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Der Frühling aus dem Ei
#2
*Brief an die Leitung des Convents*

Werte Leitung des Convents,
da es mir meine Reisen leider nicht erlauben, an dem Convent, über den mich gerade Euer Aushang informiert hat, teilzunehmen, möchte ich ihnen doch zumindest das Wissen, auf das ich in den letzten Jahren bezüglich der Verbindung des Eis, des Glaubens und dem Frühling gesammelt habe, zukommen lassen, auch wenn mir leider nur zwei Überlieferungen in Gedächtnis geblieben sind, die auf alle drei Punkte passen.

Die erste ist aus der Schrift "Rhiten des Rhuner Land-Folks", welches schon ein beträchtliches Alter zu haben scheint, und eventuell noch auf die Zeit zurückgeht, als das Land Aden noch nicht in seiner jetzigen Form bestand. Es beschreibt einen Ritus, der wohl in den Landen nördlich des heutigen Runes, früher großen Anklang fand und dort wohl über die Dörfer und Städte weit verbreitet war.
Damals, so steht dort geschrieben, wurde zu Beginn jedes Frühlings in jedem Dorf und jeder Stadt vom höchsten Priester Einhasads ein Ei des Kookaburra, eines in der Gegend häufig anzutreffenden Laufvogels, zuerst mit heiligen Symbolen Einhasads bemalt, das Ei dann gesegnet und in eine heilige Schüssel auf dem Altar Einhasads ausgeblasen. Der Kookaburra wurde zu dieser Zeit, da er zwei Köpfe hatte, vom Volke verehrt, weil es hiess, er könne so sowohl in die Zukunft als auch in die Gegenwart schaun. Wohl aus diesem Grund konnte wohl auch der Priester aus dem Dotter und dem Eiweiß des ausgeblasenen Eis lesen, was in der Zukunft, oder besser, im folgenden Jahr, auf sein Volk zukommen wird, wie etwa ein langer, trockener Sommer, ein harter Winter, so das entsprechende Maßnahmen ergriffen werden konnten.
In Vorbereitung auf dieses Ritual hat das Volk wohl nun auch ein Fest gefeiert, einerseits aus Freude, das der Winter, welcher in der Gegend sehr hart sein konnte, vorbei war, andererseits um auf das Ei des Priesters Einfluss zu nehmen, das dieses ein gutes Jahr vorhersehen möge. Dazu wurden sämtliche Dörfer mit Eiern geschmückt, welche komplett aus den Federn des Kookaburra hergestellt und dann bunt bemalt wurden. Dieses geschah wohl ungefähr eine Woche vor dem Ritual des Priesters, in der das Volk um diese Eier tanzte und feierte, und dessen Höhepunkt und Ende jeweils die Bekanntgabe des Priesters über das Ergebnis des Rituals war.

Die zweite Geschichte stammt aus dem Band "Indurons Wege" von Balthazar Kiezweg, einem Buch, welches Geschichten über bekannte Anhänger Indurons enthält, unter anderem der Geschichte des Paladins Ignazius zu Sternfels.
Vor ungefähr 500 Jahren, wenn man es geschichtlich richtig eingeordnet hat, gab es im Osten des Landes, in den hohen Gebirgen um das Gebiet, wo man heute des Pilgers Tempel findet, einige Dörfer um einen hohen Berg namens Adlers Nadel. Auf diesem hatte sich eine mächtige Dämonenfürstin eingenistet und terrorisierte mit ihrer dunklen Magie und ihren geflügelten Dämonen die Dörfer in einem großen Umkreis.
Als Ignazius auf seinen heldenhaften Wegen in diese Gegend kam, baten ihn die hilflosen Bewohner um Hilfe, woraufhin er bei Induron schwor, diesem Leid ein Ende zu machen und die Dämonin ihrem gerechten Ende zuzuführen.
So machte sich Ignazius auf den beschwerlichen Weg, den hohen Berg zu erklimmen, welcher noch vom Schnee des endenden Winters bedeckt und von stürmischen Winden umweht wurde.
Auf diesem Weg musste der Held nicht nur dem Wetter und den Härten des Berges trotzen, sondern auch den Angriffen der Dämonen, die die Fürstin immer wieder gegen ihn schickte. So musste Ignazius, je höher er kam, auf immer mehr verzichten, er musste seine Rüstung und sein Schild zurücklassen, da sie ihm das Klettern unmöglich machen, er verlor seine Tasche mit Lebensmitteln, als sie ein getöteter Dämon mit in die Tiefe riss.
So kam es schließlich, das Ignazius, nachdem er den Weg zu der Dämonenfürstin zu dreiviertel hinter sich gebracht hatte, in der Kälte der Nacht, dem Ende seiner Kräfte nah, vom Hunger ausgezerrt, die Hände gen Himmel richtete und in einem epochalen Gebet Induron um die Kraft bat, seine Aufgabe zu vollenden.
Als er das Gebet beendet hatte, fiel der Blick des Paladins auf ein Nest, wohl eines Adlers, auf einem nahen Felsvorsprung, von welchem er schwor, es wäre vorher nicht da gewesen. Als er das Nest untersuchte, fand er in diesem zwei Eier mit einer auffälligen bunten Musterung. Dieses als ein Zeichen sehend, verzehrte der Paladin das erste Ei, und spürte, wie ihn Kraft durchfloss und sein Hunger gestillt war, so sehr, das er das zweite Ei unversehrt liess und es unter seinem Wams versteckte.
Durch dieses eine Ei gestärkt, hatte Ignazius soviel Kraft gewonnen, das er damit den Berg bestieg, der Dämonenfürstin und deren Dämonenheer entgegentrat und diese, nur bewaffnet mit dem Schwert, einer leichten Lederrüstung und dem Wappenrock des Paladins, bis zum letzten von dieser Welt vertrieb.
Als er schliesslich siegreich auf die Leichen der Dämonen herabschaute, fühlte er etwas schwer unter seinem Wams und als er schließlich das zweite Ei hervorholte, sah er, das dieses scheinbar zu purem Gold geworden war, und die vorher bunten Zeichen nun das Zeichen Indurons bildeten.
Als er das Ei gen Himmel richtete und seinem Gott im Gebet dankte, brach das dunkle Wolkendach auf, welches seit langer Zeit durch die böse Macht der Dämonenfürstin über der Land hing, und die erste Frühlingssonne schien auf das Land nieder.
Als Ignazius wieder vor die Bewohner des Landes trat, übergab er diesen das goldene Ei als Zeichen des Glaubens und als Bildnis für die Erlösung, auf das es den Menschen Hoffnung gebe.
Seit diesem Tag feierten die Menschen dieser Region bei jedem Frühlingsanfang den Sieg über das Böse und ehrten dabei Induron und Ignazius, indem sie das goldene Ei anbeteten. Die Bevölkerung fing dabei an, da es ja nur ein goldenes Ei gab, welches im größten Tempel Indurons aufgebaut wurde, in den Städten und Dörfern bunte Kopien dieses Eis stellvertretend für das goldene aufzubauen und mit diesen zu feiern und zu beten.

Diese beiden Geschichten fallen mir zu dem genannten Thema ein, ich hoffe, es hilft etwas zur Entschlussfindung im Convent. Sollte es benötigt sein, die Authentizität und Echtheit der Schriften zu beuretilen, die erste fand ich in der Bibliothek der Burg zu Rune, die zweite fand ich in der Bibliothek des Tempels zu Giran.

Mit freundlichen Grüßen,
Euer untertänigster Forfaro Glanforo di Landro la Culpa
Meister der Feder zu Gludin

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OOC: Kann leider Mittwoch nicht dabei sein, hoffe es ist ok, wenn ich meine Ideen auf diese Art beitrage. Finde die Idee übrigens super *Daumen hoch*

Gruß
vom Forfaro/Xiss
I'm evil, but I feel ... good!

Wale sind keine Fische, sondern Barsche

Charakter zeigt sich darin, wie man die Menschen behandelt, die nichts für einen tun können.

[Bild: olath_kyorlen2.png]
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Nachrichten in diesem Thema
Der Frühling aus dem Ei - von Staff_Nurpheia - 29.03.2010, 11:52
[Kein Betreff] - von Xissdrossg - 29.03.2010, 17:01
[Kein Betreff] - von Pappa Bear - 30.03.2010, 22:32
[Kein Betreff] - von Staff_Nurpheia - 31.03.2010, 11:26
[Kein Betreff] - von Gaoth - 31.03.2010, 17:18
Das Ergebnis - von Staff_Nurpheia - 12.04.2010, 09:00

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