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Ein Waschbär unter Wölfen - aus dem Leben eines Zwergen
#1
Ein Waschbär unter Wölfen
-aus dem Leben eines Zwergen-


I. Wolfsspuren.

Pfeiffend durchquerte der Zwerg die Keller des Stadthauses. Weinfässer, Bierfässer, Schnappsfässer, gepökelter Schinken. Ein Paradies war es, in seinen Augen. Nun, Kathir hatte nicht zuviel versprochen. Mit tellergroßen Augen betrachtete Lübbert Eisenhammer die Vorräte, ebenso die zahlreichen Materialien. Feinstes Silber, Mithril, gar Gold und Edelsteine. Was suchen einem Hause, dass doch in seinen Augen alles hatte - vor allem Bierfässe... Mit einem zärtlichen "tock" legte sich die Zwergenpranke auf eines der Fässer. Ob er wohl... nein. Zuerst die Arbeit. Im stillen Zwiegespräch mit den Bierfässern hätte er fast vergessen, warum er hier war: Keltierhäute. Davon waren allerdings kaum noch welche da. Schweren Herzens trennte sich Lübbert von seinem Bierfass, an das er den gesammten Weg nach Lomeria sehnsüchtig dachte.

Lomeria. Die Stadt der Menschen. Zwergenfreunde waren sie, hatte er sich sagen lassen. Und so protestierte keiner, als der mit zwei scharfen Äxten und einem Rücksack voll mit Messern, Schleifsteinen und weiteren Werkzeugen beladene Zwerg das dortige Warenhaus betrat, den riesigen Rucksack mit einem lauten Knallen auf den Dielen abstellte. Nirgendwo gab es doch fettere Keltiere als im schönen Lomeria. Und so spazierte er mit leichterem Gepäck weiter an die nahe Küste und legte sich in einem Gebüsch auf die Lauer. Ein schönes Stück gepölkelter Schinken sollte als Köder herhalten.
Es dauerte nicht lange und sein Tun hatte den ersten Beobachter. Ein Wolf - ein großes, kräftiges Tier mit hellgrauem Fell beäugte das Fleisch, leckte sich hungrig die Lefzen. Doch der Wolf stand zur falschen Windrichtung, roch den Zwerg deutlich und harrte aus. Zur Freude Lübberts. Ein so prächtiges Tier zu beobachten war herrlich. Nie zuvor war er einem Wolf so nahe gekommen. Daran, sich auf einen Kampf mit dem Wolf einzulassen, kam der Zwerg nicht. Nach einer Weile trollte sich der Wolf, verschwang im Gebüsch. Doch gerade, als Lübbert das scheinbare Weiterziehen des Wolfes bedauern wollte, trat ein recht junges, aber dickes Keltier mit schönem gestreiften Fell auf die Lichtung und schnupperte am Fleisch. Das Tier stand mit dem Wind und roch den Zwerg nicht. Außerdem tat der rauhe Nordwind dem Sucher einen weiteren Gefallen- er rauschte so in den Ohren des Keltieres, das jenem rauhen Lüftchen auf der Lichtung nahezu ausgeliefert war, dass es nicht hörte, wie sich der Zwerg in seinem Versteck, keine fünf Meter weiter, bereit machte. Der Hunger des Tieres mochte groß sein, die Ohren schlecht oder der Wind einfach nur zu laut - an der, nicht gerade lautlosen Fortbewegugsweise Lübberts mochte es nicht liegen, dass es die drohende Gefahr nicht vernahm. Der Zwerg hob die Axt und setzte an, aus dem Gebüsch und auf das gierig fressende Keltier zu stoßen, als er die Wurzel eines Baumes übersah. Der schwere Stiefel hakte hinter das Holz und mit einem laut scheppernden Rumsen landete der schwer gepanzerte Zwerg auf dem Bauch, mit den Armen rudernd wie ein Käfer, der auf dem Rücken gefallen war. Kettenhemd und Plattenrüstung knallten so laut aufeinander, dass die Vögel in den Bäumen panisch kreischend aufflogen.

Was für ein Lärm! -dachte sich unser Zwerg. So hungrig konnte kein Tier sein, dass es nicht davon gelaufen war. Laut schnaubend und fluchend rappelte sich der Sucher wieder auf, kratzte sich mit dem Rücken der Kurzaxt an der vor Schweiss und Staub juckenden Stirne und warf einen Blick auf die Lichtung. Was die Augen des Zwerges dort erblickten, ließen ihm den Mund in einer etwas dümmlich aussehenden Miene aufklappen. Das Keltier war erlegt. Neben dem toten Tiere saß der Wolf, der sich mit sichtlichem Hunger über die Reste des Schinkens hermachte. Bei dem Anblick konnte Lübbert nicht anders, als schallend zu lachen. Tatsächlich war ihm der silbergraue Schatten nicht aufgefallen, der zeitgleich mit ihm gestartet war - wenn auch schneller und deutlich leiser. Noch immer leise Kiechernd trat der Zwerg aus dem Gebüsch heraus. Doch der Wolf war keineswegs verschwunden, noch knurrte er den vermeindlichen Futterrivalen an. Er beendete seelenruhig sein Mal und setzte sich neben das Keltier, blickte den Zwerg mit klugen, wissenden Augen an, ehe er auf lautlosen Pfoten ins Unterholz verschwand, die Lichtung jedoch auf tiefschwarzen Augen überblickend.

Verrückt! -dachte sich Lübbert. Doch schließlich kramte er sein Werkzeug hervor und zerlegte das tote Keltier, häutete es und trug einige schöne Scheiben Fleisch ab, die er in Leinen wickelte und zu den Fellen in den Rucksack warf. Genug für ein üppiges Abendmal und die Reste dessen für ein köstliches Frühstück. Und das Fell war so prächtig. Kaum Blut galt es später zu entfernen, die Streifen auf dem grauen Grund schimmerten fast gülden in der späten Frühlingssonne. Ein schönes Fell, dass sicherlich einen guten Platz an den Wänden der Hallen finden würde. Oder gar vor einem der Kamine.

Der Blick des Zwerges huschte ins Gebüsch, traf den, der schwarzen klugen Wolfsaugen. Lübbert schulterte sein Gepäck und trat einen Schritt zurück, den Blick zum Wolf stehts haltend. Wie ein stummes Zwiegespräch war jener Blickkontakt, das Zurückweichen des Zwerges ein stilles Zeichen. Bedacht trat der graue Schatten wieder aus dem Unterholz, trat auf die Reste des Keltiers zu. Ein weiterer langer Moment verstrich, ehe dich der bepelzte Kopf des Wolfes senkte und er fraß - seinen Anteil der Beute. "Guten Hunger, mein Freund!" lachte der Zwerg und wand sich kopfschüttelnd ab. Das würde ihm niemand glauben.


II. Wer suchet, der findet.

Am nahen Fluß reinigte Lübbert sein Werkzeug vom Blut des Keltiers, wüsch auch das frische Blut vom Fell. Zufrieden mit sich selbst setzte sich der Zwerg auf den Hosenboden und blickte gen der nunmehr tiefstehenden Sonne. Es war ein guter Tag gewesen. Mit diesem Fell konnte er wahrlich frohen Mutes ins Haus der Dunklen zurückkehren. Ein komisches Volk waren sie, das musste man ihnen lassen. Verschwiegen und oftmals so eitel, wie ein Zwerg allerhöchstens mit seinem Barte war. Hochnäsig fast, doch auf eine andere Art als das lichte Gesindel, das sich oft in Heine herumtrieb. Auf eine... seltsam düstere Weise... Lübbert runzelte die Stirn. Doch die Dunklen hatten einen guten Humor, wenn auch einen der Sorte, die er, als Zwerg, meist erst verstand, wenn er später noch einmal genau über das gesagte nachdachte. Und prächtige Weibsbilder hatten sie- üppige Kurven und Beine, die von seiner Perspektive aus fast bis zum Himmel reichten! Naja.. fast. Aber lang waren sie! Und prächtig! Ansehen konnte man sie gut, diese dunklen Frauen. Nur nicht zu auffällig, denn sie konnten so schrecklich garstig werden. Nicht wild oder furiengleich, vielmehr still, eine Art taxierende Wut, Unberechenbarkeit...

So bemüht war er, jene Gedanken in Worte zu fassen, dass er nicht merkte, dass eine Dunkle ganz in der Nähe war...

Schließlich gab Lübbert auf, nach passenderen Worten für die Dunklen zu finden. Waren sie doch ein Volk, das gute Arbeit reich zu belohnen wusste. Wenn sie auch schrecklich ungeduldig werden konnten.
Unwillkürlich dachte der Zwerg an die riesigen Fässer Bier und ein beinahe verklärter Blick huschte in die blaue Augen, die doch so reich von Lachfältchen umrandet waren. Ja, ein fröhlicher Zwerg war er, der Herr Eisenhammer. Stehts ein Lächeln auf den Lippen, oft pfeiffend und selten brummelig, wie viele seiner Artgenossen. Unbewusst begann er auch jetzt wieder, ein leises Liedchen zu summen, als sein Blick an etwas hängen blieb, das sich leuchtend weiss von der grüngrauen Uferböschung gut hundert Meter weiter abhob. Eine Silberader? Oder gar Mithril? Schnell war der Sucher auf den Beinen und ebenso schnell trugen sie ihn des Glitzernd entgegen, wurden jedoch enttäuscht langsamer, als er erkannte, dass das Silbrige Glänzen vielmehr Teil eines Person war, die dort im flachen Wasser vor sich hin dümpelte...

...einer... Person? Abermals traute der Zwerg seinen Augen nicht. War es doch tatsächlich eine Dunkle, die dort im Schilf trieb, das Gesicht nach oben, gen Himmel gerichtet, das lange silberne Haar wie einen seidenen Umhang um den schlanken Körper mit den zweifelslos üppigen Rundungen fließend. Besagter Körper steckte in einer ledernen Rüstung, die Arme hingen entspannt im Wasser, als würde die Dunkle dösen. Fast ängstlich warf der Zwerg einen Blick in ihr Gesicht: Feine, anmutige Züge, die vollen Lippen zu einem sinnlichen Lächeln geschwungen, eine zweifelsfrei wunderschöne Frau - erstrecht in den Augen eines Zwergen - voll Anmut und Grazie, die von der feinen Narbe, die sich quer durch die rechte Augenbraue zog fast noch geprägt wurde. Eine Kriegerin scheinbar, die Muskeln waren unter der dünnen Rüstung deutlich zu erkennen. Doch das, wonach der Zwerg suchte, fand er: Die Augen waren weder geöffnet noch leer, die Lider lagen locker über der Iris, als könne die Dunkle jederzeit aufwachen. Der Brustkorb unter den- er wagte kaum hinzusehen- herrlichen Rundungen hob und senkte sich mit stetiger Regelmäßigkeit. Die Dunkle lebte noch, keine Frage.

Den letzten Meter ans Ufer hechtete er beinahe, zog die Frau an Land. Und dann... wusste er nicht weiter. Da lag sie nun vor ihm, bewusstlos, und schön wie von einer überirdischen Macht erschaffen. Und der gute Lübbert war hilflos den je. Ein kurzer, vorsichtiger Stups in den Bauch der dunklen Kriegerin brachten sie zum Husten. Sie spukte Flusswasser, blieb jedoch ohne Bewusstsein.

Ein paar Minuten verstrichen, ehe sich der Zwerg endlich zu helfen wusste: Er musste die Dunkle zum Ilha... Ihana... wie hieß der Kerl noch gleich... Wertvolle Sekunden verstrichen... "Ilhans! Genau!" entfuhr es ihm. Ja, dahin musste sie. Und zwar schnell - das kalte Wasser mochte nicht gerade förderlich sein, auch nicht für Dunkle. Kurzerhand warf sich der Zwerg die Dunkelelfe über die Schulter. Ein herrliches Bild mochte es sein- Füße und Hände der Dunklen schwebten nicht sehr weit über dem Boden. Doch das war Lübbert herzlich egal, schnaufend zog er mit seinem prächtigen Fund los. Der "Ilhans" würde Augen machen! Ein prächtiges Fell und ein prächtiges Weib! Leise lachend zog der Zwerg mit seiner Fracht gen Lomeria, als ihm der Denkfehler seines Handelns bewusst wurde: Er befand sich auf dem Land der Menschen. Den Feinden der Dunklen. Und hatte eine Dunkle auf dem Rücken. "Auwei auwei" murmelte er ud drehte sich suchend im Kreis. Wohin nur, wohin?

Doch die Erkenntnis kam spät, einer der Wachen war auf den Zwerg aufmerksam geworden und gestikulierte mit seinem Kollegen. Schnell waren sie heran und tätschelten dem Zwerg die Schulter. "Gute Arbeit, kleiner Freund!" Verständnislos sah der gute Lübbert zu, wie ihm die Dunkle von den Schultern genommen und eingehend inspiziert wurde. "Aber..." begann er, erntete jedoch nur ein weiteres Schulterklopfen, das auf der Plattenrüstung ordentlich klatschte. "Überall schnüffeln sie herum, diese dunklen Biester! Und da unterschätzt noch einer die Zwerge! Eine dunkle Kriegerin ganz allein erlegt! Welch tapferes Kerlchen!" Mit offenem Mund sah Lübbert zu, wie die Dunkle daongetragen wurde. "Aber.. wohin bringt ihr sie?" Der Wachmann lachte schallend: "Ja in den Kerker, wo das Miststück hingehört!"

---

So brummig hatte man den Zwerg selten gesehen. Kaum mehr als knurrende und grummelnde Laute durchdrangen den langen, sorgsam verflochtenen Bart auf dem gesamten Weg nach Rune. Er eilte sich, leise grummelnd. "Lübbert Eisenhammer, was hast du da schon wieder angestellt..?" Mit einem lauten "Rums" fiel die schwere Eingangstür hinter ihm ins Schluss, als er über die Flure des Stadthauses trampelte, ohne auch nur zu klopfen die Tür der Bibliothek aufriss und nach vorn stürmte, die Hände auf die Knie stützend und schwer durchatmend. "Mein Inha...RN!" -keuchte er erschöpft- "sie haben meinen Fund geraubt! In den Kerker gesteckt!" Das gülden gestreifte Keltierfell und das lockende Bier im Keller schienen im im Moment vollkommen egal zu sein...
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#2
*Snickers hinstell als Platzhalter*
Der ist ja mal drollig.
Ich habe kein Inventar, ich habe einen Quadratmeter Bermudadreieck mit etwas Stoff drum herum. (Terala, Spoilerin)



Der moderne Satzbau: Subjekt - Prädikat - Beleidigung - Alter !
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#3

III. Die Sache mit dem Glühen...
Eines heißen Augustabend, der Zwerg Luebbert ließ sich gerade die letzten Sonnenstrahlen auf die gut gebräunte Leibesmitte scheinen, kam ein Alchemist des Weges, um im Städtchen Rune Quartier zu nehmen. Der alte, bärtige Mann, schob ein kleines, klirrendes Wägelchen vor sich her, pries laut prahlend seine Wahre an. Luebbert erhob ich, knöpfte das Hemd zu und streckte sich gähnend, um die letzte Faulheit zu verscheuchen. Doch verscheuchte er allerhöchstens den vierten, fünften und sechsten Hemdknopf – von oben gezählt. Ein Moment verging, in dem der Zwerg sich überlegend durch den sorgsam gepflegten Bart strich, in Folge über den sorgsam genährten Bauch. „Potzblitz!“ entfuhr es ihm. Mit kaputtem Hemd könne er sich im Hause der Wölfe natürlich nicht blicken lassen! „HEH DA!“ klang es durch die ruhigen Gassen Runes, gefolgt von einem eilig rennenden Zwerg, der die Beine so hoch hob, dass er Mühe hatte, nicht auf den wehenden Bart zu treten. Der Alchemist verstummte und blieb stehen, stirnrunzelnd dem herandüsenden Zwerg betrachtend. Jener kam auch gerade zur rechten Zeit in einer kleinen Staubwolke auf der knochentrockenen Straße zum stehen, um nicht in den mit Glas beladenen Wagen zu krachen. „Heh da, habt Ihr Knöpfe, Brüderchen?“ Der Alte schüttelte den Kopf. „Ich bin ein fahrender Alchemist – kein Nähstübchen, werter Zwerg.“ Doch dieser hörte ihm nicht einmal zu. Die Neugierde des Zwerges richtete sich ganz auf die kleinen, filigranen Glasarbeiten auf dem Wägelchen: Phiolen, Pipetten und weitere Dinge, von denen ein normaler Dahergelaufener nicht einmal den Namen wusste. Der Zwerg auch nicht. Doch das tat nicht zur Sache, denn jenem war gerade ein ganz anderer Gedanke gekommen. Das leuchtende Amulett der ehrenwerten Dunklen Teshira und die Gedanken seines Bruders im Geiste, dem Wolfsschmied Kathir, fiel Luebbert wieder ein. Wie sonst konnte man einen Gegenstand zum Leuchten bringen, wenn nicht durch einen… Glühwurm! Aufgeregt zeigte Luebberts stattlicher Zeigefinger auf das dünne Glas, so dicht, dass er es fast nicht berührte. Kurz stand beinahe Panik in den Augen des Alchemisten. „Waaas kostet das da? Und das und das und…“
Kaum eine halbe Stunde später wanderte ein leise klirrender Karton die Straßen Runes entlang, auf die Hallen des Hauses Barra’Kal’Dakan zu. Der Karton rollte mit dem Fuß ein Bierfass vor sich her. Die Wache musterte jenen mit einem skeptischen Blick, ging dann leicht in die Hocke und erkannte schließlich einen allzu bekannten Zwergenbart unter der Pappe. Kopfschüttelnd hielt er dem zwergenhohen Pappkarton die Türe auf, fast erleichtert, dass der Zwerg hinter den ganzen gläsernen Behältnissen dieses Mal die Tür nicht selbst schließen – bzw. zuknallen- konnte.
Als eine der Rothen einige Stunden später in die Schmiede trat, um jene zu fegen, bot sich dem Mädchen ein sehr spezielles Bild: Luebbert, der Zwerg, saß mitten im Raum, zwischen einer großen Menge an Glasscherben und mit leicht angesengtem Bart, wie hypnotisiert auf einen in einer frisch verschweißten und vorsichtig rundgedengelten Phiole steckenden Punkt starrend. „Leuchte…“ drang es leise grollend zwischen den langen Barthaaren hervor. Neugierig kniete sich sie Sklavin nieder, betrachtete ein kleines und deutlich totes Glühwürmchen hinter Glas. Luebbert ließ den Kopf hängen, blickte der kopfschüttelnden Sklavin hinterher. Da war ein Denkfehler… unbewusst angelten die dicken Zwergenfinger nach dem Bierfass…
Ein paar weitere Stunden und angesengte Barthaare später schien es vollbracht. Die kleine runde Kugel leuchtete. Zufrieden lächelnd betrachtete Luebbert sein Werk und das Glühwürmchen, das nach dem Hineinfriemeln durch das kleine und vorher doch vergessene Luftloch tatsächlich noch lebte und leuchtete. „Das muss ich den Brüdern in der Schänke zeigen!“ lachte der Zwerg stolz, nahm sein „Glühwurmamulett“ und öffnete die Tür zur Schmiede. Als er jedoch wieder in die gläserne Kugel sah, war das Leuchten verschwunden – durch das viel zu große Luftloch in die Nacht entschwunden. Luebbert zog eine Flunsch.
Doch Luebbert wär kein Zwerg, wenn ihm nicht ständig neue und viel viel bessere Ideen kamen. Leise grummelnd zog er sich abermals in die Schmiede zurück und köpfte die Glaskugel kurzerhand. Prüfend hielt er die halbe Kugel ins Licht. Es war vollbracht! Fröhlich pfeiffend marschierte der Zwerg zur Taverne.
Etliche und etliche halbe Kugeln Zwergenschnapps später sah man den Wirt und eine seiner stärkeren Schankmaiden einen deutlich sternenhagelvollen Zwerg aus der Schankstube tragen. „Hiiiier ablegen!“ kommandierte er, leise lallend. Gerade wollten sich die Träger abwenden, da: „SEHT! Ich habe es gefunden!!! Das Leuchten in der Kugel! Ich bin ein Gehenie!“ Verwundert blickten sich Wirt und Schankmaid um – und brachen in tränenreiches Lachen aus: Lag da doch der Zwerg Luebbert mitten auf der Straße in Rune und hielt die halbe ganze Kugel aus Glas vor den Mond. Wie stolz war er! „Das musssich meinm Brüderschen zeischen… Wennisch wieder selba lauffen kann!“
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#4
xD

*Ein Bierfass als Platzhalter aufstellt*
[Bild: Bild05-Bierfass-Holz.gif]

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