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... K
#1
[Bild: kbuchstabeeo8.gif]
Vergangenheit...
Und nach 3 Tagen ging sie, die Schönste aller Kamael, verließ Tagadha-rak, verließ die Hütte des rothaarigen Schamanen. Und mit ihr ging die Hoffnung. 3 Tage waren es, die er Zeit hatte, die er die Mission hatte, jene Rasse zu erforschen. 3 Tage voller Versuche, Fragen, Aufklärungen, Erkenntnissen. Waren so schnell vorüber... Waren so schnell verweht. Und am Ende ... blieb nur ein schwaches Bild ihrer, die Zusammenfassung der Rasse auf dem Papier, die Erinnerung, nichts. Zu nah war der Kontakt in diesen Tagen, zu quälend das Feuer der Begierde im Schamanen. Doch sie ging, nichts hielt sie auf, ging, war glücklich woanders, ging...

Zeit...

Die Zeit in Tagadha-rak war vergangen, der Eigenwillige ging seinen Weg... weg vom Feuer, weg von Pa'agrio, weg von anderen Oroka, allein sein. Irgendwann führten seine Schritte in die Umgebung Dions, Unschuld segnete dieses Land, fand ein verfallenes Haus, an einem Fluß, zwischen groben Bäumen, fast schon idyllisch. So fing er an zu verkommen, zu lesen, über all das Übel, das in ihm wohnte. Sie hatte sich seinem Willen widersetzt, so lang es auch schon her war, und er hatte es zugelassen. Sie ist gegangen. Nie wieder sollte jemand den Pfad seines Willens stören, ihn abzweigen, von ihm weichen, gehen. Nie wieder...

Zeit...

Sie schrie nicht mehr. Ihre Lichte Haut war schmutzig, hatte ihren Glanz verloren. Ihre spitzen Ohren rieben sich am Bett, ihre dürren Handgelenke, wie auch die Fußgelenke waren an harte, metallische Ketten gebunden, fixierten sie am alten Bett, Licht fiel nicht in den Raum. Elfenmädchen, naiv, jung, unschuldig... Hat vielleicht erst 10 ihrer Jahre erlebt. Lag nun nur noch da, rührte sich kaum, hatte aufgegeben, ihr Kopf lag auf der Seite, gab ein winziges, in die Haut gebranntes "K" preis, das ihren Hals verschandelte, direkt unter dem Ohr.
Und Er saß neben dem Bett. Streichelte ihr über die Stirn. Sie war die erste, die in seinem Zwang festgehalten wurde. Er könnte noch mehr Gewalt anwenden, ihr noch mehr weh tun, sie noch mehr zwingen... Doch war es das was er wollte? Nicht wirksam... Nicht andauernd... Nicht überzeugend... Nicht das was er wollte.

Zeit...

Sie ging für ihn. Sie sprach für ihn. Sie tat alles für ihn. Freiwillig. Wenn er es befahl. Nur das Glänzen in ihren Augen war verschwunden, ihr Lebenswille war erloschen. Es war nicht mehr ihr Wille, der sie steuerte. Es war einzig und allein nur noch seiner.
Ein kleiner Eingriff in ihr Hirn, eine kleine Korrektur. K. Korrektur. Es dauerte so viele Nächte, nur der engstirnige Wille des Orks und die nachlassende Hoffnung, die Verzweiflung des Mädchens führten irgendwann zum Ergebnis. Irgendwann schlief sie ... und das durstige Verlangen nach ihrem Willen durchbohrte ihr Hirn wie eine Made das Fleisch. Verschwundener Wille, gewonnener Körper, gewonnene Kontrolle. K. Kontrolle.

Zeit...

Irgendwann hatte er es zu weit getrieben. Tiere, Pflanzen, Lebewesen, irgendwann ein Orok. Die Anstrengung seiner Kunst zermürbte ihn, trieb ihn in den Größenwahn. Er hätte die Finger von dem Orok lassen sollen. "Es ist nicht Pa'agrios Weg!", haben sie gesagt. "Ehrloser!", haben sie gesagt. "Das Feuer wird dich reinigen!", haben sie gesagt. Schamanen Pa'agrios ... Bevor sie ihre Strafe wirkten, bevor sie den Einzelgänger verfluchten, das ewige Feuer verhängten. Sein Körper ging in Flammen auf, Flammen die nicht verzehrten, Flammen, die keine Haut durchschritten, Flammen die ihm sämtliches Haar am Körper raubten, ihn nicht verletzten, nur ewig schmerzten, ihn peinigten, einen vollen Tag und eine volle Nacht. Verbannt. Außgestoßen. Nun für immer allein. Korruption. K.

Gegenwart...

Er ist müde geworden. Doch in ihm windet sich der Wurm der Begierde, nach Wissen, nach Kontrolle. Das, was man aus einem Hirn lesen kann ist doch so viel mehr, so viel eindeutiger, so viel imprägnanter als das, was man aus einem Buch lesen kann. Und das, was man in einem Körper verändern kann, ist doch so viel bewegender, als etwas zu schreiben, sich in einem Wesen zu verewigen so viel deutlicher als auf einem Blatt Papier. Soviel direkter,
soviel eindeutiger, soviel klarer. Klarheit. K.

Zukunft...

Er wird nicht aufhören, sein Werk fortzuführen. Seine Aufgabe. Seine Kunst. K. Bis ihn eines Tages der Tod ereilen wird, sein Wissen vergehen wird, sollte er der Einzige bleiben, der sein Können behält, sollte niemand sein Wissen erben, sollte das vergehen, wofür er sein Leben gegeben hat, sein Schamanentum aufgegeben hat, Nacht für Nacht experimentierte, forschte, herausfand und veränderte. Zukunft wird kommen, Zukunft wird verändern. Ob seine Kunde weitergetragen wird, bestimmt die Zukunft. Seine Kunde, die Konversation von einfachen Gedankengängen, verworren und doch klar, berechenbar, veränderbar, im unbedeutenden Leben, klein, kümmerlich, kurz, kaputt.
[Bild: kbuchstabeeo8.gif]

((
Nicht der 11. Buchstabe des Alphabets,
noch k = Kilo
noch K = Kelvin
noch k für OK
noch was euch auch immer wieder einfällt...
Wie dem auch sei,
lest fein.
))
[Bild: 43308787dt3.gif]
Macht nutzt den ab, der sie nicht besitzt.
Giulio Andreotti
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#2
*hält ein wenig Platz*
"No, no!" said the Queen. "Sentence first - verdict afterwards."
'Alice's Adventures in Wonderland', Lewis Caroll
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#3
Reglos, bewusstlos, atemlos lag die Dunkle auf dem schwarzen Marmortisch, der das prächtigste eines halbdunklen Raumes präsentierte. Junger Körper, schönes Gesicht, verzweifelter Geist. Er wählte die Richtige. Während in ihrem Kopf Albträume und Halluzinationen hausten, Wahnvorstellungen und Panikgedanken, Erinnerungen an ihre gestorbene Familie, befand sich im Kopf des Orks, der vor ihr stand, ein Abbild einer Kamael, Listeria. Jeden Moment in ihrem Leben, jedes Gefühl und jedes Vermögen - gespeichert in dem eigenwilligen Hirn des Haarlosen.
Er würde ein Leben befreien und ein Leben erlösen.
Neben dem Kopf der starren Dunklen stand eine verzierte Urne, schwer und unhandlich, geöffnet, Asche darin.
Einst war diese Asche ein Körper, ein weiblicher, schöner Körper, den ein großer Flügel zierte. Nun ist es nur noch Asche. Und kann sich nicht dagegen wehren, dass einige Prisen auf der Stirn, dem Hals und dem Körper der Dunkelelfe verteilt wurden, sorgsam, mit Bedacht, gleichmäßig, langsam.
Und irgendwann legte er die Hand auf ihre Stirn. Sollte das die Tat sein, nach dessen Erfüllung er immer strebte, dessen Herausforderung er immer suchte? Und sie fing an zu pulsieren. Mit einem schwarzen Schimmer um jeden einzelnen Finger, die Handfläche, den Handrücken, bis herunter zum Handgelenk. Ein verzehrender Schimmer, ein Schwarz des Vergessens. Halblaut und murmelnd sprach er seine Worte dazu.

Die Gewalt in meinem Kopf bricht dir den Verstand
Kannst dem Gefühl nicht standhalten, das dich übermannt
Was einst vertraut, wird unbekannt.
Zum Leben im Dunkel verbannt.


Und die Dunkle zuckte. Bebte. Erst nur ihr Kopf, dann ihr ganzer, junger Körper. Nichts war sie nun mehr, nur noch ein Geistloser Körper, eine kalte Hülle, ein leeres, kaltes, zu formendes Wesen. Und er formte. Wie eine schwarze Ader, wie eine windende Schlange bohrte sich der Strom von Erinnerungen, Listerias Erinnerungen durch den orkischen Körper, vom Kopf aus über den leitenden Arm, bis in die übertragende Hand, in die dunkle Stirn, suchte sich seinen Platz im verworrenen Hirn der namenlosen Dunkelelfe.
Und sie schreckte auf.
Der Moment ihres Todes überkam sie, bildlich, sie erinnerte sich daran, wie sie starb, wie Pfeile sie durchbohrten, festnagelten, ihren Flügel schädigten.
Doch es war nichts weiter als ein Schock...
sie sah an sich herunter...
Keine Wunde, kein Tod, kein Flügel.
Ein Leben vom Leben erlöst,
Eine Tote vom Tod befreit.
[Bild: 43308787dt3.gif]
Macht nutzt den ab, der sie nicht besitzt.
Giulio Andreotti
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