteten sich zu grausigem Entsetzten und das wirre Kichern der dunklen Gestalten drang aus allen Ecken.
Der Diener des Grafen eilte herbei.
"Herr, Herr, ihr habt gerufen. Herr, wo seit ihr?" rief er und sah sich suchend um.
"Deinen Herren wirst du in seinem Arbeitszimmer finden. Verlasse mit ihm sofort dieses Haus. Es ist nicht länger das eure!" die Dunkle stand vor ihm
und wies den Diener in die entsprechende Richtung. "Was soll das, dies ist das Schloß des Grafen. Wie könnt ihr?" erwiederte der Diener fassungslos.
"Frage nicht weiter töricht, wenn dir dein Leben lieb ist. Dies ist nun das Schloß des Herren Torric. Nun Geh!"
die Worte klangen ungewöhnlich hart aus dem Mund der grazielen Gestalt.
Der Diener bekam es mit der Angst zu tun und rannte in das Arbeitszimmer des Grafen. Dort sah er seinen Herren und schrie vor Entsetzten auf.
Sein Herr sass in einer Lache von Blut. Vor ihm lagen seine beiden Augen und die Zunge.
Lucrezia di Borgia zu ihrem Sohn Chiaro
Ein Feuerpfeil stieg Punkt Mitternacht in den sternenklaren Nachthimmel.
Die Frau erhob ihre Stimme zum Gesang:
"Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt."
Die dunklen Ecken des Waldes schienen lebendig zu werden. Von allen Seiten drang das hyänenartige Kichern der schwarzen Gestalten.
Diese drangen lautlos in das Dorf ein und unter Torrics Befehl begannen sie ihr Werk.
Der Gesang der Qualen begann.
Frauen rennen aus ihren Häusern in wilder Panik, oftmals bluten sie am Unterleib oder sind grausamst entstellt.
Die Männer bewaffnen sich mit bäuerlichem Werkzeug um den unsichtbaren Angreifer zu vertreiben.
Kindergeschrei erfüllt das Dorf und das weinen junger Mütter.
Doch die Frau singt unbeirrt weiter zu dem Dorf: "Freude schöner Götterfunken.."
Ich schrie auf und schoss aus meinem Bett hoch. Schwer atmend schüttelte ich meinen Kopf. Ich war schweisgebadet, es dauerte auch einen Moment bis ich begriff wo ich war; ich war in meinem kargen Zimmer in Dion. Einzig die Tarotkarte von Creola lag auf meinen Nachttisch und stellte den einzigen stimmigen Farbfleck in meinem Zimmer da.
Ich hob meinem Blick auf meine von mir mit Worten übersähte Wand, die mir als Gedankenhilfe und Notizblock zugleich diente. Eine kroteske Zusammenstellung aus Worten wie "Angst" und "Roy the Cat".
Aber mir war im Moment nicht zum lachen zumute. Ich fühlte mich fahrig und mein kaum verheilter Kiefer, den ich mir in einem Ehrenkampf mit der Orkin Othaqa angebrochen hatte, schmerzte höllisch.
Ich stand auf, im Bett liegen zu bleiben brachte mich auch nicht weiter. Meine Schritte glitten von der Dachstube hinunter in den Hintergarten des Ladens fuer Magiebedarf in Dion. Dort hatte mein Vermieter immer Wasser zum Waschen bereitgestellt. Ich schälte mich aus der nasen Schlafkleidung und leerte mir einen Eimer Wasser ueber um meinen Kopf endlich wieder klar zu kriegen und meine Schmerzen unter dem eiskalten Wasser zu betäuben. Was zum Teufel war das eben. Ich kannte diesen Ort nicht und doch agte alles in mir, das ich dort war. In dem Dorf das von schattenartigen Meuchelmördern niedergemetzelt wurde.
Ich zitterte leicht. Der Name Torric brannte sich wie Feuer in Gedächtnis.
Ich kannte diesen verdammten Namen, der wie ein Fluch über mir schwebte und mich wohl bis in mein Grab verfolgen würde. Ich knirschte mit den Zähnen, eigentlich hatte ich diesen Namen laengst vergessen..
Zumindestens war es meine Hoffnung.
Es beschlich mich ein beissendes Laecheln. Ich würde ihn nicht vergessen, den dieser hatte seinen eigenen Willen und würde es sicherlich nicht zulassen das ich ihn je wirklich vergass.
Ich nahm meine Kleidung und legte sie ueber meine Schulter, als ich langsam die Treppe hinauf in mein Zimmer. Mein Blick glitt wieder an die Wand, mein geistiger Mittelpunkt in dem Zimmer. Ich nahm ein wenig Asche aus dem Kamin und vermischte es mit Talk ehe ich mit blosen Händen an die Wand schreib. Nun gut sprechen wir eher von krakeln.
TORRIC
"WER BIN ICH?"
Der Traum hatte mir eines klar gemacht. Ich kannte mich selbst eigentlich am wenigstens. Vielleicht war auch das was ich am meisten fürchtete. Mein Kampf mit der Orkin und der Traum hatte es bestätigt.
Ich kannte mich elbst nicht und ich war zu selbstzerstörerischen Taten fähig. Warum?
Was trieb mein Unterbewusstsein dazu solche Dinge zu tun?
Waren es Schuldgefühle die mit Torric in Verbindung standen.
Der Kampf mit der Orkin hatte mir nicht die Ehre gebracht, die ich scheinheilig mir selbst vorgelogen hatte. Noch nicht einmal Bestätigung für mich selbst. Mein Blick Blick schwenkte auf die Wand neben mir, wo sich die Eingangstür befand. Dort hing ein grosser Silberspiegel, gross genug um mich ganz anzusehen. In der Mitte der spiegelnden Fläche hatte sich eine Beule gebildet und der Spiegel selbst war dort unklar geworden. Ein Ergebnis von meinen wutanfällen, die aus purer Hilflosigkeit enstanden.
Ich wusste nicht wer ich war, wer ich bin, oder wer ich sein werde. Was wusste ich von mir...
Meine Erinnerungen reichten nicht einmal ein Jahr zurück und sie waren so von dem Erlebten so widersprüchlich..
Ich veraengte die Augen zu kleinen Schlitzen und ging auf den Spiegel zu. Dort betrachtete ich mich eine ganze weile.
Vor mir stand ein Mann mit rotblondem Haar und sonderbar grünen, stechenden Augen und einer Narbe zwischen den Augenbrauen, oberhalb des Nasenrückens. Er war nicht sonderlich gross füer einen Menschen der das Kriegshandwerk gelernt hatte; Ich schaetzte 1,78m.
Er kam mir so fremd vor. Ich senkte meinen Blick.
In meinem Kopf dröhnte das Lied, was ich gehoert hatte in meinem Traum.. so seltsam vertraut und in tiefstem Herzen verhasst.
Die Ode an die Freude..
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OOC: Danke an alle die bisher meine Geschichte verfolgen und sie intressant finden. Ich hoffe sie ist euch nicht zu melanchonisch, doch ich finde Geschichten und Darstellungen der menschlichen Psyche sehr intressant.
Ich bin auch ein bekennender Fan der Animeserie "Neon Genesis Evangelion" (Kenner der Serie, werden den leichten Anstrich in meinen Geschichten sicherlich bemerkt haben )
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Ode an die Freude: Erinnerung 1
Höllenbande, elende!" Der alte Graf stand auf einem Felsvorsprung und schrie wütend auf das Dorf das vor ihm lag. Er wußte genau das die Bewohner ihn nicht hören würden, und wenn sich eher über ihn lustig machten. Verbittert drehte sich der alte Mann mit der Adelswürde zur Seite:"Es ist eine Schande.
Lange Jahrhunderte hatte meine Familie immer für dieses Dorf gesorgt. Mit was danken sie es? Revolution! Enmachtung des Adels! Pah, das ich nicht lache!"
die letzten Worte spie er praktisch zu Boden.
Dann sah er auf: "Was meint ihr, werter Torric. Könnt ihr meine Begierden und Sehnsüchte stillen? Den Durst nach Rache?"
Der Garf blickte auf die Gestalt eines hochgewachsenen und elegant gekleideten Mannes, mit langem rotblondem Haar und stechenden grünen Augen.
Wüßte der alte Mann es nicht besser, würde er Torric für einen der Heroren aus den Liedern der fahrenden Spielleute halten.
Er lächelte fein.
Schlieslich erhob Torric seine Stimme:"Herr, ich bin da um zu dienen. Sprecht euren Wunsch und ich werde gehorchen." er drehte sich zum alten Graf und verbeugte sich leicht.
Der Graf hob erfreut die Augenbrauen:"Nun dann. So sollt ihr tun wie ich es euch heiße. Töte die Kinder und schände die Frauen.
Lass sie mein Leid spüren das sie über mich gebracht haben. Morgen wollen sie mich hängen, Torric.
Ich bin alt, mein Geist und mein Körper sind zu schwach, sich von diesem Ort zu trennen. Es ist mein letzter Wunsch. Erfüllt ihn mir." -
"Alle Kinder töten und die Frauen unfruchtbar machen. Das alles spätestens heute nacht. Eine intressante Aufgabe. Was wird der Lohn für meine Mühen sein?"
ein feines Lächeln umspielte Torrics Lippen.
Der Graf breitete die Arme aus: "Mein Schloß, nehmt es euch. Ich überlasse es euch, sobald ihr den Auftrag zu meiner Zufriedenheit ausgeführt habt.
Ich habe keine Erben mehr, die sich daran erfreuen könnten. Alle bei der Revolution um ihr Leben gebracht worden. Doch eine Bedingung noch; Die Bewohner im Dorf sollen erfahren wem sie es zu verdanken haben.
Sie sollen meinen Namen im Zorne rufen!" wieder erklang die Stimme des Grafen wütend. Torric verneigte sich tief: "Nun, geht
gegen Mitternacht auf den Balkon eures Schloßes, von wo ihr aus das Dorf sehen könnt. Lauscht dann den Gesängen der Qualen,
die ich für euch anstimmen lassen werde." mit diesen Worten schritt Torric galant davon.
Von allen dunklen Ecken her, schienen die Schatten hinter ihm lebendig zu werden und Torric wirr kichernd zu folgen.
Gegen Mitternacht....
Eine Dunkle in schwarzen Gewändern verneigte sich vor Torric und küsste ihm den Schuh, ehe sie aufsah und erfürchtig flüsterte: "Alles ist bereit Herr."
Torric nickte zufrieden.
"Gut, höre mir zu; sobald du einen Feuerpfeil am Himmel siehtst, wirst du mein Lieblingslied mit deiner engelsgleichen Stimme anstimmen. Ich möchte dieses Ereignis geniesen." - "Wie du befiehlst, so werde ich tun." sie warf das schwarze Gewand von sich und stand in einem durchscheinenden weißen Gewand vor ihm.
"Mein Leben dir, wie ich es dir immer auf das neue beschwören will."
Torric nickte abermals und ging mit fast tänzerischen Schritten hinab in das Tal zum Dorf.
Der alte Graf hatte es sich auf dem Balkon seines Schloßes bequem gemacht und blickte hinaus auf das Dorf: "Wohl an Torric, lass mich den Gesang der Qualen vernehmen, den ihr mir versprochen habt."
Ein Feuerpfeil stieg Punkt Mitternacht in den sternenklaren Nachthimmel.
Die Frau erhob ihre Stimme zum Gesang:
"Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt."
Die dunklen Ecken des Waldes schienen lebendig zu werden. Von allen Seiten drang das hyänenartige Kichern der schwarzen Gestalten.
Diese drangen lautlos in das Dorf ein und unter Torrics Befehl begannen sie ihr Werk. Der Gesang der Qualen begann.
Frauen rennen aus ihren Häusern in wilder Panik, oftmals bluten sie am Unterleib oder sind grausamst entstellt.
Die Männer bewaffnen sich mit bäuerlichem Werkzeug um den unsichtbaren Angreifer zu vertreiben.
Kindergeschrei erfüllt das Dorf und das weinen junger Mütter.
Doch die Frau singt unbeirrt weiter zu dem Dorf: "Freude schöner Götterfunken.."
Die Straßen und der Marktplatz füllen sich mit Menschen in wilder Panik und mit Kinderleichen. Der Sand wird nass von Tränen und Blut der Bewohner.
Oben auf dem Schloss kann der alte Graf sein Glück kaum fassen. Euphorisch streckt er seine Hände in die Höhe und schrie:
"Die Rache ist mein. Endlich nach so langer Zeit ist sie mein!"
Die Frau auf der Klippe zum Dorf sang weiter: "Freude schöner Götterfunken..."
Torric stieg zu der Klippe hinauf, wo die Frau sang. Seine Kleider, die langen Haare und seine Hände waren blutverschmiert.
Er breitete die Arme aus, lies sich den kalten Nachtwind in das Gesicht blasen und lauschte weiter der Frau.
"Freude schöner Götterfunken...."
Die Mütter heben ihre toten Kinder in den Armen und weinen, vor Schmerz und Trauer. Die Männer sehen oftmals machtlos zu, wie die dunkeln
Gestalten ihre Weiber verstümmeln und die Kinder morden.
Der Graf badete in einem Meer aus Befriedigung.
Und die Frau sang weiter: "Freude schöner Götterfunken..."
Bis in den frühen Morgen hinein.
Torric erschien gegen Mittag frisch gekleidet im Schloß des Grafen.
Dieser erwartete ihn schon sehnsüchtig:"Ein Hoch auf euch, mein lieber Torric. Endlich haben sich meine Wünsche erfüllt und ich kann in Frieden
den Gang zum Henker gehen."
Er ging zu seinem Schreibtisch und holte eine Pergamentrolle heraus. "Dies für euch, das Schloß das meiner Familie gehört ist nun euer Eigen."
Torric nahm mit einer Verneigung die Rolle entgegen."Eure Großzügigkeit ist überwältigend, doch was macht ihr nun ohne Unterkunft?"
Der Graf hob die Augenbraue:"Ich habe doch euch gesagt, das mich heute der Tod ereilen wird." Torric lächelte fein und umwanderte den Grafen.
"Nun, Herr. Mein Vorgehen war zu meinem Bedauern zu präzise. Es lebt niemand mehr im Dorf der an euch ein Exempel statuieren könnte."
Die Augen des Grafen weiteten sich: "WAS? es war ein Teil der Abmachung das sie wissen wer ihnen es angetan hat." - "Sie wissen es, doch ihre Zungen werden stumm bleiben."
"Es war Abmachung, Torric, das ihr dafür sorgt, das es bekannt wird, wer hier seine Rache ausgeführt hat. Ich wollte als der Teufel in die Geschichte
eingehen. Doch nun hält man mich für einen alten verrückten Narren wenn ich diese Geschichte kundtue. Gebt mir das Pergament zurück, ihr habt kein
Anspruch mehr auf dieses Schloß!" schrie der alte Mann ihn an. Torrics Lächeln wurde das einer Schlange:"Das hättet ihr früher wissen müssen, werter Herr."
"Ich werde euch das Knick brechen!" schrie der Mann in Zornesröte und rief nach dem einzigen Diener im Schloß.
"Ihr könnt euren Diener gern rufen, doch ihr werdet ihm keine Nachricht mitgeben können. Ich bin untröstlich."
Der alte Graf sah ihn entgeistert und dann entsetzt an:"Ihr werdet mich doch nicht töten wollen?"
Torrics Lächeln wurde breiter und er schritt so nah an den Grafen das er das ächzende Atmen seiner alten Lungen hören konnte.
Dann flüsterte er: "Wer kann schreiben ohne zu sehen oder sprechen ohne Zunge?"
Die Augen des Grafen weiteten sich zu grausigem Entsetzten und das wirre Kichern der dunklen Gestalten drang aus allen Ecken.
Der Diener des Grafen eilte herbei.
"Herr, Herr, ihr habt gerufen. Herr, wo seit ihr?" rief er und sah sich suchend um.
"Deinen Herren wirst du in seinem Arbeitszimmer finden. Verlasse mit ihm sofort dieses Haus. Es ist nicht länger das eure!" die Dunkle stand vor ihm
und wies den Diener in die entsprechende Richtung. "Was soll das, dies ist das Schloß des Grafen. Wie könnt ihr?" erwiederte der Diener fassungslos.
"Frage nicht weiter töricht, wenn dir dein Leben lieb ist. Dies ist nun das Schloß des Herren Torric. Nun Geh!"
die Worte klangen ungewöhnlich hart aus dem Mund der grazielen Gestalt.
Der Diener bekam es mit der Angst zu tun und rannte in das Arbeitszimmer des Grafen. Dort sah er seinen Herren und schrie vor Entsetzten auf.
Sein Herr sass in einer Lache von Blut. Vor ihm lagen seine beiden Augen und die Zunge.
Rift: Scion D'Loth. Michael Rabenstrohn
Aion: Ildan, Renkasch
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Aion: Ildan, Renkasch
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