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Rote Flamme - Krieg der Schwarzen Drachen gegen Kakais Wehr
#1
Rot. Das war das, was er sah. Rot. Er schmeckte metallischen Geschmack in seinem Mund, er roch… Blut. Das Blut seines Gegners. Doch nicht lange dauerte sein Triumph. Grobe Arme packten ihn, Fäuste schlugen auf ihn ein. Was war das? Hatte er nicht eben noch das Blut seines Gegners geschmeckt? Warum nun die Schläge? Ein stumpfer Gegenstand traf ihn am Kopf und bereitete seinem Denken ein Ende.

Als er wieder zu sich kam, war es dunkel. Dunkel um ihn herum. Er fühlte sich elend, all seine Glieder schmerzten, besonders sein Kopf. Ein dumpfer Schmerz pochte darin. Er versuchte sich zu konzentrieren, seine Umgebung zu erkennen. Doch es war dunkel, zu dunkel. Es mochte Nacht sein; er roch kalten Stein, verbrauchte, etwas modrige Luft… wüsste er es nicht besser, so hätte er gesagt, er befände sich im Verlies der großen Stadt der Oroka. Und doch, je mehr er sich umsah, je mehr er von seiner Umgebung erkennen konnte, desto mehr erhärtete sich dieser anfangs absurd erscheinende Verdacht. Er war wohl in einer der Zellen der orkischen Stadt. Doch warum? Er erinnerte sich daran, dass er den thaar, den er vom Schamanen Xorak gefordert hatte, nicht bekommen hatte. Anstatt dessen hatte sich dieser hinterhältige Wicht doch tatsächlich in allerlei Provokationen ihm gegenüber geübt, sodass er nur noch rot gesehen hatte. Rot… er versuchte sich zu konzentrieren, sich zu erinnern, was geschehen war. Er war in Kampfrausch verfallen, soviel wusste er. Doch was hatte er getan?
Ein Bild stieg in seinem Kopf auf, ein Bild von Blut, das ihm ins Gesicht spritzte. Das Bild eines vor ihm stehenden Schattens, der zu Boden sank. Der noch etwas zuckte und dann liegen blieb. Hatte er ihn getötet? Er musste ihn getötet haben! Er grinste grimmig. Der Schamane hatte ihn zur Weißglut getrieben, er hatte es verdient! Er rieb sich den schmerzenden Kopf und wurde wieder ernst. Er saß hier in Gefangenschaft. Und er hatte ein Mitglied der Wehr getötet. Wie würde er je wieder die Gelegenheit bekommen in Kakais Dienste zu treten? Er setzte sich auf den harten, kalten Steinboden seiner Zelle und begann nachzudenken. Er dachte lange nach, wie sein Weg zurück sein könnte. Ob es einen Weg zurück geben konnte. Ob seine Frau ihm verzeihen würde, dass er einen ihrer Männer getötet hatte, im Blutrausch. Wie es ihr wohl ging? Er hatte ein seltsames Bild vor Augen; dass sie neben ihnen gestanden war, sich dann zwischen sie gestellt hatte; dass sie etwas gesagt hatte, harsche Worte, und dass ihn dann sein Zorn vollends übermannt hatte. Dass sie gefallen war, neben ihn auf den Boden, wenn er sich recht erinnerte. Sein Kopf schmerzte erneut. Er legte sich hin und versuchte die Schmerzen mit einem Bild von ihr vor Augen zu verdrängen. Und irgendwann musste er wohl eingeschlafen sein.

Tage zogen sich hin, so glaubte er, denn in seine Zelle drang immer nur Zwielicht. Doch es schien, als bekäme er zumindest zweimal am Tag eine Mahlzeit, die aus etwas getrocknetem Fleisch und einem Krug Wasser bestand. Sein Magen knurrte schon seit geraumer Zeit, es gelüstete ihm nach nichts mehr als nach dem saftigen, halbrohen Fleisch eines frisch erlegten Tieres, nur kurz über dem Feuer gebraten, doch er bekam nichts anderes als dieses getrocknete Fleisch. Und er dachte immer wieder an die Geschehnisse an dem großen Platz der Stadt der Oroka. Aber nicht nur das beschäftigte ihn; die Vision der blinden Schamanin, die sie ihm geweissagt hatte, als er mit ihr geredet hatte, kam ihm immer öfter in den Sinn. Hüte dich vor dem ehrlosen Schamanen, hatte sie gesagt. Der ehrlose Schamane? Ohne Zweifel der, den er getötet hatte. Also ging von ihm keine Gefahr mehr aus. Doch was sagte sie über Heine? Das Drachenauge ist in Heine, hatte sie gesagt, dort wird sich dein Schicksal entscheiden. So sagte sie. Was das nur bedeuten sollte? Eine geraume Zeit lang zerbrach er sich darüber schon den Kopf. Warum nur musste sie so in Rätseln sprechen? Verdammt! Sein Kopf tat zwar nicht mehr weh von dem Schlag, den er abbekommen hatte, doch durch all diese Überlegungen, die kein vernünftiges Ergebnis lieferten, bekam er nur neue Kopfschmerzen. Aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass sich durch diese Prophezeiung eine Lösung für sein Problem ergab. Er musste sie nur finden… verdammte Schamanen! Verdammte Prophezeiungen! Konnte sie ihm denn nicht in normaler Sprache die Zukunft vorhersagen?
Plötzlich, und er wusste nicht, wie es vor sich ging, wusste er die Lösung. So verflucht einfach war sie. Er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Natürlich! Warum war er nicht schon viel eher darauf gekommen? Er grinste grimmig. Nun endlich wusste er die Vision der Schamanin zu deuten. Und er würde sein Wissen entsprechend nutzen können! Und er würde endlich Gelegenheit dazu bekommen, das Drachenauge erlegen, und so die Rache für den Tod seines Vaters zu bekommen!

Es war früh am Morgen, als die Tür zu seiner Zelle aufging. „Du kannst raus,“ meinte der stämmige Wächter in der Tür, „Befehl Kakais!“ Der nicht minder stämmige, einäugige Orok, der sich in der Zelle im Schneidersitz auf den Boden gesetzt hatte, nickte knapp. Dann stand er auf und folgte dem Wächter aus der Zelle. Als er aus dem Gebäude hinausgetreten war, begann er zu laufen. Es gab keine Zeit zu verlieren, nun war die Zeit des Handelns!

Nur die Sterne leuchteten auf den Weg, der sich über dunkle Hügel entlangschlängelte. Völlige Schwärze lag über der Landschaft, sie wurde nur durchbrochen von einigen flackernden Lichtern, die eine kleine Gruppe von Gestalten über diesen Weg trug. Fackeln, so schien es, trugen diese massigen Gestalten in ihren groben Händen. Der tanzende Schein des Feuers beleuchtete diese Figuren, sodass man einen besseren Blick auf sie werfen konnte: Ihre breiten Oberkörper waren unbedeckt, seltsame orkische Symbole darauf gemalt worden. Allesamt waren sie mit Äxten bewaffnet, die in ihren Gürtel steckten. „Vorwärts, Neruga!“ sagte der allererste Schatten, „bis Heine ist es nicht mehr weit! Bringen wir den Schwarzen Drachen das Feuer!“

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OOC:

Das is die Geschichte für den Auftakt des Wiederauflebens des Kriegs zwischen den Schwarzen Drachen und der Wehr Kakais. Weitere Geschichten und RP-Ereignisse werden folgen!
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq

Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk

Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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Nachrichten in diesem Thema
Rote Flamme - Krieg der Schwarzen Drachen gegen Kakais Wehr - von Lelwani - 22.10.2007, 22:23
[Kein Betreff] - von Kylara - 25.11.2007, 11:17
[Kein Betreff] - von Elsyrion - 25.11.2007, 11:20

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