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Ein seltsamer Fund
#5
Glau folgte aus den Schatten eines Steins ins Silberlicht und wie von allein sickerten die hundertmal gehörten Worte in seinem Geist. Diesmal jedoch war es anders als an den Lagerfeuern. Macht lag in der Luft und ließ sein Fell in alle Richtungen abstehen. Zusammen mit Beleli fuhr er fort.

Ich bin die Stimme im Wind und dem Regen der fällt,
Ich bin die Stimme in den Feldern wenn der Sommer vergeht,
Ich bin die Stimme Eures Hungers, Eures Leids
Ich bin die Stimme die stets ruft nach Euch
Ich bin die Stimme die immer bleiben wird.


Nach und nach fielen die verbliebenen Wölfe des Rudels in Glaus und Belelis Stimmen ein, bis schließlich auch Hariak begann, leise die Worte zu formen.

Ich bin die Stimme in den Feldern, wenn der Sommer vergangen ist
Ich bin die Stimme in den Blättern, wenn die Herbstwinde wehen
niemals schlafe ich, ganz gleich wie lang der Winter geht
Ich bin die Macht die im Frühling erwacht



Die Worte wurden zu einer Art Singsang, der begann sich aufzuschaukeln. Vereinzelt gingen Worte in Jaulen über, Jaulen in melodisches Heulen, wann immer das Herz eines Werwolfs von den Worten und der Stimmung berührt wurde.

Ich bin die Stimme der Vergangenheit die immer sein wird
Erfüllt mit meinen Sorgen und meinem Blut in den Feldern
Ich bin die Stimme der Zukunft, der du deinen Frieden bringst
Bring mir deinen Frieden und meine Wunden werden heilen


Die Wölfe verfielen bei den letzten Worten in Heulen, sodass kaum noch ein Wort zu verstehen war. Als das letzte Heulen verklang zog Beleli das Knochenmesser des alten Schamanen und reichte es Glau zusammen mit einer Schale, die aus einem alten bemalten Menschenschädel bestand. Das Ritual, sein Blut zu teilen war so alt wie die Welt nach dem Wissen der Werwölfe und das Rudel rückte näher an den jungen Wolf heran der begann, seine Bürde zu spüren. Dennoch zwang er sich zur Ruhe und ging mit Schädel und Messer herum, schnitt jedem Werwolf in die ausgestreckte Hand und sammelte das Blut in der Schale.
Sie tranken alle daraus, wurden eins miteinander und opferten den Rest der Mondin. Der Geist des Rudels durchströhmte den jungen Schamanen als er wieder in die Mitte des Kreises trat. Seine Wahrnehmung veränderte sich, erweiterte sich. Umgeben von den Geistern vergangener Schamanen hob er den Kopf und begann triumphierend die Mondin anzuheulen deren Auge wohlwollend herabschien. Nach einem Moment fielen die anderen Wölfe ein, wer weiß, vielleicht trugen ihre Stimmen sogar bis nach Gludio.

ooc:
Der Text ist aus diesem Song abgeleitet da ich ihn sehr passend fand.
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Ein seltsamer Fund - von Gaoth - 03.04.2012, 11:00
[Kein Betreff] - von Wolf - 13.04.2012, 13:10
[Kein Betreff] - von Gaoth - 13.04.2012, 19:25
[Kein Betreff] - von Wolf - 14.04.2012, 00:31
[Kein Betreff] - von Wolf - 16.04.2012, 07:39
[Kein Betreff] - von Wolf - 27.04.2012, 05:33
[Kein Betreff] - von Wolf - 10.05.2012, 09:37
[Kein Betreff] - von Gaoth - 14.05.2012, 20:50
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[Kein Betreff] - von Wolf - 30.08.2012, 18:08
[Kein Betreff] - von Gaoth - 31.08.2012, 08:21
[Kein Betreff] - von Kyorlin - 31.08.2012, 21:25

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