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Schreiben an den Elfenrat
#1
Idhrenrim in Edhil,

seit die Herth in Edhil von Thalion Forain Abschied nehmen musste, ist sein Posten bekannterweise vakant. Seine Aufgaben werden derzeit von der Taid, der Peredhin Amandria, übernommen.

Ich sehe mich nun als die Rangnachfolgende verpflichtet, dem Rat mitzuteilen, dass es um die Ordnung der Garde derzeit nicht zum Besten bestellt ist. Als Mängel müssen insbesondere aufgeführt werden: das ungeordnete letzte Geleit des Thalion Forain Feuerschein durchdringt die Nacht ,das Nichtzustandekommen der beiden jüngsten Gardetrainings jeweils aufgrund einer plötzlichen Abwesenheit Taids Amandrias und die erschreckende Tatsache, dass die Brücke über den reißenden Fluss am gestrigen Abend aus bisher noch ungeklärten Gründen ein halbes Stundenglas unbewacht war.

Ich habe diese Versäumnisse der Menschenelfe gegenüber angesprochen. Wenngleich sie meine Worte zur Kenntnis zu nehmen schien, ging ihre Reaktion jedoch nicht über ein stummes Nicken oder eine kurze, teilnahmslose Bemerkung hinaus.
Auf mich wirkt Taid Amandria in den letzten zwei Monden müde und lethargisch. Ich muss gestehen, dass ich - womöglich aufgrund ihrer teilweise menschlichen Natur - Schwierigkeiten habe, sie zu verstehen und im Gespräch wahrhaft zu ihr vorzudringen.
Allerdings äußere ich die Befürchtung, dass sie mit der derzeitigen Situation überfordert ist. Auf meine Ankündigung, euch ein entsprechendes Schreiben zukommen zu lassen, erklärte die Halbmenschin schlicht: "Tut solches, wenn ihr es für nötig erachtet."

Hochachtungsvoll,

Mainbess Tangiell



Idhrenrim in Edhil = Ratsälteste der Elfen
Herth in Edhil= Elfengarde
Peredhin = Halbelfe
Thalion, Taid, Mainbess = Ränge in der Garde


((Sollte der zuletzt bemängelte Punkt, die kurzzeitige Nichtbesetzung der Brücke, auf Widerstand stoßen, kann er sich notfalls auch als eine Fehlinformation herausstellen.))
Der Glanz der Sterne in die Herzen meiner Freunde - die Klingen meiner Schwerter in die Herzen der Feinde!
Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva
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#2
Mainbess Tangiell,

wir teilen eure Einschätzung, dass Amandria ihren Aufgaben nicht gewachsen ist und bedauern, dass sie ihre Verantwortung nicht erkannt und rechtzeitig um eine Aussetzung ihrer Pflichten gebeten hat.
Die Garde dient dem Schutz aller Elfen, unserer Heimat, der Sicherung des Hains. Dem Abhalten der Gefahr an den Grenzen und der Bewahrung des Friedens für all jene, die hinter diesen leben und nicht selbst zu den Waffen greifen können. Der stillen Wache für unsere Kinder.

Amandria wird von uns hiermit von ihren Pflichten entbunden und wir beschliesen, dass ihr, Mainbess Tangiell, von nun an der Garde vorstehen werdet.

In Anbetracht der Tatsache, dass die Zahl der Gardisten in den vergangenen Monaten geschrumpft ist, die meisten Offiziere dahingeschieden sind und das Interesse neuer Rekruten ausgeblieben ist, wie man an den Gardetreffen schmerzlich erkennen musste, halten wir es für das Beste, die Aktionen der Garde ausserhalb der Auen zu beenden.

Zieht also auch die letzten verbliebenen in Floran daraus zurück, auf dass ihr euch nur noch den Grenzen der Auen widment müsst.

Sollten sich doch neue Rekruten finden, werden euch die Gardisten Salima und Lindira sicherlich bei deren Ausbildung behilflich sein.

Corax Segen mit euch.
Wenn du einer Person voll und ganz vertraust,
bekommst du entweder einen Freund fürs Leben
oder eine Lektion fürs Leben.



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#3
Ein Bote überbringt einen Brief an die Ratsältesten des Elfenvolkes:


An die Ratsältesten des Elfenvolkes,
die geehrten Edhil Salima, Namariel und Mortha.

Nachdem ich nach mehreren Monden schlafloser Nächte erstmals in drei aufeinanderfolgenden Nächten traumlos ruhen konnte, finde ich die geistige und körperliche Kraft für dieses Schreiben.

So ich Euer Schreiben recht deutete, welches mir Thaliell Tangiell vorhielt, wurde ich vor einiger Zeit meines Amtes enthoben. Diese Entscheidung gilt es für mich zu akzeptieren, ebenso wie ich Versäumnisse und Unzulänglichkeiten, welche mir in der letzten Zeit unterliefen, nicht ungeschehen machen kann.

Offen bleibt für mich, warum dieser Entscheidung keine Anhörung voranging. Ich glaube und wurde in dieser Vermutung von Freunden bestätigt, dass bei jeder anderen Elfe dies der Fall gewesen wäre, zumindest bei jeder Elfe, die rein elfischen Blutes ist.
In mein Herz hinein frisst sich die Frage, ob es die grundsätzliche Tatsache meines Halbelfendasein ist, welches Nachfragen an mich überflüssig zu machen schien und meine Enthebung leicht von Euren Lippen gehen ließ.

Ebenso nagt in mir der Gedanke, den Ihr, Idhrenon Mortha, mir neulichst in einem kurzen aber freundlichen Gespräch dezent andeutetet: Eine wirkliche Elfe hätte in meiner Position vermutlich ihre Emotionen derart beherrschen können, dass eine Pflichtvernachlässigung nicht stattgefunden hätte, ganz gleich welche Unruhen in ihrem Herz toben.

Es liegt mir fern, vom Rat der Elfen eine Antwort oder eine Unterredung erzwingen zu wollen. Allein, mein Herz versteht nicht, warum niemand mit mir sprach, bevor man mich meines Postens enthob. Vor allem da ich mit Euch, Salima und Namariel, in der Vergangenheit doch so manche vertraute Worte wechselte.

Amandria Hen en Aduail
Der Glanz der Sterne in die Herzen meiner Freunde - die Klingen meiner Schwerter in die Herzen der Feinde!
Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva
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#4
Zum wiederholten Male wanderten ihre Augen langsam Wort für Wort über das Schreiben.

Sie hatte sich in eine ruhige Kammer zurückgezogen.

Leicht von den Lippen, Vertraute Worte?

Unverständnis.

Wieso schrieb Amandria solche Zeilen?

Warum niemand mit ihr sprach? Was hätte es ihr genutzt nun auch damit belastet worden zu sein? Wollte denn niemand überlegen, warum man - nein, nicht man, warum Salima, Mortha und Namariel - warum sie Amandria nicht in eine öffentliche Sitzung gezerrt hatten?

Trauer.

Von ihren Pflichten entbunden, dem Hauptmam zum Vorstand der Garde erhoben. Ihn nicht zum General befördert. Und Amandria nicht entlassen. Beurlaubt?

Vertraute Worte? Hatte sie selbst nicht mit Amandria gesprochen, versucht sie zu erreichen? Doch Amandria war gegangen, mit einer ihre Bundesfreunden. Waren nicht diese es, die ihr am besten hatten beizustehen vermocht? Bis darhin war es an Namariel nur Amandria anzubieten sich wieder an sie zu wenden wenn Amandria dies wünschte und ihr Zeit einzuräumen sich wieder zu finden.

Vertrauen ineinander?
Ärger.


Einige Zeit noch betrachtete sie das Schreiben, dann wandte sie sich der Tuere zu, um wieder zu den anderen zurückzukehren.
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#5
Den schlafenden Elfenzauberer in ihrem Schoß gebettet, blickt die Halbelfe noch lange in die lebhaften Flammen des Kaminfeuers.

Wann wirst du die Deinen jemals verstehen lernen, Amandria Abendkind? - ihre Gedanken kreisen wieder und wieder um das eben geführte Gespräch mit Salima. - Hatte sie nüchterne Strenge gedeutet gehabt, wo Wohlwollen und Fürsorge gemeint gewesen waren?
Keine Entlassung!
- Ein leichtes Seufzen entweicht ihrer Brust. - Nur eine Zeit, ihr geschenkt ... Verzweiflung und Trauer ungestört zu begegnen?

Bevor sie schließlich der Schlaf hinunter zu Thamisat zieht, gilt ein letzter Gedanke ihrem Vater: Ob wohl auch er ihr viel mehr Liebe entgegengebracht, als sie stets wahrgenommen? Eine Liebe, die in ihrer Nüchternheit, mein Herz übersah?
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Amandria Hen en Aduial, Magolad Eva
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#6
Einige Zeit überlegten mit welchen Zeilen sie Amandria antworten würden.

Passende Worte zu finden zeigte sich schwer und schließlich kam es bevor sie die rechten fanden zu einem Gespräch zwischen Amandria und Salima, welches diese den anderen schilderte.

Amandria Gedanken war ein anderer Blickwinkel offenbart worden und weiteres würde nun Zeit zeigen.
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