Das Haus der Geheimen Wünsche Velkyn Daewl

[Valenica]

Zarlyn und Leleth waren noch dabei ihr gemeinsames Büro einzurichten, eine ungewöhnlich große Räumlichkeit, die den Bedürfnissen sowohl der Priesterin als auch der Magierin gerecht wurden.
Für das Empfangen von Kundschaft gingen jeweils zwei Türen in separate Büros ab. Eine dritte Tür führte in das Büro der persönlichen Assistentin.

Energisches und aufgeregtes Klopfen verriet schon, bevor die Tür sich öffnete wer davor stand. Es konnte sich nur um die jungen Zwerginnen handeln, Brina und Sherlaya.
Und tatsächlich sprang die Tür auf, noch bevor eine der eineiigen Zwillinge eine Aufforderung gerufen hatte. Aber mit den Kleinen waren die Zwillinge... nachsichtig. Sie waren einfach zu nützlich und
wertvoll – und naiv genug um sogar für einen Dunkelelfen drollig zu wirken.

„Leli, Zar, wir habend Kundschaft mitgebracht. Sir Galadron, den kennt ihr doch? Sir Galdron der sucht ganz seltene Sachen. Er wartet mit Tippel in der Eingangshalle.“

Leleth zog eine Augenbraue hoch als sie die schlammtropfenden Gestalten ansah. Und den Schlamm, den sie auf den teuren Marmor verteilt hatten. Drollig oder nicht...

„Alu k'olah phor, lotha ussen. Dos tekh phor l'nythe. Gaer's cahallin feithin wun dosst resut.“

Ihre Stimme klang streng aber nicht so kühl wie sonst, die beiden Kleinen schauten dennoch ein wenig bedröpelt.

„Entschuldigung.“

Zarlyn lächelte freundlicher als ihr Ebenbild.

„Ist schon gut.“

Die Zwillinge folgten den beiden kleinen in die Vorhalle.
Die beiden voneinander zu unterscheiden war eine Herausforderung, vor allem, wenn die Shilsharenschwestern es darauf anlegten absolut gleich zu wirken. Ihre Kleidung war grundsätzlich identisch und sofern Leleth sich gut fühlte so wie
an diesem Tag, dann war sie auch nicht blasser als ihr Zwilling. Auch ihre Stimmen klangen gleich, wenn Leleth sich bemühte ihre kalte Schärfe im Zaum zu halten.

In der Vorhalle waren einige wertvolle Gegenstände ausgestellt, geschützt von mächtiger Magie und hervorgehoben von Samt, so dunkel in seinem Blau, dass er fast Schwarz wirkte.

Die Schwestern traten dem stattlichen Kamaelkrieger entgegen von dem, die kleinen Zwerginnen immer erzählten. Auch seinen kleinen Begleiter, den Pegasus Tippel in den Brina und Sherlaya ganz vernarrt waren hatte er
dabei. Freundlich, wenn auch nicht sehr tief, nickten die beiden Dunkelelfinnen ihrem Gast zu.

„Willkommen im Haus der Wünsche, Sir Galadron. Wie können wir Euch behilflich sein?“

Die Zwerginnen huschten mit einer Verabschiedung an ihm vorbei und ließen den Kamael mit den Führerinnen des Handelshauses allein.

Der Krieger stellte sich vor, mit einigen Informationen, die mehr als nur interessant waren und die die Zwerginnen wohl nicht gekannt hatten und nannte sein Anliegen. Seltene Gegenstände, nicht leicht zu beschaffen,
sicherlich, aber das... vergrößerte nur den Profit. Oder den Gefallen. Sehr schön.

Leleth war ihrer Schwester ein Lächeln zu, dass nur diese zu deuten wissen würde.

Der Krieger schien um seinen kleinen Begleiter zu fürchten. Sicherlich...

„Euer kleiner Freund ist sicher eine Seltenheit, aber nur wenige könnten sich ein solches Exemplar leisten. Als Bezahlung wäre er... ein Risiko. Ich denke wir werden uns auf Etwas anderes einigen können. Er ist vor
uns also sicher.“

Sie zog amüsiert eine Augenbraue hoch.

„Aber Ihr habt recht, lasst uns das... Bei einem Tee besprechen. Wenn Ihr uns folgen wollt.“