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Hallistrae, die Flucht in eine ungewisse Zukunft
#1
(( Ist mal, aus der anderen Perspektive. DE sein ist schön, aber nur wirklich abstimmen und verfeinern kann man sein RP wenn man beide Seiten der Medallie kennt. Zwar schneiden die DE hier nicht ganz so gut ab...aber gerade das macht es für mich reizvoll. Viel Spass beim lesen, und lasst euch davon nicht beeinflussen wenn ihr Hallistra mal trefft ))

Es war dunkel, im Wald südlich der Stadt der Dunkelelfen, nur ein Lagerfeuer brannte flackernd, gierig leckten die hellgelben Flammen über das trockene Holz, warfen Funken in den wolkenlosen Nachtimmel. Drei Dunkelelfen sassen um das Feuer herum, einer trug eine schwere Bronzerüstung und einen imposant aussehenden Zweihänder und hatte helles, weisses Haar. Der zweite war nur mit einer schwarzen Lederrüstung bekleidet, er hatte rabenschwarzes Haar und über seine rechte Schulter ragte ein Köcher mit schwarzgefiederten Pfeilen, in der rechten hielt er einen aus dunklem Holz gefertigten Bogen. Die dritte im Bunde war offenkundig Magierin, wenn nicht gar Priesterin. In der rechten hielt sie einen mannshohen Stab dessen Spitze sich einer Wurzel gleich schnörkelnd verjüngte. Sie hatte langes, weisses Haar und trug eine Robe die, wie bei den meisten weiblichen Dunkelelfen üblich, tiefe Einblicke gewährte und das Auge dazu verlockte den Blick schweifen zu lassen.

Sie hatten ihr Nachtlager im tiefen Wald auf einer kleinen Lichtung aufgeschlagen, ihre Lagerstätten aus einigen Fellen und Decken schon gebaut und auch ihre Nahrung schon zu sich genommen. Der Geruch von gebratenem Fleisch lag noch immer würzig in der Luft und viele bleiche und abgenagte Knochen im Feuer deuteten auf ein kleines Tier wie einen Hasen oder ein Kaninchen hin. Immer wieder gab es ein schabendes, metallisches Geräusch als der Krieger einen Schleifstein über die Schneide seiner Klinge zog, so die Scharten des letzten Kampfes auszubessern versuchte und auch der Bogenschütze schien beschäftigt, besserte die Befiederung einiger Pfeile aus. Nur die Magierin sass mit halbgeschlossenen Augen schweigend da, schien in sich gekehrt und zu meditieren, wobei das Schleifen des Steines über die Klinge nicht sehr hilfreich sein mochte.

"Das ganze ist so sinnlos...." brummte der Krieger frustriert.
"Ich könnte zu Hause am Kamin sitzen und einen guten Wein trinken, in Gesellschaft einer bezaubernden Dame. Statt dessen sitze ich hier, friere und muss mich von angebranntem Karnickel ernähren!", setzte er hinzu.
"Und setzt weiter Fett an so dass Du bald nicht mehr in Deine Rüstung passt...", fügte der Bogenschütze spöttisch hinzu, duckte sich dann unter einem leeren Holzbecher hinweg den der Krieger nach ihm warf.
"Wir sind hier, wie alle anderen Patroullien, von denen übrigens zwei Stück spurlos verschwunden sind und keine Meldung mehr gemacht haben, ein Zeichen dass Euch deutlich zeigt, dass wir sie nicht unterschätzen sollten...." raunte die Magierin leise in dem für Magier üblichen leise Singsang auf den man sich bewusst konzentrieren musste um ihn zu verstehen." Sie, ich höre immer nur Sie....wer ist "Sie denn schon?", brummte er erneut und verdrehte dann die Augen.
" Sie ist nur eine Orkin, dumm wie Brot. Wir finden sie, töten sie und dann können wir endlich wieder nach Hause, wie schwer kann das schon sein. Sie lebt wie ein Tier und genau so wird sie sterben " er lachte bekräftigend und trank von dem süffigen Rotwein den er in seinem Proviantschlauch hatte.

" Vergiss eines nicht, El'gro, sie ist nur Hälfte Ork, zur Hälfte Dunkelelfe, ein Bastard deren Existenz mir bisher ein Rätsel ist. Aber irgend jemand entschied sie nicht nach der Geburt im Fluss zu ertränken, auch wenn ich den Grund dafür nicht verstehe. Sie hat die ganzen Jahre als Sklavin in unserer Heimatstatt gelebt, dabei mag sie viel gelernt haben. Nebst unserer Sprache sicherlich auch unsere Art zu denken, zu kämpfen. In Kombination zur grossen Kraft die den Orks innewohnt macht sie das zu einem sehr gefährlichen Tier...." whisperte sie leise, vom Knacken des trockenen Holzes im Feuer untermalt. Funken stiegen auf, trieben auf der heissen Luft nach oben und verschwanden glimmend im schwarzen Nachthimmel.

"Pah, mag sein...aber darum sollte sich die inkompotente Idiotin kümmern die sie besass und hat laufen lassen. Statt dessen müssen wir jetzt hier herumsitzen und uns den Hintern abfrieren. Wegen einer entlaufenen Orksklavin. Die Welt kann so ungerecht sein...." er trank einen weiteren Schluck Wein, die leicht rötliche Färbung seiner Wangen zeigte an dass er schon mehr konsumiert hatte als gut für ihn war.

" Keine Sorge El'gro, Du wirst schon früh genug zu Deiner Lustsklavin zurückkommen...", murmelte der Bogenschütze amüsiert und schob die Pfeile zurück in den Köcher auf seinem Rücken.

"Nich früh genug!", gab der Krieger breit und dreckig grinsend zurück.
"Die kann Dinge, ich sage Dir wenn sie...." begann er gerade zu einer seiner Liebesgeschichten an denen er die anderen schon öfter hatte teilhaben lassen, als der Bogenschütze die Hand hob und ihn so zum schweigen brachte.

"Was?" brummte der Krieger ungehalten, sein Blick war trüb und der Alkohol offenkundig nicht ohne Wirkung auf ihn geblieben.
"Ich dachte ich hätte etwas gehört", murmelte der Bogenschütze leise, lauschte eine Weile in die Dunkelheit, zuckte aber schon nach kurzer Zeit entschuldigend mit den Schultern.
"Wir sind wirklich schon zu lange hier draussen...", murmelte er schief grinsend, warf einige Federreste ins Feuer wo sie sofort von den heissen Flammen verschlungen wurden.

Doch der Bogenschütze hatte sich nicht verhört, es war tatsächlich etwas im Wald. Angelehnt an einen grossen, rauhen Eichenstamm stand eine Orkin. Ihr Haar war geflochten, doch im Gegensatz zu den meisten Orks war es schneeweiss, wie es sonst nur das Haar von Dunklelfen war. Ihre Augen waren stechend grün, ihre Züge für eine Orkin sehr weich und filigran, überraschend weiblich und sinnlich. Sie trug nur einfache Lederkleidung die das nötigste bedeckte und deutlich zeichneten sich ihre ausgeprägten Muskeln unter dem dünnen Stoff ab. In der rechten Hand trug eine Art lederumwickelten Faustkeil den sie sich aus einem zerbrochenen Kurzschwert gefertigt hatte. Sie gestattete sich ein breites Grinsen, entblösste dabei weisse Zähne aber auch imposante Hauer, wie bei den Orks üblich und atmete tief durch.

Dann löste sie sich vom Baum, gab ein leises Knurren von sich und rief die Ahnen an sie mögen ihr Kraft verleihen und ihr im unausweichlichen Kampf beistehen, dann rannte sie so schnell sie konnte mit einem lauten Kampfschrei auf die drei um das Lagerfeuer sitzenden Dunkelelfen zu.

"Was...." murmelte der Krieger, stand schwerfällig auf und Griff nach seinem Schwert. Doch bevor er sich umdrehen konnte stand die Orkin bereits hinter ihm. Ihre rechte Hand legte sich an sein Kinn, ihre linke Pranke an seinen Hinterkopf, dann drehte sie seinen Kopf schneller und weiter als es seinen Nackenwirbel zuliessen. Ein trockenes Knacken kündete vom Brechen seines Halses, sie liess ihn los und er stürtzte wie ein gefällter Baum zu Boden, blieb dort scheppernd liegen. Seine leeren Augen starrten in das nahe Feuer, Sekunden später wurden sie stumpf als sein Lebensfunke ihn verliess.


Die anderen hatten mehr Zeit zu reagieren, der Bogenschütze hatte bereits nach seinem Bogen gegriffen, ihn fest in die Hand genommen, einen Pfeil aus seinem Köcher und legte ihn gerade auf die Sehne auf als sie auch schon vor ihm stand. Einige Sekundenbruchteile mochten nur gefehlt haben, doch auch er war zu langsam. Schmatzend bohrte sich der Faustkeil, von einem wuchtigen Schlag getrieben, durch die leichte Lederrüstung tief in seine Brust. Die Orkin stiess einen triumphierenden Schrei aus, zog den Faustkeil aus seiner Brust zurück und sah ihn mit funkelnden, grünen Augen an. Sprachlos sah sie er Schütze an, liess Pfeil und Bogen los um seine Brust zu betasten, als er seine Hände höher hob sah er auf seine blutigen Finger, seine Augen weiteten sich entsetzt. Panisch stolperte er einige Schritte zurück, Blut rann in einem fortwährenden Strom aus der tiefen Wunde seiner Brust. Dann verliessen ihn seine Kräfte, er verdrehte die Augen und brach zusammen.

Sie bleckte die mächtigen Eckzähne und grinste breit, wand sich dann um, um sich der Magierin zu stellen, doch von dieser fehlte jede Spur.

"Wo bist Du schmutzige, kleine Elfe....Du kannst Dich nicht vor mir verstecken....", säuselte sie leise , sah sich in geduckter Haltung suchend um doch sie konnte keine Spur der Magierin entdecken. Viel zu spät hörte sie das leise Murmeln der magischen Formel, viel zu spät konnte sie die Richtung deuten aus der es kam, sich gerade noch umwenden bevor ein Ball aus reinem Eis gegen ihre Brust prallte, sie von den Füssen riss und einige Meter weit durch die Luft trug ehe sie unsanft auf dem kalten Waldboden aufschlug.

"Ungh", keuchte sie schwer, rappelte sich aber schnell wieder auf und sprang ohne grössere Verletzungen erlitten zu haben auf die Beine. Ihre Orkphysiologie hatte sie vor ernsten Verletzungen bewahrt und nun stürmte sie wütend knurrend auf die Magierin zu, die bereits dabei war einen weiteren Zauber zu weben.

"Ich kriege Dich Nig'narh, und dann werde ich mich rächen...." knurrte sie während sie in ausladenden Schritte auf die Elfe zustürmte die gerade ihren Zauber vollendete. Eine weitere Kugel aus reinem Eis hielt auf die Orkin zu die dieses Mal vorbereitet war. Sie stiess einen wütenden Kampfschrei aus, holt mit dem Arm aus und schlug mit aller Kraft gegen den Eisball, was ihn in tausende, kleiner Eisbrocken zerplatzen liess und ihr den Handrücken aufschnitt, als wären unzählige Messerklingen darübergefahren. Dann hatte sie die Magierin auch schon erreicht, griff mit der unverletzten Hand nach dem Stab, riess ihn der Magierin mit einem wuchtigen Zug aus den Händen und warf ihn achtlos in den Wald. Die Magierin sag sie ängstlich an, wich einige Schritte zurück und hielt die Hände abwehrend vor den Körper.

"Hallistrae, Du verstehst das falsch ich..... ich war es die Dir Deinen Namen gab, ich habe....Dich am Leben gelassen, jede andere hätte Dich getötet, nach der Geburt ertränkt... ich habe Dich leben lassen, Dich unsere Sprache gelehrt und.."murmelte sie ängstlich doch sie kam nicht dazu weiterzusprechen denn die Orkin unterbrach sie.

Mir ihren kräftigen Händen griff sie nach den Schultern der Dunkelelfe, packte sie grob und drehte sie herum, so dass die Dunkelelfe mit dem Rücken zu ihr stand.

"....und mich wie eine Sklavin gehalten....", beendete sie den Satz, schlang einen ihrer starken Arme um die Dunkelelfe, mit der freien Hand strich sie ihr das lange, weisse Haar aus dem Nacken.

"Ich...ich habe keine Wahl Hallistra, das musst Du verstehen ich..." stotterte sie unsicher, war aber viel zu schwach und zu verängstigt um der gut einen Kopf grösseren Orkin etwas entgegenzusetzen.

"Du hast mir vorenthalten was ich bin..meine "Herrin", Du hast versucht mich dumm zu halten, mich als Sklavin missbraucht ohne eine Möglichkeit etwas über mich zu erfahren. Aber Du warst nicht sorgsam genug.....ich habe einen Orkschamanen getroffen, einer der mir etwas über mich erzählen konnte..."murmelte sie leise und hauchte ihren heissen Atem in den Nacken der Dunklen, ihre Lippen strichen fast zärtlich über die empfindliche Haut.

"Aber...ich habe Dich leben lassen... und gut behandelt....", warf die Elfe ein, fast flehend war ihre Stimme, offenkundig wusste sie nicht recht wie sie das Verhalten der Orkin deuten sollte, was ihr noch mehr Angst machte.

"So wie ich Dich jetzt.....", murmelte Hallistra leise, öffnete dann den Mund und biss ihr zärtlich in den Nacken.

"Oh...", hauchte die Dunkle leise, ein gewinnendes Grinsen stahl sich auf ihre Lippen.
"Wenn Du das willst...", raunte sie leise," dann kann ich Dir das gerne geben, als Entschädigung für mein...Verhalten Dir gegenüber, die Ketten...die Peitschenschläge....", fuhr sie mir lasziver Stimme fort.

In den Augen der Orkin blitzte es auf, kurz löste sie den Biss vom Nacken der Dunkelelfe, leckte sich über die Lippen und grinste amüsiert.

"Nein, vielleicht wirst Du diese Lektion niemals begreifen, aber Du hast nichts was Du mir geben könntest und ich habe keinerlei Interesse daran das Lager mit Dir zu teilen Törrichte...", ihre Stimme war neutral, bar jeder Erregung. Dann neigte sie den Kopf, biss der Dunkelelfe erneut in den Nacken, diesmal jedoch fester, ohne Rücksicht, als wäre der erste Biss nur ein halbherziger Versuch gewesen. Die Muskeln ihrer Kiefer zeichneten sich deutlich ab, der Geschmack von salzig, metallischem Blut rann über ihre Lippen als ihre Eckzähne die Haut der Dunkelelfe verletzten, tiefer getrieben wurden. Entsetzt weiteten sich die Augen der Magierin, sie zuckte verzweifelt mit den Armen, versuchte sich zu befreien, doch gegen die Kraft der ausgewachsenen Orkin konnte sie nicht gewinnen. Kurze Zeit später knackte es leise als die Hauer der Orkin die Nackenwirbel der Dunkelelfe zermalten.

Die Elfe mit der blauen Haut zuckte noch einmal unter einem schmerzhaften Aufkeuchen zusammen, dann wurde der Blick ihrer Augen stumpf als das Leben aus ihr wich und ihr Körper fiel wie ein nasser Sack zu Boden.

"Nicht alle denken mit dem Unterleib", murmelt Hallistra kalt, Lippen und Kinn glänzten feucht vom Blut der Dunkelelfe und auch auf ihrer Brust zeigten sich rote Sprenkler als sie sich den roten Lebenssaft von den vollen Lippen leckte.

"Aluve' "Herrin", möge Deine Göttin gnädig zu Dir sein....." murmelte sie leise, raffte dann zusammen was die Dunklen noch an Proviant herumliegen hatten lassen um kurz darauf in der Schwärze der Nacht zu verschwinden.


((Teil 2, ein neuer Anfang))

Schweigend stapfte die grosse Orkin durch die Sümpfe nördlich der Stadt Dion, jene die von den Menschen das "Sumpfland von Cruma" genannt wurden und in deren Mitte sich ein grosse, hochaufragener Turm befand. Auf dem Rücken hatte sie in zwei Lederscheiden ihre beiden Schwerter, am Gürtel hingen ihre beiden Faustklingen. Wie mechanische bewegte sie sich stapfend voran, ihre Stiefel versanken teilweise bis zum Knöchel im Matsch und es quatschte leise bei jedem Schritt, doch das störte die Halborkin nicht. Genau wie ihr Blick waren auch ihr Gedanken in weiter Ferne, weilten bei dem Gespräch dass sie vor kurzem mit Ophelia geführt hatte. Eine Akademie...eine Bastion des Wissens, aber auch der Freiheit. Eine Vereinigung die ihren Mitgliedern Wissen und Schutz bot. Ob das die Antwort auf die Frage war die sie sich schon seid Wochen innerlich stellte? Vermutlich, doch noch hatte sie nicht die Ruhe um sich dem Gedanken hinzugeben, es gab noch eines dass sie tun sollte, eines dass sie tun musste um ihren Frieden zu finden. Doch eine derartige Vereinigung wurde dringend gebraucht, überall fanden sich nur noch Sklaven und jene die dazu auserkorenw aren Sklaven zu werden. Überall Unfreiheit und Knechtschaft. Das musste ein Ende haben....jene die sich nicht selbst schützen konnten mussten beschützt werden und die Gerichtsbarkeit der Stadt Dion schien dazu nicht in der Lage. Seufzend blieb sie stehen, der Blick ihrer grünen Augen lag auf dem fernen Horizont und ihr weisses Haar war von der schwülen Luft des Sümpfe völlig durchnässtm genau wie ihre Kleidung.

Sie musste ihre Rache beenden, denn erst wenn ihre Rache vollendet war, wäre sie bereit sich neuem zuzuwenden, sich der Gilde als orkische Lehrerin und Bewahrerin der Freiheit anzuschliessen. Doch wo sollte sie suchen? Sie wusste, dass nur noch eine Dunkelelfe des Hauses das sie jagte übrig war, nur noch eine war bisher verschont geblieben. Doch wo sie war? Wie man sie finden konnte? Sie wusste es nicht, hatte überall gesucht, herumgefragt und war doch ohne Ergebnis dagestanden. Sie wusste dass die verbliebene eine Assassine war, eine Meisterin der Schatten und der Lautlosigkeit und so hatte die Halborkin nichteinmal eine Spur gefunden, wusste nicht wo sie suchen sollte. Doch wie so oft im Leben bewahrheitete sich die Aussage, dass man Dinge die man energisch suchte stets dann fand, wenn man nicht mehr danach suchte....

"Keine falsche Bewegung Haustier...." erklang eine eiskalte, weibliche Stimme hinter Hallistra und deutlich konnte diesen den leichten Druck eines spitzen und metallischen Objektes am Rücken spüren, direkt zwischen den Schulterblättern. Wütend über ihre Unaufmerksamkeit knurrte sie leise, hielt aber wie gefordert still um ihr Leben nicht zu gefährden.

"Leg Deine Waffen ab, ganz langsam, so dass ich es genau sehen kann....und komm auf keine falschen Gedanken. Ich habe diese Klinge von hinten in Dein Herz getrieben noch bevor Du eine Möglichkeit hast zu reagieren...und ich nehme nicht an, dass Du sterben willst" raunte die weibliche Stimme mit leichtem Amüsement. Die Orkin knurrte leise, griff nach den beiden Langschwertern, zog sie langsam aus den Rückenscheiden und liess sie dann neben sich in den Sumpf fallen, wo sie sofort vom brackigen Wasser verschluckt wurden und nicht mehr zu sehen waren.

"Die Faustkeile auch.." sagte die Stimme hinter ihr "Ich finde es überaus interessant, dass Du zwei Schwerter benutzt...genau wie es manche Mitglieder meiner Rasse tun. Dein Bestreben die orkische Lebensweise zu adaptieren scheint doch nicht so erfolgreich gewesen zu sein. Ein niederes Tier wie Du eines bist, sollte eine Keule, oder einen Knüppel benutzen, nicht aber die Kampftechniken meines Volkes kopieren, Bastard" setzte die Stimme hinzu während die Orkin auch ihre Faustkeile aus dem Gürtel zog und in das Wasser fallen liess, sich dann ganz langsam, um nicht bedrohlich zu wirken, umdrehte, wollte sie doch wissen mit wem sie es zu tun hatte.

"Ja, dreh Dich um Bastard...." murmelte die Stimme leise und nun konnte Hallistra erkennen mit wem sie es zu tun hatte. Eine schwarz gekleidete, fast völlig vermummte Gestalt stand vor ihr, nur die blauen, weit abstehenden spitzen Ohren und die grünen Augen gaben einen Hinweis auf die Herkunft. Das restliche Gesicht und auch das Haar waren unter schwarzem Stoff verborgen und wären nicht die weiblichen Rundungen gewesen die sich unter der schwarzen Lederrüstung abzeichneten so hätte man nicht gewusst welchen Geschlechtes die Gestalt war.

"Was wollt ihr?" knurrte die Orkin wütend, sie ballte die Hände zu Fäusten, spannte ihre Muskulatur an die sich deutlich unter der grünen Haut abzeichnete.

"Oh, Du bist ja ein fortgeschrittenes Modell, kannst sogar sprechen...das ist wirklich beeindrucken. Doch genug der Komplimente, ich habe gehört Du hast mich gesucht und ich habe gehört, was Du mit den anderen die Du gefunden hast gemacht hast. Ich muss zum einen zugeben, dass ich beeindruckt war, einer Orkin hätte ich derartige Erfolge nicht zugetraut und wenn ich ehrlich bin denke ich das liegt am dunklen Erbe Deines Blutes. Zuerst wollte ich Dich töten..schnell, diskret und schmerzlos...nachdem Du aber weitere Erfolge hattest, mehr von meinem Haus getötet hast, habe ich mich umentschieden..." sie grinste amüsiert und hielt ihr den Dolch direkt an die Kehle, mit der linken Griff sie nach ihrem Gürtel und löste einen reifartigen Gegenstand davon, den sie der Orkin vor die Nase hielt.

"Viel schmerzhafter als der Tod sollte der Umstand sein, dass Du mir von nun an, als Sklavin dienen wirst....welche Ironie, nicht wahr? Und die perfekte Rache für mich......"sie lachte glockenhell und überaus amüsiert, Hallistras Gesicht hingegen verfinsterte sich und sie bleckte ihre beeindruckenden Eckzähne, knurrte voller Wut.

"Und nun leg das an oder ich werde Dich töten mein Haustier.." sagte sie während sie mit dem Halsreif wedelte der Hallistras Schicksal besiegeln sollte.

"Lieber sterbe ich...als mich dem Joch der Sklaverrei oder Euch zu fügen...." knurrte sie leise, versuchte verzweifelt abzuwägen wie sie dieser Situation am besten entkommen konnte.

Offenkundig enttäuscht liess die Dunkelelfe den Halsreif sinken und nickte leicht.
"Ich hatte schon befürchtet, dass Du Dich so entscheiden würdest...noch ein letztes Wort bevor Du Deinem Schöpfern, wenn es sowas für Bastarde gibt, gegenübertrittst?" höhnte sie grinsend und übte einen leichten Druck auf die Klinge aus, so dass sie sich in die Haut der Orkin bohrte, Blut ihren Hals hinabfloss.

Fieberhaft überlegte Hallistra was sie tun konnte, welche Optionen ihr blieben, als ihr Blick auf einen Ast viel, dessen Ende direkt neben ihrem Fuss aus dem Wasser ragte. Wie beiläufig hob sie das Bein an, als wolle sie nur kurz dass Gesicht verlagern, liess es dann mit aller Kraft niedersausen. Das Ende des Astes verschwand mit dem Stiefel tief im brackigen Wasser, das andere Ende aber schnellte aus dem matschigen Wasser hervor, eine grosse Portion eben dieses Schlammes mit sich ziehend und diesen auf der Gestalt der Dunkelelfe verteilend, auch ihr Gesicht und somit ihre Augen damit bedeckend. Während die Dunkelelfe überrascht aufkeuchte wich die Orkin einen Schritt zurück. Ihr Klingen konnte sie auf die Schnelle nicht finden, auch ihre Faustkeile waren vom Brackwasser bedeckt und somit nicht zu greifen.

"Vielleicht sollte ich einfach einen Knüppel nehmen" knurrte die Orkin wütend, und genau diese Wut war es, die ihr enorme Kräfte verlieh. Sie griff nach dem Ast mit dem sie die Dunkelelfe "geblendet" hatte und umfasste ihn mit beiden Händen ihn unter einem schmatzenden Geräusch aus dem Wasser ziehend. Der Ast war massiv und schwer, genau so wie sie es erwartet hatte und zufrieden hob sie ihn wie eine Keule über den Kopf auf die noch immer geblendete Dunkelelfe zustürmend die weiterhin versuchte sich den Schlamm aus den Augen zu reiben und rückwärts stolperte.

"Was...." murmelte die Dunkle überrascht, mit dieser Wendung der Ereignisse hatte sie nicht gerechnet, hatte sie die Situation doch vollkommen unter Kontrolle gehabt. Mit einer Hand versuchte sie den Schlamm aus den Augen zu reiben, die andere mit dem Dolch streckte sie abwehrend vor sich aus. Doch die Orkin hatte einen schweren Ast der die Reichweite ihres Dolches im Längen überragte. Der riesige Knüppel flog durch die Luft und sein Ende krachte von oben gegen den Kopf der Dunkelelfe, schien sich richtiggehend zusammenzustauchen und kleiner werden zu lassen. Wie ein gefällter Baum stürzte die Dunkelelfe um, verschwand in den matschigen Fluten des Sumpfes. Hin und wieder stiegen kleine Luftblasen auf als sich ihre Lungen mit Wasser füllten, aber sie regte sich nicht mehr, würde sich nie mehr regen. Selbst wenn ihr Schädel nicht zertrümmert war so war sie ohne Bewusstsein, würde gnadenlos ertrinken.

Hallistra atmete tief durch, tastete im matschigen Wasser nach den beiden Schwertern und fand sie nach einiger Zeit auch.
"Es wird Zeit, dass dieses Kapitel meines Lebens abgehakt wird...." murmelte sie leise, trat dann an jene Stelle heran an der sie den Körper der Dunkelelfe vermutete und rammte beide Klingen mit aller Kraft in den Boden.

"Mögen diese beiden Klingen Dir als Mahnmahl dienen...und mich daran erinnern, dass ich mein Leben den Ahnen schulde...ohne ihre Hilfe hätte ich wohl kazum überlebt..." murmelte sie leise, am ganzen Leib zitternd, sie hatte nich ob ihrer Kraft oder ihrer Kampfeskünste überlebt. Sie hatte keinen Gegner in einem Duell besiegt. Sie hatte einfach nur...Glück gehabt. Sie zitterte, jedoch nicht wegen der Anstrengung oder der überwundenen Lebensgefahr, sondern weil sie nun endlich ihre Rache vollendet hatte. Ein sachtes Lächeln stahl sich auf ihre Züge, sie nickte zufrieden und wandt sich ab.
Pierotess
zweite Tochter des Hauses Elc
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#2
Was für eine nette Geschichte! Auch wenn mir der erste Teil bereits bekannt war, er war doch wieder schön zu lesen, genauso wie der zweite. Du schaffst es, Stimmungen und Atmosphären zu erschaffen, sodass man sich gut in das Geschehen hineinversetzen kann, mit deinem Charakter mitfiebert. Darüber hinaus ist es durchaus auch kurzweilig und spannend zu lesen.

Bitte mehr davon Smile

Lg, Lelwani
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq

Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk

Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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#3
Eine sehr gute Geschichte,
ich danke dir dass du mich auf sie verwiesen hast.
Nicht der Tod ist der Schrecken, sondern die Angst vor dem Sterben.
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