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Kakai und die menschlichen Abtrünnigen
#1
((die letzte von RM_Thallaks Geschichten aus dem alten Forum))

Es zogen viele Monde ins Land, bis Harika endlich einen Sohn gebären konnte. Mareehk war ihr eine große Hilfe und nur mit seinem Beistand konnte sie die Tage überstehen. In Angedenken an seine Kraft und Hilfe, taufte sie ihr Kind Mareehk – Makareht.
Auch wenn sein erster Name Mareehk lautete, wurde er nur Makareht gerufen, um Verwechslungen zu vermeiden.
Makareht konnte in einer relativ ruhigen Zeit aufwachsen. Die Bedrohungen in den Jahren bestanden nur aus gelegentlichen Kämpfen mit Räubern. Auch wenn er ein großer Kämpfer war, so gab es nichts, bei dem er sich beweisen konnte.
In erst späten Jahren konnte er eine Frau für sich finden und sie zeugten einen Sohn...

Ein reißender Bach um sie herum. Die kleine Insel scheint kleiner und kleiner zu werden und bleibt doch gleich. Die Untergehende Sonne taucht alles in einen orangenen Ton. Es droht keine Gefahr und doch scheint sie hinter allem zu lauern. Ein Ork steht auf der Insel, stark und aufrecht. Reckt sein Gesicht der Sonne entgegen und ignoriert den Malstrom zu seinen Füßen. Langsam hebt er seinen Arm und haut sich auf die Brust, er kniet nieder und senkt demütig den Kopf. Der Ton der Landschaft verändert sich, wird warm, noch vertrauter.
Kurz flackert die Gestalt und wird zu zweien. Ein Mann und eine Frau, der Mann lehnt sich zu ihrem Ohr und flüstert: Kakai. Dann steht dort wieder der Ork, er nickt der Sonne entgegen.

Mit einem friedlichen Ausdruck in den Augen schaut Marisha zu der Decke des Hauses. Ihr Gesicht zeigt Frieden, Losgelöstheit .. dann erschlafft ihr Körper.
Der letzte Atemzug entweicht ihren Lippen: ... kakai ...
Es war eine schwere Geburt, eine Krankheit wütete in ihrem Körper. Makareht hält ihre Hand, nur wenige Tränen vergisst er für seine Frau, schon früh musste er sich mit dem baldigen Tot seiner Frau abfinden.
Eine Hand legt sich auf seine Schulter und Worte werden an ihn gerichtet, doch er versteht sie nicht.
Es ist viel schlimmer wenn es passiert, als wenn man darüber nachdenkt. Makarehts Gedanken schweifen ab: Er sieht vor sich einen Baum und ein kleines Haus. Ihr Ort der Ruhe, der Ort an dem sie leben wollten.
Mit einem Seufzen legt er ihr ihre Hand auf die Brust und schaut in das gutmütige Gesicht vom Schamanen.
Trauer spiegelt sich in seinen Augen aber mit einem Lächeln auf den Lippen reicht er Makareht ein Bündel in Decken gehüllt.
Er wusste um die Prophezeiung und er war gewillt Im Namen Paagrios zu handeln.
„Dein Name soll lauten, wie unser Herr es vorrausgesehen hat. Von nun an sollst du Kakai heißen. Du wirst einst stark sein, stärker noch als viele vor dir.“ Seine Stimme klingt stolz aber auch traurig...

Kakai wächst in den Zeiten der Unruhen auf. Die Vereinigung, die einst tapfer Seite an Seite focht, fällt auseinander. Die Völker trauen sich nicht mehr, errichten Grenzen, sammeln ihre Soldaten erneut aber diesmal unter anderen Flaggen, zu einem anderen Ziel.
Nach dem Kampf am Turm mussten sich die Orks gänzlich ins Land Elmore zurückziehen und dort ist auch der Ort wo er aufwächst. Zwischen dem Aufbau der Stadt und dem Aufbau der Verteidigungsanlagen.
Mit Vollendung seines 16. Lebensjahres tritt er nun vollends der Armee bei, für welche er so viele Jahre vorher trainiert hatte.
Er ist wissbegierig, stark und schlau. Dennoch gibt es nur wenige Orks die ihn dafür beneiden, denn er ist auch ein guter Führe. Vier Jahre später ...

„Bringt endlich die verdammten Verwundeten vom Platz!“ brüllt Kakai nach hinten zu seinen Soldaten.
Die Schlacht ist kurz und heftig und noch lange nicht vorbei. Die verdammten Menschen hatten sie im Lager erwischt und festgenagelt, ohne Vorwarnung. Verstärkung würde er spät eintreffen, wahrscheinlich viel _zu_ spät.
„Für heute ziehen sie sich zurück! LOS, LOS! Holt die Verwundeten, macht schnell!“
Kakai steht auf einer der Burgwehren und schaut hinunter:
Die Palisaden haben gehalten, zum Glück haben die Menschlinge keine Katapulte dabei. Ihr Brandpfeile können den dicken und alten Baumstämmen nur wenig anhaben.
Das Tor hingegen wurde schon stark beschädigt, ihre Rammböcke sind einfach zu effektiv für dieses kleine Lager. Hinzu kommt noch, dass sie mindestens zwei zu eins überlegen sind.
Nachdenklich schweift Kakais Blick in die Ferne und beobachtet für einen kurzen Zeitpunkt die Berge im Rücken des feindlichen Heeres.
„Herr, wir haben wieder Zwölf Soldaten verloren, mehr als doppelt so viele sind verwundet, die Hälfte wird in diesem Kampf nicht mehr kämpfen können!“ kommt die schwere Stimme seines Adjutanten. Ohne auf eine Antwort zu warten hastet er weiter.
Darum mochte er ihn so, er verschwendete keine Zeit sondern machte sich immer gleich an die Arbeit. Bei seinem alten Vorgesetzten gab es deswegen Probleme, Kakai war dies nur recht.
Leise, fast murmelnd: „Wir haben zu viele verloren.. wir können das Lager nicht mehr halten..“ Seine Stimme verliert sich im allgemeinen Lärm.
Das Lager im Innern war schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Die aufgestellten Zelte waren größtenteils verbrannt, das Gebäude aus Stein in der Mitte ist nun die Unterkunft der Schamanen und der Verwundeten. Blut bedeckt die Wehren und den Boden im Lager, Schreie der Verwundeten wehen mit zusammen mit dem Geruch nach Schlacht herüber.
Trübe werden seine Augen, als er über die Schlacht nachdenkt, bis sein nachdenklicher Blick wieder in die Ferne gleitet: Dunkle Wolken!
Langsam zucken seine Mundwinkel nach oben. Also hatte Paagrio sie doch nicht verlassen, er sandte Ein Zeichen.. und sogleich auch Hilfe.
Verwundert schauen die Soldaten in seiner Nähe auf als er anfängt laut zu lachen.
Er hat keine Zeit es ihnen zu erklären, sie hätten zu gehorchen wie auch die Tage zuvor.

In der Nacht dann brachen die Wolken über die Schlacht herein. Sicher hatten die Menschlinge dergleichen noch nie gesehen und wüssten nicht was zu tun. Für die Orks jedoch war es normal.
Es kommt schon mal vor, dass sich mehrere Tage die Wolken über einem Gebiet aufhalten und es dort soviel regnet, dass sich viele Flüsse bilden. Aus diesem Grund bauen die Orks in diesen Gebieten auch die Gebäude anders: Sie verankern sie im Boden.
Ein Vorhang aus kühlem Nass legt sich auf die Landschaft.
Schon vor einigen Stunden hatte Kakai sich 20 seiner Soldaten geholt und die Führung an seinen Adjutanten übergeben.
Orks sind nicht dumm, dass mussten die meisten noch lernen. Das blasse schimmern von Zähnen, ob weiß oder nicht, kann durch die Dunkelheit erkannt werden: Sie hatten verstanden.
Auf einer der Wehren wird ein Seil an der Palisade befestig und einer nach dem anderen begeben sich hinunter, Kakai zuerst. Nur mit ihren Waffen und ohne Rüstungen schleichen sie in Gebückter Haltung durch den Regen, der so dicht fällt, dass sich die Soldaten am Gürtel ihres Vordermannes festhalten.
Langsam zieht sich die Gruppe vorwärts, den schwachen Lichtern in der Ferne entgegen. Das Prasseln des Regens übertönt jedes Geräusch, die Wachposten in der Nähe des Lagers können nichts erkennen.
Ein schneller ruck mit der Klinge und der Wächter fällt, gehalten von Orks, ,zu Boden, das Blut aus seinem Hals färbt den Boden kurzzeitig rot. Zwei weitere Wachposten fallen.
Ein letztes Mal blickt Kakai seinen Soldaten in die Augen bevor sie sich aufteilen. Zehn von ihnen werden auf der westlichen Seite ins Lager einfallen. Er und seine verbliebenden Soldaten werden dann vom östlichen Ende ins Lager eindringen.
Während sie auf den Angriff warten, strömt der Regen weiterhin dem Boden entgegen. Schon längst ist nur noch Schlamm übrig und die Klingen sind matt.
Ein einzelner Schrei tönt durch die Nacht, ein Kampfschrei. Schon bald folgen ihm weitere, dieses mal aber Schmerzensschreie.
Mit lautem Gebrüll rennen Kakai und seine Soldaten ins Lager.
Ein Mensch kommt gerade aus seinem Zelt, er hatte nicht mal Zeit seine Rüstung anzuziehen, verloren steht er dort und hält sein Schwert in der Hand. Kakais Klinge trennt ihm im vorbeirennen den Kopf von der Schulter. Die Orks verteilen sich und rennen in die Zelte, die Schreie der Schlafenden und Ahnungslosen ertönen, gedämpft durch den Regen.
Eine Bewegung in seinem Blickfeld lässt ihn sich umdrehen: Drei Wachen laufen auf ihn zu, sie haben in der Hast ein Kohlebecken umgeworfen. Die Schatten von ihnen tanzen auf den Zelten als sie vorwärts stürmen um ihn zu erschlagen.
Eine ansausende Klinge pariert er, schiebt sie weg und rammt dem Soldaten seine Faust ins Gesicht. Blut spuckend taumelt er zurück. Kakai wendet sich sogleich von ihm ab, wehrt mit aller Not ein heransausendes Schwert ab, bricht mit einem Tritt die Kniescheibe seines Gegenübers und verwandelt den Schrei seines Gegenübers in ein Gurgeln.
So alleine gelassen zögert der dritte Soldat, will sich abwenden. Das grinsendes Gesicht eines Orks erscheint hinter seiner Schulter, der Soldat wird bleich, er knickt ein. Eine große Wunde von einer Axt klafft auf seinem Rücken, das Blut vereint sich mit dem der Anderen und bildet für sich selbst einen kleinen Bach.
Immer mehr Soldaten kommen aus ihren Zelten, viele schon angezogen, und drängen auf die Orks ein.
„Zurück! Lasst euch zurück fallen!“ brüllt Kakai in den Regen. Die Orks verschwinden, einer nach dem anderen, in der Dunkelheit, bis nur noch er im Lager des Feindes steht. Er wollte sehen, dass alle fortkommen und nun war _er_ umringt von Feinden.
Wild suchend schaut er sich um doch überall um ihn herum sind Soldaten. Aber zwischen ihm und seinem Lager steht ein bestimmter Soldat, seine Nase blutet und er schaut ein wenig verunsichert.
Mit einem grinsen sprintet er auf diesen Soldaten zu. Dieser steht dort wie versteinert, sein Schwert trägt er bei sich, als würde er es zum ersten mal in der Hand halten.
Bevor einer seiner Kameraden ihm helfen kann, rammt ihm Kakai den Ellenbogen gegen den Hals und verschwindet in der Nacht. Mit schnellen Schritten läuft er zum Lager, Stoßgebete auf den Lippen auf dass er nicht hinfallen möge.
Bei den Palisaden angelangt tastet er sich vor zu der Stelle mit dem Seil. Seine Kameraden haben sich schon ins Innere zurückgezogen, hofft er.
Mit kräftigen Zügen gelangt auch er an die Spitzen der Palisade, eine starke Hand greift nach seinem Arm und zieht ihn auf die Wehr. Sein Blick trifft den seines Adjutanten: „Ich danke dir“, er muss rufen, um den Regen zu übertönen, „sind die anderen schon wieder zurück?“
Sein Gegenüber nickt nur, ein funkeln in den Augen zeigt die Freude, auf die einzige Art in der er es ausdrücken kann, wie es scheint..

Und der Regen hält an.
Der Tag sieht dunkel und finster aus, unterscheidet sich kaum von der Nacht. Unablässig regnet es weiter, als würde Paagrio um all die gefallenen Orks weinen.
So gehen Zwei Tage ins Land.
Die Menschen trauen sich nicht anzugreifen und die Orks können ruhen.
Kakais Rechnung würde aufgehen, da ist er sich sicher. Am heutigen Abend schlagen sie wieder zu und werden den Menschen zeigen, wie so ein Krieg geführt wird!
Sicherlich werden sie unausgeschlafen sein, haben die letzten Nächte gewartet, auf mehr solcher Angriffe.
Sicher, es war riskant die Zeit verstreichen zu lassen aber Paagrio zeigt seine Gnade, indem er ihnen den Regen lässt.
Die Sonne verlässt wieder ihren angestammten Platz und zieht weiter, die Schatten vertiefen sich. Der einzige Anhaltspunkt für die Heere besteht darin, dass der Regen matt und die Sicht geringer wird.
Blut spritzt, Knochen splittern. Kein Geräusch ist von dem Menschen zu hören, sogar der Aufprall wird vom Regen verschluckt.
Die Klinge eines Feindes verfehlt Kakai nur um wenige Zentimeter. Mit einem Fluch auf den Lippen rammt er ihm sein Heft gegen den Kopf und schlägt ihn damit zu Boden.
Die Menschen waren nicht so unvorbereitet wie er gehofft hatte. Zu schnell hatten sie sich von der Überraschung erholt.
Dutzende von Soldaten schwärmten schon bald aus den Zelten und fingen an die Orks zurückzudrängen. Rufe hallen durch die Nacht, von einer tiefen und befehlsgewohnten Stimme: Ein Hüne steht hinter den Menschlichen Reihen. Er verteilt Befehle.. und er ist gut darin.
Funken blitzen auf als Kakai einen starken Schwerthieb abwehrt, kurz vor seiner Brust. Außer Atem reißt er sein Knie hoch und zwingt den Männlichen Soldaten zu Boden. Ein schneller Streich beendet seine Qualen.
„Sammelt euch! Kommt zu mir!“ vergeblich brüllt er gegen den Regen und die Schreie an, niemand konnte ihn hören, er war auf sich allein gestellt.
Die Kämpfe um ihn herum ertönten noch immer in voller Lautstärke, seine Kameraden würden nicht einfach aufgeben, darauf konnte er sich verlassen. Aber auch sie verließen sich auf ihn, darauf, dass er was macht um sie zu retten und er sieht nur einen Weg dies zu tun.
„Verdammt.. möge Paagrio weiterhin bei uns sein“ murmelt er vor sich hin und hastet über die Leichen der Menschen in die Richtung des Anführers.
Geschützt durch den Regen und die Dunkelheit kann er sich in den Rücken des gegnerischen Anführers schleichen. Der breite rücken glänzt im Schein der Fackeln, seine Hände ruhen lässig auf den Waffen an seinem Gürtel.
Mit schnellen Schritten überwindet Kakai die Distanz, sein Schwert zum Schlag erhoben .. da dreht er sich um, packt Kakai an der Kehle und schleudert ihn einfach weiter.
Zeltstangen brechen unter Kakais Gewicht und schmerzhaft bohrt sich etwas in seine Seite. Mühsam steht er wieder auf und greift sein Schwert stärker. Ein leichtes Rinnsal aus Blut läuft sein rechtes Bein herunter. Mit einem Schrei greift der den Koloss erneut an, während jener nur dort steht, seine Hände noch immer auf den Waffen im Gürtel, lachend.
Kakai versucht eine Finte, schlägt nach rechts, dann wieder nach links, doch sein Gegenüber weicht einfach nur aus und lacht dabei. Zweifel bohren sich in die Gedanken Kakais, doch dann weiß er, was er zu tun hat. Für nur eine Sekunde zeigt sich ein Lächeln auf seinem Gesicht welches kurz darauf verschwindet und Nervosität zeigt. Ungeschickt versucht er seinen Gegner durch Überhandschläge zu treffen, fällt immer wieder im Schlamm hin und kommt nur noch mühsam auf die Beine. Ein Schlag trifft sein Handgelenk, die Kling rutscht durch den Schlamm und bleibt ein paar Meter entfernt liegen. Mit der Rechten hebt der Riese scheinbar mühelos Kakai an der Kehle hoch, sein lachendes Gesicht ist nur noch wenige Zentimeter von Kakais entfernt und noch immer lacht er.
Seine Augen mustern das verwirrte und ängstliche Gesicht des Orken .. genau bis zu dem Punkt, an dem sich das Gesicht verändert und er anfängt zu grinsen. Eine eigene kleine Welt auf Stille breitet sich um sie aus. Der Regen wird immer dumpfer bis er ganz verschwindet. Der Lärm der Schlacht versiegt. Und nur dieses kleine Geräusch, als der Dolch in den Kopf des Hünen fährt, beinahe in Zeitlupe, ertönt und scheint so laut, dass es sich über Kilometer hin ausbreiten könnte. Kein Laut dringt über seine erstaunten Lippen als er nach hinten sackt und Kakai freigibt.
Mit dem platschen des Körpers dringen alle Geräusche wieder auf ihn ein und die Schreie holen ihn zurück in die Gegenwart. Um ihn herum stehen Menschen, Regen tropft von ihren Helmen und sie starren ihn an, die Schwerter zeigen nach unten.
Mit hoch erhobenem Kopf geht Kakai zu seinem Schwert und zieht es aus dem Schlamm. Erst jetzt nimmt er wahr, dass die Geräusche weniger werden, die Kämpfe versiegen langsam.
Ein Kreis aus Nassen Gestalten mit in den Schatten verborgenen Gesichtern starrt ihn an. Kakai dreht sich einmal im Kreis, besieht jeden Soldaten einzeln und wendet sich dann in die Richtung in der ihr Lager liegt. Der Kreis öffnet sich als Kakai hinausgeht und schließt sich dann wieder. Dieses mal um den Körper des gefallenen Anführes.
Der Regen beginnt zu verblassen. Aus dem steten Strom werden wieder einzelne Tropfen.
Außerhalb des Lagers treffen sich die überlebenden Orks, Fünf mussten sterben, und laufen zurück in _ihr_ Lager. Ihr Aufgabe war erfüllt..

Am nächsten Tag, der Regen ist weitergezogen und die Wolken haben sich geteilt, brechen die Menschen ihr Lager ab.
Weit am Horizont tief im Land der Orks kann man ein Funkeln sehen, wie von einem Diamanten in der Sonne: Die Verstärkung ist gekommen.
Mit einem Schmunzeln steht Kakai auf der Brustwehr und blickt den Menschen hinterher, als sie den Pfad durch die Berge zurück gehen. Ein Verband wurde um seine Seite gewickelt.

Die Truppen, angeführt von einem alten Freund, gingen sogleich an die Arbeit und reparierten das Lager.
Viele Gerüchte kamen mit den neuen Soldaten: Gerüchte über einen Krieg der Menschen, einen Bürgerkrieg. Die Seiten haben sich gespaltet und kämpfen wild gegeneinander. Die Armee die vor kurzem die Orks angriff schien nur ein versprengter Teil der Menschen gewesen zu sein, der nicht wusste, was in ihrem eigenem Land vorging. Sie sind keine Gefahr.


Leise poltern ein paar Kieselsteine zu Boden. Kakai verzieht keine Miene, in diesen Gefilden war es nicht ungewöhnlich und verwirrte so manchen Späher.
In den Ländern der Orks konnte es niemand mit den _Spähern_ der Orks aufnehmen. Sie kennen alle Wege, jeden Stein und Baum und sie wissen immer, wo sie sind. Nur wenige werden aufgenommen denn die Anforderungen sind hoch.
Vorsichtig schleicht Kakai nach vorne, einer der Späher winkt ihn zu sich.
„Was hast du gesehen?“ Kakais Stimme ist leise.
Beinahe murmelnd antwortet der Späher: „Einige Kilometer wahrscheinlich, befinden sich viele Menschen.“
Woher sie all dies wussten, konnte nur jemand sagen, der einer von ihnen war und _die_ sprachen nicht darüber.
„Dann lasst uns näher herangehen, ich möchte sehen womit wir es zu tun haben“
Schnellen Schrittes schleichen Kakai und seine beiden Späher durch den kleinen Canyon auf das Lager der Menschen zu.
Obwohl man es noch nicht sehen konnte, gibt es subtile Anzeichen dafür: kleine Geräusche, eine bestimmter Geruch wenn der Wind dreht, frische Spuren.
Der Späher hatte recht, sie waren noch ein paar Kilometer unterwegs, bevor man es genau hören konnte: Menschen!

Je näher sie kamen desto lauter wurde es: Das lachen von Kindern, die Gespräche von Erwachsenen und die Laute der Tiere.
Vor einer Biegung in der Schlucht halten sie an und verstecken sich.
Kakai schaut nachdenklich auf die gegenüberliegende Felswand und hört auf die Gespräche die von den Wänden als Echo in ihre Richtung geworden werden.
„... die ganzen Tiere, wie sollen wir sie er...“
„..ich will aber nicht, die an.....“
„......Wir _müssen_ weiter ziehen! Sie werden uns töten wenn wir bleiben!“
Der letzte Satz war sehr gut zu verstehen, denn er wurde in Zorn und Furcht ausgesprochen. Klar hallt das Echo von den Wänden und veranlasst Kakai zu schmunzeln.
„Auch vor denen müssen wir uns nicht in Acht nehmen. Ich werde mit ihnen reden.“
„Herr, wartet lieber auf die Armee. Dann vertreiben wir sie von hier!“ die Stimme des Spähers klingt angewidert.
Kakais Stimme ertönt ruhig als er erwidert „Wir werden uns erst mal ruhig verhalten. Ich werde zu ihnen gehen. Wenn gleich ein Heer sie einkesselt, wird es zu unnötigen Toten kommen. Vor allem die Toten auf Seiten der Orks möchte ich vermeiden, denn ein Pfeil ist ein Pfeil!“
Sein Blick durchbohrt den Späher, bis dieser den Blick senkt.
Kakai erhebt sich und geht seelenruhig um die Biegung, seine Hand ruht locker auf der Klinge an seiner Seite. Der Versuch ungefährlich auszusehen schlägt leider fehl. Er mag vielleicht Charismatisch auf Orks wirken, aber gefährlich auf jeden anderen.
Entsetzte Schreie kommen auf, die Menschen laufen vor lauter Angst durchs ganze Lager und ein paar spärlich bewaffnete Männer treten vor. Vielleicht ein Dutzend Männer bilden eine dünne Reihe vor all den Frauen, Kindern und alten Leuten.
Ihre Mistforken und alten Schwerter zittern in den unerfahrenen Händen. Angstschweiß bildet sich auf ihren Stirnen.
Aus der Mitte der Leute tritt ein älterer Mann, er trägt eine weite Robe und er hält eine Sichel in seiner Hand.
„Verschwindet Ork! Wir.. ziehen weiter. Wir wollten hier nicht bleiben. Wenn ihr uns gehen lasst, muss niemand sterben!“ Die Stimme des alten Mannes zittert leicht, klingt dennoch klar und fest. _Diese_ Stimme hatte Kakai gehört.
Schmunzelnd tritt Kakai noch ein paar Schritte auf die Gruppe zu und beobachtet wie sie ein Stück zurückweichen.
Beruhigend hebt er seine Arme: „Beruhigt euch, bitte. Ich werde euch nichts tun, ich möchte nur mit euch reden!“


„Tejakar Oroka! Ich grüße dich junger Ork!“ kommt eine ruhige und freundliche Stimme von den Schatten zwischen den Bäumen her.
Kakai blickt von seinem jüngst erlegten Eber hoch, seine Arme und sein Bauch sind blutbefleckt. Schnell zuckt seine Klinge nach oben als er der Gestalt zwischen den Bäumen gewahr wird.
„Wer bist du?“ seine Stimme klingt misstrauisch.
„Man nennt mich Nashareen. Ich bin ein Diener Paagrios und ein Freund. Bitte senke die Waffe, ich möchte nur mit dir reden.“
„Gut, sprich und ich werde dir zuhören.“
Langsam tritt Nashareen näher an den jungen Ork und schiebt die Kapuze seiner Robe nach hinten. Seine braune Robe sieht alt und viel getragen aus. Auch sein Gesicht schien schon viele Winter gesehen zu haben.
„Du bist der Junge Kakai, stimmts?“, ohne auf eine Antwort zu warten fährt er fort, „Frag nicht woher ich dies weiß, denn ich kann dir leider nicht antworten darauf. Ich habe eine Aufgabe für dich, die sehr wichtig ist. Viele Meilen Süd-östlich von hier, in den Landen der Menschen, gibt es ein Kloster. Die Mönche in diesem Kloster verehren Crovax und haben sich der Heilung und der Hilfe verschrieben. Ich möchte dass du dorthin ziehst und dich in die Lehre von Toran begibst. Er ist einer der Mönche dort. Er wird dich die Sprache der Menschen lehren. Begebe dich sofort dahin und zögere nicht denn nicht mehr lange und es wird dir nicht mehr vergönnt sein.“
Kurz schaut Nashareen Kakai nachdenklich ins Gesicht.
„Ich weiß, dass du mir nicht traust denn du kennst mich nicht. Gehe zu deinem Vater, Makareht, und nenne ihm meinen Namen und das Kloster, welches ich erwähnte. Der Name des Klosters lautet „Ewiger Hain“. Geh, nimm deine Beute und berichte so schnell es geht deinem Vater!“
Kakai schaut nur nachdenklich und ein wenig verwundert zu der Gestalt, als sich diese wieder in die Schatten begibt. Kurze zeit später ist er verschwunden und Kakai zweifelt nicht daran, dass er nicht mehr in diesem Wald ist.
Hart schlägt der Eber auf seinen Rücken als er mit seiner Beute zurück in die Stadt rennt. Bei den Toren lässt er den Eber fallen und ruft den Wächtern noch zu, dass er es später abhole und läuft weiter zu seinem Haus.
Sein Vater sitzt gerade am Tisch und liest einige Pergamente als Kakai atemlos in das Haus gerannt kommt.
„Vater, ich muss dringend mit dir reden!“
Makareht schaut verwundert hoch und spricht: „Sicher, sag was du auf dem Herzen hast.“
„Ich traf ihm Wald Nashareen und ..“
„Du hast Nashareen im Wald getroffen? Bist du dir sicher?“
„Er nannte seinen Namen und ich glaube er hat nicht gelogen. Er sagte mir ich solle unverzüglich zu einem Kloster namens „Ewiger Hain“ gehen, weit in den menschlichen Landen um dort bei einem Menschen zu lernen.“
Nachdenklich schaut sein Vater durch das Fenster zu seiner linken.
Einige Minuten später sieht er wieder zu Kakai: „Dann pack schnell alles was du brauchst. Ich werde dir Gold geben. Gehe zu dem Kloster und tu wie dir Nashareen aufgetragen hat. Er wird wissen warum er es so möchte ...“

Er wird wissen warum er es möchte. Innerlich lachte Kakai was sich in einem grinsen auf seinem Gesicht äußerte.
Der drohenden Gefahr erst mal entkommen tritt der alte Mann näher an ihn heran:
„Womit..“, er holt tief Luft, „Wie können wir euch helfen?“
„Ich hörte von Kriegen in eurem Land. Trifft dies zu?“
„Ja. Das Land hat sich gespalten und Bruder kämpf gegen Bruder.“ Trauer klingt in der Stimme des Alten mit.
„Wir sind eine Gruppe von Bauern, die nur leben wollen. Soldaten trieben uns von unserem Land und nun suchen wir neues. Schon die Elfen wiesen uns ab, keiner möchte uns helfen. Wir sind verzweifelt. Bitte, viell..“
Mit einer Geste bedeutet er dem Menschen still zu sein. Sein Blick gleitet musternd über die Gruppe der ängstlichen Personen hinter dem alten Mann.
Sein Gesprächspartner schluckt unwillkürlich weil er vermutet er habe es übertrieben.
„Ich glaube, ich weiß wie euch geholfen werden kann. Es ist nicht das beste Land, aber davon brauchen wir auch viel. Hoch im Norden, in den Gebirgen dieses Landes, gibt es noch unerschlossenes Land. Den Legenden zufolge soll es dort sogar Land geben für den Ackerbau, doch nicht viele kamen von dort wieder. Wenn ihr wollt, so werde ich euch die Berge zeigen und den Weg zu dem geheimnisvollen Land.“
Unsicher blickt der Mann auf den Orken.
„Ich werde mit den Anderen reden müssen. Bitte verzeiht mich.“
Nachdem Kakai durch ein Nicken zustimmte, geht der Mann zurück in die Gruppe und sie beginnen sich zu bereden. Da es nicht viele Möglichkeiten übrig bleiben, kommen die Menschen schon bald zu einem Ergebnis.
„Ja, wir werden eure Hilfe annehmen. Wir sind es leid durch die Lande zu ziehen und in Angst zu leben. Wir werden euch eure Hilfe vergüten, so gut es uns möglich ist.“ Die Stimme des alten Mannes klingt voller Zuversicht.
„Der Lohn, da bin ich sicher, wird sich ergeben. Wir brechen in wenigen Stunden auf. Sagt euren Leuten bescheid, damit sie sich vorbereiten können.“
Ein Funkeln schleicht sich in die Augen der Menschen, als sie wieder Hoffnung fassen können.
„Herr, wir können dieser Brut doch nicht einfach die Berge geben!“ sagt einer der Späher neben ihm mit angewiderter Stimme.
„Ruhe! Dies ist nicht nur einfach _mein_ Wunsch, sondern Paagrios selber! Wir werden diese Menschen sicher in die Berge bringen. Du dahingegen wirst den Truppen melden, dass ich nicht sofort zurückkehre und eine Aufgabe erledigen muss. Unter keinen Umständen erwähnst du, _was_ ich hier mache! Verstanden?“ Kakais Blick bohrt sich in den Späher.
„Ja Herr.“ Nach diesen Worten verschwindet der Späher.

Wenige Stunden später brechen die Menschen und Kaikai und sein Späher auf, gen Norden, den Bergen entgegen.
Der Marsch dauert einige Tage und Kakai führt die Siedler geschickt durch Gebiete die diese auch bewältigen können und ihnen genug Nahrung liefern. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen fallen einige Menschen den Tieren der Berge und der Witterung zum Opfer und so sind alle froh, als der große Ork endlich „halt“ befiehlt.
Der Anführer der Siedler, er heißt Elebril, steht neben Kakai auf einer Kuppe und stützt sich auf seinen Stab.
„Dies sind also die Berge, von denen ihr spracht?“ fragt Elebril und schaut dabei weiter auf das Bergmassiv.
„Ja, hier werdet ihr eure Heimat finden, so ihr denn stark genug seid.“
Einige Zeit stehen sie schweigend herum bis Elebril nach hinten ruft:
„Baut die Zelte auf und sucht nach Wasser!“
Danach verstreichen wieder einige Minuten.
„Ich werde jetzt heimkehren. Doch bevor ich das mache werde ich euch noch zeigen, welches Land ich meinte. Kommt, der Weg ist anstrengend doch wird er sich für euch lohnen.“
Gemeinsam begeben sie sich weiter ins Gebirge. Vorbei an Schluchten und steilen Klippen. Mehrere Stunden später treten beide aus einem kleinen natürlichen Tunnel und helles Sonnelicht flutet ihnen entgegen.
Sie steht auf einer kleinen Anhöhe und können unter sich weites und karges Land erkennen.
„Dieses Land ist karg und alt, doch bin ich mit sicher, dass ihr hier leben könnt. Mit viel Geduld werdet ihr dieses Land euren Ansprüchen anpassen.“ Kakais Stimme klingt überzeugt, als würde er ein Bild vor seinem geistigen Auge sehen.
„Bevor ihr geht, habe ich noch eine Frage ..“ Elebril scheint nach Worten zu suchen während Kakai ihn fragend anschaut.
„Warum helft ihr uns so? Ich hörte das eine Armee von uns euch angriffen. Warum also helft ihr uns?“
Kakai fängt an zu lachen und geht zu dem Tunnel zurück. Über die Schulter spricht er: „_Das_ ist nicht meine Entscheidung. Diese wurde gefällt bevor ich überhaupt geboren wurde und ich vertraue dieser.“
Nachdem Kakai den alten Mann wieder zum Lager gebracht hatte, verschwanden er und der Späher im Gebirge. Viele Tage später erreichen sie wieder die Stadt der Orks.

Leicht schmunzelnd sitzt Elebril am Lagerfeuer, er schaut in die Sternenklare Nacht.
Er spürte seine Präsenz, bevor er da war.
Ein geisterhaftes Zucken gleitet durch sein Blickfeld und als würden sich Nebelschwaden vereinen sammelt es sich neben ihm.
Nashareens grau-verschwommene Augen folgen den Blicken seines Freundes.
„Du hast ihn viel gelehrt. Er wird tun können, wofür er vorgesehen ist, dessen bin ich mir sicher.“ Nashareens Stimme klingt ernst, auch wenn er dabei schmunzelt.
„Nicht nur mein Verdienst ist dies, mein Freund .. nicht nur mein Verdienst.“ Elebrils Stimme klingt froh und traurig zugleich.
„Mein guter alter Nashareen, schon bald werde ich an deiner Seite weilen. Schon zu lange habe ich es hinausgezögert. Meine Kraft neigt sich dem Ende zu. Heute habe ich einem jungen und guten Mann den Weg des Anführers erklärt und ihm die Lande nördlich der Berge gezeigt. Er wird fortführen, was ich nur anfangen kann..“
„Ich weiß. Doch verzage nicht denn alles läuft, wie es laufen muss. Ich werde auf dich warten und habe keine Angst, ich bin hier, Toran ...“
Mit diesen Worten verfliegt die Nebelgestalt und Toran sitzt alleine am Lagerfeuer.


Wie durch viele Wände hindurch vernimmt Kakai die Stimmen.
„Ich, Nomakatt, vom Stamme der Atuba, stimme für Kakai!“
„Ich, Tehmarehr, vom Stamme der Neruga, stimme für Kakai!“
„Ich, Uturakahm, vom Stamme der Gandi, stimme für Kakai!“
„Ich, Olohai, vom Stamme der Duda-Mara, stimme für Kakai!“
„Ich, Tyriata, vom Stamme der Urutu, stimme für Kakai!“
Nachdem die kräftigen Stimmen der Männer und Frauen verhallt sind, steht Kakai auf. Sein Blick geht von einem Gesicht zum nächsten.
Mit fester Stimme spricht er:
„Ich, Kakai, vom Stamme der Hestui, erkläre mich bereit, Paagriolord der Orks zu werden! Ich werde den Orks und Paagrio dienen, bis ich einst zu ihm gerufen werde! Meine Klinge wird den Feind vernichten, so dass die Orks frei leben können! So wahr Paagrio mein Gott ist, werde ich tun was getan werden muss um dieses Land zu schützen!“
Bei seinen letzten Worten bricht ein lauter Jubel aus und die Wände hallen von den lauten Rufen wider.
Inmitten von diesem Chaos steht Kakai und lächelt vor sich hin.
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq

Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk

Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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