20.03.2012, 16:10
Nahe dem Platz vor dem Verwaltungsgebäude stand eine dieser Statuen, so dass sie keinen weiten Weg hatten. Xissdrossg folgte Dilquiri mit einigen Schritten Abstand. Zuvor hatte er noch einigen Dienern verschiedene Anweisungen gegeben.
Einer sollte ihnen folgen.
Ein anderer sollte die Medici der Stadt aufsuchen. Ihre Hilfe würde sicher gebraucht werden und die Heilerinnen der Dunklen würden sich nur um Betroffene des eigenen Volkes kümmern.
Ein weiterer Diener sollte Helfer zusammen trommeln. Sicherlich war mehr zu tun, als die Leute nur wieder aufzutauen.
Xissdrossg rechnete damit, dass das Ganze nicht so leicht vom Tisch sein würde. Schließlich standen die Eisstatuen nun schon einige Zeit und wenn die Betroffenen es tatsächlich überlebt hatten, dann waren sie vermutlich in keinem guten Zustand. Aber das würden sie schon bald heraus finden. Zumindest war davon auszugehen.
Laut den Berichten waren in Rune hauptsächlich Menschen betroffen gewesen. Dann war unter den Opfern noch ein Zwerg sowie ein Dunkler.
Alathair würde von ihnen persönlich befreit werden, nachdem Dilquiris Vermutung bei einem Menschen getestet wurde. Sollte es Komplikationen geben, konnten sie sich auf diese vorbereiten oder sogar beseitigen, bevor Alathair aus seinem Eisgefängnis geholt wurde.
Natürlich hatte Dilquiri in ihrer Eile vergessen, ihren Mantel mitzunehmen, so dass Xissdrossg diesen über den Arm gelegt mit sich trug.
Sie hatten die Statue erreicht und der Dunkle beobachtete Dilquiri. Sie stand vor der Statue, den Flakon in einer Hand haltend, mit den Fingerspitzen der anderen die Statue, nahe der Stelle unter der ihr Herz ruhte, berührend, als ertaste sie einen Herzschlag. So verharrte sie, wartete.
„Sie werden gleich hier sein. Ich habe Eile befohlen“, sprach Xissdrossg zu ihr, Dilquiri den Mantel hinhaltend. „Doch dafür ist noch Zeit“, sanfter Tadel klang in seiner Stimme mit.
Die Dunkle blickte zu ihm, löste sich von der Statue, um sich den Mantel anzulegen, dafür den Flakon aus der Hand gebend.
Es dauerte tatsächlich nicht lang, bis die Helfer eingetroffen waren. Wie eine Traube aus Gaffern standen sie nun um Dilquiri, Xissdrossg und die Statue. Letztendlich waren sie auch nicht mehr. Zumindest in dem Augenblick. Mehr als zusehen konnten sie schließlich nicht. Sie wurden erst gebraucht, wenn der Zauber beseitigt worden war. Wenn es wirklich funktionierte.
Den Flakon wieder an sich nehmend, begab sich Dilquiri zurück zu der Statue, berührte erneut jene Stelle über dem Herzen, schloss dabei die Augen und neigte den Kopf leicht zur Seite. Sie lauschte. Dann legte sie einen Finger auf die Öffnung des Flakons und neigte diesen leicht, um ihren Finger mit dem seltsamen Inhalt zu benetzen. Nur ein Tropfen, der das matte Licht des Tages sacht schimmernd reflektierte. Danach fand der Finger abermals an jene Stelle der Statue, des Menschen darunter zurück.
Und Dilquiri begann, den Tropfen in kreisenden Bewegungen auf dem Eis zu verstreichen. So wie sie zuvor im Verwaltungsgebäude über den Rand des Flakons gestrichen hatte. Langsam. Behutsam. Einer lautlosen Melodie folgend.
Zunächst geschah nichts, doch nachdem die Dunkle den Kreis sechs Mal gezogen hatte, konnte Xissdrossg dessen Linien deutlich auf dem Eis sehen. Bläulich schimmernde Linien, die die Spur von Dilquiris Bewegungen deutlich zeigten.
Die Dunkle zog ihre Hand zurück und betrachtete die Stelle eindringlich, mit gerunzelter Stirn, da nichts weiter geschah. Abermals drang ihre Fingerspitze auf die Statue ein, berührte diese nun im Zentrum des von ihr gezogenen Kreises.
Und dann geschah es:
Die bläulichen Linien wurden zu Rissen im Eis, erst nur haarfein, dann deutlich sichtbar, jedoch nicht breiter als ein Grashalm. Einen Atemzug später ging ein leises, aber hörbares Knacken durch das Eis und die Risse breiteten sich einem Spinnennetz gleich auf dem Eis aus. Geistesgegenwärtig trat Xissdrossg zu Dilquiri, zog sie etwas von der Statue weg und stellte sich zwischen diese und Dilquiri. Keinen Augenblick zu spät, denn das Eis zersprang mit einer lautlosen Explosion, löste sich vom Körper darunter.
Die nun vom Eis befreite Menschenfrau blieb wie weiterhin erstarrt stehen. Doch nur einen kurzen Moment. Dann kippte sie steif wie ein Brett zur Seite. Einige Helfer sprangen zur ihr, wollten ihren Sturz abdämpfen, kümmerten sich um sie.
Während Dilquiri und Xissdrossg das Geschehen als stumme Beobachter verfolgten, wurde die Frau versorgt, in Decken gehüllt, auf eine Trage verfrachtet und ins Hospital gebracht. Dort kümmerte man sich um die unterkühlte, erschöpfte Frau.
Der Inhalt des Flakons wurde teilweise in zwei Phiolen übertragen, mit denen zwei Gruppen aus Helfern und Heiler alle anderen Statuen nach und nach befreien würden. Das Hospital würde sich an diesem Tag füllen.
Die weitere Handhabe überließen Dilquiri und Xissdrossg den Menschen. Sollten sie sich darum kümmern. Xissdrossg würde den Bericht des Hospitals über die erste Befreite abwarten. Erst danach würde die Entscheidung fallen, ob das Risiko gering genug war, um auch Alathair zu befreien.
Einer sollte ihnen folgen.
Ein anderer sollte die Medici der Stadt aufsuchen. Ihre Hilfe würde sicher gebraucht werden und die Heilerinnen der Dunklen würden sich nur um Betroffene des eigenen Volkes kümmern.
Ein weiterer Diener sollte Helfer zusammen trommeln. Sicherlich war mehr zu tun, als die Leute nur wieder aufzutauen.
Xissdrossg rechnete damit, dass das Ganze nicht so leicht vom Tisch sein würde. Schließlich standen die Eisstatuen nun schon einige Zeit und wenn die Betroffenen es tatsächlich überlebt hatten, dann waren sie vermutlich in keinem guten Zustand. Aber das würden sie schon bald heraus finden. Zumindest war davon auszugehen.
Laut den Berichten waren in Rune hauptsächlich Menschen betroffen gewesen. Dann war unter den Opfern noch ein Zwerg sowie ein Dunkler.
Alathair würde von ihnen persönlich befreit werden, nachdem Dilquiris Vermutung bei einem Menschen getestet wurde. Sollte es Komplikationen geben, konnten sie sich auf diese vorbereiten oder sogar beseitigen, bevor Alathair aus seinem Eisgefängnis geholt wurde.
Natürlich hatte Dilquiri in ihrer Eile vergessen, ihren Mantel mitzunehmen, so dass Xissdrossg diesen über den Arm gelegt mit sich trug.
Sie hatten die Statue erreicht und der Dunkle beobachtete Dilquiri. Sie stand vor der Statue, den Flakon in einer Hand haltend, mit den Fingerspitzen der anderen die Statue, nahe der Stelle unter der ihr Herz ruhte, berührend, als ertaste sie einen Herzschlag. So verharrte sie, wartete.
„Sie werden gleich hier sein. Ich habe Eile befohlen“, sprach Xissdrossg zu ihr, Dilquiri den Mantel hinhaltend. „Doch dafür ist noch Zeit“, sanfter Tadel klang in seiner Stimme mit.
Die Dunkle blickte zu ihm, löste sich von der Statue, um sich den Mantel anzulegen, dafür den Flakon aus der Hand gebend.
Es dauerte tatsächlich nicht lang, bis die Helfer eingetroffen waren. Wie eine Traube aus Gaffern standen sie nun um Dilquiri, Xissdrossg und die Statue. Letztendlich waren sie auch nicht mehr. Zumindest in dem Augenblick. Mehr als zusehen konnten sie schließlich nicht. Sie wurden erst gebraucht, wenn der Zauber beseitigt worden war. Wenn es wirklich funktionierte.
Den Flakon wieder an sich nehmend, begab sich Dilquiri zurück zu der Statue, berührte erneut jene Stelle über dem Herzen, schloss dabei die Augen und neigte den Kopf leicht zur Seite. Sie lauschte. Dann legte sie einen Finger auf die Öffnung des Flakons und neigte diesen leicht, um ihren Finger mit dem seltsamen Inhalt zu benetzen. Nur ein Tropfen, der das matte Licht des Tages sacht schimmernd reflektierte. Danach fand der Finger abermals an jene Stelle der Statue, des Menschen darunter zurück.
Und Dilquiri begann, den Tropfen in kreisenden Bewegungen auf dem Eis zu verstreichen. So wie sie zuvor im Verwaltungsgebäude über den Rand des Flakons gestrichen hatte. Langsam. Behutsam. Einer lautlosen Melodie folgend.
Zunächst geschah nichts, doch nachdem die Dunkle den Kreis sechs Mal gezogen hatte, konnte Xissdrossg dessen Linien deutlich auf dem Eis sehen. Bläulich schimmernde Linien, die die Spur von Dilquiris Bewegungen deutlich zeigten.
Die Dunkle zog ihre Hand zurück und betrachtete die Stelle eindringlich, mit gerunzelter Stirn, da nichts weiter geschah. Abermals drang ihre Fingerspitze auf die Statue ein, berührte diese nun im Zentrum des von ihr gezogenen Kreises.
Und dann geschah es:
Die bläulichen Linien wurden zu Rissen im Eis, erst nur haarfein, dann deutlich sichtbar, jedoch nicht breiter als ein Grashalm. Einen Atemzug später ging ein leises, aber hörbares Knacken durch das Eis und die Risse breiteten sich einem Spinnennetz gleich auf dem Eis aus. Geistesgegenwärtig trat Xissdrossg zu Dilquiri, zog sie etwas von der Statue weg und stellte sich zwischen diese und Dilquiri. Keinen Augenblick zu spät, denn das Eis zersprang mit einer lautlosen Explosion, löste sich vom Körper darunter.
Die nun vom Eis befreite Menschenfrau blieb wie weiterhin erstarrt stehen. Doch nur einen kurzen Moment. Dann kippte sie steif wie ein Brett zur Seite. Einige Helfer sprangen zur ihr, wollten ihren Sturz abdämpfen, kümmerten sich um sie.
Während Dilquiri und Xissdrossg das Geschehen als stumme Beobachter verfolgten, wurde die Frau versorgt, in Decken gehüllt, auf eine Trage verfrachtet und ins Hospital gebracht. Dort kümmerte man sich um die unterkühlte, erschöpfte Frau.
Der Inhalt des Flakons wurde teilweise in zwei Phiolen übertragen, mit denen zwei Gruppen aus Helfern und Heiler alle anderen Statuen nach und nach befreien würden. Das Hospital würde sich an diesem Tag füllen.
Die weitere Handhabe überließen Dilquiri und Xissdrossg den Menschen. Sollten sie sich darum kümmern. Xissdrossg würde den Bericht des Hospitals über die erste Befreite abwarten. Erst danach würde die Entscheidung fallen, ob das Risiko gering genug war, um auch Alathair zu befreien.