18.10.2012, 19:01
Einer der Neruga, die Thandorak bewachen, wird von ihm angerempelt; die anderen jedoch beweisen so viel Geistesgegenwart, ihn an den Armen zu packen. Und Rorrth hebt nach einem Augenblick die Axt, die er gezogen hat, und hält Thandorak das Axtblatt unters Kinn. "Noch eine Bewegung und ich hacke dir die Kehle durch - und das wird kein schöner Tod!" Er achtet darauf, seinen togharr anzufunkeln, geschieht das Ganze doch direkt unter den Augen von Uuhla und dessen Nebenmann.
Die angekettete Orok hat, als der Tumult losging, ihren Kopf gehoben; es handelt sich tatsächlich um Thaarmakk; die junge Orok wirkt ein wenig verängstigt und müde, doch es scheint als sei sie soweit gesund. Als ihr Blick auf ihren Ziehvater fällt, stammelt sie ein verwundertes: "Ata?"
Uuhla, der die Szene argwöhnisch beobachtet hat, gibt seinen Getreuen ein kurzes Handzeichen; diese entspannen sich wieder ein wenig und gruppieren sich vor dem Zelteingang sowie an der Seite der Neruga-Ankömmlinge.
"Haben sie im Wald aufgelesen", brummt der Orok, der schon vorher zu den jungen Kämpfern gesprochen hat, "wollten dich unbedingt sprechen. Und sie sagten, das hier sei der große Thandorak, von dem sie alle sprechen!" Er deutet mit einer abfälligen Geste auf den Gefesselten. Uuhla erwidert nichts; er erhebt sich und tritt an die Gruppe heran.
"Axt runter." Das sind die ersten Worte, die er spricht; seine Stimme klingt rau, doch beherrscht, und trägt den Akzent der Oroka des südlichen Unsterblichen Plateaus. Die Worte hat er an Rorrth gerichtet, und dieser folgt umgehend dessen Befehl. Schließlich nimmt sich der Orok einige Zeit, um sein gefesseltes Gegenüber zu mustern; dabei wird deutlich, dass der Neruga ihn um mindestens eine Handbreit überragt, sie aber von beinahe derselben Statur sind. "Der Wolf kommt also aus seiner Höhle gekrochen - und wird von seinen Welpen überrumpelt!" meint er dann. Sein rechter Mundwinkel verzieht sich kurz zu einem spöttischen Lächeln nach oben. "Der große Thandorak! Und hier steht er vor mir, gefesselt! Was für eine Gelegenheit!" Er zieht sein Messer, und Rorrth sieht sich gezwungen schnell zu handeln.
"Äh, Moment..." entfährt es ihm, etwas unelegant, doch es dauert nicht lange, bis er sich soweit gefasst hat, dass er wieder klarer denken kann. Jetzt muss jedes Wort, das er spricht, sitzen, und das weiß er. "Wenn du ihn jetzt umbringst, was haben wir davon? Denkst du, wir bringen ihn umsonst zu dir? Wir hätten schließlich auch mit ihm abhauen und an einen Sklavenhändler der Dunklen verkaufen können!" Er macht eine kurze Pause.
"Warum wir zu dir gekommen sind? Ganz einfach. Du siehst, dass wir begabt sind! Wir haben Thandorak hier als Beweis. Wir möchten, dass du uns in deine Ränge aufnimmst!"
Wenn er ihn vorher nur wenig beachtet hat, jetzt gilt Uuhlas Hauptaugenmerk Rorrth. Beinahe so ausgiebig, wie er vorher Thandorak gemustert hat, betrachtet er nun den jungen Orok vor ihm, von oben bis unten. "Soso", sagt er schließlich, "ihr wollt Teil meiner Armee werden? Wart ihr denn nicht schon Teil von einer Armee - und seid desertiert?" Prüfend sieht er Rorrth mit dem durchdringenden Blick seiner dunklen Augen an. "Wir sind nicht desertiert!" beeilt sich Rorrth zu antworten, "wir haben uns abgespalten! Die Ideen von diesem..." er pausiert kurz, um das richtige Wort zu suchen, "...Größenwahnsinnigen waren uns schon lange zuwider! Also begannen wir ihn zu bekämpfen! Ihn und die, die ihm treu blieben!" Er macht eine ausladende Geste in Richtung seiner Bewacher und setzt dann fort: "Und, so wie wir es sehen, scheinst du besser mit deinen Getreuen umzugehen. Also wollen wir uns dir anschließen!" Er deutet schließlich auf Thaarmakk und meint: "Nur eine Bedingung. Gib uns das Mädchen im Austausch für Thandorak. Haben ein gutes Geschäft mit ihr und einem Sklavenhändler in Aussicht."
Noch während der Orok mit dem schwarzen Zopf die Worte Rorrths abzuwägen scheint, öffnen sich die Augen des alten Orok, der bis dahin stumm und bewegungslos mit geschlossenen Augen auf seinem Sitz neben dem Uuhlas saß. Er richtet seinen Blick auf Rorrth; er wirkt ruhig, auch als er diese beiden Worte ausspricht: "Er lügt."
Verdattert stammelt Rorrth: "Wie? Das... das ist doch eine Ungeheuerlichkeit! Wie kommst du dazu, mir so etwas vorzuwerfen, nazgrel?" Der Alte erhebt sich ohne Eile; sein Knochenschmuck gibt ein leises, klackendes Geräusch von sich, als er auf dessen Brust fällt und er spricht, langsam und ohne Eile: "Mag sein, dass deine Geschichte mit dem konform geht, was wir beobachten konnten. Mag sein, dass du deine Worte gut gewählt hast. Aber du sprichst nur mit den Worten und nicht mit deinem paash*. Dein paash sagt etwas anderes. Etwas ganz anderes." Er richtet seine honiggelben, von Falten umrahmten Augen auf Rorrth, und nun ist es ihm so, als würde der Alte tatsächlich bis in seine Seele sehen. Rorrth fühlt sich so unangenehm, als würde er gerade nackt vor seinen Feinden stehen. Und so weiß er, wenn er jetzt nicht handelt, ist alles verloren. Mühsam ringt er sich Beherrschung ab und er ruft: "Das ist..."
Weiter spricht er nicht; seine Faust landet in Uuhlas Gesicht. Dessen Messer fällt zu Boden.
___
* paash: orkisch "Feuer, Seele"
Die angekettete Orok hat, als der Tumult losging, ihren Kopf gehoben; es handelt sich tatsächlich um Thaarmakk; die junge Orok wirkt ein wenig verängstigt und müde, doch es scheint als sei sie soweit gesund. Als ihr Blick auf ihren Ziehvater fällt, stammelt sie ein verwundertes: "Ata?"
Uuhla, der die Szene argwöhnisch beobachtet hat, gibt seinen Getreuen ein kurzes Handzeichen; diese entspannen sich wieder ein wenig und gruppieren sich vor dem Zelteingang sowie an der Seite der Neruga-Ankömmlinge.
"Haben sie im Wald aufgelesen", brummt der Orok, der schon vorher zu den jungen Kämpfern gesprochen hat, "wollten dich unbedingt sprechen. Und sie sagten, das hier sei der große Thandorak, von dem sie alle sprechen!" Er deutet mit einer abfälligen Geste auf den Gefesselten. Uuhla erwidert nichts; er erhebt sich und tritt an die Gruppe heran.
"Axt runter." Das sind die ersten Worte, die er spricht; seine Stimme klingt rau, doch beherrscht, und trägt den Akzent der Oroka des südlichen Unsterblichen Plateaus. Die Worte hat er an Rorrth gerichtet, und dieser folgt umgehend dessen Befehl. Schließlich nimmt sich der Orok einige Zeit, um sein gefesseltes Gegenüber zu mustern; dabei wird deutlich, dass der Neruga ihn um mindestens eine Handbreit überragt, sie aber von beinahe derselben Statur sind. "Der Wolf kommt also aus seiner Höhle gekrochen - und wird von seinen Welpen überrumpelt!" meint er dann. Sein rechter Mundwinkel verzieht sich kurz zu einem spöttischen Lächeln nach oben. "Der große Thandorak! Und hier steht er vor mir, gefesselt! Was für eine Gelegenheit!" Er zieht sein Messer, und Rorrth sieht sich gezwungen schnell zu handeln.
"Äh, Moment..." entfährt es ihm, etwas unelegant, doch es dauert nicht lange, bis er sich soweit gefasst hat, dass er wieder klarer denken kann. Jetzt muss jedes Wort, das er spricht, sitzen, und das weiß er. "Wenn du ihn jetzt umbringst, was haben wir davon? Denkst du, wir bringen ihn umsonst zu dir? Wir hätten schließlich auch mit ihm abhauen und an einen Sklavenhändler der Dunklen verkaufen können!" Er macht eine kurze Pause.
"Warum wir zu dir gekommen sind? Ganz einfach. Du siehst, dass wir begabt sind! Wir haben Thandorak hier als Beweis. Wir möchten, dass du uns in deine Ränge aufnimmst!"
Wenn er ihn vorher nur wenig beachtet hat, jetzt gilt Uuhlas Hauptaugenmerk Rorrth. Beinahe so ausgiebig, wie er vorher Thandorak gemustert hat, betrachtet er nun den jungen Orok vor ihm, von oben bis unten. "Soso", sagt er schließlich, "ihr wollt Teil meiner Armee werden? Wart ihr denn nicht schon Teil von einer Armee - und seid desertiert?" Prüfend sieht er Rorrth mit dem durchdringenden Blick seiner dunklen Augen an. "Wir sind nicht desertiert!" beeilt sich Rorrth zu antworten, "wir haben uns abgespalten! Die Ideen von diesem..." er pausiert kurz, um das richtige Wort zu suchen, "...Größenwahnsinnigen waren uns schon lange zuwider! Also begannen wir ihn zu bekämpfen! Ihn und die, die ihm treu blieben!" Er macht eine ausladende Geste in Richtung seiner Bewacher und setzt dann fort: "Und, so wie wir es sehen, scheinst du besser mit deinen Getreuen umzugehen. Also wollen wir uns dir anschließen!" Er deutet schließlich auf Thaarmakk und meint: "Nur eine Bedingung. Gib uns das Mädchen im Austausch für Thandorak. Haben ein gutes Geschäft mit ihr und einem Sklavenhändler in Aussicht."
Noch während der Orok mit dem schwarzen Zopf die Worte Rorrths abzuwägen scheint, öffnen sich die Augen des alten Orok, der bis dahin stumm und bewegungslos mit geschlossenen Augen auf seinem Sitz neben dem Uuhlas saß. Er richtet seinen Blick auf Rorrth; er wirkt ruhig, auch als er diese beiden Worte ausspricht: "Er lügt."
Verdattert stammelt Rorrth: "Wie? Das... das ist doch eine Ungeheuerlichkeit! Wie kommst du dazu, mir so etwas vorzuwerfen, nazgrel?" Der Alte erhebt sich ohne Eile; sein Knochenschmuck gibt ein leises, klackendes Geräusch von sich, als er auf dessen Brust fällt und er spricht, langsam und ohne Eile: "Mag sein, dass deine Geschichte mit dem konform geht, was wir beobachten konnten. Mag sein, dass du deine Worte gut gewählt hast. Aber du sprichst nur mit den Worten und nicht mit deinem paash*. Dein paash sagt etwas anderes. Etwas ganz anderes." Er richtet seine honiggelben, von Falten umrahmten Augen auf Rorrth, und nun ist es ihm so, als würde der Alte tatsächlich bis in seine Seele sehen. Rorrth fühlt sich so unangenehm, als würde er gerade nackt vor seinen Feinden stehen. Und so weiß er, wenn er jetzt nicht handelt, ist alles verloren. Mühsam ringt er sich Beherrschung ab und er ruft: "Das ist..."
Weiter spricht er nicht; seine Faust landet in Uuhlas Gesicht. Dessen Messer fällt zu Boden.
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* paash: orkisch "Feuer, Seele"
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk