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Von einer die auszog, um zu lernen, was Freiheit ist
#1
Rasch stopfte sie sich das lange Blondhaar in den hohen Kragen der Lederrüstung und setzte den Helm wieder auf, als sie sich nähernde Stimmen vernahm.
Das raue Gelächter der Männer ließ sie zusammen zucken und innerlich erstarren. Was, wenn sie erwischt würde? Ob das lange Haar irgendwo herausblitze? Wie hatte sie nur das Band vergessen können, das ihren blonden Schopf sonst bändigte? Während ihr noch weitere, ähnliche Fragen durch den Kopf schossen, waren die Männer schon vorüber gegangen und machten ihren groben, unflätigen Witzen lauthals Luft.

Mit einem kalten Schauer auf dem vom Kämpfen noch nass geschwitzten Rücken, ließ sie sich gegen den dunklen Stein der Hauswand gleiten und schöpfte wieder Atem, den sie zuvor unbewusst angehalten hatte.

Eine nur allzu vertraute Stimme ließ sie die Augen öffnen und den Männern von eben auf die breiten Nacken starren. Entsetzt erkannte sie ihren zukünftigen Gatten, den zumindest ihr seniler Vater für sie als "beste Wahl" ersonnen hatte. Sie selbst verabscheute ihn, kein Gedanke schien ihr widerwärtiger, als mit diesem Ochsen Haus, Hof und am Ende des Tages das Bett teilen zu müssen.

Sie dachte an Ariann, welche das Pech hatte, seine erste Frau gewesen zu sein, klein und zierlich wie sie gewesen war, hatte sie ihm nichts entgegen zu setzen gehabt. Ihr Tod war offiziell nicht aufzuklären gewesen, es hieß sie sei wilden Tieren oder gar reisenden Orks in die Hände gefallen und von Jenem oder Diesem erschlagen worden.

Wilde Tiere erschlagen nicht, sie reißen ihre Beute und pilgernde Orks hatte sie noch niemals in der Nähe der kleinen Stadt gesehen.
Für sie selbst stand fest, dass Ariann der Liebenswürdigkeit ihres Ehemannes zum Opfer gefallen war.

Im ersten Moment fragte sie sich noch, was ihn wohl in diese Gegend trieb, als ihr die Antwort direkt präsentiert wurde. Das kleine Grüppchen marschierte schnurstracks in das Gebäude, welches das Dunkelhaus genannt wurde.
Ihre Hand schloss sich fester um den Griff des gegürteten Schwertes, nur zu gern hätte sie diesen Sündenpfuhl ausgetrocknet, in dem sich Mann und Weib wie Vieh drängten um ihre Gelüste zu befriedigen. Sie hörte ihn noch nach "der Roten" verlangen, bevor sich die Tür wieder schloss.

Angewidert ballte sie die Linke zur Faust und wandte sich ab, wissend nichts dagegen tun zu können, noch nicht.



/ooc
wird fortgesetzt, Kritik gerne erwünscht
Ich kam, sah, erschrak und ging.
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Nachrichten in diesem Thema
Von einer die auszog, um zu lernen, was Freiheit ist - von Melua - 05.03.2007, 15:42
[Kein Betreff] - von Sinyeager - 16.03.2007, 23:25
[Kein Betreff] - von Taarna - 20.03.2007, 10:18
[Kein Betreff] - von Aliana - 22.03.2007, 10:58

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