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Ein seltsamer Fund
#11
Lächerlich, ein Wolfsrudel sollte sich vor einem einzelnen Ork, selbst wenn es ein Schamane war, fürchten? Gerade wollte Hariak dem Ork ins Kreuz springen, als ein kurzes Bellen in einigen Metern Entfernung ihn innehalten ließ. Widerwillig ließ er von seinem Vorhaben ab und zog sich zurück, der kleine Graue war schon fort. Einige Meter weit kann der Ork noch das Brechen von Hariaks rücksichtsloser Fortbewegung hören, dann umgibt ihn Stille. Augenblicke später kehren die Geräusche der Nacht zurück und alles ist wie zuvor. Nichts bis auf die paar Opfergaben die die Wölfe am Steinkreis zurückgelassen haben deutet darauf hin dass sie hier waren. Lediglich die Spuren des großen rötlich gefärbten Wolfes sind einige hundert Meter weit verfolgbar bevor dieser eine andere Gangart gewählt hat und dann ebenfalls nur von einem Wolf oder Hund wohl aufgespürt werden könnte. Diese Spur führt dann bis zum nächsten Bach wo sie sich verliert.
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#12
Als die Wölfe ausser Reichweite waren, sackte Jharanok zusammen. Orks kennen keine Furcht, so sagen die Lehren. Doch muss man nicht jeder Lehre folgen.
Er hatte mit dem Tod gerechnet. Warum hatten sie ihn verschont? Wieder eine Frage mehr. Er war zu lange von seinem Volk getrennt, war schon immer ein Aussenseiter gewesen, dadurch dass ein Kurzbein ihn aufgezogen hatte. Niemanden gab es, den er fragen könnte.
Werwölfe...wer kannte sie nicht. Doch diese waren anders. Er wollte wieder kommen. Doch erst galt es auf dem Berg bei Dion die Bücher zu fragen. Er glaubte nicht, dass er die Marschen warnen musste.


Einige Tage später begab er sich wieder zu der Stelle an der die Opfergaben lagen. Auch bei Tag näherte sich keiner dieser Gegend. Dieses Mal kam er mit einem kleinen Handelskarren. Mühsam zog er den, in Öltuch geschlagenen Ochsen vom Karren und legte ihn in den Steinkreis.

Dann fuhr er nach Dion zurück.
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#13
Lautlos folgten zwei Augen dem Ork, soweit es der Ort zwischen den dichtbeblätterten Zweigen des alten Baumes zu ließ. Gegen den Wind würde weder der Wolf noch der Ork ihn riechen. Kalt waren die rotbraunen Augen nach dem Verlust des Bruders im Herzen, sowie der Liebe seines Herzens geworden. Sein Atem ging flach, wie immer schon automatisch, wenn er sich im Schatten aufhielt und die Wesen im Licht beobachtete.
Der Ork wirkte seltsam... angespannt. Der Dunkle war sich nicht sicher, ob es Angst war, die er wie eine Aura um den Shamanen fühlte. Vielmehr... Respekt. Er beobachtete, wie der Ork einen in Öltuche eingeschlagenen Ochsen von seinem Karren zog, ihn in den Steinkreis legte, in dem weitere fremde Opfergaben lagen. Kyorlin unterdrückte ein skeptisches Kopfschütteln, dass das Laub des Baumes gewiss zum wispern gebracht hätte.
Ob auch der Shamane dem Heulen der Wölfe gefolgt war? Nun, die Tiere waren fort, er selbst war zu spät gekommen, obgleich er tagelang ihren Stimmen gefolgt war, die der Wind weit übers Land trug. Zu hören von Ohren, die wussten, worauf sie lauschen mussten. Als er das letzte mal den Stimmen von Wölfen gefolgt war, hatte er den verschwundenen Sheeran wiedergefunden und, Tage später, auch die geliebte Suae. Deutlich schwerer fiel das Unterdrücken eines Seufzen. Die Gesichtszüge, die einen Moment den Gedanken gefolgt und fast sanft geworden waren, verhärteten sich augenblicklich.
Der Blick huschte zum Dolch, einer schlanken Waffe, verziert mit der Wolfsrune, dem Namen des Bruders. Er könnte den Ork zur Rede stellen. Wachsam folgten die Augen dem Shamanen, der den Steinkreis wieder verließ. Er war genau unter dem Baum. Ein Sprung, eine Bewegung des Dolches zum Hals der Grünhaut. Es würde so einfach sein. Und der Ork würde singen wie ein Sperling im Mai. Die braunroten Augen glichen den eines Jägers, das Wolfsherz in der Brust schlug schneller. Adrenalin schoss durch die Adern und wurde nur schwer durch eiserne Selbstbeherrschung aufgehalten. Tonlos stieß er die angehaltene Luft wieder aus, verfolgte die Bewegungen des Orks und seiner Wölfin, die sich wieder entfernten. Einfach war nunmal nicht immer die beste Möglichkeit, an Informationen zu gelangen.
Kyorlin wandte den Blick wieder der Richtung zu, aus der er noch vor einem Tag das Wolfsgeheul vernommen hatte und entspannte sich kaum merklich wieder.
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