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Ssin - Trivialität, Schönheit, Dunkel
#1
//OOC: Nur damit's nicht verloren geht. (://

Manchmal stellt man Trivialität über Selbsterkenntnis. In einer Gesellschaft wie die Ssins mag man sich darüber nicht wundern, wenngleich nicht umhin gekommen wird, sie zu belächeln – denn es wäre ja so einfach. Ein wenig Hass aus den Herzen verbannen, sich mehr mit sich, denn mit der Umwelt beschäftigen. Doch dass es keine Herzen gibt, sich jeder mit sich und nur mit sich selbst beschäftigt – diese Ironie – erkennt man nicht. Und dies ist der Grund weshalb das Dunkel den Rest belächelt – denn es wäre ja so einfach ...

Mit Rivvilzungen gegrüßt, mit Zwergen befreundet, Blutsverräter in seinem Stammbaum. Dieses Dorf war verrückt, eine Schande für das dunkelelfische Volk. Die Verräter mussten ausgemerzt, die falschen Masken ihnen vom Gesicht gezogen, die Hat, die ihrer nicht würdig war, vom Leib geschnitten werden.
Und dann war da noch diese Jabbress, deren Namen sie noch nicht einmal kannte, die sich ihr überlegen fühlte, meinte einfach so über sie verfügen zu können. Hätte Ssin allein diesen „Freund“ der Jabbress aufgesucht, gewiss hätte sie dann seine Dankbarkeit für sich selbst einstreichen können, doch die Jabbress war nicht dumm. Ganz genau wusste sie, wie sie aufzutreten hatte. Arrogante Schlange. All diese Umstände machten sie wütend, so unglaublich wütend.

Ssin betrachtete ihr nacktes Spiegelbild. Langsam wogen ihre Brüste unter dem sanften Heben und Senken ihres Brustkorbes. Es waren schöne, feste Brüste, wie auch der Rest ihres beinah vollkommenen Körpers. Das schneeweiße Haar fiel ihr glatt über den Rücken hinab, und zeigte nur wenig der daraus hervorragenden zarten kleinen Spitzen der schwarzen Ohren. Die ebenmäßigen, wie aus schwarzem Marmor gemeißelten Züge der Dunkelelfe entspannten sich bei diesem Anblick, und die geschwungenen Lippen, wie sie in ihren Augen perfekter nicht sein konnten, formten ein selbstverliebtes Lächeln. Nein, so schön wie sie war diese Jabbress nicht. Keiner war das - oder vielmehr würde Ssin es sich nie eingestehen, es nicht ertragen können, wäre dem nicht so. Sie wusste um ihre Reize und vor allem nur zu gut mit ihnen umzugehen. Shileen hatte ihr das Leben damit um einiges leichter gemacht.

Die filigranen dunklen Finger tasteten nach einem schwarzen, mit feinen Ornamenten verzierten Kamm, und führte ihn durch ihr glänzendes Haar. Viel zu akribisch ging sie dabei vor, als würde sie nicht aufhören, ehe jedes einzelne ihrer Haare nicht perfekt saß. Und tatsächlich – erst nach etlichen Minuten legt sie ihn zur Seite, nahm stattdessen eine kleine Phiole zur Hand, aus der sie das zähflüssige Duftöl auf ihre Finger tröpfeln ließ.
Langsam, mit jenem selbstgerechten, zähnebleckendem Lächeln, wie es für sie so typisch war, lehnte sie den Kopf in den Nacken zurück und bot dem Spiegel ein laszives Spiel, indem mit ihren mit Öl beträufelten Fingern sich unendlich langsam über Hals und Brust strich. Hätte man es nicht vorher gewusst, musste man erst die Vermutung anstellen, sie würde es genießen ihre glatte, makellose Haut unter ihren Kuppen zu spüren.

Heute würde sie sich nicht mehr ärgern, bestimmt nicht. Sie stellt die die Phiole ab, und griff nach ihrer Ankleide.

"Zharwisz!"

Nein, Ssins Wesen war nicht schwer zu verstehen – ganz im Gegenteil: Sie war so einfach gestrickt, wie eine einzelne dicke Schafswollsocke.
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