Getrennte Wege

[Lelwani]

Dadurch, dass Thandoraks Schlag saß, braucht Uuhla ein wenig Zeit, um sich wieder zu erholen, Zeit, die Thandorak nützen kann, um nach der Waffe seines verstorbenen Kameraden zu greifen. Schnell versucht er sich wieder zu fassen, doch das gelingt ihm erst, als ihm Thandorak mit der von ihm erbeuteten Axt gegenübersteht. Er geht ein wenig in die Knie, vielleicht hat ihn Thandoraks Schlag härter getroffen, als er es gedacht hat. Einen Augenblick später berührt seine Linke den Boden, der aus festgestampfter Erde besteht; und schon versucht er, eine Handvoll Erde in die Richtung von Thandoraks Gesicht zu werfen, um ihn abzulenken. Gelingt das, so versucht er einen Stoß mit dem Messer in dessen Bauchgegend.

Mit einem metallischen Klirren trifft das Messer auf den Schild. Dem Schlag von unten kann der ghrooragga ausweichen, doch als er sein Messer in die ungeschützte Seite des Gegners stoßen will, misslingt ihm dies. Durch dieses Manöver und einen etwas waghalsigen Schritt ist nun seine linke Seite für einen Moment ungeschützt.

Der Neruga schießt den brennenden Pfeil aus recht kurzer Distanz auf den anstürmenden Gegner; dieser wird in die Brust getroffen und seinem Ansturm ein jähes Ende gemacht. Noch bevor sein Herz zu schlagen aufhört, wirft er seine Axt in Richtung des Gegners, doch da er im nächsten Moment bereits zusammensackt, bleibt es fraglich, ob die Waffe ihr Ziel treffen wird. Kurz nachdem er zu Boden gleitet, beginnt sein Körper zu brennen.

Der ghrooragga, der eben seinen Waffenarm aus dem Griff des kräftigen Neruga befreien konnte, will die Gelegenheit, die sich ihm bietet, nützen und einen Schwerthieb auf dessen linke Seite vollführen; gerade als er seinen Arm hebt, wird er jedoch von seinem Kontrahenten gerammt und die Wucht der Attacke fegt ihn von den Füßen.

Durch das Antäuschen ist der Orok mit dem Grinsen im Gesicht ein wenig aus dem Konzept gebracht; doch der tödlichen Attacke kann er um Haaresbreite durch einen Schritt nach links entkommen; gleichzeitig hebt er seine Waffe und blockt die Axt des Gegners. Nun versucht er, die Axt aus der Hand des Gegners zu hebeln, indem er sein Schwert dreht und versucht das Axtblatt und die Parierstange seines Schwertes zu verkeilen. Allerdings droht durch dieses Manöver auch sein verletztes Bein unter ihm nachzugeben und er muss sich ziemlich auf seine Aktion konzentrieren. Vielleicht kann der Gegner das zu seinem Vorteil nutzen.

Thaarmakk beißt immer noch an ihren Fesseln herum, immer noch mit mäßigem Erfolg; sie hat sich vom Zelteingang abgewandt, sodass sie nicht sehen kann, was dort gerade geschieht. Dort nämlich ist ein neuer Orok hinzugekommen, jemand, der nicht den ghrooragga angehört. Und dieser Jemand macht nun kurzen Prozess mit den beiden neu hinzugetretenen Oroka. Derjenige der ghrooragga, der sich links am Zelteingang positioniert hat, wird kurzerhand gerammt. Der Orok rechts von ihm bekommt einen Fetzen vom Gewand des Fremden über den Kopf geworfen und bald darauf einen kräftigen Schlag, sodass er gegen den Stoff des Zeltes taumelt und fällt. Durch das Zelt geht ein Ruck, die Zeltstangen vibrieren und die rechte neigt sich ein wenig dem Ausgang zu. Der Fremdling hat nun Zeit, einen seiner beiden überrumpelten Gegner komplett auszuschalten oder jemandem im Kampfgetümmel zu Hilfe zu kommen.

Eine Welle erneuten Schmerzes dringt durch Rorrths Körper; er krümmt sich. Die Augen des Schamanen blitzen bösartig, er weiß, dass es wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis sein Gegner ihn freigeben und er weiter seine Geister rufen wird. Rorrth beißt die Zähne aufeinander und sucht Konzentration. Niemand darf wissen, was der Schamane weiß! "Niemand..darf..es..wissen..",presst er zwischen den Zähnen hervor, und kurz danach legen sich, mit der Kraft der Verzweiflung, einer Kraft, von der er selbst nicht gewusst hat, dass er sie noch besitzt, seine Hände um den Hals des Alten und drücken zu. Dieser würgt überrascht. Dann beginnt er sich zu wehren, fixiert den Blick seines Gegners und sucht dessen Geist, windet sich, schlägt mit Fäusten auf ihn, versucht die Finger von dessen Hände von seinem Hals wegzubewegen - doch Rorrth drückt immer noch zu.