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Der Weg zum Ritter der Herrin
#1
Ein Platzhalter, damit Valerian sein geplantes RP zur CCQ koordinieren kann.

Viel Spaß und den Segen der Herrin dazu.
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#2
Danke für die Erstellung des Threads, Dolorion.

Nun zu meiner Idee: Die Class-Change zum Shilen Knight zusätzlich zum CCQ mit RP auszuspielen.

Wie gesagt, ist es nicht meine Intention hiermit eine Alternative zum CCQ zu schaffen. Sondern ich möchte den CC gerne zusätzlich im RP ausspielen. Mein Char hat diesen IG schon vollzogen. Leider. Aber ich denke, dass tut der Sache keinen Abbruch.

Das folgende ist eine Grundidee, die wir zusammen erweitern, verändern oder sonstwie umgestalten werden kann. Daher würde ich mich darüber freuen, wenn ihr euch konstruktiv an der Entwicklung beteiligen würdet. d.h. Änderungen/ Vorschläge anbieten. Und natürlich würde es mich noch mehr freuen, wenn ihr Interesse daran habt, es auszuspielen.


Hier das bisherige Konzept

Bisher habe ich mir den Ablauf in fünf Phasen vorgestellt.

1. Die Anerkennung der Berechtigung zum CC

Ort: Shilen Temple
Personen: der Probant, Prüfer/ Anwesende (SK´s und ST´s)
Aufstellung der Personen: der Probant steht in der Mitte des erleuchteten Kreises, die anderen am Rand des Kreises und tragen Masken, können Masken gestellt werden?, müssen auch nicht sein, fände es nur schöner
Leitung: ranghöchster (nach Lvl) anwesender SK oder ST; denkbar ist auch, das man eine Art Prüfungskommission oder Prüfungsrat einrichtet
Voraussetzungen des Probanten: mind. lvl 40 ?, shilentreu
die anderen Personen: Berechtigung der SK´s und ST´s werden vom Leiter überprüft

Ablauf:

Leiter eröffnet den Event, wodurch? Ansprache, Opferritual durch eine Priesterin, gemeinsames Gebet oder ?
Leiter fragt, wer Eintritt in den Kreis der SK verlangt.
Daraufhin antwortet der Probant; im weiteren Verlauf nur noch, wenn er direkt gefragt wird
Leiter fragt, wer für den Probanten spricht
Daraufhin meldet sich sein Fürsprecher (auf den Fürsprecher komme ich später zurück)
Leiter fragt, ob der Probant würdig ist, in den Kreis aufgenommen zu werden
Fürsprecher zählt Abstammung, religiöse Gesinnung, bisherige Taten usw. des Probanten auf
Leiter fragt, ob jemand die Berechtigung anzweifelt
Hier kann sich ggf. ein Gegensprecher äußern, aber nur einer
Leiter fordert die Anwesenden auf, abzustimmen, ob der Probant berechtigt ist, den CC vorzunehmen
einfache Mehrheit; jeder eine Stimme; bei Stimmengleichheit hat Leiter zwei Stimmen
Bei Abstimmung zu Gunsten des Probanten erfolgt Schritt 2


2. Testen der Fähigkeiten des Probanten

Ziel: Bewerten, wie der Probant seine Skills anwendet
Gruppe zieht gemeinsam los
am besten fände ich es, wenn dem Probanten eine Rüstung und ein Schwert gestellt werden, Brigandine und Sword of Revolution, ggf. auch shots, zwecks Einheitlichkeit
jetzt muss der Probant unterschiedliche Aufgaben lösen
ich hatte mir vorgestellt, dass man z.B. bestimmte Mobs legen muss, die je nach lvl des Probanten unterschiedlich sein sollten.
oder man geht zusammen raiden, um den mut und die geschicklichkeit des Probanten zu beurteilen, muss natürlich im gegebenen Rahmen bleiben.
wenn man ganz böse sein will, kann man ja zusammen im RP ein Dorf überfallen
Hauptsache ist es, dass es allen Spaß macht. Ich denke, euch fallen dazu mehr und bessere Sachen ein.


3. Rückkehr in den Shilen Temple

Ziel: Bewerten der Fähigkeiten des Probanten in Bezug auf RP-Kampf
Gruppe kehrt zurück (kann an einem anderen Tag geschehen, da die vorherigen Phasen ihre Zeit brauchen)
Jetzt folgt eine rituelle Herausforderung zum RP-Kampf mit Waffen aber ohne Magie
Entweder ein Gegner oder Angriffe abwechselnd von unterschiedlichen Personen
Wenn ein Gegner, wer? Außer Fürsprecher und dem Leiter kann das jeder SK in diesem Fall sein
Tod eines Chars dabei nicht möglich, Verletzungen aber durchaus möglich
Super-Chars unerwünscht
Dauer des Kampfes 15 min ?


4. Entscheidung über Aufnahme des Probanten als SK

der Vorsitzende fasst theatralisch die Dinge aus 1. bis 3. zusammen
man könnte aber auch das Modell Fürsprecher/Gegensprecher nehmen
dabei wäre aber der Gegensprecher nun vor dem Fürsprecher dran
bittet dann die anwesenden SK und ST um Abstimmung
Modalität wie unter 1.
wenn der Probant aufgenommen ist, nehmen die anderen ihre Masken ab und begrüßen ihn persönlich in ihrem Kreis

5. Feiern und "geselliges" Beisammensein

Danach geht es ab ins DEV in die Taverne
dort kann getrunken, gescherzt, intrigiert, gerauft und sogar gekämpft werden
eben eine Feier, mit dem Charme harter Kämpfer/Kämpferinnen


Dem CC vorgelagertes RP:

Der Fürsprecher

muss vor dem CC-RP vom Probanten gefunden werden
Fürsprecher ist SK oder ST
dachte eine Liste aller SK und ST zu erstellen, die dazu bereit wären
diese können aufgesucht werden
eine Garantie für die Übernahme gibt es trotzdem nicht
ergibt sich erst im Gespräch, in dem alles weitere besprochen wird


Training RP-Kampf

das muss nicht sein, bietet sich aber für mich als Anfänger an
dient als Vorbereitung auf den RP-CC
SK oder ST als Trainer
Fürsprecher und Trainer können, müssen aber nicht eine Person sein
Wann, wo, wie diejenigen trainieren wollen, ist ihnen überlassen
könnte man auch auf Training der Skills erweitern


So das war es erstmal. Ich hoffe, dass euch meine Idee gefällt. Wie gesagt, es ist ein Vorschlag, den wir zusammen umgestalten können, damit alle an dem RP ihren Spaß haben und sich wiederfinden. Smile
______________________________________________________

Folgende Änderungen: (vom 21.09.)

1. DE-Chars mit subclass SK oder ST können auch teilnehmen.

Mir ist mittlerweile bekannt geworden, dass es relativ wenige SK´s und ST´s auf Imo gibt. Noch weniger haben als Mainclass eine der beiden. Deswegen erweitere ich das Konzept dahingehend, dass auch DE´s, die als subclass eine der beiden Klassen besitzen, teilnehmen können.

2. Desweiteren fällt die Haus- oder Clanzugehörigkeit bei Probant und bei den Prüfern weg.

Ich hatte gedacht, dass die meisten DE´s auf Imo in einer der beiden Institutionen organisiert wären. Da dies scheinbar nicht der Fall ist, habe ich diese Bedingung gestrichen.

_______________________________________________________

Ich würde mich darüber freuen, wenn weitere Spieler/Spielerinnen Interesse hätten, Trainer und/oder Fürsprecher für meinen Alaknaragh zu werden, und sich bei mir per pn melden würden. Bisher habe ich eine Interessenbekundung erhalten, welche zu dem sehr interessant ist. Smile

Zum anderen kann ich mich nur noch mal wiederholen und schreiben, dass dies ein Konzept ist, welches ihr durch konstruktive Vorschläge verbessern könnt. Ich bin mir sicher, dass es nicht der Weisheit letzter Schluss ist. Wink
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?
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#3
~ Platzhalterchen ~
"Was sie davon haben, einen Baum zu verehren, verstehe ich nicht, er steht nur da und wächst."
-Richard Schwarz, Die Götterkriege I: Die Rose von Illian
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#4
((ooc: danke Smile ))

Im unerträglichen Giran

Alaknaragh hatte sich nach langen Überlegungen entschieden. Er wollte in die Fußstapfen seines Vaters treten. Ebenfalls ein Ritter der Herrin und kein Klingentänzer werden. Daraufhin hatte er seinen Vater aufgesucht und mit ihm über seinen Entschluss geredet. Wie er es erwartet hatte, hatte sich dieser darüber gefreut. Der junge Dunkelelf wusste, dass bei der väterlichen Freude auch das Verhältnis zwischen seinen Eltern eine Rolle spielte. Die beiden waren im letzten Jahrzehnt immer öfter aneinander geraten. Denn seine Mutter machte ihrem Gemahl gegenüber mehr als deutlich, dass sie sehr unzufrieden über dessen anhaltenden Stillstand im Aufstieg nach oben war. Sie hingegen hatte es in der Zwischenzeit bis zur vierten Priesterin des Hauses geschafft. Aus diesem Grund herrschte zwischen den beiden seit längerem eine frostige Atmosphäre. Alak´s Entscheidung war somit ein kleiner Sieg für seinen Vater in diesem Grabenkampf.

Alaknaragh war es egal. Er war alt genug, für sich selbst zu entscheiden. Und die Streiterei zwischen seinen Eltern gingen ihn nichts an. Er hatte sein eigenes Leben und musste sehen, wie er sich in der dunkelelfischen Gemeinschaft behaupten und aufsteigen konnte. Bevor er jedoch ein Ritter der Herrin werden konnte, musste er das Ritual bestehen. Er wusste um dessen Form. Der Inhalt war schwieriger zu bestimmen, da dieser je nach anwesenden Rittern variieren konnte. Doch bevor er sich für das Ritual bewerben konnte, brauchte er einen Fürsprecher. Ebenso wollte er einen Meister des Kampfes finden, um für die bevorstehenden Prüfungen zu üben. Er hoffte, dass sein Vater ihm dabei weiterhelfen konnte.

Denn es war verboten, das die Eltern des Probanten an dem Ritual teilnahmen. Zu offensichtlich bestünde dadurch die Möglichkeit der Einflussnahme auf das Geschehen. Insbesondere wenn einer von ihnen der Leiter des Rituals wäre.

Zu seinem Glück hatte sein Ilharn ihm einen Ritter empfehlen können. Sein Vater kannte diesen flüchtig, woher wollte er allerdings nicht verraten, und angeblich hatte er viele beachtenswerte Dinge über ihn gehört.

Somit hatte Alaknaragh sich nach Giran begeben. Denn in dieser Stadt sollte sich dieser Ritter aufhalten. Jedenfalls hatte sein Vater gehört, dass man diesen in letzter Zeit öfter auf dem Marktplatz gesehen hätte. So erkundigte er sich in der Niederlassung der Dunkelelfen in Giran, ob sich der besagte Ritter zur Zeit in der Stadt aufhalten würde. Zwar konnte ihm der Magister nicht sagen, ob der Ritter zur Zeit in Giran war. Aber er wäre vor kurzem erst hier gewesen. Nachdem ihm der Gesuchte näher beschrieben worden war, machte sich Alaknaragh auf den Weg zum Marktplatz.

In einem dunklen Umhang gehüllt, die Kapuze tief in das Gesicht gezogen, um sich gegen die unerträgliche Helligkeit der Sonne zu schützen, stand er im Schatten einer Mauer stundenlang am Rand des Platzes und versuchte den Ritter in dem Gedränge ausfindig zu machen. Immer wieder musste er jemandem verneinend zu verstehen geben, dass er nichts kaufen wolle, so dass seine Laune von Stunde zu Stunde schlechter wurde. Konnten diese Waelen nicht von sich aus sehen, dass er nicht hier war, um etwas käuflich zu erwerben, und ihn in Ruhe lassen? Scheinbar hatten sich durch den Status der freien Handelsstadt merkwürdige Gewohnheiten bei den Einwohnern gegenüber Dunkelelfen eingeschlichen.

Er mochte diese Stadt nicht. Zuviele Angehörige der anderen Rassen trieben sich dort rum. Insbesondere die hohe Anzahl von Lichtelfen war unerträglich. Im Gegensatz zu dieser Handelsstadt fand er Dion in diese Hinsicht fast paradisisch. Doch er ertrug all diese niederen Wesen und blieb, denn er hatte ein Ziel, welches sich allerdings erst nach einigen Tagen erfüllen sollte.

Nachdem er am ersten Tag den Gesuchten nicht finden konnte, quartierte er sich in einer Taverne nicht unweit der Niederlassung der Dunkelelfen ein. Der Lärm war selbst in der Nacht kaum geringer, so dass er nur wenig Schlaf fand. Waren es tagsüber das Hämmern von Schmieden, das Gepolter von Fuhrwerken, das Schreien der Händler, die lauten Stimmen der Handelnden, so waren es nachts insbesondere die Geräusche aus den Tavernen, die ihn kaum ein Auge zumachen ließen. Von dem Gestank fremdartiger Gerüche ganz zu schweigen. Es sollte weitere drei Tage dauern, die unablässig an den Nerven des jungen Dunkelelfen zerrten, ihn sich nach der geschäftigen Stille seiner Heimatstadt sehnen ließen.

Am vierten Tag seiner Suche, er stand wieder tief von einem Mantel umhüllt völlig übermüdet am Rand des Marktplatzes, erblickte er in der Menge endlich den Ritter. Im ersten Moment dachte Alaknaragh, seine Augen wollten ihm einen Streich spielen. Doch ohne Zweifel, da ging der Gesuchte. Der junge Dunkelelf zögerte keinen Augenblick, trat aus dem Schatten der Mauer und heftete sich diesem an die Fersen. In einiger Entfernung folgte er ihm langsam durch das Gedränge, sich diesem nur soweit nähernd, um ihn nicht aus dem Blickfeld zu verlieren. Alaknaragh wollte ihn nicht auf dem Markt ansprechen. Zu viele unerwünschte Ohren hätten sein Anliegen hören können.

Es dauerte einige Zeit. Doch endlich verließ der Ritter den Platz und bog in eine Seitengasse ein. Alaknaragh überlegte nicht lange und folgte ihm. Dies war die Gelegenheit. Er beschleunigte seine Schritte und näherte sich dem Gesuchten von hinten. Noch einige Meter von ihm entfernt räusperte er sich.

"Vendui Jahnyrr, geehrter Ritter der Herrin!", sagte er nur so laut, wie es nötig war, damit ihn der Fremde hören konnte. Mit klopfendem Herzen wartete Alaknaragh gespannt auf die Reaktion.
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?
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#5
~ *Platzhalterchen spielt* ~
~ Xulpheia ~
(Shilien Templar Lv 81 / Grand Khavatari Lv 78 / Doomcryer Lv 79 / Storm Screamer Lv 80)


Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur
Erasmus von Rotterdam
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#6
OOC

Das Konzept hat sich in seiner vorbereitenden Phase und seiner Zielsetzung völlig geändert. Dies hat sich im gemeinsamen RP und dem Austausch von Vorstellungen/ Ideen ergeben.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bisher beteiligten Spielerinnen und Spielern bedanken. Das Konzept und somit das RP haben eine Komplexität und eine Tiefe erreicht, die mich einfach begeistern. Es macht mir riesigen Spaß und ich hoffe und denke, dass es den beteiligten Spielerinnen und Spielern ebenso ergeht. Auch wenn es in der letzten Zeit kaum Gelegenheiten dazu gab, was zum größten Teil auf meine Kappe geht. Ich hoffe sehr, dass wir den roten Faden wieder aufnehmen können werden.

Die Zielsetzung der Ausbildung von Alaknaragh ist es nun, ihn zum Shilen Templar auszubilden. Die zweite CCQ und der CC zum SK sind somit weggefallen.

Die Ausbildung erfolgt auf den Ebenen der Kampftechnik, der Magie und der Religion. Dabei wird er, je nach Gegenstand, von unterschiedlichen Lehrmeisterinnen unterwiesen.

Der daraus resultierende Umfang der Unterrichtungen hat zur Folge, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis Alaknaragh sein Ziel erreichen wird. Das macht mir nichts weiter aus, da ich, wie eingangs schon gesagt, das RP super finde.

Der restliche Teil des Konzeptes bleibt vorerst so. Aber er wird mit Sicherheit noch überarbeitet werden. Smile

[I](könnte bitte jemand mal einen platzhalter setzen?)
Danke Finis. Smile
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?
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#7
*mit der Hand am Schwert und scharf blickend den Platz freihalt*
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#8
Entspannt hockte er in seiner schweren Rüstung vor der Statue Shilens. Die Augen mit einer schwarzen Binde umbunden, deren Stoff aus feinstem Rothehaar gesponnen worden war, ruhten seine Hände auf den Oberschenkelplatten. Tief und ruhig atmend versuchte er weiterhin seinen Geist zu entleeren. Selbst nach Monaten der Übung war es für ihn immer noch nicht einfach, seinen unruhigen, stets fragenden Verstand auszuschalten. Häufig geschah es, dass im letzten Moment vor dem Erreichen der inneren Stille ein Gedanke in seinem Kopf aufblitzte. So, wie jetzt auch. Warum waren an der Statue Shilens Ketten befestigt? Dienten sie nur dazu, die Statue zu halten, damit sie nicht umfallen würde? Oder steckte mehr dahinter, hatten sie eine symbolische Bedeutung?

Die meisten seines Volkes glaubten anscheinend daran, dass Shilen von Corax für immer in der Statue gebannt worden war, die in der Mitte von Alaks Heimatstadt stand. Doch die Angehörigen seines Hauses hielten an der Vorstellung fest, dass die Göttin eines Tages aus der Unterwelt emporsteigen wird. Wies der Schlangenunterleib der Statue nicht darauf hin? Und warum sonst gab es diesen Tempel? Warum diese Statue von Shilen, die sich so sehr von der in der Stadt unterschied, und deren Verehrung? Nein, hallte es entschieden durch seinen Kopf. Shilen wird sich aus ihrem Gefängnis befreien und hier an dieser Stelle wiedergeboren werden. Mächtiger als je zuvor wird sie über den Wind gebietend den anderen Göttern trotzen. Triumphierend wird sie sich über den Leichnamen ihrer Feinde erheben. In jeder ihrer sechs Hände das Herz eines ihrer Widersacher haltend ihre Rache für das begangene Unrecht einfordern. Denn welche Kraft konnte einem solchen Sturm standhalten? Das Feuer? Es würde einfach vergehen. Die Erde? Sogar Felsen könnten ihm über die Zeit nicht widerstehen. Und das Wasser? Selbst eine riesige Wellenwand würde er in alle Richtungen zerstreuen.

Kaum hörbar seufzte er leise auf und konzentrierte sich wieder auf seine Atmung. Doch die leicht berauschende Wirkung der vom Weihrauch süßlich und harzig duftenden Luft wollte sich nicht einstellen. Also waren die Ketten Sinnbilder für die Gefangenschaft Shilens, fragte er sich erneut. Leichter Ärger über sein eigenes Unvermögen keimte leise in ihm auf. Auch wenn es ihm immer besser gelang, seine Emotionen unter Kontrolle zu halten und sie zu verbergen, schien er diese Art der Meditation noch nicht gemeistert zu haben. Die sie dann nach ihrem erfolgreichen Aufstieg zerbrechen wird, tauchte die nächste Frage auf. Leicht runzelte er die Stirn und brummte leise, doch deutlich vernehmbar auf. Oder haben die Priesterinnen sie angekettet, um ihr dann Einhalt gebieten zu können? Mit angehaltenem Atem schüttelt er kaum merklich seinen Kopf. Erschrocken ermahnte er sich selbst, dass sein Geist endlich Ruhe geben sollte, da der Gedanke zu ungeheuerlich war. Denn dann hätten die Priesterinnen Angst vor ihrer Göttin und würden meinen, sich oder ihr Volk vor ihr schützen zu müssen. Nein, das konnte nicht sein, durchfuhr es ihn. Zwar war Shilen eine launische Göttin, die ihre Schützlinge gerne in ihrem Glauben prüfte. Und ihrer Gunst konnte man sich nie sicher sein. Doch warum sollte sie ihre Kinder vernichten wollen, denen sie ihre zukünftige Wiederkehr zu verdanken hätte? Zumal sie auch nach ihrem Aufstieg auf ihr Volk angewiesen wäre, um sich ihrer Feinde und deren Anhänger erwehren zu können. Oder hatten nur die Tempeldienerinnen etwas getan, was Shilen erzürnen könnte? Etwa der Irrglaube der ewigen Gefangenschaft, in dem die Priesterinnen ihr Volk ließen?

Da durchzuckte es ihn wie ein Blitz und der Atem stockte ihm. Es war egal, was wie warum war. Denn das Ziel seines Seins stand hier vor ihm. Noch in Stein erstarrt. Der Rückkehr harrend. Shilen. Und er begriff. Nicht wie bisher nur vom Geist. Diesmal fühlte er die Erkenntnis. Das nur sein Streben nach der Befreiung und nach der Wiederkehr Shilens seinem Leben einen tiefen Sinn gab. Bei diesen Gedanken empfand er eine Ruhe in sich, wie er sie bis dahin noch nicht gekannt hatte. Warm spürte er im Bauch eine Kraft, noch glimmend und klein. Doch er ahnte, dass sie mit der Zeit wachsen würde, um ihn unaufhaltsam eines Tages ganz auszufüllen. Mein Leben gehört dir, betete er still. Und dankbar werde ich jede deiner Prüfungen auf dem Weg der Perfektion erdulden, um mich deiner als würdig zu erweisen. Ruhig und tief ging nun sein Atem, während sein Körper völlig entspannt war. Auf die Gunst seiner Göttin hoffend und vertrauend gab er sich der inneren bodenlosen Dunkelheit hin und versank in ihr.
Vel'uss zhaun alur taga lil Quarval-sharess?
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