08.02.2012, 15:59
Bemerkenswert schnell war die Kopfverletzung ihres Anführers geheilt, so schnell, dass Nyrae geneigt war darüber nachzudenken ob hier vielleicht noch andere Mächte am Werke waren, als
lediglich der Segen der Allmächtigen. Jedenfalls bestand kein Grund noch länger in der Höhle zu verweilen, was über kurz oder lang sowieso bloss zu Streit geführt hätte, denn die Dunklen die sie begeleitete erschienen ihr alle effizient und zielstrebig. Sich aufhalten zu lassen kam ihnen überhaupt nicht in den Sinn.
Den ersten Teil des Weges bildete die Heilerin die Nachhut und da sie davon ausging dass ihnen außer der Kälte keine andere Gefahr drohen würde, konzentrierte sie sich auf die beiden Wölfe vor sich. Bis zu jenem Übergang magischer Natur, der das Eisland vom Tal der Heiligen abgrenzt. Hinter der Barriere angelangt empfand Nyrae die Kälte bitterer, schmerzvoller als je zuvor. Es fühlte sich beinah an, als habe jemand oder etwas Fremdes plötzlich die Macht über ihren Körper, lasse das Blut langsamer fließen, als gewöhnlich so dass sich jede Bewegung zu gandenlos, grausamer Anstrengung gestaltete.
Widerstandslos fügte sich die Dunkle und vertraute sich sowohl ihrem Anführer, wie auch ihrem Wolf an. Vollständig in Decken gehüllt und auf dem Wolf liegend sah man nichteinmal mehr wohin es ging. Die Zeit verstrich während sich die Kälte noch immer an einen schmiegte wie eine lästige Schankmaid.
Dennoch kam die Gruppe an diesem Tage erstaunlich gut voran, erreichte einen Ort der sie aufatmen ließ. Wärme, endlich Unterkunft und Speisen in Wärme. Das kam Nyrae vor als habe sie viele Nächte in einem Kerker verbracht und sei nun endlich wieder frei. Merkwürdigerweise schien dieser Ort auf den Rest der Gruppe eine nicht ganz so positive Wirkung zu haben, die Stimmung war spürbar gespannt. Auch mit Alathairs Kopf stand es wieder einmal nicht zum Besten - rein äußerlich wie die Heilerin schätzte, aber er war entweder zu müde oder zu stolz um sie nachsehen zu lassen und Nyrae wollte ihn nicht bedrängen, schließlich war sie nicht seine Amme. Wenigstens Shealien's Bein durfte sie behandeln. Dabei ließ die Heilerin große Sorgfalt walten und bewunderte insgeheim die zahlreichen Körpermalereien die die andere Dunkle trug, die vielen verschlungenen Linien und letztlich die gekreuzten Federn. Sicherlich lenkten diese ganzen Malereien von einer Vielzahl Kampfnarben ab. Dagegen fühlte sie sich wie ein unbeschriebenes Blatt, langweilig, klein, schmächtig und einen Sehfehler hatte sie zu allem Überfluss auch noch.
Zwei Stunden nach der Behandlung huschte sie erneut in Shealiens Zimmer um den Umschlag mit der Tinktur zu erneuern. Jedenfalls, so hoffte sie inständig, würde die Jägerin am Folgetag keine Probleme mehr in ihren Stiefeln bekommen. Nachdem also Shealien versorgt war legte auch die Heilerin sich zur Ruhe.
Diffuse Träume begleiteten sie schnell. Diesen Rücken hatte sie schoneinmal gesehen? Breit, muskulös aber auch vernarbt als habe er schon viele Qualen ertragen müssen. Mit zwei Fingern wollte Nyrae eben eine dieser Narben nachfahren, als sich plötzlich das Bild eines ihr bekannten alten Mannes vorschob. Selbst im Traum fuhr die Dunkle zusammen, als er krächzend, grinsend zu verstehn gab:
"Rafforty! Rafforty weiss wie man Eis entfernt"
Schlagartig erwachte die Heilerin und fiel beinah aus dem Bett. Rafforty war doch der Mann, der sie hier gastfreundlich empfangen hatte?! Mit dem sie eben noch in der Stube gestanden und nett geplaudert hatte, der ihr Wasser für ihre Behandlung erwärmt hatte. Sollte das der Mann sein von dem das Traumbild gesprochen hatte? Lag hier etwa die Lösung für diese Kält und man überging sie mit harmloser Plauderei? Nervös ging sie im Zimmer auf und ab um nachzudenken. Letztendlich beschloss Nyrae sich am Morgen ihren Begleitern anzuvertrauen und ihre Meinungen einzuholen. Doch an Schlaf war in dieser Nacht nicht mehr zu denken.
lediglich der Segen der Allmächtigen. Jedenfalls bestand kein Grund noch länger in der Höhle zu verweilen, was über kurz oder lang sowieso bloss zu Streit geführt hätte, denn die Dunklen die sie begeleitete erschienen ihr alle effizient und zielstrebig. Sich aufhalten zu lassen kam ihnen überhaupt nicht in den Sinn.
Den ersten Teil des Weges bildete die Heilerin die Nachhut und da sie davon ausging dass ihnen außer der Kälte keine andere Gefahr drohen würde, konzentrierte sie sich auf die beiden Wölfe vor sich. Bis zu jenem Übergang magischer Natur, der das Eisland vom Tal der Heiligen abgrenzt. Hinter der Barriere angelangt empfand Nyrae die Kälte bitterer, schmerzvoller als je zuvor. Es fühlte sich beinah an, als habe jemand oder etwas Fremdes plötzlich die Macht über ihren Körper, lasse das Blut langsamer fließen, als gewöhnlich so dass sich jede Bewegung zu gandenlos, grausamer Anstrengung gestaltete.
Widerstandslos fügte sich die Dunkle und vertraute sich sowohl ihrem Anführer, wie auch ihrem Wolf an. Vollständig in Decken gehüllt und auf dem Wolf liegend sah man nichteinmal mehr wohin es ging. Die Zeit verstrich während sich die Kälte noch immer an einen schmiegte wie eine lästige Schankmaid.
Dennoch kam die Gruppe an diesem Tage erstaunlich gut voran, erreichte einen Ort der sie aufatmen ließ. Wärme, endlich Unterkunft und Speisen in Wärme. Das kam Nyrae vor als habe sie viele Nächte in einem Kerker verbracht und sei nun endlich wieder frei. Merkwürdigerweise schien dieser Ort auf den Rest der Gruppe eine nicht ganz so positive Wirkung zu haben, die Stimmung war spürbar gespannt. Auch mit Alathairs Kopf stand es wieder einmal nicht zum Besten - rein äußerlich wie die Heilerin schätzte, aber er war entweder zu müde oder zu stolz um sie nachsehen zu lassen und Nyrae wollte ihn nicht bedrängen, schließlich war sie nicht seine Amme. Wenigstens Shealien's Bein durfte sie behandeln. Dabei ließ die Heilerin große Sorgfalt walten und bewunderte insgeheim die zahlreichen Körpermalereien die die andere Dunkle trug, die vielen verschlungenen Linien und letztlich die gekreuzten Federn. Sicherlich lenkten diese ganzen Malereien von einer Vielzahl Kampfnarben ab. Dagegen fühlte sie sich wie ein unbeschriebenes Blatt, langweilig, klein, schmächtig und einen Sehfehler hatte sie zu allem Überfluss auch noch.
Zwei Stunden nach der Behandlung huschte sie erneut in Shealiens Zimmer um den Umschlag mit der Tinktur zu erneuern. Jedenfalls, so hoffte sie inständig, würde die Jägerin am Folgetag keine Probleme mehr in ihren Stiefeln bekommen. Nachdem also Shealien versorgt war legte auch die Heilerin sich zur Ruhe.
Diffuse Träume begleiteten sie schnell. Diesen Rücken hatte sie schoneinmal gesehen? Breit, muskulös aber auch vernarbt als habe er schon viele Qualen ertragen müssen. Mit zwei Fingern wollte Nyrae eben eine dieser Narben nachfahren, als sich plötzlich das Bild eines ihr bekannten alten Mannes vorschob. Selbst im Traum fuhr die Dunkle zusammen, als er krächzend, grinsend zu verstehn gab:
"Rafforty! Rafforty weiss wie man Eis entfernt"
Schlagartig erwachte die Heilerin und fiel beinah aus dem Bett. Rafforty war doch der Mann, der sie hier gastfreundlich empfangen hatte?! Mit dem sie eben noch in der Stube gestanden und nett geplaudert hatte, der ihr Wasser für ihre Behandlung erwärmt hatte. Sollte das der Mann sein von dem das Traumbild gesprochen hatte? Lag hier etwa die Lösung für diese Kält und man überging sie mit harmloser Plauderei? Nervös ging sie im Zimmer auf und ab um nachzudenken. Letztendlich beschloss Nyrae sich am Morgen ihren Begleitern anzuvertrauen und ihre Meinungen einzuholen. Doch an Schlaf war in dieser Nacht nicht mehr zu denken.
Was vor uns liegt und was hinter uns liegt ist nichts im Vergleich zu dem, was in uns liegt.
Und wenn wir das, was in uns liegt nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.
Henry David Thoreau
Und wenn wir das, was in uns liegt nach außen in die Welt tragen, geschehen Wunder.
Henry David Thoreau