09.04.2007, 21:54
So, dann machen wir mal weiter. Hier der bisherige Werdegang von Horsto:
Es war ein schöner Frühlingsmorgen. Die Sonne ging gerade hinter den Hügeln auf, Tau lag auf den Wiesen.
Vor einem kleinen Haus am Rande des Dorfes standen zwei junge Männer und ein älteres Ehepaar. Der dunkelhaarige Mann ließ den Kopf hängen, seine Schultern bebten. Der blonde, sein Name war Horsto, legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte: “Ich werde wieder kommen, doch seit sie die Arena geschlossen haben, gibt es für einen Gladiator nichts mehr zu tun. Ich habe kein Handwerk gelernt. Daher will ich mein Glück auf dem Festland versuchen. Ich hörte, dass es auch dort eine Arena geben soll, nahe der Stadt Giran.“ An das Ehepaar gewandt meinte er:“ Ich werde euch alles Geld, das ich erübrigen kann, schicken. Passt nur bitte gut auf Forfaro auf.“
Um den Abschiedsschmerz nicht noch mehr zu vergrößern drehte er sich abrupt um und ging hinunter zum Hafen, um die Fähre aufs Festland zu nehmen. Das Schluchzen seines Bruders verfolgte ihn und er murmelte „ich werde einen Heiler finden, der dir hilft.“
Auf dem Festland angekommen fragte er einen der Männer, welches die nächste Stadt sei. „Gludin,“ meinte einer „aber dort ist nichts los. Seit sie den Markt nur noch in Giran abhalten sind alle anderen Städte nahezu ausgestorben und verarmen nach und nach. Eine Schande ist das. Wenn du Arbeit suchst, solltest du auch dort hin gehen. Hier kann es sich keiner leisten jemanden einzustellen. Aber wenn du dem Weg dort folgst kommst du nach Gludin. Von dort sind es noch mal mehrere Tagesreisen bis Giran und es ist ein gefahrvoller Weg. Früher kamen noch immer Kämpfer vorbei, die das Land von den Ungeheuern befreit haben. Doch jetzt nehmen diese Viecher Überhand. Die Bauern können nicht einmal mehr gefahrlos auf ihren Feldern arbeiten.“ Er sah die Schwerter, die aus Horstos Gepäck ragten und ergänzte „aber wenn du mit diesen Dingern dort umzugehen weißt, solltest du es halbwegs unbeschadet schaffen, dein Ziel zu erreichen.“
„Nun ja, so schlimm wird’s schon nicht werden“, dachte sich der junge Gladiator und zog los. Er wollte Gludin noch vor dem Abend erreichen.
Dort angekommen stellte er fest, dass der Mann die Wahrheit gesprochen hatte. Es war still in dieser einstmals so prächtigen Stadt. Er suchte sich eine billige Unterkunft und schlief bis zum Morgengrauen. Er erkundigte sich nach dem schnellsten Weg nach Giran. Als einer der Bürger ihm sagte, dass es doch mit Hilfe der Torwächterin schneller und sicherer sei, musste Horsto entgegnen, dass ihm diese Art des Transportes zu teuer sei, immerhin war er aufs Festland gekommen um Geld zu verdienen, und seine spärliche Barschaft musste noch eine Weile reichen.
So zog er mutig weiter. Der Bauer hatte nicht gelogen, der Weg war sehr beschwerlich. Nach etlichen Kämpfen und einigen Wochen der Wanderschaft kam er endlich in die große Stadt Giran. Müde, staubig und mit verschlissener Kleidung erreichte er mit letzter Kraft den Marktplatz. Er zog sich in den dort stehenden Wagen zurück und schlief erst einmal, unbehelligt vom Lärm der rund um die Uhr auf dem Markt herrscht.
Am kommenden Morgen wollte er sich und seine Klingen denjenigen zur Verfügung stellen die Schutz brauchten und es sich leisten konnten, dafür zu zahlen. Dies, so dachte er sich, wäre eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen in Anbetracht dessen, was einen an Gefahren außerhalb der Städte erwartete.
So gingen die Monate ins Land und er erwarb sich nach und nach den Ruf eines guten Beschützers. Dieser kam auch diversen Kriegsherren zu Ohren, welche ständig auf der Suche nach Söldnern für ihre unzähligen Kriege waren. Das leicht verdiente Geld und eine gute Ausrüstung vor Augen, sagte Horsto kurz entschlossen zu und zog von nun an von Krieg zu Krieg. Mit jedem gewonnenen Zweikampf, jeder gewonnenen Schlacht und jeder eroberten Burg wuchs sein Selbstvertrauen. Und wenn ein Krieg beendet war, so dauerte es nicht lange, bis an anderer Stelle ein neuer ausbrach. Horsto wurde bei der Auswahl seiner Auftraggeber immer weniger wählerisch, und so kämpfte er nicht unbedingt immer für die Sache der Gerechten, sondern für denjenigen, der ihm das meiste Gold bot. Es waren auch einige besonders heikle Aufträge darunter, die er jedoch immer und ohne zu zögern ausführte. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen jedoch nicht. Er fühlte sich den meisten seiner Gegner und Mitstreiter klar überlegen und war sehr jähzornig, was ihn nicht unbedingt zu einem beliebten Kameraden machte.
Doch sein ursprüngliches Ziel hatte er erreicht: Sein Reichtum wuchs, und er konnte einen Heiler finden, welcher meinte, Forfaro helfen zu können, der seit einem Jagdunfall an einer rätselhaften Krankheit litt.
So holte Horsto seinen Bruder nach Giran und gab ihn in die Obhut jenes Heilers.
Da die Zeit der großen Kriege vorerst vorüber war, hatte er keine Beschäftigung. Der großen Stadt und ihrer Dekadenz wurde er bald überdrüssig, und es zog ihn hinaus in die Wildnis. Das einzige, was er bis dahin vom Festland gesehen hatte, waren Schlachtfelder und Burgen, und er beschloss, ein wenig durch die Lande zu ziehen. Die Natur gefiel ihm, auch wenn er sich oft gegen wilde Tiere und Ungeheuer wehren musste. Wenn er jedoch eine Stadt oder ein Dorf betrat, sah er sich größeren Problemen ausgesetzt. Meist dauerte es nicht lange, bis er sich in handfesten Auseinandersetzungen mit der hiesigen Bevölkerung oder anderen Durchreisenden wiederfand. Besonders mit dem Volk der Hellen schien er häufig in Streit zu geraten.
So mied er fortan die Siedlungen und zog sich in weit entlegene Gebiete zurück, in der Hoffnung, dort nicht so bald wieder gestört zu werden. Viele Monate sah er niemanden, abgesehen von ein paar wilden Tieren.
Eines Tages jedoch stand unvermittelt eine Dunkle vor Horsto und fragte ihn, ob er ihr helfen könne. Sie sei auf der Suche nach seltenen Schmiedematerialien die sie allein nicht holen könne, weil diese in einer gefährlichen Gegend zu finden seien.
Skeptisch schaute er sie an, und fragte, ob sie denn überhaupt in der Lage sei, ihn anständig zu entlohnen. Sie könne ihm nicht viel zahlen, antwortete sie, aber alles was er an Beute finde solle er behalten.
Er konnte später nicht mehr genau sagen, warum er einwilligte. Ob es an der langen Zeit der Einsamkeit lag, an der Lust auf Abenteuer oder an der Aussicht auf eine reiche Beute, doch er sagte zu und folgte der Dunklen.
Sie hatte nicht gelogen, es war eine gefährliche Gegend, und nach einigen Wochen harten Kämpfens genügte eine Unachtsamkeit Horstos einer Gruppe Wegelagerer, ihm eine schwere Verletzung zuzufügen. Hier in der Wildnis hatte er jedoch keinen Wundheiler und keine Kameraden zur Verfügung, und er musste sich ganz auf die Hilfe seiner Begleiterin verlassen. Mit magischen Formeln und Zaubersprüchen schlug sie die Angreifer in die Flucht und stoppte seine Blutungen, doch konnte er lange Zeit nicht aufstehen.
Um ihn in dieser Zeit ein wenig zu unterhalten, erzählte sie ihm ihre Geschichte. Horsto schwieg sehr lange und beobachtete die Priesterin nur skeptisch, doch nach und nach fasste er so etwas wie Vertrauen zu ihr. Er begann nun seinerseits, ihr aus seinem Leben zu erzählen. Er ließ nichts aus und beschönigte nichts, doch die Dunkle verurteilte ihn nicht wegen seiner zweifelhaften Vergangenheit.
Als nach mehreren Wochen in der Wildnis seine Wunden verheilt waren, setzten die beiden ihre Suche nach den seltenen Materialien fort, diesmal jedoch unter anderen Voraussetzungen. Sie halfen sich gegenseitig, wo sie konnten und kamen recht schnell zu ihrem Ziel. Die Dunkle hatte ihre Materialien beisammen und Horsto hatte einem seiner Gegner eine brauchbare Rüstung abgenommen, die sich sicher gut verkaufen lassen würde.
Unschlüssig, was er nun machen sollte, bot ihm die Priesterin an, mit zu ihren Freunden zu kommen. Nach kurzem Überlegen sagte Horsto zu, und die Dunkle führte ihn in ein abgelegenes Tal, wo er ihre Gefährten kennen lernte.
Es war ein chaotischer Haufen. Jeder hatte seine eigene, interessante Geschichte. Ohne Vorbehalte nahmen sie den Gladiator in ihre Runde auf. Besonders ein ruhiger Zwerg in einer Rüstung, die man kaum als solche bezeichnen konnte, fiel ihm auf, und er erinnerte sich an die Beute in seinem Gepäck. Als Dank für die Rettung seines Lebens durch die Priesterin und aus Sympathie für den schweigsamen Kerl, beschloss er kurzerhand, ihm die Rüstung zu schenken. Auf das Geld war er sowieso nicht angewiesen, und es war ein geringer Preis für sein Leben. Es war das erste Mal, dass er etwas an einen Fremden verschenkte, und es war ein ungewohnt gutes Gefühl für Horsto, als er das Leuchten in den Augen des Zwergs sah.
Er fühlte sich wohl in dieser Gruppe. Es war ein Zusammenhalt, wie Horsto ihn bis dahin nur in den Feldlagern auf den Schlachtfeldern erlebt hatte, nur dass er jetzt nicht wie früher außen vor war, sondern von den anderen akzeptiert wurde und er auch die anderen als gleichwertig akzeptierte.
Als sie ihn fragten, ob er sich dem Clan anschließen wolle, stimmte er daher ohne zu zögern sofort zu, bestand jedoch darauf, sich den wenig schmeichelhaften Titel des Söldners zu behalten, um sich immer an seine Vergangenheit zu erinnern.
…to be continued.
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Danke Taarna!
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Es war ein schöner Frühlingsmorgen. Die Sonne ging gerade hinter den Hügeln auf, Tau lag auf den Wiesen.
Vor einem kleinen Haus am Rande des Dorfes standen zwei junge Männer und ein älteres Ehepaar. Der dunkelhaarige Mann ließ den Kopf hängen, seine Schultern bebten. Der blonde, sein Name war Horsto, legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte: “Ich werde wieder kommen, doch seit sie die Arena geschlossen haben, gibt es für einen Gladiator nichts mehr zu tun. Ich habe kein Handwerk gelernt. Daher will ich mein Glück auf dem Festland versuchen. Ich hörte, dass es auch dort eine Arena geben soll, nahe der Stadt Giran.“ An das Ehepaar gewandt meinte er:“ Ich werde euch alles Geld, das ich erübrigen kann, schicken. Passt nur bitte gut auf Forfaro auf.“
Um den Abschiedsschmerz nicht noch mehr zu vergrößern drehte er sich abrupt um und ging hinunter zum Hafen, um die Fähre aufs Festland zu nehmen. Das Schluchzen seines Bruders verfolgte ihn und er murmelte „ich werde einen Heiler finden, der dir hilft.“
Auf dem Festland angekommen fragte er einen der Männer, welches die nächste Stadt sei. „Gludin,“ meinte einer „aber dort ist nichts los. Seit sie den Markt nur noch in Giran abhalten sind alle anderen Städte nahezu ausgestorben und verarmen nach und nach. Eine Schande ist das. Wenn du Arbeit suchst, solltest du auch dort hin gehen. Hier kann es sich keiner leisten jemanden einzustellen. Aber wenn du dem Weg dort folgst kommst du nach Gludin. Von dort sind es noch mal mehrere Tagesreisen bis Giran und es ist ein gefahrvoller Weg. Früher kamen noch immer Kämpfer vorbei, die das Land von den Ungeheuern befreit haben. Doch jetzt nehmen diese Viecher Überhand. Die Bauern können nicht einmal mehr gefahrlos auf ihren Feldern arbeiten.“ Er sah die Schwerter, die aus Horstos Gepäck ragten und ergänzte „aber wenn du mit diesen Dingern dort umzugehen weißt, solltest du es halbwegs unbeschadet schaffen, dein Ziel zu erreichen.“
„Nun ja, so schlimm wird’s schon nicht werden“, dachte sich der junge Gladiator und zog los. Er wollte Gludin noch vor dem Abend erreichen.
Dort angekommen stellte er fest, dass der Mann die Wahrheit gesprochen hatte. Es war still in dieser einstmals so prächtigen Stadt. Er suchte sich eine billige Unterkunft und schlief bis zum Morgengrauen. Er erkundigte sich nach dem schnellsten Weg nach Giran. Als einer der Bürger ihm sagte, dass es doch mit Hilfe der Torwächterin schneller und sicherer sei, musste Horsto entgegnen, dass ihm diese Art des Transportes zu teuer sei, immerhin war er aufs Festland gekommen um Geld zu verdienen, und seine spärliche Barschaft musste noch eine Weile reichen.
So zog er mutig weiter. Der Bauer hatte nicht gelogen, der Weg war sehr beschwerlich. Nach etlichen Kämpfen und einigen Wochen der Wanderschaft kam er endlich in die große Stadt Giran. Müde, staubig und mit verschlissener Kleidung erreichte er mit letzter Kraft den Marktplatz. Er zog sich in den dort stehenden Wagen zurück und schlief erst einmal, unbehelligt vom Lärm der rund um die Uhr auf dem Markt herrscht.
Am kommenden Morgen wollte er sich und seine Klingen denjenigen zur Verfügung stellen die Schutz brauchten und es sich leisten konnten, dafür zu zahlen. Dies, so dachte er sich, wäre eine gute Möglichkeit Geld zu verdienen in Anbetracht dessen, was einen an Gefahren außerhalb der Städte erwartete.
So gingen die Monate ins Land und er erwarb sich nach und nach den Ruf eines guten Beschützers. Dieser kam auch diversen Kriegsherren zu Ohren, welche ständig auf der Suche nach Söldnern für ihre unzähligen Kriege waren. Das leicht verdiente Geld und eine gute Ausrüstung vor Augen, sagte Horsto kurz entschlossen zu und zog von nun an von Krieg zu Krieg. Mit jedem gewonnenen Zweikampf, jeder gewonnenen Schlacht und jeder eroberten Burg wuchs sein Selbstvertrauen. Und wenn ein Krieg beendet war, so dauerte es nicht lange, bis an anderer Stelle ein neuer ausbrach. Horsto wurde bei der Auswahl seiner Auftraggeber immer weniger wählerisch, und so kämpfte er nicht unbedingt immer für die Sache der Gerechten, sondern für denjenigen, der ihm das meiste Gold bot. Es waren auch einige besonders heikle Aufträge darunter, die er jedoch immer und ohne zu zögern ausführte. Ein schlechtes Gewissen hatte er deswegen jedoch nicht. Er fühlte sich den meisten seiner Gegner und Mitstreiter klar überlegen und war sehr jähzornig, was ihn nicht unbedingt zu einem beliebten Kameraden machte.
Doch sein ursprüngliches Ziel hatte er erreicht: Sein Reichtum wuchs, und er konnte einen Heiler finden, welcher meinte, Forfaro helfen zu können, der seit einem Jagdunfall an einer rätselhaften Krankheit litt.
So holte Horsto seinen Bruder nach Giran und gab ihn in die Obhut jenes Heilers.
Da die Zeit der großen Kriege vorerst vorüber war, hatte er keine Beschäftigung. Der großen Stadt und ihrer Dekadenz wurde er bald überdrüssig, und es zog ihn hinaus in die Wildnis. Das einzige, was er bis dahin vom Festland gesehen hatte, waren Schlachtfelder und Burgen, und er beschloss, ein wenig durch die Lande zu ziehen. Die Natur gefiel ihm, auch wenn er sich oft gegen wilde Tiere und Ungeheuer wehren musste. Wenn er jedoch eine Stadt oder ein Dorf betrat, sah er sich größeren Problemen ausgesetzt. Meist dauerte es nicht lange, bis er sich in handfesten Auseinandersetzungen mit der hiesigen Bevölkerung oder anderen Durchreisenden wiederfand. Besonders mit dem Volk der Hellen schien er häufig in Streit zu geraten.
So mied er fortan die Siedlungen und zog sich in weit entlegene Gebiete zurück, in der Hoffnung, dort nicht so bald wieder gestört zu werden. Viele Monate sah er niemanden, abgesehen von ein paar wilden Tieren.
Eines Tages jedoch stand unvermittelt eine Dunkle vor Horsto und fragte ihn, ob er ihr helfen könne. Sie sei auf der Suche nach seltenen Schmiedematerialien die sie allein nicht holen könne, weil diese in einer gefährlichen Gegend zu finden seien.
Skeptisch schaute er sie an, und fragte, ob sie denn überhaupt in der Lage sei, ihn anständig zu entlohnen. Sie könne ihm nicht viel zahlen, antwortete sie, aber alles was er an Beute finde solle er behalten.
Er konnte später nicht mehr genau sagen, warum er einwilligte. Ob es an der langen Zeit der Einsamkeit lag, an der Lust auf Abenteuer oder an der Aussicht auf eine reiche Beute, doch er sagte zu und folgte der Dunklen.
Sie hatte nicht gelogen, es war eine gefährliche Gegend, und nach einigen Wochen harten Kämpfens genügte eine Unachtsamkeit Horstos einer Gruppe Wegelagerer, ihm eine schwere Verletzung zuzufügen. Hier in der Wildnis hatte er jedoch keinen Wundheiler und keine Kameraden zur Verfügung, und er musste sich ganz auf die Hilfe seiner Begleiterin verlassen. Mit magischen Formeln und Zaubersprüchen schlug sie die Angreifer in die Flucht und stoppte seine Blutungen, doch konnte er lange Zeit nicht aufstehen.
Um ihn in dieser Zeit ein wenig zu unterhalten, erzählte sie ihm ihre Geschichte. Horsto schwieg sehr lange und beobachtete die Priesterin nur skeptisch, doch nach und nach fasste er so etwas wie Vertrauen zu ihr. Er begann nun seinerseits, ihr aus seinem Leben zu erzählen. Er ließ nichts aus und beschönigte nichts, doch die Dunkle verurteilte ihn nicht wegen seiner zweifelhaften Vergangenheit.
Als nach mehreren Wochen in der Wildnis seine Wunden verheilt waren, setzten die beiden ihre Suche nach den seltenen Materialien fort, diesmal jedoch unter anderen Voraussetzungen. Sie halfen sich gegenseitig, wo sie konnten und kamen recht schnell zu ihrem Ziel. Die Dunkle hatte ihre Materialien beisammen und Horsto hatte einem seiner Gegner eine brauchbare Rüstung abgenommen, die sich sicher gut verkaufen lassen würde.
Unschlüssig, was er nun machen sollte, bot ihm die Priesterin an, mit zu ihren Freunden zu kommen. Nach kurzem Überlegen sagte Horsto zu, und die Dunkle führte ihn in ein abgelegenes Tal, wo er ihre Gefährten kennen lernte.
Es war ein chaotischer Haufen. Jeder hatte seine eigene, interessante Geschichte. Ohne Vorbehalte nahmen sie den Gladiator in ihre Runde auf. Besonders ein ruhiger Zwerg in einer Rüstung, die man kaum als solche bezeichnen konnte, fiel ihm auf, und er erinnerte sich an die Beute in seinem Gepäck. Als Dank für die Rettung seines Lebens durch die Priesterin und aus Sympathie für den schweigsamen Kerl, beschloss er kurzerhand, ihm die Rüstung zu schenken. Auf das Geld war er sowieso nicht angewiesen, und es war ein geringer Preis für sein Leben. Es war das erste Mal, dass er etwas an einen Fremden verschenkte, und es war ein ungewohnt gutes Gefühl für Horsto, als er das Leuchten in den Augen des Zwergs sah.
Er fühlte sich wohl in dieser Gruppe. Es war ein Zusammenhalt, wie Horsto ihn bis dahin nur in den Feldlagern auf den Schlachtfeldern erlebt hatte, nur dass er jetzt nicht wie früher außen vor war, sondern von den anderen akzeptiert wurde und er auch die anderen als gleichwertig akzeptierte.
Als sie ihn fragten, ob er sich dem Clan anschließen wolle, stimmte er daher ohne zu zögern sofort zu, bestand jedoch darauf, sich den wenig schmeichelhaften Titel des Söldners zu behalten, um sich immer an seine Vergangenheit zu erinnern.
…to be continued.
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Danke Taarna!
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Ostwestfalen - Stumpf ist Trumpf!