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Mikarion - Ein Fehler zuviel - ((Prequel))
#1
Langsam und leise, sehr leise, sich immer wieder umsehend zog der junge Elf das Buch aus dem Regal. Fast ein wenig zitternd und voller Neugier ging er an seinen Schreibtisch im geräumigen Arbeitszimmer des Sippenhauses. Das Zimmer, die Wände aus hellem Holz, die zahlreichen Fenster aus buntem Glas mit Ornamenten verziert, schimmerte im Glanz der Morgensonne.

Tief atmend trat er lautlosen Schrittes über den schweren Teppich der jedes Geräusch verschluckte. Es roch nach alten verstaubten Büchern die in riesigen Holzregalen hier das Wissen seiner Sippe behielten, vergrößerten und wiederspiegelten. Sein kleiner Schreibtisch voller Pergamente und abgekauten Federkielen und einem umgestürzten Tintenfass, sah verloren aus neben dem riesigen Monster hinter dem seine Großmutter oft saß und ihn mit kritischen Augen ansah.
Langsam öffnete er den Einband des Buches, er strich sanft, ja fast zärtlich über die erste Pergamentseite, deren leichte Rauheit und ansetzende Vergilbung den Elfen darauf vorbereitete nun eine sehr alte, von seiner Großmutter ihm vorenthaltene Welt zu betreten sollte, „Kampfmagie“.

In silbernen, eingeprägten Lettern schien ihn dieses Wort allein in seinen Bann zu hüllen, schnell schlug der junge Elf die Seiten nacheinander auf, bis er einen recht einfach anmutenden Zauber gefunden hatte.

Leise sprach er die Worte „Algos dan Goth“....nichts passierte. Wie war das? Man konzentriert sich auf das was man tun will, dann bündelt man das Mana und spreche die Formel, Anfänger sehr deutlich und konzentriert...zumindest stand es in so in „Magietheorie für junge Magier, Novizen und Scholaren“ Die Augen leicht schließend, sich auf sein inneres berufend, aufgeregt aber konzentriert hielt er beide Hänge wie eine Kugel umfassend über einander. „Algos dan Goth!!“ rief er fast aus.

Ein gewaltiger Windstoss riss ihm erst die Hände auseinander und schleuderte ihn dann quer durch den Raum, ohrenbetäubender Lärm war zu hören als der Elf mit dem Rücken in eines der Bücherregale prallte, das nachgab und sich seiner Last über ihm entledigte. Damit nicht genug, die anderen Regale fielen der Reihe nach vorn über, krachend, holzberstend schlugen sie hart auf dem Boden auf. Die Augen noch geschlossen hörte der Elf wie zu guter letzt der größte der Schränke, der hinter Großmutters Schreibtisch wohl ebenfalls nach vorn über stürzend auf dem Schreibtisch zerschellte. Der mit den Glastüren, der in dem sie ihre Tinkturen verschlossen hielt, der den sie hütete wie einen Augapfel, der von dem sie sagte „Heleon, der Gründer, der in einem Traum den Namen der Familie erfuhr, vor drei Millennien, hat drei Monate lang, ohne Schlaf und nur rein mit seiner Magie diesen gefertigt. Er ist ein Geschenk aus dem Reich der Träume.“

Langsam öffnete er die Augen. Ein heilloses Chaos bat sich ihm dar, das Arbeitszimmer war verwüstet. Die Bücherregale lagen am Boden, teilweise zerborsten, die zahlreichen Fenster durch den Luftdruck nach außen zersplittert, der riesige Kronleuchter am Boden, Großmutters Schreibtisch begraben von dem alten Schrank und langsam breitete sich auch der Geruch zahlreicher Flüssigkeiten im Raum aus.
„MIIIKAAAARIIIIIOOOON!“ Ohja seine Großmutter hatte eine kräftige Stimme, und ja Mikarion hörte sie dann und wann. Doch diesmal hatte er es wohl übertrieben. Die Tür flog auf.

Imeriawyn Morje stand im Türbogen, Entsetzen packte sie, schnell hatte sie Mikarion in einem Bücherberg entdeckt. Ihre amnethystfarbigen Augen fixierten den Elfen und verengten sich zu kleinen Schlitzen, zischend fuhr sie den Elfen an. „Ich gebe dir jetzt genau eine Minute zu überlegen was du jetzt am besten tust, tust du das falsche, Mikarion, Sohn des Anchoron und der Sanyadriel, tust du das falsche, sorge ich dafür das du in der Tempelschule im Dorf dein neues Heim findest. dann wirst du Priester, ach Priester wahrscheinlich wirst du dort allerhöchstens Hausverweser.“

Sie ging hinaus und knallte die Tür zu. Mikarion überlegte kurz. Dann nahm er das Kampfmagiebuch und stellte sich vor die geschlossene Türe, die eigentlich ziemlich prompt wieder aufflog. Wortlos nahm ihm seine Großmutter das Buch ab packte ihm an der Spitze seines linken Ohren und zerrte ihn vor die Tür des Sippenhauses ins freie, wo sich ziemlich alle versammelt hatten um die neuste Tat des Zöglings zu bewundern. „Richtig“ fauchte seine Großmutter bevor sie die Tür zuschlug und, wilde elfische Flüche ausstoßend, im Haus verschwand.
Seine Eltern waren nicht in der Masse, wohl aber Cousins und Cousinen, Onkel und Tanten die alle gern bei Imeriawyn Unterricht gehabt, oder zumindest ihre mehr oder minder begabten Kinder zu ihr geschickt hätten. Er sah in die hämisch grinsende Meute, nur ein Gesicht hob sich ab. Traurige, smaragdgrüne Augen, ein unscheinbares Buch unter dem Arm, ihr zartes Gesicht umspielt von blonden, stets gekämmten Haaren. Aduial, seine ältere Schwester.

Mikarion machte auf der Färse kehrt und ging in den Wald, ein stückweit ging er, bis er Schritte hinter sich wahrnahm und eine Stimme „Mikarion, Mikarion warte, was ist passiert? Hast du wieder herumexperiementiert? Die letzten beiden Male müssen dir doch gelehrt haben, dass es nicht ungefährlich ist. Du bist grade am Anfang…Mikarion...bleib doch stehen.“ „Was passiert ist geht dich nichts an Iarthel nin es war mein Fehler, meine Schuld geh sorg dich um andere.“
Den harschen Ton gewohnt von ihrem Bruder blieb Aduial stehen. Sie sah ihm nach, „Ich kann nicht immer für dich sprechen Iarthor nin, du wirst wenn du nicht aufhörst sein wie andere Kampfmagier, eine Waffe, nicht mehr und nicht weniger hörst du Mikarion du wirst nur eine WAFFE SEIN!!“ verhallte ihre Stimme im Wald.

Als Mikarion spät abends wiederkam war die gesamte Sippe versammelt. Seine Großmutter erblickte ihn von weitem und winkte ihn zu sich.
„Mikarion, wir haben beschlossen dich fortzuschicken, du wirst dir deinen Namen woanders verdienen, nicht bei uns, ich werde jemand anderen unterrichten, geh pack deine Sachen, so lautet das Urteil. Ich gebe dir 3 Armbänder mit dem Symbol unserer Familie mit, vergrößere sie, sei ihr treu. Bedenke wem du dies gibst der wird einen höheren Stand haben als du. Denn der, oder diejenige wird vollständiges Mitglied, anders als du der du dir deinen Namen erst verdienen musst.“ Sie gab ihm die 3 Armbänder, Mikarion ging und packte seine spärlichen Habseligkeiten in einem Tuchbeutel zusammen

Als er das Sippenhaus wieder verlies war niemand da, außer seiner Schwester, ihr seidenweiches Haar wog sich sanft im Wind der Dämmerung. Still und mit traurigen Augen sah sie ihn an. „Kein Umkehren mehr Mikarion, ich habe lange mit ihr gesprochen.“ „Lass mich gehen Iarthel nin, lass mich einfach gehen.“ erwiderte Mikarion kühl.

Als er sich Abwand um in die Welt da draussen zu gehen hörte er nur die Stimme seiner Schwester „Werde keine Waffe Mikarion, werde keine Waffe…“
Wenn irgendetwas nichtmehr geht, was vorher ging, dann ist irgendwas kaputt.

[Bild: mikmb2.jpg]
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#2
Na das ging ja jetzt schnell. Wink Big Grin
Ich kenne Deinen Char nun fast wie meinen Schreibtisch hier (auf dem ich blindsuchend fündig werde xD ) und betrachte diese Vorgeschichte als angenehm lesenswerte Dreingabe.
Das ich an weiteren Sequels teilhaben möchte, hat den kräftigen Beigeschmack eines Wässerchens namens "Obligat".

*schwungvoll mit dem cursor den roten skalenbereich anvisiert und klick macht*
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Getötet im RP:
Aadieson - † 21.04.2007

Auf Eis:
Abgondrafn Syonisthil
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#3
Nun bin ich aber überascht Big Grin, dein Story zu lesen macht genausoviel Laune wie mit dir zu Rp´n Wink. Wenn so weitermachst, wirst du noch Aleya Konkurenz machen xD *wegläuft und sich irgendwo versteckt*.

Also von Alamnis ein dickes Daumen hoch Smile.
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#4
Ich danke für die netten Worte Smile

Aadie klar ging das schnell,schaumer mal ob er dir noch mehr von sich zeigt ^^

Alamnis ich geb mir alle Mühe, und von Alamnis ein Daumen huch...ist das sowas wie ein Orgen? Wenn ja *ansteck..proll*
Wenn irgendetwas nichtmehr geht, was vorher ging, dann ist irgendwas kaputt.

[Bild: mikmb2.jpg]
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#5
hui wenn die story so stueckchenweise kommt dann find ich das immer gleich viel verlockender als son großer brocken auf einmal (jaja ich weiss ich muss reden ^^)
also ich habs jetzt auch mal gelesen und obwohl ichs ja großteils schon kannte *dabei auf das armband schiel* fand ich es dennoch spannend und gelungen...also keineswegs so wie du es geschildert hast (da vielen die worte langweilig, ... , ...)

*10 punkte fuer lesenwert vergeb*

sodale na wenn du dich traust werd ich wohl auch mal viris story rauskramen aus den untiefen meines ordnergewirrs Rolleyes

ich hoffe da kommt noch mehr...obwohl ich hab den rest ja eigentlich auch ^^ naja aber fuer die anderen neugierigen Wink

grueße
Viridis
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