Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Der Weg eines Dwar
#1
Es war in der verschneiten Nacht des 18.Frühlingstages des dritten Mondwechsels als folgendes in der Heimat der Dwar geschah. Die Nacht war vom vollen Monde hell erleuchtet. Alles war in einen Glanz gelegt, wie ihn nur Silber von sich gibt, wenn es ein wenig abgestumpft ist und die Sonne darauf scheint. Alles geschah in einer soliden mittelalten Steinhütte nicht weit des Dwardorfes entfernt. Der Schnee lag noch schwer im Gebirge, da der Sommer noch weit entfernt und die Sonne noch nicht ihre volle Kraft entfalten konnte. Zudem stand Das Haus in einer beachtlichen Höhe auf einem Berg. Es war nicht leicht dort ein Haus zu bauen, ja es musst fast von einem Dwar stammen. Ein Anderer wäre vermutlich nicht in der Lage gewesen, dort ein Haus zu bauen. Die Nacht lag still über diesen Teil der Welt Adens.
Im Haus war es schlicht, aber doch kunstvoll eingerichtet. An den wenigen Gegenständen, einer Liegestatt, einem Tisch mit zwei Stühlen sowie einem steinernen ofenem Herdes waren viele Dwar-Runen des Schutzes, der Gesundheit, des Gottes Maphr und des Familiensegens angebracht. Einige wenige wurden gar mit selten Metallen, wie Gold, Silber oder auch Paladium verschönert, so dass diese im Scheine des Feuers, welches nur noch Schwach an dem fast schon völlig verbranntem Holzscheit nagte, schienen als würden sie leuchten.
Ein plötzliches lautes Stöhnen, welches in ein leichtes Wimmern überging und schließlich verschwand, zerriss die Stille der Nacht. Ingrasch war sofort wach, entzündete eine Petroliumleuchte und wendete sich seiner Frau zu: "Was ist Taerin?" "Es ist soweit!Unser K" Eine weitere Welle der Anstrengung und des Stöhnens durchlief die Dwar, "unser Kind kommt. Endlich, nach so langer Zeit des wartens."Sie versuchte zu Lächeln, was ihr jedoch völlig misslang. Ingrasch richtete sich auf und wollte Richtung Tür, "ich hole den Gulmar..." Sie unterbrach in mit einem neuerlichen Anflug des Stöhnens, "hhhhhh", atmete tief ein und aus, "Mos, dafür ist es bereits zu spät. Du wirst mich in dieser glücklichen Stunde allein Begleiten müssen!" "Grimdeladaraugh, so soll es geschehen. Sag was du benötigst Bolrima, ich will dir alles geben wozu ich in der Lage bin." Er griff nach ihrer Hand und sie umklammerte diese krampfhaft. "Gib mir einen Schluck Bier Ingrasch." Er tat wie ihm geheissen und brachte noch eine Schale aus Fichtenholz voll Schnee an den Ofen. Zusätzlich legte er noch einen Scheit in die Glut, denn mehr war mittlerweile von dem Feuer nicht mehr übrig geblieben. Als der Schnee geschmolzen war tauchte Ingrasch ein Stück Leinen in das trotzdem noch kalte Wasser und legte ihn auf die Stirn seiner Frau. So verging die Zeit, Bolrima hatte Schmerzen der Geburt, Ingrasch versuchte sie zu lindern. Nach einigen Stunden des Kampfes, eines ganz besonderen Kampfes, schien Bolrima nun endgültig zu zergehen, sie schrie so laut es ihr mitgenommener Frauenkörper noch hergab. Ingrasch gab ihr ein Stück Holz quer in den Mund damit sie ihre Schmerzen umlenken konnte. Doch der Versuch misslang, Bolrima durchbiss das Holz als wäre es ein Stück Schwarzbrot und spuckte erschöpft die Stücke auf die Schafswolldecke. Völlig unerwartet sank sie nun zusammen, atmete schwer und nur noch flach.
Ein Schrei zerriss die unheimliche Stille, doch wer? Ingrasch war verdutzt. Da wieder der Schrei! Er war schwach, doch er war da, und er kam unter der Decke hervor! Bolrima nahm nocheinmal ihre letzten Kräfte zusammen "Ingrasch, Taerin, unser Kind!" Sie sank zurück in die Hasenfelle, welche als Kopfkissen den Beiden dienten und fiel in den tiefen Schlaf der Erholung. Ingrasch schlug vorsichtig die Decke zurück und sah ein Bild des Grauens. Da war dieses kleine, kitzblaue Etwas und schrie aus allen Leibeskräften. Ausserdem war da Blut, viel Blut. Etwa Blut seiner Bolrima? Und er wusste nicht was zu tun war, denn Geburten übernahm immer der Golmar bei den Dwar.
Dennoch musste etwas getan werden, denn das Kind wurde immer blauer. So nahm er ihn behutsam zwischen den Beinen seiner Frau hervor und legte ihn in seine Arme. Die Frau schlief tief und fest, er wollte sie nicht wecken, er deckte sie nur wieder mit seinem freien Arm zu. Er deckte sie zu, so wie sie war, Blutverschmiert und erschöpft. Doch was war mit dem Kind, es beruhigte sich nicht, und es schrie sich noch immer Blau. Ingrasch wurde ungeduldig. Alles schaukeln und schunkeln half nichts. So nahm er in seinem Zorn den Säugling am linken Knöchel, hielt ihn kopfüber und tauchte sein Haupt kurz in das Kalte Wasser der Fichtenholzschale. "Skal", sagte Ingrasch und nach wenigen Sekunden war das Schreien erloschen und Ingrasch wieder zufrieden. "So mein Kleiner, jetzt schaun wir mal was ich für dich noch hab. Erstmal leg ich dich zu Bulrima." Tat wie angekündigt und legte den Säugling in die Arme seiner Frau. Für Ingrasch selbst war nicht mehr an Schlafen zu denken, so nahm er sich Pfeil und Armbrust und machte sich auf in den Wald zu jagen. Aber erst nachdem er nochmals zwei Scheite Holz nachgelegt hatte. Zum Abschied gab er seiner Frau einen Kuss auf den Mund. Seinen Sohn, welcher immer noch winzig war in seinen Augen, streichelte er über den Kopf, welcher nichts hatte als ein wenig hellen weichen Flaum. Er würde noch öft über diesen Flaum streicheln, dachte Ingrasch bei sich. Dann machte er sich auf und ging Jagen.
Am nächsten Morgen, als er heimkehrte, war Bolrima bereits wach. Sie säugte eben ihr Neugeborenes. "Welchen Namen soll er nun tragen?", wandte sie sich an ihn. Ingrasch wirkte sehr nachdenklich. "Nun," erhob er langsam und bedacht seine Stimme, "letzte Nacht...", erzählte ihr die Geschichte als sie eingeschlafen war, "Skal", und führte seine Ausführungen fort. Als er endete war er sich und seine Frau einig, sie mussten nichts sagen, ihre Blicke genügten. Das Kind der beiden Dwar würde von nun an Skal heissen.

Die nächsten Jahre vergingen wie im Fluge. Skal wurde schnell größer und wurde von seinem Vater in den Bräuchen der Dwar unterrichtet. Skal war kurz vor seinem 35.Geburtstag. Jener Geburtstag, an dem die Kinder seines Dorfes sich entscheiden mussten. Oder auch entschieden wurden, wie in Skal's Fall. Skal sollte Sucher werden, obwohl es ihn schon immer zur Esse zog. Skal war ein guter Schüler, war beim Schmieden begabt, ging nur ungern Suchen, wenn auch dort sehr erfolgreich. "Ach Vater, muss ich schon wieder suchen gehen?" "Es bleibt dir nichts übrig, Skal, du bist aus einer Familie von angesehenen Suchern, und du wirst auch Sucher werden. Damit ist das letzte Wort gesprochen." So musste sich Skal in sein Schicksal ergeben, er wurde Sucher. Über dieses Thema gab es immer viel Streit mit seinem Vater, seine Mutter hielt sich aus diesem raus.
Als am Tage der Zeremonie Skal nicht da war, stapfte sein Vater los und wollte ihn holen. Er schaute zuhause, in den Wäldern, den Minen und sonst noch wo er ihn vermutete. Doch er fand ihn nicht. So wurde die Zeremonie verschoben, alle Verwandten mussten unversehens wieder nach Hause gehen. Skal kam erst spät Abends heim. "Wo warst du?", harschte Ingrasch seinen Sohn an, als dieser durch die Tür trat. "Suchen.", war mit einer knappen Antwort der verzweifelte Versuch Skal's das unvermeidliche zu vermeiden. "Wo?", wollte der Vater zornig wissen. "In der Glut der Esse" "Du redest Unsinn! In der Esse-Glut sucht man nicht!" Ingrasch schmierte Skal eine. Skal nahm alles ohne eine Regung hin, er wusste das er Sucher werden müsste. So kam es auch, sein Vater packte Skal grob am Arm, "Komm, du wirst jetzt noch zum Sucher ernannt. Ich habe alle bereits organisiert!" "Ich weiss..."war die Antwort des gebrochenen Sohnes. Ingrasch zog Skal zur Zeremonie, Bolrima ging hinterher. Sie flüsterte Skal zu,"Ich weiss wie dir zumute ist. Mir erging es damals ähnlich. Nicht alle Bräuche sind gut!" Streichelte zart die Wange ihres Sohnes, als dieser mit hängendem Kopf seinem Vater hinterherschritt. Eine Träne rann über seine Backe hinab, glitt in Richtung seines Kinns und lief unruhig weiter über den Bart. Der Priester des kleinen Dorfes stand ihn seiner feierlichen Robe am Brunnen, welches Anlaufpunkt aller war. Skal war gezwungener Maßen auch anwesend. Mit leuchtenden Augen begann der Priester die Zeremonie. "Mahal sarmryn mer samman. Heute ist ein besonderer Tag für Skal und unsere kleine Gemeinde. Skal du wurdest von deinem Vater, Ingrasch unterrichtet in den Bräuchen der Dwar. Er zeigte dir das Schmieden und das Suchen. Möchtest du Skal, der heute sein 35.Jahr des Lebens beginnt nun Schmied oder Sucher werden?" Fragend erhob der Priester seinen Blick zu Skal, als dieser auch ansetzen wollte. Doch er wurde unterbrochen von seinem Vater. "Er wird Sucher!" Die Aussage duldete keine Widerworte. Skal senkte nur seinen Blick gen Boden. "Grimdeladaraugh, so sei es. Dumathoin tornosbak." So beendete der Priester feierlich die ganze Angelegenheit, nur Skal brummelte mit Dwarstarrsinn "Ews vel dormark!"
Von nun an war Skal also ein Sucher. Zwar begabt, aber dennoch ungewollt.
Eines Tages erschien in DwarfenVillage, der grössten Stadt der Dwar, wo es Skal im Zuge seiner Ausbildung mittlerweile hinverschlagen hat ein Olv. Skal musterte ihn genau, war fasziniert von dem Ebenen Angesicht, welches ein wenig fahl aber dennoch von unbeschreiblicher Schönheit war. So kam es auch, das Skal mit diesem Olv ins Gespräch kam. Er stellte sich als Thamisat vor. Etwas unheimliches umgab ihn, ich wusste nicht genau was es war. Es beschlich mich von innen heraus. Und es stieß mich ein wenig ab von ihm. Seltsamerweise war er nett mir gegenüber. Zwar hochnässig aber nett.
Wie das Schicksal es so sollte, sollte sich noch ein anderer nach DwarfenVillage verschlagen. So viel Trubel war ich gar nicht gewohnt im Hohen Norden. Es war ein Sargh. Riesengross, mit unzähligen kleineren Narben versehen und mit mächtigen Muskeln bepackt. Er musste über ungeheure Kräfte verfügen. Vielleicht sogar mehr als ein Dwar. Ihn verwickelte Thamisat in ein Gespräch, ich war auch noch dabei so stellte man sich vor.
"Mahal, was treibt euch in meine Breitengrade?", fragte ich noch etwas unsicher. Daraufhin der Olv, "Wir suchen die Herrausforderung." "Herrausforderung? Erzählt ein bisschen." "Wir möchten unserer Fähigkeiten verfeinern und suchen noch nach Begleitung eines Suchers, damit wir unsere knappen Kassen anbei noch auffüllen können." "Nun, wie es mir scheint, habt ihr einen gefunden. Ich bin Sucher, werde noch weiter Ausgebildet, aber ich bin Sucher." "Ihr begleita uans!Iach Throglogg." ,warf der Sargh ein, welcher bis dahin nur ein wenig gegrunzt hatte. Ich dachte schon er würde meine Sprache, also die Allgemeinsprache nicht beherrschen, und ich hatte ja fast recht behalten. Kaum zu verstehen. "Murg, das werde ich tun." So kam es, das sich die drei Begleiter auf den Weg machten um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln. Schließlich erfuhr ich auch, warum ich Thamisat so seltsam fand. "Ews al dormak, ihr seid ein Magus Thamisat!", entfuhr es mir erschrocken, als er einen Blitz auf ein Monster feuerte, welches ihn anfallen wollte. "Sicher bin ich das" antwortete Thamisat selbstsicher. Ich werde ihm mit mehr Sicherheitsabstand begegnen müssen, dachte ich bei mir.
Als wir drei eines Tages in DwarfenVillage waren, um unsere Beute zu verkaufen, gab es eine Wendung des Schicksals. Die Gemeinschaft, welche sich gebildet hatte, war alsbald nicht mehr. Ein wink des Schicksals schickte einen weiteren Olv dorthin. Thamisat war ganz aufgeregt, ich wusste nicht warum. Doch auch dann nahm ich es wahr, der unterschied war kaum zu erkennen für ein ungeschultes Auge wie meines es war. "Eine Olvin", stammelte ich dann nur noch hervor. Und sie trat auch noch ausgerechnet auf uns zu. "Hallo ich bin Aurelia", sagte sie auf Elfisch, "Sprich gefälligst in meiner oder der Allgemeinen Sprache, du bist auf Dwargrund" antwortete ich ihr direkt auf Zwergisch ins Gesicht. Sie war verdutzt, verlor einen Augenblick lang ihre Hochnässigkeit, wie sie wohl alle ihrer Rasse an sich hatten. Auch Thamisat hatte dies bisher nicht verloren. Die Olvin hatte sich wieder gefangen, und fragte etwas verunsichert,"Was sagtet ihr eben? Ich habe euch nicht verstanden." "Schon besser" , sagte ich genugtuend udn wiederholte eben gesprochenen Worte in der Gemeinsprache. Als die Anfänglichen Ungereimtheiten beseitigt waren entspann sich ein Stundenlanges Gespräch über Aden. Zum Abschluss wollte ich noch wissen, ob mir Aurelia, welche mit Sicherheit die Erfahrenste von uns Vieren war, ob sie mir einen Tipp geben könne, was ich mir unbedingt mal anschauen sollte. "Giran" sagte sie und begann zu schwärmen und nicht mehr wieder aufzuhören. So wusste ich wohin ich zu gehen gedachte. Aber ein Blick auf die Karte zeigte mir, das ich diesen Weg nicht laufen würde. "Kal Maerdh" verabschiedete ich mich von der Gruppe, deren bestand nicht mehr gegeben war. Ich ging zum Gatekeeper, um mich über die Preise zu informieren, und somit wusste ich, das ich sobald nicht nach Giran kommen würde. Dennoch wollte ich in die Welt hinaus, ging nach Hause, verabschiedete Mich von Vater und Mutter und machte mich mit dem zarten Alter von 45Jahren auf den Weg nach Süden.
Ich wanderte durch ein Dunkles Gebirge und wurde, als ich aus einem verlassenen Minenschacht trat, von einem Monster angegriffen und schwer verwundet. Als ich wieder erwachte war ich von vielen langen Geschöpfen umgeben. Es mussten Menschen sein, dachte ich. Einer wechselte gerade meine Wundverbände an Armen, Füssen und Leib. Als er mich wach sah, nickte er knapp, "wir müssen acht geben, das Ihr kein Wundfieber leidet. Kümmert euch nicht, schlaft." Er hielt mit den Bandagen inne, gab mir ein Getränk, es schmeckte fürchterlich. Ich hustete stark, aber schlief danach sogleich wieder ein.



--------------------------------------------------------------------
Ingrasch - Vater
Bolrima - Mutter
Skal
Dwarpriester
Thamisat
Throglogg
unbekannter Heiler





Legende:

Dwar = Zwerg
Taerim = Kosename des Ehepaares füreinander = wahre Liebe
Mos = Nein
Grimdeladaraugh = Beim Barte meiner Ahnen
Ews vel dormark = Hammer und Amboss = Verfilixt und Zugenäht
Dumathoin tornosbak = Fels sei mit Dir!
Olv = Elf
Sargh = Ork
Murg = Ja
Son = Sohn
Dwar arglargul!
[Bild: bannerdargo1uf7.jpg]
Älteste Handelsgilde Imoriaths

Zitieren
#2
Total super geschrieben alle achtung.
Sowas tolles habe Ich noch nie gelesen,mach weiter so.!
Xanadu
Zitieren
#3
fein fein.

da bin ich ja erwähnt Smile

LG

Thamisat
Zitieren
#4
Ich bin eigentlich mehr eine Person die Charstorys einmal kurz anklickt, damit das blaue Feldchen verschwindet, aber da wir ja schon IG ein kleines bisschen zu tun hatten (Avadon-Schild, wenn du dich erinnerst) bin Ich hier hängengeblieben und hab mir deine Geschichte dann doch durchgelesen. Naja, was soll Ich grossartig sagen? Ich denke das ist ein ziemlich gelungener Einstieg gewesen, weiter so. ^^
[Bild: keinezielgruppehod.gif]
I fixed it!

Ich bin nicht böse, nur sehr unfreundlich!
Zitieren
#5
Sehr nett, deine Chargeschichte ^^ Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung.
Zitieren
#6
...und außerdem: das is ja alles so BUNT! Tongue (*freu über Story & Farben)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste