28.05.2011, 16:34
Tag Achtundvierzig – Vor dem Fest
Alle Vorbereitungen für das kommende Fest wurden in regelmäßigen Abständen abgeschlossen, so dass sich Yalthar, der alles akribisch überwachte und jeden Dunklen – ob Diener oder nicht – auf seine ganz besondere Art darauf hinwies, dass dies oder das anders gemacht werden muss, sicher sein konnte, dass alles pünktlich fertig wird. Diese Art war für einige der Diener erschreckender als die schärfsten Klingen der gewandtesten Krieger. Der Haushofmeister achtete darauf, dass nirgends ein Staubkorn lag oder etwas nicht da stand, wo es hingehört. Ein Unterfangen, dass bei einem Gebäude in der Größenordnung des Schlosses von Rune fast unmöglich schien. Allerdings nur fast. Yalthar hatte es irgendwie geschafft, dies zu bewerkstelligen. Einige munkelten bereits, dass selbst das kleinste Staubkorn floh, sobald es den Dunklen sah.Der Hauptsaal, welcher als Veranstaltungsort für das Fest dienen würde, war bereits hergerichtet.
Magische Feuer tauchten die dunklen Steinmauern in blaues und violettes Licht, welches eine nicht greifbare, nicht spürbare und doch hartnäckige Kälte zu schaffen schien.Ein Bereich des Saals schien den Dunkelelfen, die dem Fest beiwohnen würden vorbehalten. Dort befanden sich bequeme Sessel aus rotem sowie grauem Samt, die einige Tische säumten. Nicht weit davon entfernt standen weitere Tische, an denen sich gepolsterte Stühle mit hohen Lehnen befanden. Auch das Buffet wurde in diesem Teil des Hauptsaals aufgebaut. Diverse Speisen verschiedenster Fleischsorten, aber auch Fisch sollten später am Abend aufgetragen werden. Frisches Obst und Gemüse sollten sich dazu gesellen. Auch unterschiedliche Beilagen sowie Soßen sollte es geben. Daneben sollten Getränke ausgeschenkt werden. Alkoholische sowie nicht alkoholische. Fast hätte man behauptet können, dass es in dieser Ecke des Saals alles gab, was das kulinarische Herz begehrte.
Die Musiker waren soeben eingetroffen und begaben sich an ihren Platz im Saal. Es handelte sich um Künstler der Stadt, die den Abend offensichtlich klangvoll untermalen und begleiten sollten.An jener Seite der Brücke, die in den Schlosseingang mündete, standen einige Wachen. Zwei davon so, dass sie die Gäste nach ihren Einladungen, die an jeden Bewohner der Stadt verteilt worden waren, fragen und ihnen gegebenenfalls Waffen abnehmen konnten. Wer sich nicht von seiner Waffe trennen wollte, würde keinen Einlass erhalten.
Über dem Hauptportal befanden sich Bogenschützen, die das Geschehen vor dem Tor genau beobachten und notfalls einschreiten würden. An jedem weiteren Tor, welches einen Zugang zur Festlichkeit darstellte, befanden sich ebenfalls immer zwei Wachen. Überall in den Wehrgängen patrouillierten Krieger und Bogenschützen. Ebenso in den Innenhöfen. Dieses Aufgebot an Wachleuchten zeigte, dass die Gastgeber gewillt waren, für die körperliche Unversehrtheit ihrer Gäste zu sorgen.
Während sich die Sonne weiter gen Westen bewegte, um dort später am Abend mit dem Horizont zu verschmelzen, nahmen die restlichen Vorbereitungen ihren Lauf. Das Fest konnte kommen.