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Toraina [gesammelte Werke aus dem alten Forum]
#1
Zitat:~Toraina die Schneekatze (Bewerbung) ~

Wie ein paar es bereits wissen, wurde ich von Kakai selbst aus dem Eis geholt. Als junges Mädchen wurde ich von ihm aufgelesen und zu verschiedenen Mentoren geschickt um meiner Gabe der gewandten Kampfkunst den richtigen Schliff und vor allem Führung zu geben.

Eines Tages erzählte er mir von seinen Soldaten und von dem Tage an war es mein Ziel, ihn mit Stolz und Ehre zu erfüllen, wenn ich den Anforderungen der Horde genügen würde.

Vielleicht ist dieser Tag bald da, wo Kakai sagt, er nimmt mich unter seinen Soldaten auf... Bis dahin... übe ich weiter meine Kräfte...

OOC:
Toraina ist noch ein kleiner Char da ich noch gar nicht solange L2 spiele. Sie wird wohl mal Monk und ist eine Orkfrau, die leichte anwandlungen zu einer katze hat. Toraina bedeutet auf orkisch Schneekatze (Namensgebung von Kakai).

Ich selbst bin gerade 23 geworden (02.06), spiele seit etwa 10 Jahren pen&paper rpg (spielleitung, erschaffe gerade meine eigene welt samt system), habe MMORPG mti daoc kennengelernt (seit beta), bin nach FFXI gewechselt, dann nach everquest 2, star wars galaxies, wieder daoc, ffxi, eq2 und mein swg account läuft zur zeit auch noch... (mehr oder minde rim hitnergrund)... suche nach einem MMoRPG wo auch wirklich rpg drin ist... (die anderne spiele haben einfach keine community mehr dafür die das kann)... und bin durch eine Freundin auf imo gelandet (sie weiß aber noch nix von ihrem "Glück" XD.

Sonst noch was? Einfach fragen
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Original von Lelwani
*Als Oghtaqa den Raum betritt, verneigt sie sich ehrfürchtig vor Kakai; dieser grinst und bedeutet ihr sich neben ihn zu setzen. Draußen vor dem Hauptgebäude der orkischen Stadt bricht bereits die Dämmerung herein, der große Raum wird nur von dem schwindenden Abendlicht, das vom ausladenden Balkon in den Raum dringt und von zwei lodernden Fackeln neben dem Thron Kakais erleuchtet; die Orkfrau setzt sich neben Kakai auf den Boden, so wie sie es gewohnt ist. Nun spricht der Paagrio-Herr zu ihr:*

Nun, Anführer meiner Soldaten, ich denke, du hattest bereits das Vergnügen, dich mit meiner Ziehtochter zu treffen. Ich denke auch, dass die Zeit bald reif für sie sein wird. Sie ist eine ehrgeizige Kämpferin, die bereits viel gelernt hat.

*Die Augen des Orkführers richten sich auf die neben ihm sitzende Orkfrau, als er fragt*

Was hältst du von ihr? Glaubst du, sie wird ein guter Soldat in unseren Rängen?

*Die Orkfrau muss kurz schmunzeln, als sie an die Geschehnisse vor einiger Zeit in Dion denkt, dann wird sie wieder ernst und antwortet dem Herrscher der Orks ohne weiteres Zögern*

Sie ist ein guter Kämpfer! Das habe ich gesehen! *ihr rechter Mundwinkel zuckt kurz nach oben, als sie wieder an diesen kleinen Ausflug nach Dion denkt, dann wird sie wieder ernst und fährt fort* Und sie hat darüber hinaus einige besondere Fähigkeiten, die uns durchaus von Nutzen sein könnten! Klar, sie ist noch jung, doch ich denke, sie ist engagiert genug, um sich weiterhin zu verbessern! Meine Stimme hätte sie!

*Kakai nickt und denkt kurz nach, sich über seinen braunen Bart streichend; dann meint er*

Gut, horrlath'aqpakh! Ich denke, ich sollte einmal mit ihr sprechen!

*Er grinst wieder; dann nickt er der Orkfrau neben sich zu, diese erhebt sich, verneigt sich vor ihm und verlässt den großen Raum des Hauptgebäudes, ihn seinen Gedanken überlassend*
____
OOC:

Grüßdich! Freue mich über deine Bewerbung, zumal wir ja gestern das Vergnügen zu intensiverem RP hatten (*g*). Wann hast du Zeit, dass wir uns mal IG treffen und ich dir ein paar Fragen stelle? Wäre dir vielleicht Samstag, 20.00 Uhr, im Orkdorf, genehm?

Lg, Lelwani/ Oghtaqa

Zitat:~Feuer und Eis (Story Toraina) ~

Es war windstill an diesem Abend. Die letzten Sonnenstrahlen warfen ein seltsames Licht auf das Eis. Torainas Atem entfuhr ihrem Mund in kleinen Wölkchen, als sie gerade dabei war über einen größeren Berg Schnee zu klettern.

Sie wusste nicht mehr genau wieviele Stunden sie schon hier an den gefrorenen Wasserfällen war, aber ihre Finger waren bereits taub vor Kälte. Da sie es aber gewohnt war im Eis zu leben, würde sie noch ein paar Tage hier aushalten können.

Das Eis an diesem Ort glänzte besonders Nachts und faszinierte sowohl Besucher als auch die ansässigen Tiere. Ja, obwohl dieser Ort so trist wirkte, hatte er auf seine eigene Art etwas bezauberndes. Jedesmal wenn Toraina hier war schwelgte sie in Erinnerungen, auch wenn diese nicht immer positiv waren.

Ihr Ziel war die Stelle, an der man sie laut den Geschichten, die man im Orkdorf so vernimmt, in jungen Jahren gefunden haben soll. Es waren nurnoch wenige Schritte, als sie Stimmen vor sich vernahm. Instinktiv hielt sie sich zurück und suchte hinter dem Berg von Schnee Deckung.

Die Orkin wagte es nun über den Berg von Schnee, hinter dem sie sich versteckte, zu schauen. Direkt an der Eiswand des Wasserfalles, welcher vor sehr langer Zeit noch Wasser vorwärts trug, standen zwei Gestalten. Die eine, mit dem Gesicht zu Toraina gewandt, war ganz offensichtlich eine Dunkelefe. Ihr langes schwarzes Haar umspielte das dunkle Gesicht und sie trug obgleich es hier sehr kalt war nicht besonders schützende Kleidung.

Sie sprach mit bebender Stimme zu ihrem Gegenüber, welcher in einen Umhang gehüllt war, sodass Toraina ihn nicht erkennen konnte. Leider reichten die Worte Dunkelelfisch, welche Toraina mittlerweile aufgeschnappt hatte nicht aus, um irgendetwas von der Unterhaltung zu verstehen. Die Person in dem Umhang schien ebenfalls ein Dunkelef zu sein, denn er antwortete der Frau ab und an mit ein paar kurzen Silben in der selben Sprache.

Toraina fragte sich was die beiden Dunklen hier an diesem Ort taten, es gab hier nichts von Relevanz, so dachte sie. Sie beugte sich noch etwas hervor, in der Hoffnung mehr erkennen zu können. Ihre Augen hatten sich mittlerweile an die helle Reflektion des Eises gewöhnt. Zudem wurde es mit jeder Minute dunkler, sodass Toraina ihren angeborenen, scharfen Blick endlich ganz einsetzen konnte.

Die Dunkelelfe hatte nachtschwarze Augen, welche kalt wirkten. Doch die Emotionen schienen auf ihrem ganzen Gesicht unkontrolliert zu wechseln. Letztendlich beließ die Dunkle es bei einem diabolischen Grinsen, Toraina bekam eine Gänsehaut. Der Blick der Frau war wirr, ihre Mundwinkel zuckten manchmal nach oben, als sie sprach. Toraina schüttelte leicht den Kopf zu sich selbst. Diese Frau schien nicht ganz bei Verstand zu sein.

Als die Dunkelelfe nun beide Hände gen Himmel hob, verstand Toraina die ersten Worte, eines davon war Shilien. Sie hatte das Wort ein paarmal aus Aishas Mund gehört als sie mit Flafi gesprochen hatte.

Toraina lächelte, als sie sich an die Zwergin erinnerte. Ob es ihr wohl gut ging? Sie hatte gehofft mehr Zeit mit ihr zu verbringen zu können, um etwas zu lernen. Toraina wollte die Sprache der Menschen endlich ganz verstehen, ihre Schrift nicht nur lesen sondern auch schreiben können. Aber besonders wichtig war ihr, dass Aisha nichts zustößt. Die Orkfrau hatte sie tatsächlich in ihr großes Herz geschlossen.

Ein Schrei riss Toraina aus den Gedanken. Entsetzt rutschte sie etwas von dem Schnee ab. Mit einer Hand zog sie sich aber wieder aus ihrem Versteck und blickte zu den beiden Gestalten. Die Dunkle kniete nun auf dem Boden, ihre Hände waren auf ihrem Bauch. Toraina roch sofort das Blut, welches sich nun auch langsam auf dem Eis unter der Frau ausbreitete. Nur mit Mühe gelang es der Dunkelelfe ihren Kopf wieder zu heben. In ihren Augen spiegelte sich Entsetzen, Fassungslosigkeit... Toraina vermutete es jedenfalls.

Was sie jedoch genau sehen konnte war der Dolch in der Hand der anderen Person. Es tropfte das gleiche dunkle Blut von ihm, wie auch die Blutlache unter der Dunklen. Toraina konnte Widerhaken an der Klinge erkennen, sie hielt die Luft an und betrachtete das Geschehen weiterhin, unfähig sich zu rühren.

Der Mann schrie die Dunkle nun an, er war aufgebracht und fuchtelte wild mit dem Dolch vor ihrer Nase herum. Immer wieder konnte Toraina das Wort der Dunkelelfengöttin vernehmen. Die Dunkle hatte Mühe nicht sofort zusammen zu brechen, als Toraina noch ein weiteres Wort erkannte.

Rivvil.

Toraina entsann sich, dieses Wort des öfteren bei den Dunklen gehört zu haben. Auch Flafi hatte es ein paar mal benutzt und offensichtlich handelte es sich dabei um eine Bezeichnung für einen Menschen. Ein leetharq, wie die Orks sagen würden.

Die Dunkle jammerte irgendetwas. Ob ihr Gegenüber sie verstand war fraglich, da das meiste nurnoch ein Gurgeln aus ihrem Halse war. Das Blut sammelte sich langsam in ihrer Lunge und sie begann zu husten. Toraina grauste es, sie hatte viele Geschichten über die Dunklen gehört, aber nie gesehen wir kaltherzig sie sein konnten.

Sie hatte nie wirklich daran geglaubt, seitdem sie Flafi getroffen hatte. Er war immer zuvorkommend, hatte seine Gefühle offen gelegt. Auch wenn es einige Missverständnisse gab, die durch Torainas "Besucherin" hervorgerufen wurden, so war er doch niemals... so wie dieser Dunkle dort. Toraina wurde etwas schwindelig, als sie an die Geschehnisse zurückdenken musste.

Sie hatte es immernoch nicht ganz verkraftet, dass eine Dunkelelfe von ihrem Geist Besitz ergriffen hatte. Tagelang hatte Toraina nach dem Sinn gesucht. Warum gerade sie? Warum suchte sich diese Hexe gerade sie aus? Wenn die Geschichten stimmten war die Dunkelefe namens Ceren schon seit ihrer Kindheit mit ihr Verbunden. Sie hatte sie zu dem gemacht was sie jetzt war. Toraina verzog bei dem Gedanken das Gesicht. Eine Dunkelelfe sollte sie die ganze Zeit gelenkt haben? Es war eine furchtbare Vorstellung. Toraina wusste noch immer nicht, wer sie nun war... jetzt, nachdem Morkar und Igni die Seele der Dunkelefe aus ihrem Geist vertrieben hatten.

Toraina vernahm ein Zischen, als der Dunkle sich langsam zu ihr herumdrehte. Wieder blieb ihr der Atem im Halse stecken. Hatte sie zu laut gedacht? Hatte er sie bemerkt? Die Orkin versuchte keinen Laut von sich zu geben. Dabei bemerkte sie,dass der Dunkle scheinbar die Luft in seine Nase sog. Er schnupperte und erneut entfuhr seinen spitzen Zähnen ein Zischlaut.

"Cretok!", sagte er. In seiner Stimme war Wut zu erkennen. Nein, mehr noch. Er hasste sie, er hasste die Orks!

Seine schwarzen Augen funkelten, als er langsam auf den Schneeberg zuging, hinter dem Tora sich versteckt hielt. Sie spürte ihn, bemerkte seinen Hass, als würde er sie zerreissen wollen. Ihr Atem stockte und sie bekam es mit der Angst zutun...

Toraina war wieder in der Schlacht. Die Hütten der Orks brannten. Überall lagen tote Kameraden herum. Es waren Schreie und Kampfeslärm zu hören. Die mächtigen Schwingen des roten Dämons warfen einen großen Schatten auf den Orkkrieger, welcher Morkars Vater war. Torainas Stirn bedeckte sich mit Angstschweiss.

Sie war wieder in dem "Traum". Morkars Erinnerungen...

Ein stechender Schmerz machte sich in Torainas Schädel breit, als sie sich wieder daran erinnerte. Es war eine Ewigkeit gewesen, in der Toraina und Morkar dagesessen hatten, Beide blutend. Beide in diesem Traum gefangen. Toraina hatte es danach nicht gewagt einen der Schamanen zu fragen, sonst hätte sie gewusst was es war.

Morkar... der Kasha... auf einmal rasten alle Erinenrungen des "Traumes" auf einmal in ihr Gedächnis. Es waren viele Bilder von Hass, Wut, toten Orks und schlachtenden Dämonen. Mit einem lauten Schrei kehrte Toraina in die Wirklichkeit zurück. Das letze Bild, welches sie deutlich vor sich gesehen hatte war Mork, als er noch jung war... und seine schwarzen Augen die sie anblickten.

Der Dunkle stand über Toraina, sie war rückwärts zu Boden gefallen und hielt sich beide Hände an den Kopf, den Schmerz festhaltend. Mit seinen hasserfüllten Augen blickte er die junge Orkin an, obgleich sie scheinbar wehrlos zu seinen Füßen lag, hegte er tiefen Groll gegen sie. Er hatte alles verloren. Die Orks hatten seine Familie vernichtet und ihn jetzt sogar dazu gebracht seine eigene Mutter zu töten. Sie mussten sterben. Alle.

Er musste grinsen, als er die Angst in Torainas Gesicht sah. Auch wenn man es dem Halbdämonen nicht ansehen konnte, war er ein sehr junger Vertreter seines Volkes. Nathanel, der Sohn des Velkonus, welcher widerum der Sohn Shiliens war. Nathanel, der gerade seiner Mutter Ceren einen vergifteten Dolch in den Bauch gestoßen hatte, weil sie darin ein Kind eines elenden Rivvil trug.

Er öffnete seinen ledrigen, schwarzen Flügel, welcher auf seiner linken Schulter thronte und riss damit den Umhang von sich. Sein Körper war geschunden, die Brandwunden waren noch nicht ganz verheilt, denn es war göttliches Feuer gewesen, dass ihn getroffen hatte. Auch sein Flügel zeigte Spuren eines Kampfes. Auch Thandorak würde dafür büssen, aber zuerst war diese Orkfrau an der Reihe.

Doch diese Geste sorgte dafür, dass Toraina nun gänzlich erstarrte. Nathanel war ihr größter Alptraum. Er war ein Dunkler und zugleich auch ein Dämon. Er symbolisierte alles, was in ihren Erinnerungen an die Zerstörung ihres Dorfes passiert war. Denn es war eine Gruppe aus Dunkelelfen und Dämonen gewesen die den Wasserfall zu Eis erstarren liessen. Es war dieses Bündnis gewesen, dass die umliegenden Orkdörfer mit Freuden vernichtet hatte. Toraina war nahe wieder ihren Erinenrungen untertan zu sein und erneut den Verstand zu verlieren.

Nathanel legte das gleiche diabolische lächeln auf, welches Toraina bereits bei der Dunkelelfe gesehen hatte, die nun ein paar Schritte von ihnen im sterben lag.

"Ja, du hast recht! Velkonus wollte euch vernichten. Gemeinsam mit Ceren ist er auf Jagd gegangen um euresgleichen die Köpfe abzuschlagen und seinen Gästen als Trophäen zu servieren."

Seine Stimme hallte dunkel wieder. Toraina spürte jedes Wort wie einen Stich in ihrem Kopf. Er sprach die alte Sprache der Dämonen. Sie kannte die Sprache nicht, aber sie verstand jedes Wort, als würde er direkt zu ihrem Geist sprechen.

"Euretwegen ist sie tot!", zischte der junge Dämon nun.
Seine kalten, schwarzen Augen fixierten die Orkfrau nun. Sie war leicht bekleidet, ihre Waffen hingen an ihrem Gürtel. Sie war keine wirkliche Herausforderung, aber sein Hass stiftete ihn dazu an sie auf der Stelle zu töten. Was hatte er noch zu verlieren?

Leicht wie eine Feder stieß Nathanel sich mit den Füßen vom Boden ab, um auf Toraina zu springen. Den Dolch hatte er dabei hoch erhoben und war bereit ihn in sie hinein zu stoßen.

Toraina riss die Augen auf, die nächsten Sekunden vergingen wie in Zeitlupe für sie. Der heiße Atem des...Dämons stieß in einer kleinen Wolke aus seinem Mund, denn es war nicht weniger kalt geworden. Im Gegenteil, Toraina hatte das Gefühl es war kälter als je zuvor. Hätte sie um Nathanels Herkunft gewußt, würde sie begreifen, dass die eiskalte Aura des Halbdämons das verursachte.

Langsam sah Toraina die Arme ihres Angreifers auf sich heruntersausen, die Spitze des Dolches direkt auf ihren Brustkorb gerichtet. Sie spürte wie ihr Herz begann schneller zu schlagen und das Adrenalin in ihre Adern pumpte. Toraina fühlte sich wie gelähmt, es war als hätte sie von einem Augenblick auf den anderen ihren Lebenswillen verloren. Sie schloss die Augen, ihrem Schicksal entgegen sehend. Sie war schwach, das wusste sie.

"Kommen wieder wenn du haben Ehre und Stolz zurück!", die Worte Thandoraks erklangen in Torainas Geist. Sie erinnerte sich daran, was vor vier Tagen passiert war. Sie hatte der Wehr den Rücken zugekehrt. Es war ihr alles egal gewesen, denn nur eine Person war noch wichtig. Flafi.

Flafi! Toraina riss die Augen wieder auf. Sie konnte jetzt nicht sterben. Sie hatte ihm doch versprochen zurück zu kehren! Hastig stemmte sie sich mit ihren Händen vom Eis ab. Sie musste schnell Abstand von ihrem Angreifer gewinnen.

Da ihre Gedankengänge nur wenige Sekunden gedauert hatten und sie noch immer steif war vor Angst, konnte die junge Orkin sich nur etwas nach hinten bewegen, bevor der Dolch des Dunklen auf sie herniedersauste. Toraina saß auf ihrem Hintern, als der Dolch sich tief in ihr rechtes Bein vergrub.

Es war ein stechender Schmerz, der mit rasender Geschwindigkeit durch ihr Bein schoss. Der Schmerz breitete sich wie ein Feuer in ihrem gesamten Bein aus, welches mit einem Muskelzittern darauf antwortete. Die junge Orkin hatte das Gefühl sie würde von innen verbrennen. Das Gift, welches in der Klinge des Dolches platziert ar und nun durch kleine Öffnungen in ihr Blut floss breitete sich zu schnell aus. Toraina schrie.

Der Schrei der Orkfrau war fast im Orkdorf zu vernehmen. Eiszapfen vielen von dem gefrorenen Wasserfallgebilde herunter und zersplitterten am Boden. Nathanel liess den Dolch los und fühlte sich durch den Schrei wie durch eine Druckwelle nach hinten geworfen. Er hielt sich die Ohren zu und rutschte auf dem Rücken ein paar Meter über das Eis.

Als Toraina die Luft aus der Lunge ausging, atmete sie tief ein. Sie presste ihre Hände auf ihr Bein, der Dolch steckte noch darin. Ihre Augen füllten sich mit Tränen und ihr Gesicht war schmerzverzerrt. Sie konnte kaum atmen so sehr raubte der Schmerz ihr die Kraft. Klare Gedanken waren nur schwer zu fassen, als das Drachenkraut ihre Adern von innen verbrannte.

Sie wusste, würde sie den Dolch jetzt herausziehen, würde es noch eine viel größere Wunde geben, die Widerhaken steckten tief in ihrem Fleisch und Blut quoll aus der Wunde hervor. Der Schmerz war so stark, dass er sie lähmte. Sie schrie erneut auf, obgleich sie kaum Atem dafür hatte.

Nathanel fletschte die Zähne, als die Orkin erneut einen, in seinen Ohren schmerzenden, Ton von sich gab. Er musste sie ruhig stellen, sonst würden seine Ohren noch platzen, bevor sie endlich ganz tot war.

Mühselig rappelte er sich auf, sein Flügel hing noch schlapp herunter, hatte er bei seiner Begegnung mit den Orks doch bereits einiges einstecken müssen. Ein kurzer Blick in Cerens Richtung, bevor er sich Toraina widmete.

Ceren lag zusammengekrümmt auf dem Eis, ihr schwarzes Blut war zu einem See unter ihr zusammengelaufen. Ihre Ohren zuckten noch, aber Nathanel konnte sie nicht mehr atmen hören. Es schien nun ihr letzter Kampf gegen das Drachenkraut zu sein, welches Nathanel bei seinem Streifzug Arturus' abgenommen hatte. Wie der Rivvil selbst verlauten ließ war Drachenkraut ein tödliches Gift und scheinbar nur für ihn selbst eine Heilung.

Nathanel sah in den beiden Frauen keine Gefahr mehr und ging nun wieder zu Toraina. Diese zitterte bereits am ganzen Leib und Nathanel konnte ihre Wärme auch auf diese Entfernung spüren. Zufrieden grinste er, der Hass war aus seinen Augen verschwunden. Er hatte gesiegt und war befriedigt.

Torainas Gedanken überschlugen sich. Ihr Leben schien in Bildern vor ihrem geistigen Auge abzulaufen, gleichzeitig war sie versucht ein Stoßgebet an Paagrio zu schicken. Doch sie konnte nicht. Sie hatte an Morkar gesehen, dass höchstens ein anderer Kasha dem Gebet zuhört und einen einnimmt... Im gleichen Zug erinnerte sie sich an Flafis Worte: "..du wirst sterben! Götter scheren sich nicht um einen!"

Außerdem, warum sollte Paagrio einem ghorghakk noch helfen? Wieder hatte Toraina Morkars Gesicht vor Augen. Sie war losgezogen um eine Lösung zu finden. Sie konnte es nicht aktzeptieren das dieser Kasha ihn so sehr eingenommen haben sollte... das Morkar stirbt falls man den Dämon austreibt. Bei ihr selbst war es doch auch gelungen!

Ihre Gedanken schwenkten zu Thandorak. Er versprühte soviel Zorn und Wut, dass Toraina jedesmal an den "Traum" zurückdenken musste.

"...Geliebter...verliere nicht deinen Glauben... Hass und Zorn...sonst wirst du wie sie...sosnt wirst du einer von ihnen..."

Toraina erinnerte sich genau an die Worte von Morkars Mutter, als ihr Mann erzürnt war über die Schlacht. Über den Ausgang, über die Vernichtung seines Stammes. Als nächstes wurde er von seinem eigenen Sohn getötet. Von einem Kasha!

Nathanel war nun in die Hocke gegangen und packte mit beiden Händen den Griff des Dolches, Toraina blickte ihn einen Moment direkt an, immernoch schreiend und am ganzen Leibe zitternd. Er legte seine Ohren nach hinten, denn sie schmerzten. Sie sollte endlich still schweigen. Für immer!

Toraina blickte den Dämon...den Kasha an. Sie waren Schuld an allem. Sie vernichteten das Dorf, in dem Morkar und Toraina als Kinder geboren wurden. Sie verseuchten das Land mit ihrem Fluch. Sie nisteten sich in die Köpfe der zwei Orks ein.

Ja auch auf Ceren hatte Toraina einen Hass. Sie glaubte, nur Glück gehabt zu haben, dass Ceren nicht soviel Einfluss auf Toraina ausüben konnte, wie der Kasha der Morkar eingenommen hatte.

Die Kasha waren es, die soviel Leid über diese Welt gebracht haben. Auch bei den Orks. Toraina konnte nicht zulassen, dass Nathanel dieses Werk vollendete. Wer weiß wozu er fähig sein würde, wenn er nur ein wenig Älter wird?

Toraina sammelte ihre letzten Kräfte und mit einem Kampfschrei packte sie den Halbdämon an den Schultern. Mit einer schnellen Bewegung riss sie ihn herum, sodass sein Flügel durch ihr Gesicht klatschte. Zornig und erschrocken hatte Nathanel erneut den Dolch losgelassen, er knurrte und wollte ihr gerade eine dunkle Kraftwelle entgegenschleudern, als sie schnell ihr unverletztes Bein anhob und den Fuß auf seinen Rücken stellte.

Nathanel spürte wie die zwei großen Hände der Orkfrau seinen Flügel ergriffen und ahnte was sie vorhatte. Doch es war zu spät. Toraina hatte alle Kräfte mobilisiert und musste sie nun auch einsetzen, bevor sie nicht mehr war.

Mit einem wütenden "cha thial kash nak therk!" riss sie an dem Flügel des Dämons. Sie setzte ihre ganze Kraft ein, ihr Bein als Gegenhebel nutzend. Man konnte das Knacken von Knochen und dann das Reissen von Sehnen und Muskeln vernehmen. Es war ein wiederwärtiges Geräusch, aber Toraina knallte erst mit dem Oberkörper nach hinten als sie den Flügel in beiden Händen haltend, komplett von seinem Träger entfernt hatte.

Nathanel war die Luft weggeblieben, nachdem er sich die Seele aus dem Leib geschrien hatte. Betäubt von dem Schmerz war er einfach vorneüber gefallen und rührte sich nicht mehr. Der Schmerz durchzog den gesamten Rücken, was ihn vorerst unfähig machte sich zu bewegen.

Torainas Atem ging schnell, ihr wurde bereits schwarz vor Augen, als sie ein unangenehmes Geräusch unter sich hörte. Das Eis auf dem sie lag fing an Risse zu bekommen. Ihr ganzer Körper war durch das Drachenkraut mittlerweile so heiß, dass es nass um sie herum wurde. Das Eis schmolz!

Nathanael sah sein eigenes Blut aus seinem Mund laufen, als auch er bemerkte wie das Eis um die Orkin nachgab. Er lag zu dicht an ihr, um nicht auch mitgerissen zu werden. Mit dem rechten Arm versuchte er sich nach vorne zu ziehen, denn der Linke wollte sich nach dem Verlust seines Flügels nicht mehr bewegen.

Jedoch war es zu spät. Beide Kontrahenten brachen durch das Eis und versanken im Eiswasser.

Tausend Nadelstiche betäubten Torainas Haut. Das eiskalte Wasser machte ihren ganzen Körper taub, sie rang nach Luft. Ihre Augen weiteten sich, als sie etwas von dem kalten Wasser in ihren Lungen spürte. Der Dolch steckte noch immer in ihrem rechten Bein, sie hatte nicht genug Luft in ihren Lungen und die Kälte raubten ihr die Bewegungsmöglichkeit.

Sie versuchte sich daran zu erinnern wie man schwimmt. Flafi hatte mehrere Tage gebraucht um es ihr beizubringen. Sie erinnerte sich an sein Lächeln, als sie es endlich geschafft hatte...

Ihr Blick wanderte zu dem Dunklen, welcher sich ebenfalls nicht bewegen konnte. Er war viel weiter unter ihr und sank wie ein Stein. Sein schwarzes Blut strömte aus ihm heraus und vergiftete den ganzen Eis-See. Toraina blieben nurnoch ein paar Augenblicke, bevor sie hier ihr kaltes, nasses Grab finden sollte.

Sie blickte nach oben, dem Mondlicht über dem Wasser entgegen. Ein Hoffnungsschimmer machte sich in ihren Augen breit, als sie die Umrisse einer Gestalt sehen konnte. Sie wusste nicht wer es war, aber schlimmer konnte es nicht mehr kommen.

Mit kräftigen Armbewegungen stieß sie sich nach oben, beide Beine hinter sich herziehend. Scheinbar hatte das eiskalte Bad auch das Gift eingedämmt, aber lange würde es nicht mehr brauchen um sie von innen zu verbrennen. Dabei war Paagrio doch der Gott des Feuers...

Sie erreichte gerade noch das Ufer und konnte nach Luft schnappen, bevor die Welt sich um sie drehte und es schwarz um sie wurde.

Zitat:Drachenkraut

Das Drachenkraut ist ein extrem seltenes, aber auch extrem gefährliches Kraut. Es wächst ausschließlich in einem Namenlosen Tal weit im Nordosten Adens. Das einzige was über dieses Tal bekannt ist ist die Tatsache das es von einigen der größten Drachen des Landes bewohnt wird.
Das Drachenkraut selber ist für alle Lebewesen ein sehr starkes Gift, gelangt es in irgend einer form in das Blut eines Lebewesens so verbrennt dieses durch die entstehende Hitze von innen heraus. Jedoch sagt man dem Kraut auch nach, dass es den Drachen nicht schadet, sondern sie stattdessen heilt.
Ich habe lange nach einem Gegenmittel für dieses Kraut gesucht, jedoch niemals eines gefunden. Jedoch ist mir zu Ohren gekommen das die Orks wohl ein Mittel gefunden haben das den Effekt eindämmt, wie stark dieses Gegenmittel ist werde ich wohl nie erfahren.



....Auszug aus dem Buch "die Pflanzen des Lebens und des Todes"
Toraina, die Schneekatze
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