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Dilynrae Balrûr
#1
Manchmal muss man, um zu siegen

Freunde morden und verraten;

man muss lügen und betrügen

man muss sähen böse Saaten…



Der Anfang:
Die Stadt lag in einem tief dunkelgrünen Schein aus magischem Licht, als die Horden aus Unterkreaturen sich mit erhobenen Waffen und einem Kriegsschrei auf den Lippen den Toren näherten. Schon wurden die ersten von ihnen von diversen Pfeilen und Magieangriffen dezimiert, doch ihre Zahl ließ nicht nach, es wurden immer mehr. Seit einigen Zehntagen waren sie schon in Unruhen, woher allerdings der plötzliche Ansturm kam weiß niemand. Jahrhunderte lang war Gundur eine starke Verteidigungslinie des dunkelelfischen Reiches im Untergrund. Sie hielt jedem Angriff stand, doch in letzter Zeit waren die Feinde verbissener denn je das Gebiet einzunehmen. Mühelos konnten sie abgewehrt werden, doch unter der Belagerung gingen die Vorräte langsam zu Neige, zudem auch der Kontakt zu anderen Städten unterbrochen wurde. Die letzte Karren, der die Tore durchschritten, sind schon Wochen her, man fragte sich bereits in den unteren Schichten, wie es dazu kommen konnte. Die Adelshäuser der Stadt jedoch scherten sich wenig. Doch inzwischen änderte sich die Situation langsam…

Die Mütter versammelten ihren Rat, um über die weitere Zukunft ihres Reiches zu bestimmen. Isza Balrûr, die Muttermatronin des stärksten Hauses und absolute Herrscherin Gundurs, war der festen Überzeugung, sie würden warten müssen. Die Feinde wurden immer zahlreicher, viele Vorschläge wurden ausgesprochen. Man solle einen Trupp entsenden, um die Gegend im Unterreich rund um die Stadt zu erforschen, doch Isza wies dies einfach ab. Zu viele Truppen sind schon gestorben, und die größte der Schlachten war noch nicht geschlagen. Sie würden jede Klinge, jedes magische Wort und jede göttliche Gunst gebrauchen können. Für derartige Spionagespiele sei keine Zeit. So löste sich ohne weitere Worte der Rat wieder, man würde abwarten müssen…

Die Schlacht zog sich Tage dahin, ohne dass sich groß etwas tat. Die Mutter ließ sich jedoch nicht von ihrer Überzeugung abbringen, so kam es, dass sie eines Tages ermordet in ihrem Gemach aufgefunden wurde. Wer jedoch der Mörder war, wurde nie herausgefunden und interessierte auch niemanden wirklich. Jetzt würden andere Zeiten anbrechen, Zeiten, in denen sich Dinge ändern würden. Sofort beschritt eine neue Matronin den Thron, um ihrer Mutter zu folgen. Dilynrae Balrûr würde nun über Gundur herrschen…


Die Veränderung:
Dilynae Balûr, die erste Tochter der Muttermatrone Isza Balrûr und Hohepriesterin Shilens war eine eher zierliche Gestalt. Ihr Wissen auf arkane Künste war lange verpönt, wofür solle das gut sein, wenn man die Gunst Shilens hatte. Doch sie ließ sich nicht davon abbringen, ihre Fortschritte waren jedoch eher gering. Dies würde sich ändern, in anderen Ländern würde es einfacher sein, an die richtigen Wissensgrundlagen zu kommen. Lange ist es her, seit die Stadt einen wirklichen Krieg hinter sich hatte. Die Pläne änderten sich, noch bevor Dilynrae den Weg zum Thron vollständig beschritten hatte. Als sie sich das erste Mal setzte, grinste sie finster. Ihre Zeit war gekommen und das Schicksal der Stadt nun in ihrer Hand. Damit sie dies auch blieb, wurde es Zeit ihre Macht zu demonstrieren. Ewig konnte es so jedenfalls nicht weitergehen. Nach nur wenigen Zehntagen vernichtete eine fremde Gruppe aus schwarzen Schatten die Angreifer vollständig, ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Woher sie kamen, wusste nur die Muttermatronin selbst. Die Massen von Gold und anderen Schätzen, die die Schatzkammer verließen bemerkten nur wenige, doch weit kamen sie nicht, um es irgendjemandem zu berichten.

Der erste Schritt war getan, die Schlacht gewonnen. Doch die überlebenden waren nicht annähernd so zahlreich, wie erwartet. Es wurde vollkommen unterschätzt, von den einstigen zwanzigtausend Einwohnern waren noch dreitausend übrig. Damit konnte man keine Stadt verteidigen, schon gar nicht, wenn die hälfte dazu verletzt oder krank war. Langsam kehrten auch einige Flüchtlinge, die in die Nebenhöhlen geflohen waren, wieder zurück. Auch neue Bewohner durchschritten die Tore und schlossen sich den hiesigen Häusern an. Dilynrae dagegen verfolgte schon ganz andere Pläne. Warum sollte sich ihr Haus mit nur einer Stadt begnügen, wenn Shilen doch viel Höheres für ihr Volk vorgesehen hatte. Warum sollten sie ewig im Untergrund bleiben, wenn die Welt im Lichte doch viele Ressourcen bot. Während die Gundur wuchs und gedieh, entstanden Intrigen, um die Größenwahnsinnige vom Thron zu stoßen. Das Haus Balrûr die Oberwelt erobern… sie und welche Armee? Welcher Wahnsinn hatte von ihr Besitz ergriffen, wie stark konnte ihr glauben sie machen. Ein Anschlag, wie auf ihre Mutter zuvor, wurde versucht, doch was von den Assassinen übrig blieb, war nicht mehr als ein Häufchen Asche. Schnell verstummte die Klage über ihren Plan, doch wusste sie konnte ihr die Furcht dieser nichtsnützigen Untertanen wenig helfen

Sie entschied sich anders vorzugehen. Anstatt die Stadt zu rüsten, um mit einer großen Armee einen Feldzug zu führen, würde sie allein losziehen. Es würde ihr gut tun, für einige Zeit die Strapazen einer Führungsperson hinter sich zu lassen. Die Stadt würde in der Zeit der Erzmagier der Akademie für arkane Künste führen. Wenige Tage darauf brach Dilynrae nur mit den nötigsten Sachen auf. Sie ließ die Stadt hinter sich, doch würde sie bald zurückkehren… erfolgreich…


Die Reise:
Es dauerte nicht lange an die Oberfläche zu kommen. Magische Portale gab es überall, nur wussten wenige sie zu nutzen. Sie zu erkennen war viel schwieriger, so unscheinbar sahen sie aus wie eine normale Steinwand, ein Torbogen oder gar ein einfacher Kreis in den Fels geritzt. Die meisten von ihnen waren versiegt, das Portal auf der anderen Seite zerstört. Doch einige wurden noch von Magiern genutzt, so wie Dilynrae es auch tat.

Sie wusste, dass sie auf die Oberfläche gelangen würde, doch wo genau, wusste niemand mehr. Es war offensichtlich ein Tempel Shilens, einige Priesterinnen standen dort und summten ihre ewigen Klagelieder. Sie blickte sich um, einige Gremlins streunten herum, doch beachteten sie sie nicht. Dilynrae schritt auf den Ausgang zu, dort sah sie zum Ersten Mal in ihrem Leben den Himmel. Sie kannte die Geschichten eines unendlichen Himmels, einer Entfernung die in keinem Leben zurückgelegt werden konnten. Das reine Verständnis war vorhanden, das etwas solches existierte, doch es mit den eigenen Augen zu sehen war etwas vollkommen Anderes. Einige Tage würde sie hier verbringen, sie musste lernen sich in dieser Welt zurecht zu finden. Ebenso musste sie dringend eine Bücherei aufsuchen. So konnte sie kein Land erobern, sie fand sich selbst viel zu lächerlich. Ihre Macht war im Unterreich grenzenlos, doch hier würde sie sich wirklich durchsetzen müssen. Sie hatte nun keine Untertanen mehr, ihre wenigen Waffen die sie mitnahm würden ihr dabei jedoch gut helfen.

Die Wochen vergingen, sie studierte viel und gut. Ihr Weg führte sie zu vielen Orten, die Kreaturen starben zahlreich, wie seltsam sie auch aussahen. In der Stadt Gludio jedoch geschah etwas Seltsames. Eine Gruppe von Dunkelelfen unterhielt sich, als sie dort einige Dinge zu kaufen gedachte. Als sie Dilynrae bemerkten, ging einer von ihnen auf sie zu. Ihrem Emblem nach gehörten sie alle zu ein und derselben Gilde, ihr Name war schleierhaft. Die Kleidung der Dunklen war jedoch Edel, sie schienen von Adeliger Abstammung. Der Balrûr wurde eine Mitgliedschaft in dieser Gilde angeboten. Man kannte sie hier also nicht, das war auch gut so. Das sie ihre edelste Kleidung nicht mit auf diese Reise nahm und stattdessen das schlichteste Trug, was sie finden konnte, verfehlte ihre Wirkung nicht.

Und diese Gilde konnte ihr nur zum Vorteil sein, zumal ihr ein interessanter Magier sofort ins Auge viel. Er würde sie unterrichten können, wenn sie sich nur richtig anstellte. Sie sagte zu und trat somit der Schattenlegion bei…


Die Lehre:
Spellcrid, ein edler Magus von durchschnittlicher Gestalt, war selbst noch am lernen, doch das was er konnte war Dimensionen von den vergleichsweise kleinen Künsten Dilynraes entfernt. Sie lernte gut und ehrgeizig, und sie musste lernen mit anderen Rassen zu leben. Es war ihr egal, das sie sich täglich mit Elfen, Zwergen, Orks und Menschen abgeben musste. Sie waren nur nützlich, ihre Loyalität hätte keinen Nachteil. Solange sie ihrem Ziel damit näher kam.

Immer weniger Zeit investierte die Balrûr in die Priesterschaft, umso mehr lernte sie mit Flüchen, Kampfzaubern und all jenen kleinen und auch größeren Tricks umzugehen, die sie aus Büchern lernte. Sie stellte sich Spellcrid als Schülerin, der sein Bestes tat um ihr alles beizubringen, was sie wissen musste. Doch die Zeiten änderten sich, eines Tages verschwand er. Warum, sollte sie erst Jahre danach erfahren, wenn seine Untote Gestalt aus der Gruft emporsteigt…

Doch wusste sie genug, um sich selbst mehr weiterzubilden. Es würde einfach werden, wenn sie so weiter machte. Inzwischen war sie eine beachtliche Magierin, von vielen beachtet, doch noch immer ein kleines Licht in diesem Lande. Der König, ein Mensch, zog zu viel Aufmerksamkeit auf sich, als das eine einfache dunkle in einer kleinen Gilde beachtet worden wäre. Gut so, so würden sie es nicht kommen sehen. Die Zeit war ohnehin noch nicht gekommen, die Gilde zu schwach. Sie würde sich andere Verbündete suchen müssen…


Der Orden:
Sie verließ ohne weitere Gründe die Schattenlegion und galt somit als Verräterin. Dieser Tölpel Renor, der Anführer der Legion, glaubte doch nicht ernsthaft, dass sie ewig bleiben würde. Eid hin oder her, sie hatte bekommen was sie wollte und nun mussten andere Dinge geschehen. Sie würde ihre eigene Gilde aufbauen, die nach ihren Vorstellungen existierte. Sie brauchte Untertanen, wenn sie ihren Plan vollziehen wollte, und davon gab es wahrlich genug in diesem Lande, man musste sie nur überzeugen…

Somit entstand der Orden des Zwielichts, eine Gilde, gedacht das Land zu befreien, welche Mittel ach nötig waren. Die Mitglieder waren allrassig, jeder erfüllte seinen Zweck auf seine Art. Es war nicht leicht, aus dem Nichts diesen Orden entstehen zu lassen, doch wurde er mit der Zeit immer größer und stärker. Als Nomaden zogen sie durch das Land, sie wollten nicht unbedingt auffallen. Das Prinzip war einfach. Jede Woche trafen sie sich, um zu besprechen, was es zu besprechen gab, dann trennten sie sich wieder um ihren eigenen Tätigkeiten nachzugehen. Es würde einige Zeit dauern, bis es wirklich zu einer Tat kam. In genau dieser Rüstzeit, die der Orden durchlebte, wuchsen die Kraft und die Macht Dilynraes erstaunlich schnell.

Ihr Weg führte sie zum Turm der Anmaßung, der einsam in der Nähe der Hauptstadt zu finden war. Dort geschah etwas wirklich Unerwartetes. Die Balrûr lernte eine andere dunkle kennen, ebenfalls eine Priesterin Shilens. Aleandra war ihr Name, sie gehörte der Gilde der Tempelritter an. Doch nach nur einiger Zeit der gemeinsamen Jagden legte sie Dilynrae ihre Zuneigung dar. Es erstaunte die Gildenführerin wenig, auch sie hatte solche Gefühle. Sie fand es interessant zu erfahren, wie es war mit einer Frau das Bett zu teilen, als mit diesen ständigen dummen Kerlen. Die Heirat ließ nicht lange auf sich warten und das Bündnis zu den Tempelrittern war nur von Vorteil für den Orden.

Wenige Zeit später sollte sich wieder unerwartet etwas ändern. Der Zorn der Götter erschütterte ohne ersichtlichen Grund das Land. Drei der größten und stärksten Gilden sollten von nun an nicht mehr existieren, sie wurden vernichtet…

Dies ermöglichte plötzlich unerhoffte Chancen, einen Schritt nach vorne in der Hierarchie der Gilden zu schreiten und den Status des Ordens zu steigern. Auch eine Burg war nun in Aussicht, Gludio sollte Dilynrae unterstehen. Es war leicht eine verlassene Feste einzunehmen, sie zu verteidigen noch einfacher. Wahrlich, der Status der Gilde war gehoben, es folgten weitere Mitglieder, die sich neu anschlossen und sich den Zielen, den König endlich zu stürzen, verschreiben. Ebenso verbündete sich der Orden mit einer anderen Gilde, er Custodia Emporium. Sie würden ein Imperium errichten, welches sich dem König entgegenstellt, die Kraft dazu hatten sie. Es war eine gute Zeit, doch sollte auch sie nur kurz andauern. Wie viel Macht man auch haben mochte, Dilynrae musste schmerzhaft erlernen, wie schnell man sie auch wieder verlieren konnte.

Wieder verdunkelte sich der Himmel, die Erde bebte und die Luft schien zu vibrieren. Das gesamte Land war von einer verheerenden Seuche befallen, die Götter streckten die meisten nieder. Diejenigen, die überlebten, waren stark geschwächt, niemand wusste, warum es so kam. Was hatte den Zorn geweckt, das dazu kam. Niemand konnte dies mit Sicherheit sagen, doch wusste man, würde es ein weiteres Mal dazu kommen… würde dieses Land wohl nicht mehr länger existieren.

Die Gildenführerin war ihre Burg los, eine Kraft, die sie nicht zu bestimmen vermochte, nahm sie ihr von heute auf morgen. Die Verbündeten waren vernichtet, das Bündnis somit nutzlos So sollten sie wieder als Nomaden durch die Gegend schreiten, bis ihre Zeit gekommen war…


Die Vollendung:
Die Magierin war schon längst zur Fürstin in diesem Lande geworden, selbst einen Titel vom König selbst bekam sie. Eine einfältiger Mensch, wenn er glaubte sich damit irgendwie bei ihr beliebt zu machen. Sie setzte auch nicht viel darauf, dass er das wirklich wollte, doch bestand die Möglichkeit dazu. Es wurde immer unruhiger, die Schreie, den König zu stürzen wurden größer.

Sollten sie sich ihm doch entgegenstellen, dann wäre er geschwächt. Doch das erste Ziel, was Dilynrae verfolgte war in erster Linie die Vollendung ihrer arkanen Künste. Der Zauber für die ultimative arkane Kraft war greifbar nahe, wenn sie den erlernt hatte, würde alles anders werden. Wie in vielen Dingen war es nur eine Frage der Zeit… Es kam, wie es kommen musste, etwas veränderte sich. Eine neue Macht bedrohte das Land, angeführt von einem Dunkelelfen namens Levan. Seine Herkunft war schleierhaft, doch sein Wille dieses Land zu befreien groß. Die Fürstin beunruhigte das nicht besonders, ihr konnten sich nur noch wenige Kräfte entgegenstellen. Sie war eine Meisterin auf ihrem Gebiet geworden, eine der Legenden, von denen sie in jungen Jahren immer hörte. Doch wusste sie inzwischen auch, das man niemanden all zu unterschätzen sollte, das wäre der letzte Fehler, den man beging. Sie entschloss sich, eine neutrale Beobachterin zu werden, sollten sie sich doch gegenseitig bis aufs äußerste vernichten. Doch noch bestand die Gefahr der Bedrohung, Levan hatte sich einige Freunde geschaffen.

Ein weiteres Bündnis für den Orden war von Nöten. Der Pakt der Nacht, ein Pakt mit der Faust Zells, war geboren. Dies würde zumindest so lange bestehen, wie Levan durch die Lande schritt. Es dauerte nur einige Monate, sein Feldzug kam schnell. Er reiste gen Aden und tötete den König. Er selbst entkam dem restlichen Heer des Königs und wurde nie wieder gesehen.

Es war schlechter als erwartet ausgefallen, die Gilden hielten sich doch recht zurück und hatten somit wenig Verluste erlitten. Dilynrae hatte die Hoffnung gehabt, das es vielleicht eine Gelegenheit ergeben würde, wenn alle Seiten geschwächt waren, selbst gen Aden zu ziehen. Doch kam es nicht dazu. Das Land war nun befreit, es gab keine führende Macht mehr. Sie würde weiterhin auf ihre Gelegenheit warten müssen, während sie ihrer neuesten Kampfkunst nachging… der des Dolchkampfes. Was nun kommen würde, würde die Zeit zeigen…

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Hier nochmal meine Story aus dem alten Forum, ich will ja nicht das sie verkommt Wink

Ich habe (oder besser hatte damals) mir einige Mühe damit gemacht, auch wenn ich nicht oft Storys schreibe, hoffe ich doch, dass mir diese einigermaßen gelungen ist Smile

Ich freue mich über jede Art von Konstruktiver Kritik oder auch einfach mal schlichte Tipps, was ich verbessern könnte.

Dilynrae Big Grin
[Bild: signatur.jpg]
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