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RP: Die Geschichte der Ragy Nituk
#1
OOC: Nach meinem gestrigen netten aber leider kurzen RP mit einigen Chars aus Kakais Wehr, habe ich mich entschlossen, meinen Char Ragy vorzustellen. Ich verpacke dies in einer kleinen Geschichte.



Die Geschichte der Ragy Nituk

Ragy schlenderte den Mark in Dion entlang und sieht an einer Hauswand einen Aushang kleben.
Sie legt den Kopf schief und zieht Grimmasen beim entschlüsseln der einzelnen Wörter.
Ragy liest sehr langsam. Die orkische Sprache und Schrift beherrscht sie nicht besonders gut. Genauer gesagt, ist sie gerade dabei diese zu erlernen.

Ragy ist unter Wölfen aufgewachsen. Als sie noch sehr klein war, nahm ihre Mutter, welche eine Schamanin gewesen ist, sie mit in den Wald um Kräuter zu suchen. Da diese Kräuter an einer für Orks sehr gefährlichen Stelle wuchsen, wurde Ragy von ihrer Mutter in das hoch, gewachsene Farn gesetzt. Sie legte der kleinen ein, an einem Lederband befestigtes Amulett in die Hand und ging weg.
Es dauerte nicht lange und Ragy hörte Metall aufeinander schlagen. Stimmen brüllten wild durcheinander. Schreie waren zu hören. Vögel flogen aufgeschreckt und kreischen auf. Dann wurde es still.
Regungslos blieb Ragy in ihrem Versteck hocken. So klein sie auch war, ihr kindlicher Instinkt sagte ihr, dass sie ihre Mutter verloren hat. Immer noch hoffend, dass das alles nur ein böser Traum gewesen war und ihre Mutter sie gleich aus ihrem Versteck holen würde, kauerte Ragy auf dem Waldboden, das Amulett immer noch fest in ihrer kleinen Faust gehalten.
Langsam wurde es dunkel und Regen prasselte auf die Erden nieder. Das Wasser lief Ragy das Gesicht herunter.
Wölfe heulten in der Ferne auf. Der volle Mond schien durch die hohen Bäume hindurch. Ein leichter Wind spielte mit dem Laub an den Bäumen, Gras und Fran tanzten sanft hin und her. Ragy vernahm das knacken von morschem Holz. Sie sah in die Richtung aus der das Geräusch zu kommen schien und schluckte schwer. Wölfe! Immer näher schlichen sie sich heran. Kaum mehr als ein paar Meter von ihr entfernt blieben sie stehen und rührten sich nicht. Sie fletschten weder die Zähne noch knurrten sie bedrohlich. Einer der Wölfe, kam auf Ragy zu. Das Herz schlug ihr vor lauter Angst bis zum Hals. Er sah anders aus, als all die anderen Wölfe. Viel Größer und sein Fell, Schimmerte silbern im Mondlicht. Er tat ihr aber nichts, legte sich vor Ragy nieder und sah sie an.
Nach einer Weile erhob sich der Wolf und kam noch näher auf Ragy zu. Von Angesicht zu Angesicht. Seine Schnauze berührte Ragy fast. Sie fühlte und roch seinen Atem, seine feuchte Nasenspitze schnüffelte hörbar. Dann begann er plötzlich mit seiner rauen Zunge, ihr Gesicht abzulecken. Ragy saß wie zu Stein erstarrt da. Sie hielt vor lauter Angst die Luft an. Mit einmal begann der Wolf, Ragy mit seiner Schnauze anzuschubsen. Immer und immer wieder. Das tat Ragy weh und sie erhob sich bockig. Der silberne ging um Ragy herum und schubste gegen ihren Po so, als wolle er sie zum gehen auffordern. Ragy lief ein paar Schritte, blieb dann aber stehen und drehte sich um. Und wieder schubste der Wolf sie mit seiner Schnauze an. Das Spiel wiederholte sich so etliche male, bis Ragy vor dem Eingang einer Höhle stand. Langsam betrat sie Schritt für Schritt die Höhle, schaute sich ängstlich um und spielte dabei nervös mit dem Amulett, welches sie in ihren kleinen Händen hielt…

Viele Sonnenläufe später…

Ragy lebte schon lange Zeit bei den Wölfen. Sie hatte gelernt wie ein Wolf zu jagen. Ihre Instinkte waren wie die eines Wolfes ausgeprägt. Sie benahm sich auch wie einer…
Ragy bemerkte jedoch, dass sie nicht zu den Wöfen gehörte. Manchmal schlich sie sich zu einem in der Nähe des Waldes befindlichen Orkdorf. Geschützt von Gebüschen, beobachtete sie das alltägliche Treiben der Dorfbewohner. So neugierig sie auch war, ihre Angst war größer. Sie traute sich nicht aus ihrem Versteck heraus. Mit der Zeit, Bemerket sie eine Veränderung innerhalb des Wolfsrudels. Sie wurde angeknurrt, gebissen und von der erlegten Beute, bekam sie nur noch das was übrig geblieben war.
Ragy wusste, dass es Zeichen des Rudels sind. Viele male schon, hatte sie miterlebt, dass die Jungwölfe, sobald ein Sonnenlauf beendet war, das Rudel verlassen mussten. Nun war also ihre Zeit gekommen!

Bekleidet mit einem Lederflicken, den sie sich mit Riemen um den Leib geschürt und dem Amulett welches sie am Hals trug, machte sie sich auf den Weg ins ungewisse.
Noch einmal schlich sie sich zu dem Dorf, hockte sich ins hohe Gras und betrachtete mit zur Seite gelegtem Kopf, eine Orkin die gerade dabei war eine große Axt zu schärfen.
Plötzlich trug der Wind Ragy einen fremden Geruch in die Nase. Sie drehte sich um und sah einen Ork, der nur wenige Schritte hinter ihr stand. Er war alt und hatte silberne Haare. Seinen Körper stützte er auf einem dickern Stock ab.
Fauchend sprang Ragy auf und blickte sich verängstigt um. Dennoch blieb sie stehen und musterte den alten Ork von oben bis unten. Er erinnerte Ragy sehr an den Wolf, der das Rudel führte bei dem sie so viele Jahre gelebt hatte.
Der Alte begann zu sprechen. Jedoch verstand Ragy kein einziges Wort.
Verwundert blickte Ragy den Alten an. Den Kopf legte sie von einer Schulter auf die andere und zog dabei Grimassen.
Nach einer Weile hörte der Alte auf, sah Ragy verwirrt an und schüttelte den Kopf.
Er hatte erkannt, dass Ragy ihn nicht verstand, streckte seinen Stock aus und zeigte in Richtung des Dorfes.
Ragy verstand nicht, was er ihr damit sagen wollte und zog weiterhin Grimassen. Der Alte winkte grinsend ab und ging ein paar Schritte in Richtung des Dorfes. Nach einigen Metern blieb er stehen und drehte sich um. Ragy stand noch immer wie angewurzelt da und rührte sich nicht, betrachtete den Alten jedoch weiterhin mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck. Der Ork gab Ragy mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie ihm folgen sollte. Das tat sie auch und Schritt für Schritt ging sie auf ihr neues Leben zu. Ein Leben bei ihrem Volk. Bei den Orks!
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#2
Sehr schöne Geschichte! Du hast scheinbar das Talent, kurz und bündig zu schreiben und dabei stimmungsvoll zu bleiben. Würde mich auch eine Fortsetzung freuen Smile

Lg, Lelwani
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq

Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk

Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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#3
Schön, dass es Dir gefällt! Smile

zurück in die Zukunft

Viele Monde waren schon vergangen…
In dem Orkdorf herrschte das alltägliche Treiben. Orkweibchen trugen ihre Welpen auf den Rücken gebunden und verrichteten ihre arbeiten. Krieger saßen laut diskutierend am Lagerfeuer. Ragy hockte zusammen Skarfang, dem alten Ork der sie gefunden und aufgenommen hatte, in dessen Hütte.
Er hatte so seine Mühe mit der wilden Ragy. Ließ es sich aber nicht anmerken und war sehr geduldig.
Ragy kaute an einer Keule herum und schmatzte dabei laut vor sich hin.
Skarfang hatte lange gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, dass Ragy ihr Fleisch völlig roh verzehrte. Nachdem sie die Keule bis auf den Knochen abgenagt hatte, leckte sie sich mit der Zunge das Blut von Pranken und Mundwinkel ab. Skarfang schob ihr eine, mit Wasser gefüllte Holzschüssel zum waschen entgegen. Ragy sah kurz auf die Schüssel, leckte dann aber unbeeindruckt weiter an ihrer linken Pranke. Die Weibchen des Dorfes hatten aus Ragy eine halbwegs zivilisierte Orkin gemacht. Dies allerdings war eine Aktion, die wohl kaum einer der Anwesenden vergessen werden wird. Zwei Weibchen begannen mit der Arbeit. Am Ende waren noch zwei weitere Helfer nötig, um das Werk zu vollenden. Als eine der beiden Weibchen damit begann, Ragy das verfilzte Haar, mit einem aus Knochen gefertigten Kamm zu kämmen, schlug und biss Ragy fast tollwütig um sich. Die beiden Orkweibchen waren nicht in der Lage sie zu beruhigen, so dass zwei Krieger gerufen wurden, die Ragy fest halten mussten, damit das Haar gekämmt und die Zöpfe geflochten werden konnten. Schweißgebadet und mit den Kräften am Ende verließen alle an diesem Abend die Hütte.
Das Leben im Orkdorf verlief bis auf diesen Zwischenfall sehr ruhig. Alle gaben sich Mühe Ragy behilflich zu sein, sich in der Gemeinschaft zu Recht zu finden. Langsam lernte sie die Sprache, wobei ihr das Verstehen wesendlich leichter fiel, als das sprechen selbst. Ragy fühlte sich Wohl in dem Dorf, doch die Sehnsucht zu ihrem Rudel blieb. Ihr Herz gehörte nach wie vor den Wölfen. Sie hatte Heimweh.
Abend für Abend stand sie vor der Hütte oder setzte sich an das große Lagerfeuer, welches in der Mitte des Dorfes Tag und Nacht brannte. In der Ferne konnte sie die Wölfe heulen hören und ein leichtes Lächeln huschte ihr dabei übers Gesicht
Sie wusste, dass sie nicht zu ihnen zurückkehren durfte aber ihre Sehnsucht war viel stärker und so machte sie sich eines Abends auf den Weg.
Kurz bevor sie am Wald angelangt war, blieb sie stehen und hielt inne. Wie würden die Wölfe auf sie reagieren?
Noch einmal holte sie tief Luft und betrat den Wald. Kurz vor der Höhle blieb sie stehen, um sich auf ihre Instinkte zu konzentrieren. Sie schloss ihre Augen und atmete tief ein und aus. Es war völlig Still um sie herum. Ragy stand regungslos da, war völlig entspannt und ruhig. Sie konnte ihr eigenes Blut durch die Adern fließen hören. Dann ein knacken. Ragy riss ihre Augen auf und sah sich um. Im unterholz konnte Ragy etwas erkennen. Ein vertrauter Geruch kroch ihr in die Nase und ihre Augen funkelten auf. Es war der silberne.
Er kam auf Ragy zu gelaufen und sprang sie so heftig an, dass sie um fiel und auf dem weichen mit Moos bedeckten Waldboden lag. Der Wolf stand mit seinen Vorderpfoten abgestützt, auf Ragy`s Brustkorb und schleckte mit seiner Zunge ihr Gesicht ab. Ragy lachte dabei laut auf. Nachdem die beiden, nach guter alter Wolfstradition, einen freundschaftlichen Kampf ausgetragen hatten machten sie sich gemeinsam auf den Weg zur Höhle. Ragy stand in mitten ihrer Wölfe, hockte sich hin und begrüßte jeden einzelnen. Kein knurren keine Aggression alle waren ruhig und friedlich. Bei Morgengrauen verließ Ragy das Wolfsrudel. Schnellen Schrittes lief sie durch den von einem Nebelteppich eingehüllten Wald. Am Horizont erhob sich eine blutrote Sonne und kündigte den neuen Tag an. Ragy war glücklich. Sie wusste nun, dass die Wölfe weiterhin ein Teil ihres Lebens sein werden, auch wenn sie jetzt bei den Orks lebte. Das Gefühl nicht zwischen zwei Welten hin und her gerissen zu sein verflog mit jedem Schritt den sie in Richtung des Dorfes machte...
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