19.06.2008, 04:43
Das erste Licht der Morgendämmerung begrüßt einen einzelnen Reiter, der sich anscheinend nur noch mit Mühe im Sattel halten kann. Selbst dem treuen schwarzen Hengst sind die Strapazen der vergangenen Stunden deutlich anzusehen. Langsam fällt das eben noch trottende Tier in einen leichten Trab, den Geruch des heimischen Stalles in der Luft mit weit geblähten Nüstern auffangend. Die Reaktion des Tieres schmerzhaft spürend richtet sich der Reiter, mühsam um Halt ringend, etwas im Sattel auf. Er bietet ein recht desolates, fast schon herunter gekommen wirkendes, Abbild eines Dunkelelfen. Geronnenes Blut, aus einer klaffenden, verschorften Platzwunde über der linken Augenbraue, hat sich in kleinen Rinnsalen seinen Weg entlang der Schläfe und den hohen Wangenknochen gesucht. Das Haar, sonst silbrig weiss, wirkt schmuddelig grau und zerzaust. Beide Handgelenke scheinen mit schmutzig grauen Lumpen bandagiert und auch die dunkle lederne Kleidung ist weit von einem tadellos zu nennenden Zustand entfernt.
Erleichtert erkennt er die Silhouette des Tempels sich majestätisch gegen den morgendlichen Himmel erheben, gibt dem Hengst die Zügel frei. Das Tier, vertraut mit der Umgebung, findet zielsicher seinen Weg zum Tor der Haupthalle wo es zum stehen kommt. Die Wachhabenden blicken eher verdutzt denn misstrauisch aber wachsam der seltsamen Gestalt entgegen. Das Tier ist ihnen wohl vertraut, die Gestalt allerdings, die sich gerade einfach aus dem Sattel rutschen lässt und recht unsanft auf dem harten Boden der Steinfliesen des Eingangsportals aufkommt, scheint ihnen zunächst ein Mal völlig unbekannt zu sein. Wachsam ob des seltsamen Schauspiels legen die Wachen ihre Waffen in Anschlag, harren schweigend der Dinge.
Er bleibt für einen kurzen Augenblick liegen wo er aufkam, die Augen geschlossen, kurzatmig darum bemüht die Wellen aus Dunkelheit und Schmerz seine Sinne nicht mit sich reißen zu lassen.
'Du hast keine Zeit zu verlieren...', hämmert es ein Mal mehr irgendwo in seinen benommenen Gedanken und wie schon so oft in den vergangenen Stunden trieben sie ihn voran. Die Zügel noch immer in den geschundenen Händen, zieht er sich langsam an ihnen hoch den Sattelgurt greifend klammert er sich geradezu gewaltsam an ihm fest bis er endlich auf seinen Beinen zu stehen kommt.
'Nur eine Minute... Shilen, vergib mir... nur eine Minute...'
Drohend die Waffen vor sich treten die Wachen näher, während er, an die zitternden Flanken des Hengstes gelehnt, zu Atem kommen sucht. Sie sprechen ihn an, er versteht kaum ihre Worte, ihr Sinn dringt nicht durch den beständigen Nebel, der ihn gefangen hält. Rüde, ungehalten, auffordernd bohrt sich stochernd das stumpfe Ende eines Speeres in seine Seite. Er möchte aufschreien als sie eine der gebrochenen Rippen treffen, doch er schluckt den aufkeimenden Schrei mit einem gurgelnden Geräusch in der Kehle hinunter, hebt nur in einer schwachen abwehrenden Geste eine Hand während er sich von dem Tier löst und langsam umdreht, wohlweislich eine Hand am Sattel lassend, den eigenen Kräften misstrauend.
Er versucht einen Gruß, ein einziges Wort. Die Stimme versagt, klingt eher wie blechernes Krächzen. Ein zweiter Anlauf, klingt noch immer rau, bringt aber ein gerade noch verständliches 'Valsharess' zustande.
Die Wachen halten ein, treten näher, nehmen diese traurige Gestalt genauer in Augenschein. Sie mögen schon einiges gesehen haben, aber sicher nicht eine derart verwahrloste Ausgabe des Interims-Hauptmannes der Tempelgarde. Ein kurzer Blickwechsel, die Waffen werden weggesteckt, helfende Hände umfassen den bedrohlich schwankenden Körper und bringen ihn ins innere des Tempels. Einem dritten auf dem Weg wird Befehl erteilt das Portal zu bewachen und nach einem der Pferdeknechte zu schicken, das Tier draußen zu versorgen.
Er hat nur eines im Kopf, nimmt die langen Gänge und Abzweigungen im inneren des Tempels kaum wahr. Nur ein Wort rinnt dann und wann von den spröden, trockenen Lippen: Valsharess.
Wenig später.
Die aufgescheuchte Dienerschaft ist längst ausgeschwärmt die Valsharess zu informieren Sheeran sei eingetroffen, in einem höchst merkwürdigen desolaten Aussehen und Zustand, und wünsche sie zu sprechen.
Er hatte sich geweigert woanders hingebracht zu werden als in die Audienzhalle, jede weitere Hilfe ablehnend, einzig einen Becher Wasser angenommen die trockene Kehle zu befeuchten. So kniete er kauernd in der Mitte der Halle, auf eines seiner Schwerter gestützt, in der anderen Hand ein unbeschadetes Pergament mit dem Siegel des Hauses Slyannen Qu´madosfahn und harrte der Ankunft seiner Herrin.
Erleichtert erkennt er die Silhouette des Tempels sich majestätisch gegen den morgendlichen Himmel erheben, gibt dem Hengst die Zügel frei. Das Tier, vertraut mit der Umgebung, findet zielsicher seinen Weg zum Tor der Haupthalle wo es zum stehen kommt. Die Wachhabenden blicken eher verdutzt denn misstrauisch aber wachsam der seltsamen Gestalt entgegen. Das Tier ist ihnen wohl vertraut, die Gestalt allerdings, die sich gerade einfach aus dem Sattel rutschen lässt und recht unsanft auf dem harten Boden der Steinfliesen des Eingangsportals aufkommt, scheint ihnen zunächst ein Mal völlig unbekannt zu sein. Wachsam ob des seltsamen Schauspiels legen die Wachen ihre Waffen in Anschlag, harren schweigend der Dinge.
Er bleibt für einen kurzen Augenblick liegen wo er aufkam, die Augen geschlossen, kurzatmig darum bemüht die Wellen aus Dunkelheit und Schmerz seine Sinne nicht mit sich reißen zu lassen.
'Du hast keine Zeit zu verlieren...', hämmert es ein Mal mehr irgendwo in seinen benommenen Gedanken und wie schon so oft in den vergangenen Stunden trieben sie ihn voran. Die Zügel noch immer in den geschundenen Händen, zieht er sich langsam an ihnen hoch den Sattelgurt greifend klammert er sich geradezu gewaltsam an ihm fest bis er endlich auf seinen Beinen zu stehen kommt.
'Nur eine Minute... Shilen, vergib mir... nur eine Minute...'
Drohend die Waffen vor sich treten die Wachen näher, während er, an die zitternden Flanken des Hengstes gelehnt, zu Atem kommen sucht. Sie sprechen ihn an, er versteht kaum ihre Worte, ihr Sinn dringt nicht durch den beständigen Nebel, der ihn gefangen hält. Rüde, ungehalten, auffordernd bohrt sich stochernd das stumpfe Ende eines Speeres in seine Seite. Er möchte aufschreien als sie eine der gebrochenen Rippen treffen, doch er schluckt den aufkeimenden Schrei mit einem gurgelnden Geräusch in der Kehle hinunter, hebt nur in einer schwachen abwehrenden Geste eine Hand während er sich von dem Tier löst und langsam umdreht, wohlweislich eine Hand am Sattel lassend, den eigenen Kräften misstrauend.
Er versucht einen Gruß, ein einziges Wort. Die Stimme versagt, klingt eher wie blechernes Krächzen. Ein zweiter Anlauf, klingt noch immer rau, bringt aber ein gerade noch verständliches 'Valsharess' zustande.
Die Wachen halten ein, treten näher, nehmen diese traurige Gestalt genauer in Augenschein. Sie mögen schon einiges gesehen haben, aber sicher nicht eine derart verwahrloste Ausgabe des Interims-Hauptmannes der Tempelgarde. Ein kurzer Blickwechsel, die Waffen werden weggesteckt, helfende Hände umfassen den bedrohlich schwankenden Körper und bringen ihn ins innere des Tempels. Einem dritten auf dem Weg wird Befehl erteilt das Portal zu bewachen und nach einem der Pferdeknechte zu schicken, das Tier draußen zu versorgen.
Er hat nur eines im Kopf, nimmt die langen Gänge und Abzweigungen im inneren des Tempels kaum wahr. Nur ein Wort rinnt dann und wann von den spröden, trockenen Lippen: Valsharess.
Wenig später.
Die aufgescheuchte Dienerschaft ist längst ausgeschwärmt die Valsharess zu informieren Sheeran sei eingetroffen, in einem höchst merkwürdigen desolaten Aussehen und Zustand, und wünsche sie zu sprechen.
Er hatte sich geweigert woanders hingebracht zu werden als in die Audienzhalle, jede weitere Hilfe ablehnend, einzig einen Becher Wasser angenommen die trockene Kehle zu befeuchten. So kniete er kauernd in der Mitte der Halle, auf eines seiner Schwerter gestützt, in der anderen Hand ein unbeschadetes Pergament mit dem Siegel des Hauses Slyannen Qu´madosfahn und harrte der Ankunft seiner Herrin.