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Die Ermordung des Divolog...
#1
Die Ermordung des Rith'tar D'lil Zhaunil Divolog durch den Alaushril dal Mae'Zyngel


~~~~~

Schmunzelnd tritt der Dunkle über die Schwelle der Taverne. Die Augen
durchkämmen das Zwielicht des Raumes, spalten Dunstwolken und tasten
düstere Gestalten nach bekannten Zügen ab – bis sie an einem Umriss in
der hinteren Ecke des Raumes hängen bleiben. Weiterhin mit einem breiten
Lächeln auf dem Gesicht durchquert Alaushril den Raum und nähert sich der
Gestalt, die mit starrem Blick ihr Glas fixiert.
-Vendui', Qu'el Faress.
Noch einige Zeit starrt die Dunkle das beinahe leere Glas an, nimmt dann
den ebenfalls zur Neige gehenden Inhalt der Flasche in Betracht, ehe sie
sich ihrem Leibwächter zuwendet.
-Vendui.
Besagter nimmt sich einen Stuhl, setzt sich neben seine Herrin und fährt mit
sanfter, nasaler Stimme fort.
-Erlaubt die Frage, verehrte Qu'el Faress Drigania
d'Renor'Anon, selbst wenn sie einem Wicht wie mir nicht zugestehen mag:
was treibt Euch an diesen stinkenden Ort?

Ein leises Seufzen erklingt.
-Wein. Möchtet Ihr auch etwas?
Der Blick schweift kurz zur staubigen Flasche, dann zu der nicht allzu
vertrauenerweckenden Bardame.
-Verzeiht, eine derart holde Bitte auszuschlagen, doch ich
verzichte.

Die Herrin zuckt mit den Schultern, pustet sich eine Strähne aus dem
Gesicht, um sie sogleich wieder im Antlitz zu wissen.
-Wie es Euch beliebt.
Es folgt eine kurze Pause, ein stummes Anstossen und ein kräftiger Schluck.
Wisst Ihr, zu manchen Begebenheiten ist es einem gleich,
wo genau man sich aufhält.

Schweigen. Die Dame trinkt das Glas leer und giesst den Rest des Inhaltes
der Flasche – zielgenau – in das Behältnis.
-Ich hatte soeben eine Unterhaltung mit Divolog.
-Divolog?
-Rith'tar D'lil Zhaunil Divolog, Berater des Ilharn...
Zumindest bevor er sich unangekündigt auf Reisen machte.

Die Aussage wird von einer abfälligen Geste begleitet.
Un-ver-antwortlich.
-Wahrlich, äusserst un-ver-antwortlich.
Scheinbar äusserst enttäuscht über solch übles Verhalten, schüttelt der
junge Dunkle mit dem markanten Gesicht den Kopf.
Sie nickt und stürzt sich den Wein die Kehle hinab, er wartet ab.
-Ich hoffe doch, dass Ihr diesen unseligen Flegel zurecht
gewiesen habt?

Ein kurzes, freudloses Lachen erklingt, einzelne Gestalten drehen den
schweren Kopf zu den beiden Dunklen hin, dann ein resigniertes Seufzen.
-Nau. Er ging wohl davon aus, dass sich zwischen uns
beiden nichts geändert hätte.

-Erneut muss ich mich aus dem hohen Fenster wagen und
Euch eine Frage stellen, die einer Person von meinem Stande nicht gebührt.
Was war denn zwischen Euch, edle Dame von hohem Geblüt, und diesem
von Lastern geplagten Herrn?

-Sagen wirs so: er gab mir unter Anderem das Versprechen
der Treue... Wie so viele andere Versprechen.

Der wohlerzogene Krieger in ihren Diensten schnalzt verständnislos mit der
Zunge. Mit bedauerndem Blick und einem Schulterzucken mustert die Herrin
die leere Flasche. Eher zu sich selbst, doch nicht leise genug, um die Worte
vor Alaushrils Ohren zu verbergen, fügt sie hinzu:
-Und er erwartet noch, dass ich auf ihn warte...

~~~~~

Einen knappen Monat, einige Informanten und ein kleines Vermögen später
befindet sich Alaushril in Goddard. Zielsicher geht er auf das eine Haus zu,
das, leicht versteckt, am Ende jener Gasse liegt, die nicht viele Bewohner
dieser kalten Stadt betreten. Die filigranen Hände stossen die
verhältnismässig leichte Tür auf, durch den entstehenden Spalt stiehlt sich
der etwas magere Vertreter der dunklen Rasse. Einige Damen werden mit
freundlichem Schmunzeln abgewiesen, nur die nette Matrone hinter der
Theke erlangt seine Aufmerksamkeit. Ein kurzes Gespräch folgt, einige
Umschreibungen werden gemacht und nachdem sogar wenige Silberstücke
den Besitzer wechselten, deutet ein dicker Finger zur Treppe hin.
Die Augen gleiten über die Nummer. Exakt. Die linke Hand wischt die
Haarpracht zur Seite, damit auch das Abzeichen des Hauses sichtbar wird.
Zweimal erklingt der Ton von auf Holz hämmernden Knöcheln. Die Tür wird
geöffnet, Alaushril tritt ein. Worte werden gewechselt, eine leicht
bekleidete Dame verlässt das Zimmer mit leicht verängstigtem Blick.
Eine halbe Stunde, viele Worte und zwei kleine Stiche später schreitet
Alaushril aus dem Zimmer hinaus, seine Brusttasche um ein kleines Abzeichen
reicher. Schmunzelnd tritt der Dunkle über die Schwelle des Etablissements,
hinaus auf die Strasse, hinaus auf dem Wege zur Macht.

~~~~~



//ooc:
Dank an Divolog (für die Erlaubnis und so) und an Drigania (für das RP und so!).
Ich hoffe, dass die Story auch angenehm lesbar ist.


P.s.: optimized for Imoforum dark skin. Big Grin
~~Quotentunte~~
~~unzuverlässig - elitär - indifferent~~
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#2
OOC:
Divolog tot!? Sad
Das wars dann wohl endgültig mit dem ollen Magier...
Schade eigentlich da ich mich immer gerne an die vielen RP Stunden erinnere die ich mit Divolog hatte. Nur selten hatte ich bisher schöneres Konflikt-RP welches im OOC Bereich auchnoch sehr harmonisch verlief. Sowas findet man heute nurnoch sehr selten. Meist heisst Konflikt-RP auch OOC-Zank.

Finde ich sehr schade, hatte immer gehofft Divo findet irgendwann wieder ins RP zurück. Jetzt muss ich hier die traurige Gewissheit lesen... Sad
Yathallar d' udossta ultrine Quar'valsharess Shilen
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#3
OOC:

Ich find diese Begebenheit sehr schön beschrieben, auch - und vor allem - weil sie trotz der Ermordung ohne Brutalität und fast ohne Blut auskommt und man trotzdem weiß, was sich abgespielt hat. Ein würdiger Abgang, auf jeden Fall, für den guten Divolog - requiescat in pace!

Lg, Lelwani (die manchmal immer noch im Forum herumgammelt Smile )
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq

Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk

Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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#4
//ooc:
Divolog war der Meinung, dass der Char sterben müsse - da hat man sich gefunden. #o3m
Ich selbst hatte leider seit der ersten RP-Interaktion zwischen dem Lotus und meinem damaligen Charakter - Valaun - nie mehr das Vergnügen, ziemlich bald hat er sich ins grüne Off verabschiedet.

Es freut mich, dass die Geschichte doch als würdig erachtet wird. Soll sie doch einerseits Divos Ableben, andererseits das aufstrebende Gemüt Alaushrils beschreiben. Ich hoffe, beides kam gleichermassen zur Geltung, wenngleich der Titel aufzeigen mag, dass das Ableben dieser Dunkelelfen-"Grösse" (man verzeihe mir die Gänsefüsschen, Diva weiss schon, was gemeint ist! ^^) durchaus als zentrales Ereignis anzusehen ist.
So, genug totdiskutiert.

@Divo: viel Spass bei der DL Om1_01


MfG, Alaushril
~~Quotentunte~~
~~unzuverlässig - elitär - indifferent~~
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#5
In der Tat ein würdiger Abgang. Und so wird das Dunkle Blut noch eine lange lange Weile durch das Herz Imoriaths pumpen, bis ein neuer Dunkelelf an Divologs stelle tritt, der ihn würdig ersetzen kann.

DL? Einen starken Spieler habt ihr euch da geangelt! Wink

Gruß, Lia
[Bild: siggi3.jpg]
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#6
Die Dunkelelfe schlug die Augen langsam auf. Zum ersten Mal seid längerer Zeit war der Blick der kristallblauen Augen klar. Erst war es nur eine
harmlose Erkältung gewesen, die dann aber zu einer ernsthaften Erkrankung geworden war. Es geschah nicht oft, dass Drigania krank wurde,
doch wenn dann neigte sie dazu die Anzeichen zu ignorieren oder zu unterschätzen. Zweites war dieses Mal der Fall gewesen. Zudem war sie
töricht genug gewesen über die zusätzliche Schwächung ihrerseits durch den Dämon hinwegzusehen. Ein leiser Fluch über ihre eigene Dummheit und
ein angefügtes Danke an Shilen ihr die Kraft gegeben zu haben wieder zu genesen entkam ihren Lippen und weckte ein schmales, in ein dreckiges,
dünnes Kleid gehülltes Mädchen, das in einem Stuhl vor ihrem Bett geschlummert hatte. Herrin, möchtet Ihr etwas trinken?
Die Worte kamen hastig und ängstlich aus ihrem Mund. Drigania betrachtete sie mit dem Anflug eines Lächelns. Nach Allem war sie
eine loyale Sklavin. Xas. Das Mädchen reichte ihrer Herrin einen Becher mit Wasser, wagte es aber nicht sie dabei direkt
anzusehen- dass dies ein Fehler wäre, den sie sich selbst kaum verzeihen könnte, hatte sie schon vor Jahren gelernt- weswegen sie das Wasser fast
verschüttet hätte. Zum Trinken setzte sich die Dunkelelfe auf und bemerkte dabei wie verschwitzt das Bett war. Ihr Gesicht verzog sich zu
einer Grimasse. Mach mir ein Bad, Tona’. Das Mädchen nickte, stand hastig von dem Stuhl auf und machte einen tiefen
Knicks vor Drigania. Wie Ihr wünscht, Herrin. Und sie verschwand aus dem Zimmer. Während die Dunkelelfe wartete lief
in ihrem Kopf eine kurze Zusammenfassung ihrer zahlreichen Fieberträume ab. Immer wieder war Divolog darin aufgetaucht. Doch die Bilder machten
keinen Sinn und hatten ohne das Fieber auch ihre Bedrohlichkeit eingebüßt. Ohne es zu wollen musste sie daran denken, wie sie ihn, den einstigen
Meister ihres Bruders, zum ersten Mal gesehen hatte. Sie schüttelte sich und wurden den Gedanken los. Sie wollte nicht zulassen, dass ihre
Gedanken diesen Weg weiter beschritten. Er hatte sein Versprechen, sie niemals wieder alleine zu lassen, gebrochen. Er hatte sie verlassen. Und
dennoch… Es war merkwürdig, dass sie seid ihrem Gespräch nicht wieder von ihm gehört hatte. Es passte so gar nicht zu dem Verhalten, dass er an
den Tag gelegt hatte. Sie nahm sich vor der Sache nachzugehen, wenngleich sie sich nicht auf eine erneute Konfrontation mit ihrem
ehemaligen Geliebten freute. Er hatte sie darum gebeten mit ihm die Bindung vor Shilen einzugehen. Sie hatte eingewilligt, doch es war nie dazu
gekommen. Und dann hatte er sie verlassen. Er konnte unmöglich auf ihre Zusage bestehen. Sie hatte jemanden gefunden bei dem sie Ruhe fand,
der sie ertrug, wenn ihre Launen mit ihr durchgingen. Sheeran. Mit plötzlicher Bitterkeit fiel ihr ein, dass sie ihm nichts über Divologs Rückkehr
gesagt hatte. Die Bitterkeit schlug in Wut um, als sie sich daran erinnerte, dass sie nie wieder einem Mann Macht über sie gewähren lassen wollte. Es
führte immer dazu, dass sie verletzt wurde. Drigania schreckte in ihren Gedanken hoch als sich die Tür öffnete und Tona mit einem Zuber, den sie
hinter sich her schliff, den Raum betrat. Von nun an brachte sie sich auf andere Gedanken indem sie Tona hetzte, die hastig einen Eimer nach dem
anderen holte und nicht selten verlor sie bis zu der Hälfte des Wassers auf dem Weg. Drigania hörte erst auf zu schelten, als Tona ihr geflissentlich die
Haare wusch. Sie lehnte sich zurück, spürte wie der ganze Schmutz von ihrem Körper gewaschen wurde und schloss die Augen.


Ein paar Stunden später verließ die Dunkelelfe das Haus. Gewaschen, genährt und mit dem Gedanken daran, dass Chayenn und Tona damit zu
tun hatten zu säubern und zu waschen, konnte sie sogar lächeln, als sie die magischen Sterne an der Decke der Höhle ihrer Heimatstadt erblickte. Doch
ihre Schritte führten sie aus dieser Stadt in verschiedenste andere auf der Suche nach alten Informanten und neuen. Es gab nicht mehr viele alte und
es fehlt ihr die Zeit so lange neue Kontakte zu knüpfen, bis sie glaubwürdig waren. Zumindest lenkte sie diese Aufgabe davon ab weiter nachzudenken.
Doch nachts war sie nicht davon sicher. Sie träumte davon, wie sie Divolog den Dolch in sein Herz gestoßen hatte und diese Menschenfrau ihn gerettet
hatte um ihn von dem Dämon zu befreien. Am Tag danach hatte sie Kopfweh und hörte vermehrt die Stimme des Dämons.
Du kannst dich erinnern- du weißt, was ich will- gib es mir, das macht es leichter- GIB MIR DEINEN KÖRPER. Sie beschloss nicht
darauf einzugehen. Sie hoffte innständig, dass Talimee nicht mehr allzu lange auf sich warten ließ.
In der nächsten Nacht träumte sie davon sie hätte Divolog verbrannt anstatt Valaun. Als sie erwachte war sie ganz durcheinander so wirklich war
der Traum gewesen. Es dauerte einige Minuten bis sie sich wieder davon überzeugt hatte, dass es Valaun gewesen war. Außerdem war er selbst in
die Flammen geschritten.
Am gleichen Tag bekam sie auch endlich eine brauchbare Spur. Es wurde auch langsam Zeit. Sie hatte oft genug geschmeichelt, wenn sie das
Gegenteil für viel angebrachter hielt, oft genug mit Schmerzen gedroht, wenn Schmeicheln aussichtslos erschien und oft genug widerwillig in ihren
Geldbeutel gegriffen, um die ein oder andere glänzende Münze in gierige Hände zu legen. Einer hatte eben jene Hand verloren. Sie mochte es nicht,
wenn man sie in die Irre führte. Es war zu schade, dass nur weniger der Leute, die bereit waren Informationen weiter zu geben, ehrbar waren.


Es kam offensichtlich nicht oft vor, dass eine Frau in edlen Stoffen das Gebäude des Bordells in Goddard betrat. Alle Blicke waren auf sie gerichtet,
doch das störte sie nicht, im Gegenteil. So hatte sie bereits die Aufmerksamkeit, die sie wollte. Sie streckte sich und versicherte sich, dass
ihr Abzeichen sichtbar war und auch gesehen wurde. Eine Weile stand sie da und ließ den Raum auf sich wirken, dann räusperte sie sich.
Ich suche Jabbuk Divolog, Berater des Ilharn Esion d’ Renor’anon. Die Matrone straffte ihre Schultern und sah Drigania
aus verschlossenen Augen an. Hierher kommen täglich unzählige Männer und die wenigsten verraten ihren Namen.
Die oberste Magiern seufzte. Ich bin mir sicher, dass er aufgefallen ist. Und ich weiß, dass er hier war. Die Matrone verschränkte die Arme vor der Brust
und zog es vor zu schweigen. Drigania sah sie kühl an. Es wäre besser für dich und deinen kleinen Laden mir jetzt etwas über seinen
Besuch zu erzählen.
Die Matrone war es offensichtlich gewöhnt bedroht zu werden und hatte ebenso kein Interesse irgendetwas zu
erzählen. Dieses Mal seufzte Drigania nur innerlich, streckte eine Hand aus, murmelte ein paar Worte und ein faustgroßer Feuerball erschien beinahe
augenblicklich in der Hand. Wenn dir irgendetwas an diesem Laden liegt, sag mir, was du weißt. Es wäre eine Leichtigkeit das
trockenen Holz dieses… Ortes in Brand zu setzten.
Die Matrone bewegte sich von einem Bein auf das andere, ihr Blick wanderte unsicher
durch den Raum, blieb kurz an Driganias Abzeichen hängen. Offensichtlich war es ihr bekannt. Wenn Ihr hier alles abbrennt könntet
Ihr ihn auch töten, wenn er hier ist.
Das würde mich nicht stören. Es war nicht einmal gelogen. Sie spielte
tatsächlich mit dem Gedanken das ganze Haus abzubrennen, sollte sich herausstellen, dass er noch immer als Gast in diesem Haus war. Doch ein
leicht stechender Schmerz in ihrer linken Schläfe machte ihr deutlich, dass sie ihre Kräfte schonen sollte. Sie hatte jeden Tag genug damit zu kämpfen
ihren Körper vor dem Dämon verschlossen zu halten, dass schon der kleine Feuerball mehr gewesen war, als sie eigentlich hätte tun sollen. Doch das
zeigte sie der Matrone bewusst nicht. Die Sicherheit, dass sie es tun würde, wenn sie nur konnte, half ihr eben jenes auch der Matrone glaubhaft zu
machen. Diese wurde noch etwas nervöser, ihr Blick schien nach dem nächsten Ausgang zu suchen und ihre Überlebenschancen abzuschätzen. Also?
Driganias Stimme war kühl und schneidend, die der Matrone war um einiges weicher und weniger
Selbstbewusst geworden, jedoch mit einem gewissen Trotz. Er war hier… Doch jemand anderes kam und hat ihn erdolcht.
Die dunkelelfische Magierin schaffte es ihre Überraschung zu verbergen und ein eher skeptisches Gesicht zu zeigen. Jemand?
Die Matrone hatte sich selten in ihrem Leben unwohler gefühlt. Sie rang sichtlich mit den Worten.
Ja… er trug ein ganz ähnliches Zeichen wie Ihr. Und er war sehr gut in roten Tönen gekleidet.
Sie verstummte, nachdenkend, was noch erwähnenswert war. Drigania behielt ihren skeptischen Blick bei.
Und er trug einen Ring, einen fein gearbeiteten Ring. Ein in gold gefasster, gut geschliffener Ring. Nun konnte Drigania ihre Überraschung nicht ganz verbergen.
Waren seine Bewegungen fließend elegant, jedoch beinahe etwas zu grazil für einen Mann? Die Matrone nickte eifrig.
Genau so, verehrte Dame. Ich war schon verwundert, was er bei uns wollte, wir haben hier nur hübsche
Mädchen. Doch als er dann zu mir kam, wenn ich gewusst hätte, was er tun würde, ich hätte es ihm natürlich niemals gesagt, aber wie sollte ich das
auch wissen können?
Die Matrone redet noch immer, doch Drigania hatte sich nach dem ersten Satz abgewandt und war gegangen.
Unsicher spielte sie mit dem Feuerball in ihrer Hand, während ihre Gedanken rasten. Divolog war tot. Sie musste sich keine Sorgen mehr machen, dass er
irgendwelche Forderungen stellte. Ein Teil von ihr wollte sich freuen, ein anderer trauerte um dein einstigen Geliebten, wie es dieser Teil getan
hatte, seid er sie verlassen hatte. Sie wusste auch wer ihn getötet hatte. Ihr eigener Leibwächter. Doch sie verstand nicht warum. Es konnte
durchaus sein, dass sie ihn großer Lebensgefahr stand. Seine Ziele waren seid jeher ihr unklar gewesen. Sie musste Klarheit schaffen. Sie musste
wissen, warum er so gehandelt hatte. Und wenn er ihr nach ihrem Leben trachtete, würde sie darauf gefasst sein. Wenngleich sie geschwächt war,
war die oberste Magierin kein Gegner, den man unterschätzen sollte. Vielleicht waren ihre Sorgen aber auch unbegründet und sie würde ihm
eines Tages für das danken, was er getan hatte.
"Was sie davon haben, einen Baum zu verehren, verstehe ich nicht, er steht nur da und wächst."
-Richard Schwarz, Die Götterkriege I: Die Rose von Illian
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