Getrennte Wege

[Lelwani]

Der Ton des Signals bleibt auch von Uuhla nicht ungehört; seine Attacke wird ungelenk und er stößt ins Leere, als die Hornstöße und Trommmelschläge erschallen. Einen Augenblick fixiert er Thandorak, Verwirrung spiegelt sich in seinem Gesicht; doch als sein Gegner zu sprechen beginnt, löst sich dieser kurze Moment des Erschreckens und er konzentriert sich wieder auf seinen Gegner. Dessen Rede hat ihn merklich gereizt; mit einem zornigen Schrei versucht er eine erneute Attacke, diesmal von der rechten Seite gegen die linke seines Gegenübers, noch bevor sein Gegenüber zu sprechen geendet hat. Doch mit der versteckten Klinge hat er offensichtlich nicht gerechnet; diese zieht nun einen blutigen Streifen über seine Brust, ehe er es schafft sich wieder auf Distanz zu begeben oder noch mehrere Schläge seines Gegners einzustecken. Er funkelt ihn an und bleckt seine spitzen, gelblichen Zähne; dann beginnt er ein paar Schritte nach links zu machen, sei es um sich aus der Reichweite der Unterarmklinge zu begeben, sei es um sich einen besseren Winkel zu suchen, um anzugreifen. Er attackiert jedoch - für den Moment - nicht erneut.

Wie schwerer Hagel auf morsches Holz prasseln die Schläge des Neruga auf die Waffe seines Kampfpartners; der Neruga kann erkennen, wie schwer es seinem Gegenüber bereits fällt, die Waffe auf die richtige Position zu heben, und er schlägt weiter zu. Bald jedoch wird auch er, trotz seines harten Kampftrainings, merken, wie sehr dieser Kampf ihn anzustrengen beginnt. Und wahrscheinlich warten noch weitere Gegner auf ihn, bald schon, vor dem Zelt. Und da bemerkt er, dass sein Widerpart nicht nur seine Waffe immer schwerer heben kann, sondern auch das linke Bein stärker belastet als das rechte. Er könnte nun weiter auf ihn einprügeln - oder versuchen seinem Gegner das Standbein unter dem Körper wegzutreten und ihn damit vorzeitig zu Fall bringen. Wofür wird er sich entscheiden?

Der Orok, der soeben einen Neruga zu Fall gebracht hat, versucht sicherheitshalber noch einmal nachzutreten, dort wo er ihn im Eifer des Gefechts gerade erwischt - das wäre in diesem Fall dessen Bauchgegend. Sollte sich der Neruga am Boden dann nicht mehr rühren, wird er seinem Kameraden zu Hilfe eilen, der ein paar Laufschritte von ihm entfernt zu dessen Rechten gerade von einem axtbewehrten Neruga aufs Ärgste bedrängt wird.

Ein Orok am Zelteingang geht soeben zu den Ahnen, als der fellumhängte Orok ihm ein Schwert in den Leib stößt. Nun kann sich der kräftige Orok nach links wenden, wo sich dessen anderer Gegner befindet, der sich inzwischen mit relativer Mühe von den Fellen befreien konnte, die ihm übergeworfen wurden. Als er sich die Lumpen vom Kopf reißt, blickt er beinahe Auge in Auge dem stämmigen Orok entgegen, der ihm zuvor einen Schlag verpasste. Seine Überraschung ist so groß, dass sein Gegner zuerst handeln kann.

Die junge Orok, die an die Zeltstange gefesselt ist, kaut noch immer an den Stricken herum. Der letzte scheint sich als besonders widerspenstig zu erweisen, und sie wird immer ungeduldiger, zerrt und rüttelt daran, doch noch immer geben ihre Fesseln nicht nach. Sie wird es weiter versuchen.

Vor dem Zelt sind die Vorbereitung für die Verteidigung der Burg weiter im vollen Gange; ob sie jedoch den Lärm im Inneren des Zeltes übertönen können, ist ungewiss. Klar ist jedoch, dass sich die ghrooragga im Moment eher auf die Vorbereitungen konzentrieren als darauf, was im Inneren des Zeltes vor sich geht. Falls es jedoch einem Neruga gelingen sollte, seinen Kampf zu beenden und aus dem Zelt zu entkommen, hätte dieser auf Grund des im Moment herrschenden Chaos eine relativ gute Gelegenheit auf einen kleinen, wie auch immer gearteten Sabotageakt, der den sich draußen formierenden Neruga bessere Chancen auf ein Erstürmen der Festung bieten könnte.