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Geladen seid ihr, Dunkles Volk zur Jagd!
#9
Der Nachmittag in der Tavene verlief ereignislos. Zu suchen ohne allzusehr aufzufallen war nicht eben einfach. Wer suchte musste die richtigen Leute am richtigen Ort finden und ihnen die richtigen Fragen stellen. Sollte niemand wissen, dass er jemanden suchte musste er Fragen stellen die in eine völlig andere Richtung führten.

Er war nochmal am geifernden Keiler gewesen, hatte nach Spuren gesucht, die einen Hinweis auf den weiteren Verlauf der Auseinandersetzungen gaben. Eine Spur der man hätte folgen können.

Der Krieger hatte ein oder zwei Becher getrunken, hatte sich dann von dem Thresen abgewendet und zielsicher Streit mit den Dunklen gesucht. Die herausgeforderte Keilerei hatte sich allerdings nicht direkt provozieren lassen, bis schließlich einer der Dunklen, ein scheinbar unbeteiligter, mit einem Becherwurf eröffnet hatte. Eigenartigerweise war daraus ein Zweikampf und kein Gemetzel geworden, obwohl die Dunklen in mehrfacher Überzahl gewesen waren. Der Krieger hatte wohl irgendwann realisiert in welcher Situation er sich befand, riss sich von dem Zweikampf los und verschwand aus der Taverne. Kurz darauf war auch die Dunkle verschwunden der ein Hauptteil seiner Provokationsversuche gegolten hatte.

Batash folgte einer Spur die bereits kalt war, Tage zu spät. Die Erkenntnis setzte sich widerwillig durch und er schnalzte ärgerlich mit der Zunge. Der einzige weitere Anhaltspunkt wären nun wohl die Hausinsignien der Dunklen die an dem Abend beteiligt waren.
Die wichtigeren Häuser würden wohl irgendwo verzeichnet sein, und so verbrachte er einige Stunden in der Bibliothek Girans, suchte ziellos aus eigener Kraft da er keine Spur von Zeugen hinterlassen wollte. Als der Bibliothekar ihn schließlich bat, zu gehen hatte er einen weiteren Tag verloren. Doch die beteiligten Dunklen waren wohl in Rune ansässig.

Rune war allerdings nicht unbedingt das Pflaster auf dem er sich sehen lassen wollte, zum einen hatte er das unangenehme Gefühl, dass dort Ärger auf ihn warten würde, mehr als er zu handhaben in der Lage war, und zum anderen bestand die Gefahr dass er einem der Dunklen aus dem geifernden Keiler über den Weg laufen würde. Wiedererkannt zu werden war auf keinen Fall unauffällig. Möglicherweise machte es mehr Sinn, jemanden dorthin zu senden, der dort die Augen offenhalten und sich weitgehend ungehindert bewegen konnte.

Entschlossen setzte er einen kleinen Anschlag auf, der da lautete:

Gesucht werden Augen und Ohren für einen einzelnen Auftrag, die kein Risiko eingehen, die sich unauffällig zwischen unterschiedlichen Völkern bewegen können. Die Belohnung für ein erfolgreiches Bestreiten ist zu verhandeln. Die eine Hälfte wird im Voraus, der Rest am Ende des Auftrags bezahlt.

Dieser Aushang wird in diversen kleineren Spilunken ausgebracht, Orte an denen sich Gesetzestreue Bürger für gewöhnlich nur vor Einbruch der Dunkelheit aufhalten.

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Einige Tage waren ereignislos verstrichen seit er die Aushänge ausgebracht hatte. Ärgerlicherweise hatte auch die Suche nach einem Portraitzeichner kein Ergebnis gebracht. Die Zeichner in den Straßen Girans waren alle auf Wochen hinaus ausgebucht.

In einem seiner Quartiere saß er auf dem Bett und grübelte darüber was er hatte und was er brauchte um den Gesuchten aufzuspüren. Die Ausbeute der Überlegungen war mager. Im Grunde hatte er nur Hinweise auf andere Jäger, nicht aber auf den Gejagten.
Einer der Dunklen denen er auf dem Markt begegnet war, die Dunkle die angepöbelt worden war. Offensichtlich kannten die meisten Dunklen einander. Logisch, deren Population war nicht so umfangreich wie die der Menschen.

Entschlossen holte er ein Pergament hervor und begann die Namen der Beteiligen, der möglicherweise Beteiligten und einige Spitznamen für die Personen, deren Namen er nicht kannte aufzuschreiben. Er zog Linien zwischen ihnen und versah diese mit Symbolen. Manche Namen strich er wieder aus wenn er sich sicher war, dass sie nicht direkt etwas wissen konnten. Auf der Suche nach einem Anfang würde er eingrenzen müssen, wer etwas wissen konnte.

Wo würde er selbst hingehen wenn eine Meute von Dunklen hinter ihm her war? Unwillig schüttelte Batash den Kopf, die Frage musste lauten: Wo würde ich mich eingraben wenn ich wüsste, dass Dunkle mir auf den Fersen sind, welche Verbündeten wären das Mittel der Wahl?

Der Gejagte würde sich für womöglich für Orte entscheiden, die von Dunklen gemieden wurden. Würde jemand der Dunkle hasste sich mit Lichtelfen verbünden? Möglicherweise... Der Gedanke hatte einen bitteren Beigeschmack, erschien absurd und Batash versuchte sich in Erinnerung zu rufen ob der Gesuchte sich jemals abfällig über Lichtelfen geäußert hatte. Welche Orte würden Dunkle meiden? Orte der Lichtelfen, Orte an denen ihre überlegenen Sinne nicht die gewünschte Wirkung entfalteten. An denen sie ihre Schnelligkeit nicht nutzen konnten. Batash zog die Karte der bekannten Welt zu sich heran und begann Orte auszustreichen an denen Dunkelelfen ihr volles Potential nutzen konnten.

Er selbst würde Sümpfe bevorzugen, Wenn die Dunklen einsanken half ihnen ihre Schnelligkeit nicht. Kristallwälder mochten noch eine Option sein, wo die Ohren der Dunklen vom Schwingen des Waldes überflutet wurden. Oder Höhlensysteme und Schluchten in denen pausenlos der Wind heulte.
Ein starkes Ziel schien ihm auch Heine zu sein, wobei Batash seiner Logik in diesem Punkt stark misstraute. Es fühlte sich falsch an, zu glauben der Gesuchte hielte sich dort auf.
Was wenn der Gesuchte nicht nur Dunkle hasste, sondern alle Nichtmenschen? Batash zog Kreise um die großen Orte der Menschen, Aden, Lomeria, Oren.

Noch immer war die Auswahl zu groß um sich für ein Reiseziel zu entscheiden. Seufzend legte er die Karte schließlich im Morgengrauen beiseite. Der nächste Schritt würde sein, die Städte der Menschen zu bereisen und zu sehen wo sich Dunkelelfenclans niedergelassen hatten und deren Einzugsgebiete ebenfalls von der Karte zu streichen. Als die Sonne schließlich über den Horizont kroch hatte Batash den festen Vorsatz gefasst, für den nächsten Tag die Gatedurchgänge zu buchen um das Wissen in Erfahrung zu bringen.
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Das Warten auf der Treppe in Giran stellte sich bislang eher als Fehltritt heraus. Niemand hatte bislang auf seine Aufträge reagiert.
Batash wälzte verschiedene Strategien wie er den Gesuchten finden konnte von einer Ecke seines Geistes in die andere und wieder zurück. Alle diese Strategien waren darauf angewiesen, dass er Fragen stellte.

Durch einen unglücklichen Zwischenfall in Giran war er ausgerechnet in Rune gelandet als er durch ein Gate wollte, natürlich musste er dort auch direkt den Vertretern des großen Hauses der Dunklen in die Hände laufen. Nach kurzer verbaler Auseinandersetzung konnte er diese jedoch für sich verbuchen. Er hatte alles behalten, was er bei sich gehabt hatte. Völlig entnervt suchte er sein Notquartier im Hafen der Stadt auf um dort auszuschlafen und am nächsten Morgen Seine Reise anzutreten. Blieb zu hoffen dass er keinem Dunklen unterwegs begegnete. Zum Glück waren die Gates gebucht...
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Beißende Kälte weckte ihn bei Dämmerung und trieb ihn aus seinem Notquartier, einem kleinen abgedeckten Boot im Hafen Runes. Es hatte in der Nacht geschneit und schneite noch als er sich erhob und durch den Schnee vom Dock stapfte. Übellaunig verfluchte er die Götter, das Wetter und vorsichtshalber jeden der sonst noch dafür verantwortlich sein mochte. Auf seinem Gesicht stand nur die Kälte zu lesen, er frohr erbärmlich als er von einem Fischer sein Frühstück kaufte und diesen unwirtlichen Ort verlassen wollte.
Dunkle... FÜNF STÜCK!... Die Götter mussten ihn hassen, Wut und aufkeimende Furcht kämpften in ihm miteinander als er sich abwandte und nachdachte, wie er unbemerkt hier verschwinden konnte. Als sich kein Weg auftat biss er die klappernden Zähne zusammen und stapfte in einiger Entfernung an ihnen vorbei. Außer mit ein paar Blicken kam er unbehelligt an ihnen vorbei und konnte die Stadt durch das Gate nach Gludin verlassen.

Es dauerte eine Weile bis ihm wieder warm genug war, sich zu entspannen und nachzudenken. Solche Vorfälle konnten tödlich enden... Es hatte ihn nicht im Geringsten auf seiner Suche weitergebracht, die Dunklen hatten ihn gesehen und würden ihre eigenen Schlüsse ziehen, er hatte einen weiteren Tag verloren... Ärgerlich schnalzend durchstreifte er die Stadt.
Als er schließlich feststellte dass hier kein Clan der Dunklen ansässig war, zog er durch das nächste Gate weiter nach Dion.

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Der Zusammenbruch kam nach Anbruch der Dunkelheit und etwas zehn Gatedurchgänge später(Gatekoller nannten die Medici dieses Phänomen). Nach der Behandlung durch eine Heilerin schleppte er sich in eines seiner derzeitigen Quartiere wo er die Nacht und den nächsten Tag verschlief. Kaum war die Sonne untergegangen, stand er auf und trug die Ergebnisse seiner Gate-Odysse in die Karte ein, die er mit sich herumtrug.
Erstaunlicherweise grenzte sich damit sein Suchbereich erheblicher ein als er gedacht hatte.

Übrig blieben am Ende die Südwestküste der bekannten Welt, die Lande der Lichtelfen, Das Dorf der Jagd und Schuttgard im hohen Norden.

Schließlich beschloss er, eine Pause zu machen und sich abzureagieren. Das nächste Gate wartete schon und würde ihn erst im Morgengrauen zurück nach Giran bringen.
[Bild: m1v-2.gif]

Gareth Rah
Kaliath' Shar
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[Kein Betreff] - von Xissdrossg - 20.03.2009, 16:47
[Kein Betreff] - von Valerian - 20.03.2009, 18:03
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[Kein Betreff] - von Pokerface - 08.02.2011, 13:02
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[Kein Betreff] - von Batash - 11.02.2011, 01:54

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