20.07.2012, 15:02
Helle Aufregung herrschte am mittleren Tage der Woche in der Dioner Schmiede. Die beiden Zwerge, Opix und Poitan waren mehr als aufgebracht. Hektisch wurden die Listen der vorrätigen Waffen durchgegangen.
"Drei Hellebarden, vier Schilde, eine Lanze, acht Schwerter!"
Poitan schüttelte fassungelos den Kopf. "Alle weg!" Opix sah von seiner Liste auf und hastete zur Waffenwand, zählte noch einmal und noch einmal nach. Doch er musste dem Zwergenbruder Recht geben: Die Waffen und Schilde blieben verschwunden.
"Vielleicht hat Rowan ans Schloss ausgeliefert?" versuchte er den Anderen zu beruhigen "oder an die Garde?"
Murrend schüttelte Poitan abermals das ergraute Haupt. "Das hät der doch gesagt, der Lange! Der redet doch sonst so viel in letzter Zeit." Nicht ganz wertfrei waren die Worte des zwergischen Schmiedes - lernten Zwerge doch selten, einem Langbein weiter zu trauen, als sie es werfen konnten. Misstrauen blieb, ganz im Kern, und wurde erweckt wenn beispielsweise diverse Waffen Beine bekamen und die Schmiede verließen, ohne dass die Zwerge davon Wind bekamen.
Besagter Langer betrat just in diesem Moment die Schmiede, leise pfeifend, ein fröhliches Lied auf den Lippen und offensichtlich komplett selbstgefällig. Etwas verwirrte wirkte er ob der Hektik der beiden Zwerge, ließ es sich jedoch nicht gleich anmerken. Da kam aber auc schon Poitan auf ihn zu, mit ausgestrecktem Stummelzeigefinger, den er zielsicher in die breite Brust des menschlichen Schmiedes versenkte und ihn damit förmlich erdolchte. "DU. Hast du Waffen ausgeliefern?" Rowan zeigte sich ob des rauhen Tones seines Untergebenen keinesfalls erzürnt - ein rauher Ton war schon immer förderlich gewesen, Schmiede waren schließlich keine besonders zart besaiteten Arbeiter. Mit spitzen Fingern entfernte er den zwergischen Zeigefinger von seiner Brust und rieb sich, mehr aus Reflex heraus, jene Stelle. "Schon seit Tagen nicht mehr. In diesem Sommerloch will ja niemand mehr kämpfen." er schmunzelte, "aber auch den beiden Herren Zwerg einen wunderschönen guten Morgen!" Poitan brummelte etwas in seinen Bart und wandte sich gestikulierend Opix zu: "Erklärs ihm!"
Opix trat vor und strich sich bedächtig den Bart. "Es sind Waffen verschwunden, Schmied Rowan. Langwaffen, Schwerter und Schilde. Wir sind es gewohnt, dass du es in den Listen vermerkst, wenn du Waffen herausgibst. Ich fürchte..." Er legte eine kleine Pause ein, um Poitan, der bereits mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck den Mund wieder geöffnet hatte, um dem Anderen ins Wort zu fallen, mit einer Geste zum weiteren Schweigen zu verdonnern, "...wir wurden bestohlen."
Rowan runzeltze die Stirn. "Bestohlen? Nana.. so ein hässliches Wort." Opix stieß Poitan grob in die Seite, als dieser auffahren wollte. Langsam trat er auf die Tür zu, untersuchte sie nach Einbruchspuren, ebenso das Türschloss und die Fenster. Nachdenklich fuhr er die kleine Kerbe am Türrahmen nach, öffnete die Tür, schloss die wieder, öffnete sie. Opix trat neben den Schmied, folgte seinem Blick und nickte knapp. Dann holte er hektisch Luft. Rowan brauchte einen Moment um zu sehen, was der Zwerg bemerkt hatte: Durch den Regen der Nacht war der Boden vor der Schmiede aufgeweicht. Reifenspuren eines kleinen Handwagens hatten sich hinein gegraben. Hektisch verließ Opix die Schmiede, folgte ihnen - doch die Spuren verliefen sich auf dem Pflaster des Marktplatz und tauchten auch im Sandboden der nahen Umgebung nicht mehr auf. Frustriert kehrte der Zwerg in die Schmiede zurück, wo er von einem besorgt-grisgrämigen Poitan und einem deutlich weniger besorgten Rowan erwartet wurde.
"Und?" "Ja was "und"? Die Waffen sind weg." Opix ließ sich auf einen Hocker fallen. Beide Zwerge starrten wie auf ein Kommando zu Rowan. Etwas überfordert zuckte dieser mit den Schultern. "Wir werden ein neues, besseres Schloss brauchen. Und die Garde sollte informiert werden." Poitan wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Menschen (beziehungsweise vor dessen Brust, fehlte es dem Zwerg doch an der nötigen Leibeshöhe). "Ja nu! Los los! Bevor der Bub wiederkommt!" Rowan hob abwehrend die Hände. "Ich geh ja schon." Hastig verließ er die Schmiede.
Die beiden zwergischen Schmiede blickten dem Menschen nach, ehe die Tür hinter ihm ins schiefe Schloss fiel. "Das den das nicht wahnsinnig macht!" entrüstete sich Poitan. "So ruhig wie der geblieben ist! Dabei hat er TAGE an Arbeit in die Waffen gesteckt." Opix zuckte mit den Schultern. "Verstehe einer die Langbeine. Der ist doch eh so komisch seit dem Besuch dieser Drachenzwergin..." er lachte grunzend in seinen Bart, "...vielleicht hat er sich auf einem seiner Besuche in der Handelsstadt in eine schöne Frau verguckt?" Poitan warf ihm einen bitterbösen Blick zu. "Das ist NICHT witzig, Opix. Es sind Waffen verschwunden. GELD! GOLD! Kläre deine Prinzipien!" grummelnd zog sich der Zwerg in sein Arbeitszimmer zurück und ließ Opix mit den Listen der geschmiedeten Waffen allein.
"Drei Hellebarden, vier Schilde, eine Lanze, acht Schwerter!"
Poitan schüttelte fassungelos den Kopf. "Alle weg!" Opix sah von seiner Liste auf und hastete zur Waffenwand, zählte noch einmal und noch einmal nach. Doch er musste dem Zwergenbruder Recht geben: Die Waffen und Schilde blieben verschwunden.
"Vielleicht hat Rowan ans Schloss ausgeliefert?" versuchte er den Anderen zu beruhigen "oder an die Garde?"
Murrend schüttelte Poitan abermals das ergraute Haupt. "Das hät der doch gesagt, der Lange! Der redet doch sonst so viel in letzter Zeit." Nicht ganz wertfrei waren die Worte des zwergischen Schmiedes - lernten Zwerge doch selten, einem Langbein weiter zu trauen, als sie es werfen konnten. Misstrauen blieb, ganz im Kern, und wurde erweckt wenn beispielsweise diverse Waffen Beine bekamen und die Schmiede verließen, ohne dass die Zwerge davon Wind bekamen.
Besagter Langer betrat just in diesem Moment die Schmiede, leise pfeifend, ein fröhliches Lied auf den Lippen und offensichtlich komplett selbstgefällig. Etwas verwirrte wirkte er ob der Hektik der beiden Zwerge, ließ es sich jedoch nicht gleich anmerken. Da kam aber auc schon Poitan auf ihn zu, mit ausgestrecktem Stummelzeigefinger, den er zielsicher in die breite Brust des menschlichen Schmiedes versenkte und ihn damit förmlich erdolchte. "DU. Hast du Waffen ausgeliefern?" Rowan zeigte sich ob des rauhen Tones seines Untergebenen keinesfalls erzürnt - ein rauher Ton war schon immer förderlich gewesen, Schmiede waren schließlich keine besonders zart besaiteten Arbeiter. Mit spitzen Fingern entfernte er den zwergischen Zeigefinger von seiner Brust und rieb sich, mehr aus Reflex heraus, jene Stelle. "Schon seit Tagen nicht mehr. In diesem Sommerloch will ja niemand mehr kämpfen." er schmunzelte, "aber auch den beiden Herren Zwerg einen wunderschönen guten Morgen!" Poitan brummelte etwas in seinen Bart und wandte sich gestikulierend Opix zu: "Erklärs ihm!"
Opix trat vor und strich sich bedächtig den Bart. "Es sind Waffen verschwunden, Schmied Rowan. Langwaffen, Schwerter und Schilde. Wir sind es gewohnt, dass du es in den Listen vermerkst, wenn du Waffen herausgibst. Ich fürchte..." Er legte eine kleine Pause ein, um Poitan, der bereits mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck den Mund wieder geöffnet hatte, um dem Anderen ins Wort zu fallen, mit einer Geste zum weiteren Schweigen zu verdonnern, "...wir wurden bestohlen."
Rowan runzeltze die Stirn. "Bestohlen? Nana.. so ein hässliches Wort." Opix stieß Poitan grob in die Seite, als dieser auffahren wollte. Langsam trat er auf die Tür zu, untersuchte sie nach Einbruchspuren, ebenso das Türschloss und die Fenster. Nachdenklich fuhr er die kleine Kerbe am Türrahmen nach, öffnete die Tür, schloss die wieder, öffnete sie. Opix trat neben den Schmied, folgte seinem Blick und nickte knapp. Dann holte er hektisch Luft. Rowan brauchte einen Moment um zu sehen, was der Zwerg bemerkt hatte: Durch den Regen der Nacht war der Boden vor der Schmiede aufgeweicht. Reifenspuren eines kleinen Handwagens hatten sich hinein gegraben. Hektisch verließ Opix die Schmiede, folgte ihnen - doch die Spuren verliefen sich auf dem Pflaster des Marktplatz und tauchten auch im Sandboden der nahen Umgebung nicht mehr auf. Frustriert kehrte der Zwerg in die Schmiede zurück, wo er von einem besorgt-grisgrämigen Poitan und einem deutlich weniger besorgten Rowan erwartet wurde.
"Und?" "Ja was "und"? Die Waffen sind weg." Opix ließ sich auf einen Hocker fallen. Beide Zwerge starrten wie auf ein Kommando zu Rowan. Etwas überfordert zuckte dieser mit den Schultern. "Wir werden ein neues, besseres Schloss brauchen. Und die Garde sollte informiert werden." Poitan wedelte mit der Hand vor dem Gesicht des Menschen (beziehungsweise vor dessen Brust, fehlte es dem Zwerg doch an der nötigen Leibeshöhe). "Ja nu! Los los! Bevor der Bub wiederkommt!" Rowan hob abwehrend die Hände. "Ich geh ja schon." Hastig verließ er die Schmiede.
Die beiden zwergischen Schmiede blickten dem Menschen nach, ehe die Tür hinter ihm ins schiefe Schloss fiel. "Das den das nicht wahnsinnig macht!" entrüstete sich Poitan. "So ruhig wie der geblieben ist! Dabei hat er TAGE an Arbeit in die Waffen gesteckt." Opix zuckte mit den Schultern. "Verstehe einer die Langbeine. Der ist doch eh so komisch seit dem Besuch dieser Drachenzwergin..." er lachte grunzend in seinen Bart, "...vielleicht hat er sich auf einem seiner Besuche in der Handelsstadt in eine schöne Frau verguckt?" Poitan warf ihm einen bitterbösen Blick zu. "Das ist NICHT witzig, Opix. Es sind Waffen verschwunden. GELD! GOLD! Kläre deine Prinzipien!" grummelnd zog sich der Zwerg in sein Arbeitszimmer zurück und ließ Opix mit den Listen der geschmiedeten Waffen allein.
Schmiede das Eisen, solange es glüht.