20.12.2006, 13:07
((Eine feine Geschichte über zwei wichtige orkische Persönlichkeiten von RM_Thallak aus dem alten Forum. Sollte den spielern nicht vorenthalten werden ))
Der vorbestimmte Weg
„Wacht auf. Wir müssen weiterziehen.“
Es gab schönere Möglichkeiten aufzuwachen, als von der massigen Stimme Mareehks und einem seiner Stiefel.
Langsam öffnet Nashareen seine Augen und lässt die Umgebung erst einmal auf sich einwirken. Alles wirkt ruhig. Die wenigen Bäume und Büsche in der Nähe wiegen sich im Wind und das Feuer ist erloschen. Die Sonne steht am Horizont und kündigt einen weiteren Tag an.
Nachdem er sich umgesehen hat, steht er auf und packt etwas zu Essen aus den Rucksäcken sowie einige Wasserflaschen aus. Mareehk steht am Rande des kleinen Lagers und beobachtet die Umgebung genau.
„Hast du was entdeckt? Du scheinst besorgt.“ Fragt Nashareen in die Stille, die durch den leichten Wind nur verstärkt zu werden scheint.
„Seid dem Angriff auf die Stadt sind schon einige Tage vergangen und wir haben vom Morgen bis zum Abend diese Kreaturen gejagt... ich verstehe nicht, warum wir sie noch nicht eingeholt haben.“ Mareehks Stimme klingt leicht verärgert.
Er Schüttelt kurz den Kopf und gesellt sich dann wieder zu Nashareen um das kärgliche Mahl einzunehmen, welches sie Frühstück nennen.
Nach dem Mahl packen sie alles zusammen, schultern ihre Rucksäcke und ziehen weiter durch die Steppe, der Sonne entgegen.
Am Horizont kann man schon ein gewaltiges Bergmassiv erkennen, auf das sie direkt zusteuern.
„Ihre Spuren sind deutlich und sie weisen zu den Bergen. Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, sie zu verbergen .. nicht dass es etwas gebracht hätte..“ Nashareens Stimme klingt nachdenklich und seine Blicke schweifen öfter zum Himmel als zum Boden.
Mareehk hingegen lässt seine Augen auf jedem Objekt verweilen um zu erkennen, ob es ihnen gefährlich werden könnte. Seine Hände ruhen immer auf seiner großen Axt.
Er ist schon ein Veteran vieler Kämpfe und weiß worauf es ankommt. Nashareen schätzt sich glücklich, mit _ihm_ losgezogen zu sein.
Gut Zwölf Sonnen ist es jetzt her, seitdem eine Gruppe von Goblins zusammen mit Werwölfen und Untoten die Stadt angriffen. Der Angriff kam unvorbereitet, in der Nacht und ohne dass die Späher ihn erkennen konnten, denn mächtige Magie verhinderte ihr Erkennen.
Nashareen und Mareehk wurden ausgeschickt, um die Bedrohung zu suchen damit die Armee, welche ihnen in einem größeren Abstand folgte, sich sogleich auf den Feind stürzen könne.
Noch immer ist es Nashareen ein Rätsel, was mit diesem Angriff bezweckt wurde. Sie zerstörten ein wenig und nahmen ein paar Orks mit _und_ sie verwischen ihre Spuren nicht. Es gibt einfach keinen Sinn für diese Aktion.
Mareehk ist da viel pragmatischer: Es gibt Feinde und er wird sich um sie kümmern.
Er ist nicht dumm, dafür sollte man ihn nie halten aber er macht sich nicht unnötig Sorgen. Er glaubt an sich, seine Axt und vor allem: An Paagrio.
Viele Stunden vergehen noch ohne dass etwas passiert. Sie kommen gut voran und schon bald
Befinden sie sich in den Ausläufern des Gebirges, vor ihnen ein kleiner Hügel.
Plötzlich hält Mareehk Nashareen zurück und zieht ihn mit auf den Boden. Vorsichtig kriechen sie auf ihren Bäuchen den Hang hoch, die Rucksäcke lassen sie unten liegen.
Oben auf der Kuppe angekommen sieht auch Nashareen, warum sie auf dem Boden liegen:
Vor ihnen, in einer kleinen Senke, haben viele Hundert Kreaturen ihr Lager aufgeschlagen. Werwölfe und Goblins, soweit das Auge reicht und über allem eine unnatürliche Stille.
Man hört kein Reden, kein Zanken, keine Kämpfe oder ähnliches, wie man es erwarten könnte.
Fragend schaut Mareehk Nashareen an. Er versteht sofort und nickt ihm zu. Vorsichtig legt sich Nashareen auf den Rücken, schließt die Augen und sammelt Kraft.
Blaue Kraft, Seidenbändern gleich, strömt aus seinen Händen und zu seinem Kopf. Dort angekommen wirbeln sie ein wenig um ihn um dann aufzusteigen. Im Flug nach oben verändern sie jedoch ihre Gestalt und nehmen den Ton der Erde auf, passen sich der Umgebung an. So fliegt dann ein kleiner Geist über die Kuppe und hinunter ins Tal, direkt auf das Lager zu und durch ihn sieht Nashareen.
Unhörbar und Unsichtbar schwebt der kleine Geist ins Lager und schaut von einer Seite auf die Andere.
Es gibt viele Zelte, keine Hütten oder gar Häuser, sondern nur viele Zelte. Viele der Kreaturen liegen auch einfach auf dem Boden, in ihrem Unrat und Essen.. wobei es sich auch um ein und dasselbe handeln könnte.
Alle schlafen, vereinzelt kann man ein Schnarchen hören aber niemand bewegt sich. Keine Wachen die Ausschau halten, kein Anführer der plant, nichts.
Verwirrt lenkt Nashareen den Geist weiter durchs Lager, mitten hindurch auf das Gebirge weiter zu. Kurz hinter dem Lager wurde ein Höhleneingang ins Gestein geschlagen. Nicht sehr kunstvoll, sondern einfach nur, um einen Durchgang zu schaffen. Mehrere Fackeln kann er an den Wänden erkennen. Ein Tunnel führt in den Berg und trifft dann auf eine größere Höhle die durch ein großes Feuer hell erleuchtet ist. Einige Gestalten bewegen sich dort, gehen langsam von links nach rechts und ziellos durch den Raum.
Langsam öffnet Nashareen die Augen wieder und der kleine Geist zerfasert in der Luft.
„Alle im Lager schlafen, kein einziger ist wach, noch nicht einmal Wachen gibt es. Hinter dem Lager gibt es einen Höhleneingang und tiefer im Berg sind einige Personen auf den Beinen.“ Sagt er leise gen Mareehk gewand.
Mareehk lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen, auf der Suche nach etwas. Als er es gefunden hat wendet er sich an seinen Begleiter: „Wir können rechts an einer Düne entlang schleichen und uns zu dem Höhleneingang vorarbeiten. Die Armee wird erst in einigen Tagen hier eintreffen und ich möchte nicht, dass sich der Verursacher seiner Strafe entzieht.“ Seine Augen funkeln als er spricht.
Nashareen nickt kurz.
Kurze Zeit später gleiten sie langsam den Hügel auf dem sie waren hinunter und eine kleine Düne entlang die sich auf der östlichen Seite des Lagers befindet. So nah am Lager erfasst die Beiden Nervosität. Jedes klicken, weil die Waffe an einen Stein kam und jeder Schnarcher der abrupt endet lässt sie anhalten und atemlos aufhorchen.
Gut eine halbe Stunde später konnten sie aber den Höhleneingang sicher erreichen ohne dass sie ein Wesen zeigte.
Der Höhleneingang ist einige Meter vom Lager entfernt und ein wenig hinter Felsen versteckt. Er ist schmucklos dafür jedoch groß genug um eine Gruppe Oger durchzulassen.
Vorsichtig spähen sie den Tunnel hinunter und sehen die Gestalten die sich dort Schemenhaft bewegen. Mareehk befeuchtet sich die Lippen und greift seine Axt erneut. Nashareen zückt einen Dolch, hält sich diesen vors Gesicht, schließt die Augen und ein leiser Singsang mit gelegentlichem Murmeln kommt über seine Lippen. Als der Singsang andauert, spüren sie wie ihre Sorgen und Ängste von ihnen abfallen, wie ihre Waffen leichter werden und sie ihre Umgebung nun beinahe durch geschlossene Augen spüren können. Kurz umfasst die beiden ein leichter Schimmer und dann ist der Gesang beendet.
Nashareen nickt Mareehk kurz zu und dann begeben sie sich gebückt in die Höhle. Einige bange Minuten schleichen sie so den Tunnel entlang mit dem Geräusch der knackenden Fackeln im Ohr und kommen so immer näher an den großen Raum weiter im Berg.
Plötzlich schnappt Mareehk nach Luft und bedeutet seinem Kameraden anzuhalten.
Leise flüstert er nach hinten: „Dort vorne sind die Untoten. Gut ein Dutzend von ihnen.“
„hmm..“, nachdenklich schaut Nashareen auf seinen Dolch, „Wir können sie erledigen. Dafür müssen wir uns nur in die Mitte des Raumes begeben und sie anlocken. Ich werde einen Zauber weben um sie zu zerstören, du musst sie nur von mir fernhalten.“
„Diese Widerlichen Biester.. Die Köpfe werde ich ihnen abhacken!“ flucht Mareehk leise vor sich hin.
„Gut, machen wir es so, denn wir müssen unbedingt schnell durch diesen Raum. Komm!“
Bei diesen Worten springt er auf und rennt in den Raum.
Es ist ein großer Raum, misst sicherlich einige Dutzend Meter. In der Mitte kann man ein großes Becken erkennen mit einer hoch lodernden Flamme. Schatten tanzen an den rauen Wänden, Schatten von Schrecken welche die Höhle bevölkern, Schatten von Untoten!
Grausige Geschöpfe, gezeichnet von einem lange vergessenen Krieg und der Verwesung. Einige haben Arme verloren oder Stücke aus dem Brustkasten. Ein bestialischer Gestank liegt in der Höhle und raubt Mareehk beinahe die Sinne als er hineinstürmt und dem ersten Wesen einen Arm abschlägt. Bevor der Arm auch nur den Boden berührt tritt er dem nächsten Wesen gegen den Oberkörper und wirft es um. Gewandt rennt Nashareen in die ungefähre Mitte des Raumes und beginnt wieder in einen Singsang zu verfallen. Blauer Dunst kommt aus seinem Mund bei jedem Wort, es scheint so, als könnte man die Worte sehen.
Geschickt duckt sich Mareehk unter dem Hieb eines der Wesen und rammt ihm seine Axt in den Bauch. Mit einem ausgeholten Schlag trennt er dann den Kopf des Wesens von seinen Schultern ... leider kümmert sich der Untote nicht sehr darum. Unbeirrt geht er wieder auf die Beiden los. Inzwischen sind die anderen Geschöpfe des Todes näher gekommen und bedrängen Mareehk, der alle Mühe hat sie abzuhalten.
„Los, beeil dich!“ ruft er in den Raum und das Echo wird von seinem schweren Atem und dem Geräusch seiner Axt begleitet, als er einem Untoten ein Bein abtrennt.
Unbemerkt von beiden kriecht eines der Wesen an Nashareen heran. Es hat keine Beine mehr. Sein Mund ist weit geöffnet, seine Klauen nah genug um zuzugreifen. Mit einem letzten Ruck ist es in seiner Reichweite und greift nach seiner Wade, streckt seinen Kopf zu seinem Bein und... ein mächtiges Orkbeil steck in seinem Kopf. Mit einem mächtigen Tritt schickt Mareehk die Kreatur noch weiter weg.
Verwesende Klauen schnappen sich Mareehks linken Arm. Er heult auf und versucht sie wegzuschlagen doch sind sie zu stark. Weitere Wesen nähern sich und greifen nach ihm. Ein blendend weißer Blitz zuckt durch die Höhle, die Worte Nashareens verstummen. Die Griffe lassen von Mareehk ab und als er seine Augen wieder öffnen kann, liegen die Wesen vor ihm, tot, für immer.
„Eine starke Macht hat sie am Leben erhalten.. Es war schwer einen Keil in ihre Energie zu schieben. Sicher hat der Meister dieser Wesen dieses gemerkt, wir müssen uns sputen.“ Nashareens Gesicht ist bei diesen Worten bleich, doch kehrt schon kurz darauf Farbe zurück.
„Dort in der Mauer ist ein weiterer Gang und es ist auch der Einzige. Immerhin kennen wir unseren Weg. Schnell weiter.“ Mit diesen Worten wendet sich Mareehk dem Gang zu und beginnt zu laufen. Kurze Zeit später holt Nashareen auf und sie laufen einen gewundenen Gang hinunter. Dieser Gang ist ähnlich dem ersten beschaffen. Er soll nicht schön sein, nur zu einem Ziel führen. Am Ende dieses Ganges finden sie eine schwere Tür, mit Nieten verstärkt und einer großen Klinke. Magische Symbole befinden sich auf dem Rahmen und mit einer schnellen Handbewegung hält Nashareen Mareehk an der Schulter zurück.
„Ob er nun weiß dass wir kommen oder nicht. Wenn dies eine Falle ist, werden wir nicht weit kommen. Lass mich diese Tür kurz anschauen“ spricht er leise und mustert dabei die Symbole. Mareehk nickt nur kurz und wendet sich dann dem Gang zu um den zu überwachen.
Während der Untersuchung der Symbole murmelt Nashareen leise vor sich hin, drückt mal hier eines und dann dort. Spricht leise Worte und hinterlässt magische Handabdrücke. Ein blau-graues Schimmern zieht sich über den Türrahmen und leise Klick-Geräusche lassen sich vernehmen. Leise schwingt die Tür nach innen auf und Mareehk schaut erstaunt zu seinem Freund.
Mit einem Grinsen und einem Schulterzucken dreht sich Nashareen zur Tür und späht hinein.
Er kann in eine wiederum kreisförmige Kammer sehen mit Fackeln an der Wand. Einige Wandteppiche hängen zwischen den Fackeln und ein paar Kisten stehen auf der anderen Seite des Raumes. In der Mitte des Raumes hingegen steht eine Gestalt in Roben vor einem Buchständer, wie es scheint und liest.
Einem Leichentuch gleich liegt die Luft in diesem Raum und macht das Atmen schwer, dämpft die Geräusche der Fackeln und ein steter Luftzug weht durch den Raum aus verborgenen Öffnungen. Auch Mareehks Blick fällt auf die Gestalt und abrupt wendet er sich vom Gang ab und stürmt in den Runden Raum, seine Axt hoch erhoben, zum tödlichen Schlag. Auf diese Reaktion nicht vorbereitet presst sich Nashareen nur an die Wand bevor er sich von dem Schock erholen kann und ihm folgt.
Mareehk hatte schon den halben Raum durchquert als sich die Gestalt umdreht ein rötlicher Strahl seine Hand verlässt. Von dem Strahl getroffen taumelt Mareehk und fällt hin, sein Gesicht ist schmerzverzerrt, er hält sich die rechte Seite, wo er getroffen wurde. Erst jetzt können die beiden ihren Feind wahr nehmen. Es ist Kein Mensch, auch kein Elf oder Ork.
Nachdem sich das Wesen die Robe vom Leib gerissen hat steht sie vor ihnen:
Eine rote Haut überzieht den Körper des Dämons. Kleine Hörner in Höhe der Schläfen zieren den Schädel, gleich neben den spitzen Ohren. Lederartige Flügel liegen zusammengefaltet auf seinem Rücken und seine Hände und Füße sind Klauen gleich. Ein diabolisches Lache hallte durch den Raum als er seine Hände über den Kopf hebt und ein Ball aus Feuer in ihnen entsteht.
Seine Stimme klingt hohl und hart als er spricht: „Ihr törichten Narren! Niemand kann sich uns in den Weg stellen! NIEMAND! Dies ist der erste Tag von vielen und der Anfang eures Endes!“
Arroganz kommt vor dem Fall, wie einst ein weiser Seher sagte. Als würden sie in einem Raum voller Wasser stehen, fliegt der Ball aus Feuer auf Mareehk zu, um sein Leben für immer zu nehmen doch hatte das Wesen nur Augen für seine Macht und nicht die seiner Gegner. Unbemerkt von dem Dämon hatte Nashareen einen Zauber gesprochen, übertönt von der Stimme des Gegners, einen Schutzzauber. Langsam fliegt der Ball weiter und kommt Mareehk immer näher. Und dann läuft alles ganz schnell: Eine magische Barriere lässt den Ball abprallen und schleudert ihn zurück. Überrascht davon taumelt er unter dem eigenen Zauber. Mit wenigen Schritten ist Nashareen vor ihm und rammt ihm seinen Dolch tief ins schwarze Herz!
Die Fratze des Wesens zeigt Erstaunen und Ungläubigkeit. Mit vergehender Stimme flüstert es noch: „Ich bin nur ein Vorbote. Der Tag wird kommen, der Tag unseres Sieeegeessss“
Schwarzes Blut strömt aus der Wunde und bedeckt den Boden. Der Körper windet sich und zuckt und zerfällt immer mehr, bis nur noch das Skelett den Boden bedeckt, in einer Lache aus Blut.
Nach dem ersten Schrecken und einem kurzen Nachdenken über die Worte des Wesens, fällt ihm sein Freund wieder ein. Schnell hastet er zu ihm und beginnt seine Wunde mit heilenden Worten zu belegen.
„Du wirst besser“ Mareehk grinst schwach, der Schmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Du auch, mein Freund. Deine Wunde ist nicht tief und wird heilen. Kannst du aufstehen? Dort hat sich ein Geheimgang aufgetan, vielleicht finden wir sie dort untergebracht.“, sagt Nashareen und hilft seinem Freund hoch. Gemeinsam gehen sie auf einen grob gehauenen Gang zu. In diesem Teil herrscht die Finsternis, keine Fackeln wurden angebracht. Nashareen holt sich eine Fackel aus einer der Wandhalterungen im Raum und geht zusammen mit Mareehk tiefer in den Tunnel.
Schon von weitem hören sie Wimmern und Rufe. Angespornt davon werden sie schneller und erreichen nach kurzer Zeit eine Reihe von Käfigen, die in die Wand eingelassen wurden. Vier Stück an der Zahl, in jedem befinden sich Zwei orkische Frauen die angsterfüllt zu den beiden vermeintlichen Peinigern aufschauen. Als sie erkennen, wen sie dort haben ist ihre Freude groß und ein gemeinsamer Jauchzer geht durch den Tunneln.
Schnell wurden die Schlösser mit Mareehk´s Axt entfernt und die Frauen befreit.
Sie einigten sich darauf, sich an der Armee draußen vorbeizuschleichen um viel Land zwischen sie und die Peiniger zu bringen. Gestützt von einer Frau begeben sich Mareehk und Nashareen zurück durch die Höhlen und schleichen sich vorbei am dem schlafenden Heer. Paagrio ist wahrlich mit ihnen und viele Gebete wurden gemurmelt, als sie endlich mehrere Hundert Meter von dem Ort entfernt waren.
Da Mareehk stark angeschlagen war bauten sie eine Trage für ihn und gingen der Armee entgegen.
Es war ein unbeschreiblicher Augenblick, als sie über die Hügelkuppe traten und Tausend Orks sahen, bewaffnet, in schweren Rüstungen und bereit zu kämpfen, sich zu rächen.
Das Sonnelicht glitzerte auf den frisch polierten Rüstungen wie ein Feuer, als hätte Paagrio ein Zeichen gesandt um zu zeigen: Ich werde bei euch sein in dieser Schlacht, denn sie ist würdig!
Eine selbst für Orks große Gestalt kam auf sie zu:
„Tejakar Oroka! Ihr seid am Leben _und_ ihr habt die Gefangenen gefunden! Paagrio ist mit euch!“ Seine laute Stimme erreicht sogar die hintersten Ränge der Orks. Mit einer Handbewegung bedeutet er einigen Soldaten sich um die Frauen und die beiden Freunde zu kümmern.
„Ihr habt euren Teil gemacht, sogar mehr als ihr sollte, nun ist unsere Zeit!“
„Der Feind schläft am Tage, wahrscheinlich wissen sie nicht mal, dass ihr Anführer tot ist. Es wird ein leichtes sein sie zu schlagen“ Nashareen lächelt müde. Die Reise hat ihn viel Kraft gekostet.
Von der Schlacht hörten die Beiden nur noch später, aus Berichten, denn sie wurden sofort zurückgebracht, um sich auszuruhen.
Eine Woche ist seitdem vergangen, die Wunde an Mareehks Seite ist gut verheilt und den ehemaligen Gefangenen geht es wieder gut. Eine der jungen Damen ist nie von Mareehks Seite gewichen und hat auch jetzt ihren Platz neben ihm. Die Beiden stehen gerade auf einer Klippe und schauen in die Brandung, als Nashareen sich ihnen von hinten nähert.
Schmunzelnd geht er auf sie zu: „Es freut mich, dass du wieder gesund bist. Das gilt auch für dich, Yasha.“
Yasha und Mareehk drehen sich um und lächeln ihn an:
„Alles nur durch deine Hilfe, mein Freund. Nie war ich stolzer dein Waffenbruder zu sein! Wir schulden dir so viel.“ Mareehks Stimme ist voller Stolz und Freude. Yasha nickt lächelnd
„Nichts schuldet ihr mir, denn eure Freude ist mir Lohn genug.“ Bei diesen Worten schmunzelt er.
Gemeinsam drehen sie sich wieder dem Meer zu und schauen hinaus.
„Mein Weg führt mich bald fort von hier. Traurig ist mein Herz darüber doch Paagrio hat gerufen..“ erzählt Nashareen in einem traurigen Tonfall.
Mareehk nickt ernst und legt ihm die Hand auf die Schulter.
„Wenn Paagrio jemanden ruft, so muss er gehorchen! Wir werden dich nie vergessen, da bin ich mir sicher!“
„Bevor ich gehe, möchte ich noch, dass du mir etwas versprichst. Du und deine baldige Frau.“ Nashareens ernster Blick lässt Mareehk wundern. Yasha nickt nur ernst und meint: „Was auch immer du willst, wir werden es für dich tun!“
„Der Sohn deines Sohnes wird ein Kind gebären, wiederum einen Sohn. Eine Starke Linie wird entstehen und Paagrio zeigte mir auch, warum. Meine Bitte ist einfach und ich muss sie an euch richten, da ich deinen Sohn wohl nie sehen werden. Gebt diesem Sohn vom Sohn eures Sohnes einen speziellen Namen. Ich will dass ihr ihn Kakai nennt....“
Der vorbestimmte Weg
„Wacht auf. Wir müssen weiterziehen.“
Es gab schönere Möglichkeiten aufzuwachen, als von der massigen Stimme Mareehks und einem seiner Stiefel.
Langsam öffnet Nashareen seine Augen und lässt die Umgebung erst einmal auf sich einwirken. Alles wirkt ruhig. Die wenigen Bäume und Büsche in der Nähe wiegen sich im Wind und das Feuer ist erloschen. Die Sonne steht am Horizont und kündigt einen weiteren Tag an.
Nachdem er sich umgesehen hat, steht er auf und packt etwas zu Essen aus den Rucksäcken sowie einige Wasserflaschen aus. Mareehk steht am Rande des kleinen Lagers und beobachtet die Umgebung genau.
„Hast du was entdeckt? Du scheinst besorgt.“ Fragt Nashareen in die Stille, die durch den leichten Wind nur verstärkt zu werden scheint.
„Seid dem Angriff auf die Stadt sind schon einige Tage vergangen und wir haben vom Morgen bis zum Abend diese Kreaturen gejagt... ich verstehe nicht, warum wir sie noch nicht eingeholt haben.“ Mareehks Stimme klingt leicht verärgert.
Er Schüttelt kurz den Kopf und gesellt sich dann wieder zu Nashareen um das kärgliche Mahl einzunehmen, welches sie Frühstück nennen.
Nach dem Mahl packen sie alles zusammen, schultern ihre Rucksäcke und ziehen weiter durch die Steppe, der Sonne entgegen.
Am Horizont kann man schon ein gewaltiges Bergmassiv erkennen, auf das sie direkt zusteuern.
„Ihre Spuren sind deutlich und sie weisen zu den Bergen. Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, sie zu verbergen .. nicht dass es etwas gebracht hätte..“ Nashareens Stimme klingt nachdenklich und seine Blicke schweifen öfter zum Himmel als zum Boden.
Mareehk hingegen lässt seine Augen auf jedem Objekt verweilen um zu erkennen, ob es ihnen gefährlich werden könnte. Seine Hände ruhen immer auf seiner großen Axt.
Er ist schon ein Veteran vieler Kämpfe und weiß worauf es ankommt. Nashareen schätzt sich glücklich, mit _ihm_ losgezogen zu sein.
Gut Zwölf Sonnen ist es jetzt her, seitdem eine Gruppe von Goblins zusammen mit Werwölfen und Untoten die Stadt angriffen. Der Angriff kam unvorbereitet, in der Nacht und ohne dass die Späher ihn erkennen konnten, denn mächtige Magie verhinderte ihr Erkennen.
Nashareen und Mareehk wurden ausgeschickt, um die Bedrohung zu suchen damit die Armee, welche ihnen in einem größeren Abstand folgte, sich sogleich auf den Feind stürzen könne.
Noch immer ist es Nashareen ein Rätsel, was mit diesem Angriff bezweckt wurde. Sie zerstörten ein wenig und nahmen ein paar Orks mit _und_ sie verwischen ihre Spuren nicht. Es gibt einfach keinen Sinn für diese Aktion.
Mareehk ist da viel pragmatischer: Es gibt Feinde und er wird sich um sie kümmern.
Er ist nicht dumm, dafür sollte man ihn nie halten aber er macht sich nicht unnötig Sorgen. Er glaubt an sich, seine Axt und vor allem: An Paagrio.
Viele Stunden vergehen noch ohne dass etwas passiert. Sie kommen gut voran und schon bald
Befinden sie sich in den Ausläufern des Gebirges, vor ihnen ein kleiner Hügel.
Plötzlich hält Mareehk Nashareen zurück und zieht ihn mit auf den Boden. Vorsichtig kriechen sie auf ihren Bäuchen den Hang hoch, die Rucksäcke lassen sie unten liegen.
Oben auf der Kuppe angekommen sieht auch Nashareen, warum sie auf dem Boden liegen:
Vor ihnen, in einer kleinen Senke, haben viele Hundert Kreaturen ihr Lager aufgeschlagen. Werwölfe und Goblins, soweit das Auge reicht und über allem eine unnatürliche Stille.
Man hört kein Reden, kein Zanken, keine Kämpfe oder ähnliches, wie man es erwarten könnte.
Fragend schaut Mareehk Nashareen an. Er versteht sofort und nickt ihm zu. Vorsichtig legt sich Nashareen auf den Rücken, schließt die Augen und sammelt Kraft.
Blaue Kraft, Seidenbändern gleich, strömt aus seinen Händen und zu seinem Kopf. Dort angekommen wirbeln sie ein wenig um ihn um dann aufzusteigen. Im Flug nach oben verändern sie jedoch ihre Gestalt und nehmen den Ton der Erde auf, passen sich der Umgebung an. So fliegt dann ein kleiner Geist über die Kuppe und hinunter ins Tal, direkt auf das Lager zu und durch ihn sieht Nashareen.
Unhörbar und Unsichtbar schwebt der kleine Geist ins Lager und schaut von einer Seite auf die Andere.
Es gibt viele Zelte, keine Hütten oder gar Häuser, sondern nur viele Zelte. Viele der Kreaturen liegen auch einfach auf dem Boden, in ihrem Unrat und Essen.. wobei es sich auch um ein und dasselbe handeln könnte.
Alle schlafen, vereinzelt kann man ein Schnarchen hören aber niemand bewegt sich. Keine Wachen die Ausschau halten, kein Anführer der plant, nichts.
Verwirrt lenkt Nashareen den Geist weiter durchs Lager, mitten hindurch auf das Gebirge weiter zu. Kurz hinter dem Lager wurde ein Höhleneingang ins Gestein geschlagen. Nicht sehr kunstvoll, sondern einfach nur, um einen Durchgang zu schaffen. Mehrere Fackeln kann er an den Wänden erkennen. Ein Tunnel führt in den Berg und trifft dann auf eine größere Höhle die durch ein großes Feuer hell erleuchtet ist. Einige Gestalten bewegen sich dort, gehen langsam von links nach rechts und ziellos durch den Raum.
Langsam öffnet Nashareen die Augen wieder und der kleine Geist zerfasert in der Luft.
„Alle im Lager schlafen, kein einziger ist wach, noch nicht einmal Wachen gibt es. Hinter dem Lager gibt es einen Höhleneingang und tiefer im Berg sind einige Personen auf den Beinen.“ Sagt er leise gen Mareehk gewand.
Mareehk lässt seinen Blick über die Landschaft schweifen, auf der Suche nach etwas. Als er es gefunden hat wendet er sich an seinen Begleiter: „Wir können rechts an einer Düne entlang schleichen und uns zu dem Höhleneingang vorarbeiten. Die Armee wird erst in einigen Tagen hier eintreffen und ich möchte nicht, dass sich der Verursacher seiner Strafe entzieht.“ Seine Augen funkeln als er spricht.
Nashareen nickt kurz.
Kurze Zeit später gleiten sie langsam den Hügel auf dem sie waren hinunter und eine kleine Düne entlang die sich auf der östlichen Seite des Lagers befindet. So nah am Lager erfasst die Beiden Nervosität. Jedes klicken, weil die Waffe an einen Stein kam und jeder Schnarcher der abrupt endet lässt sie anhalten und atemlos aufhorchen.
Gut eine halbe Stunde später konnten sie aber den Höhleneingang sicher erreichen ohne dass sie ein Wesen zeigte.
Der Höhleneingang ist einige Meter vom Lager entfernt und ein wenig hinter Felsen versteckt. Er ist schmucklos dafür jedoch groß genug um eine Gruppe Oger durchzulassen.
Vorsichtig spähen sie den Tunnel hinunter und sehen die Gestalten die sich dort Schemenhaft bewegen. Mareehk befeuchtet sich die Lippen und greift seine Axt erneut. Nashareen zückt einen Dolch, hält sich diesen vors Gesicht, schließt die Augen und ein leiser Singsang mit gelegentlichem Murmeln kommt über seine Lippen. Als der Singsang andauert, spüren sie wie ihre Sorgen und Ängste von ihnen abfallen, wie ihre Waffen leichter werden und sie ihre Umgebung nun beinahe durch geschlossene Augen spüren können. Kurz umfasst die beiden ein leichter Schimmer und dann ist der Gesang beendet.
Nashareen nickt Mareehk kurz zu und dann begeben sie sich gebückt in die Höhle. Einige bange Minuten schleichen sie so den Tunnel entlang mit dem Geräusch der knackenden Fackeln im Ohr und kommen so immer näher an den großen Raum weiter im Berg.
Plötzlich schnappt Mareehk nach Luft und bedeutet seinem Kameraden anzuhalten.
Leise flüstert er nach hinten: „Dort vorne sind die Untoten. Gut ein Dutzend von ihnen.“
„hmm..“, nachdenklich schaut Nashareen auf seinen Dolch, „Wir können sie erledigen. Dafür müssen wir uns nur in die Mitte des Raumes begeben und sie anlocken. Ich werde einen Zauber weben um sie zu zerstören, du musst sie nur von mir fernhalten.“
„Diese Widerlichen Biester.. Die Köpfe werde ich ihnen abhacken!“ flucht Mareehk leise vor sich hin.
„Gut, machen wir es so, denn wir müssen unbedingt schnell durch diesen Raum. Komm!“
Bei diesen Worten springt er auf und rennt in den Raum.
Es ist ein großer Raum, misst sicherlich einige Dutzend Meter. In der Mitte kann man ein großes Becken erkennen mit einer hoch lodernden Flamme. Schatten tanzen an den rauen Wänden, Schatten von Schrecken welche die Höhle bevölkern, Schatten von Untoten!
Grausige Geschöpfe, gezeichnet von einem lange vergessenen Krieg und der Verwesung. Einige haben Arme verloren oder Stücke aus dem Brustkasten. Ein bestialischer Gestank liegt in der Höhle und raubt Mareehk beinahe die Sinne als er hineinstürmt und dem ersten Wesen einen Arm abschlägt. Bevor der Arm auch nur den Boden berührt tritt er dem nächsten Wesen gegen den Oberkörper und wirft es um. Gewandt rennt Nashareen in die ungefähre Mitte des Raumes und beginnt wieder in einen Singsang zu verfallen. Blauer Dunst kommt aus seinem Mund bei jedem Wort, es scheint so, als könnte man die Worte sehen.
Geschickt duckt sich Mareehk unter dem Hieb eines der Wesen und rammt ihm seine Axt in den Bauch. Mit einem ausgeholten Schlag trennt er dann den Kopf des Wesens von seinen Schultern ... leider kümmert sich der Untote nicht sehr darum. Unbeirrt geht er wieder auf die Beiden los. Inzwischen sind die anderen Geschöpfe des Todes näher gekommen und bedrängen Mareehk, der alle Mühe hat sie abzuhalten.
„Los, beeil dich!“ ruft er in den Raum und das Echo wird von seinem schweren Atem und dem Geräusch seiner Axt begleitet, als er einem Untoten ein Bein abtrennt.
Unbemerkt von beiden kriecht eines der Wesen an Nashareen heran. Es hat keine Beine mehr. Sein Mund ist weit geöffnet, seine Klauen nah genug um zuzugreifen. Mit einem letzten Ruck ist es in seiner Reichweite und greift nach seiner Wade, streckt seinen Kopf zu seinem Bein und... ein mächtiges Orkbeil steck in seinem Kopf. Mit einem mächtigen Tritt schickt Mareehk die Kreatur noch weiter weg.
Verwesende Klauen schnappen sich Mareehks linken Arm. Er heult auf und versucht sie wegzuschlagen doch sind sie zu stark. Weitere Wesen nähern sich und greifen nach ihm. Ein blendend weißer Blitz zuckt durch die Höhle, die Worte Nashareens verstummen. Die Griffe lassen von Mareehk ab und als er seine Augen wieder öffnen kann, liegen die Wesen vor ihm, tot, für immer.
„Eine starke Macht hat sie am Leben erhalten.. Es war schwer einen Keil in ihre Energie zu schieben. Sicher hat der Meister dieser Wesen dieses gemerkt, wir müssen uns sputen.“ Nashareens Gesicht ist bei diesen Worten bleich, doch kehrt schon kurz darauf Farbe zurück.
„Dort in der Mauer ist ein weiterer Gang und es ist auch der Einzige. Immerhin kennen wir unseren Weg. Schnell weiter.“ Mit diesen Worten wendet sich Mareehk dem Gang zu und beginnt zu laufen. Kurze Zeit später holt Nashareen auf und sie laufen einen gewundenen Gang hinunter. Dieser Gang ist ähnlich dem ersten beschaffen. Er soll nicht schön sein, nur zu einem Ziel führen. Am Ende dieses Ganges finden sie eine schwere Tür, mit Nieten verstärkt und einer großen Klinke. Magische Symbole befinden sich auf dem Rahmen und mit einer schnellen Handbewegung hält Nashareen Mareehk an der Schulter zurück.
„Ob er nun weiß dass wir kommen oder nicht. Wenn dies eine Falle ist, werden wir nicht weit kommen. Lass mich diese Tür kurz anschauen“ spricht er leise und mustert dabei die Symbole. Mareehk nickt nur kurz und wendet sich dann dem Gang zu um den zu überwachen.
Während der Untersuchung der Symbole murmelt Nashareen leise vor sich hin, drückt mal hier eines und dann dort. Spricht leise Worte und hinterlässt magische Handabdrücke. Ein blau-graues Schimmern zieht sich über den Türrahmen und leise Klick-Geräusche lassen sich vernehmen. Leise schwingt die Tür nach innen auf und Mareehk schaut erstaunt zu seinem Freund.
Mit einem Grinsen und einem Schulterzucken dreht sich Nashareen zur Tür und späht hinein.
Er kann in eine wiederum kreisförmige Kammer sehen mit Fackeln an der Wand. Einige Wandteppiche hängen zwischen den Fackeln und ein paar Kisten stehen auf der anderen Seite des Raumes. In der Mitte des Raumes hingegen steht eine Gestalt in Roben vor einem Buchständer, wie es scheint und liest.
Einem Leichentuch gleich liegt die Luft in diesem Raum und macht das Atmen schwer, dämpft die Geräusche der Fackeln und ein steter Luftzug weht durch den Raum aus verborgenen Öffnungen. Auch Mareehks Blick fällt auf die Gestalt und abrupt wendet er sich vom Gang ab und stürmt in den Runden Raum, seine Axt hoch erhoben, zum tödlichen Schlag. Auf diese Reaktion nicht vorbereitet presst sich Nashareen nur an die Wand bevor er sich von dem Schock erholen kann und ihm folgt.
Mareehk hatte schon den halben Raum durchquert als sich die Gestalt umdreht ein rötlicher Strahl seine Hand verlässt. Von dem Strahl getroffen taumelt Mareehk und fällt hin, sein Gesicht ist schmerzverzerrt, er hält sich die rechte Seite, wo er getroffen wurde. Erst jetzt können die beiden ihren Feind wahr nehmen. Es ist Kein Mensch, auch kein Elf oder Ork.
Nachdem sich das Wesen die Robe vom Leib gerissen hat steht sie vor ihnen:
Eine rote Haut überzieht den Körper des Dämons. Kleine Hörner in Höhe der Schläfen zieren den Schädel, gleich neben den spitzen Ohren. Lederartige Flügel liegen zusammengefaltet auf seinem Rücken und seine Hände und Füße sind Klauen gleich. Ein diabolisches Lache hallte durch den Raum als er seine Hände über den Kopf hebt und ein Ball aus Feuer in ihnen entsteht.
Seine Stimme klingt hohl und hart als er spricht: „Ihr törichten Narren! Niemand kann sich uns in den Weg stellen! NIEMAND! Dies ist der erste Tag von vielen und der Anfang eures Endes!“
Arroganz kommt vor dem Fall, wie einst ein weiser Seher sagte. Als würden sie in einem Raum voller Wasser stehen, fliegt der Ball aus Feuer auf Mareehk zu, um sein Leben für immer zu nehmen doch hatte das Wesen nur Augen für seine Macht und nicht die seiner Gegner. Unbemerkt von dem Dämon hatte Nashareen einen Zauber gesprochen, übertönt von der Stimme des Gegners, einen Schutzzauber. Langsam fliegt der Ball weiter und kommt Mareehk immer näher. Und dann läuft alles ganz schnell: Eine magische Barriere lässt den Ball abprallen und schleudert ihn zurück. Überrascht davon taumelt er unter dem eigenen Zauber. Mit wenigen Schritten ist Nashareen vor ihm und rammt ihm seinen Dolch tief ins schwarze Herz!
Die Fratze des Wesens zeigt Erstaunen und Ungläubigkeit. Mit vergehender Stimme flüstert es noch: „Ich bin nur ein Vorbote. Der Tag wird kommen, der Tag unseres Sieeegeessss“
Schwarzes Blut strömt aus der Wunde und bedeckt den Boden. Der Körper windet sich und zuckt und zerfällt immer mehr, bis nur noch das Skelett den Boden bedeckt, in einer Lache aus Blut.
Nach dem ersten Schrecken und einem kurzen Nachdenken über die Worte des Wesens, fällt ihm sein Freund wieder ein. Schnell hastet er zu ihm und beginnt seine Wunde mit heilenden Worten zu belegen.
„Du wirst besser“ Mareehk grinst schwach, der Schmerz steht ihm ins Gesicht geschrieben.
„Du auch, mein Freund. Deine Wunde ist nicht tief und wird heilen. Kannst du aufstehen? Dort hat sich ein Geheimgang aufgetan, vielleicht finden wir sie dort untergebracht.“, sagt Nashareen und hilft seinem Freund hoch. Gemeinsam gehen sie auf einen grob gehauenen Gang zu. In diesem Teil herrscht die Finsternis, keine Fackeln wurden angebracht. Nashareen holt sich eine Fackel aus einer der Wandhalterungen im Raum und geht zusammen mit Mareehk tiefer in den Tunnel.
Schon von weitem hören sie Wimmern und Rufe. Angespornt davon werden sie schneller und erreichen nach kurzer Zeit eine Reihe von Käfigen, die in die Wand eingelassen wurden. Vier Stück an der Zahl, in jedem befinden sich Zwei orkische Frauen die angsterfüllt zu den beiden vermeintlichen Peinigern aufschauen. Als sie erkennen, wen sie dort haben ist ihre Freude groß und ein gemeinsamer Jauchzer geht durch den Tunneln.
Schnell wurden die Schlösser mit Mareehk´s Axt entfernt und die Frauen befreit.
Sie einigten sich darauf, sich an der Armee draußen vorbeizuschleichen um viel Land zwischen sie und die Peiniger zu bringen. Gestützt von einer Frau begeben sich Mareehk und Nashareen zurück durch die Höhlen und schleichen sich vorbei am dem schlafenden Heer. Paagrio ist wahrlich mit ihnen und viele Gebete wurden gemurmelt, als sie endlich mehrere Hundert Meter von dem Ort entfernt waren.
Da Mareehk stark angeschlagen war bauten sie eine Trage für ihn und gingen der Armee entgegen.
Es war ein unbeschreiblicher Augenblick, als sie über die Hügelkuppe traten und Tausend Orks sahen, bewaffnet, in schweren Rüstungen und bereit zu kämpfen, sich zu rächen.
Das Sonnelicht glitzerte auf den frisch polierten Rüstungen wie ein Feuer, als hätte Paagrio ein Zeichen gesandt um zu zeigen: Ich werde bei euch sein in dieser Schlacht, denn sie ist würdig!
Eine selbst für Orks große Gestalt kam auf sie zu:
„Tejakar Oroka! Ihr seid am Leben _und_ ihr habt die Gefangenen gefunden! Paagrio ist mit euch!“ Seine laute Stimme erreicht sogar die hintersten Ränge der Orks. Mit einer Handbewegung bedeutet er einigen Soldaten sich um die Frauen und die beiden Freunde zu kümmern.
„Ihr habt euren Teil gemacht, sogar mehr als ihr sollte, nun ist unsere Zeit!“
„Der Feind schläft am Tage, wahrscheinlich wissen sie nicht mal, dass ihr Anführer tot ist. Es wird ein leichtes sein sie zu schlagen“ Nashareen lächelt müde. Die Reise hat ihn viel Kraft gekostet.
Von der Schlacht hörten die Beiden nur noch später, aus Berichten, denn sie wurden sofort zurückgebracht, um sich auszuruhen.
Eine Woche ist seitdem vergangen, die Wunde an Mareehks Seite ist gut verheilt und den ehemaligen Gefangenen geht es wieder gut. Eine der jungen Damen ist nie von Mareehks Seite gewichen und hat auch jetzt ihren Platz neben ihm. Die Beiden stehen gerade auf einer Klippe und schauen in die Brandung, als Nashareen sich ihnen von hinten nähert.
Schmunzelnd geht er auf sie zu: „Es freut mich, dass du wieder gesund bist. Das gilt auch für dich, Yasha.“
Yasha und Mareehk drehen sich um und lächeln ihn an:
„Alles nur durch deine Hilfe, mein Freund. Nie war ich stolzer dein Waffenbruder zu sein! Wir schulden dir so viel.“ Mareehks Stimme ist voller Stolz und Freude. Yasha nickt lächelnd
„Nichts schuldet ihr mir, denn eure Freude ist mir Lohn genug.“ Bei diesen Worten schmunzelt er.
Gemeinsam drehen sie sich wieder dem Meer zu und schauen hinaus.
„Mein Weg führt mich bald fort von hier. Traurig ist mein Herz darüber doch Paagrio hat gerufen..“ erzählt Nashareen in einem traurigen Tonfall.
Mareehk nickt ernst und legt ihm die Hand auf die Schulter.
„Wenn Paagrio jemanden ruft, so muss er gehorchen! Wir werden dich nie vergessen, da bin ich mir sicher!“
„Bevor ich gehe, möchte ich noch, dass du mir etwas versprichst. Du und deine baldige Frau.“ Nashareens ernster Blick lässt Mareehk wundern. Yasha nickt nur ernst und meint: „Was auch immer du willst, wir werden es für dich tun!“
„Der Sohn deines Sohnes wird ein Kind gebären, wiederum einen Sohn. Eine Starke Linie wird entstehen und Paagrio zeigte mir auch, warum. Meine Bitte ist einfach und ich muss sie an euch richten, da ich deinen Sohn wohl nie sehen werden. Gebt diesem Sohn vom Sohn eures Sohnes einen speziellen Namen. Ich will dass ihr ihn Kakai nennt....“
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk