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Die Wassersternenmaid
#5
Das Licht in der Finsternis

Komm zu mir herauf in das Allerheiligste Mikarion.
Nachdenklich blickte sie in die Tiefe. Dort wo sie vergangene Nacht schon stand.
Warum nur, hegte er an solch einem Ort so viel Hass warum sah sie in ihm eine Verzweiflung für die sie keine Worte fand.
Sie wusste das er jetzt hinter ihr am Ende des Aufganges stand. Er wartete auf ein Wort von ihr. Warum auch immer, er respektierte sie.
Dieses mal werde ich eingreifen. Sehen wo der See sich in seiner Seele staut, der den Fortschritt in ihm verhindert. Er sieht mich an, berechnend, kühl und doch wieder diese Verzweiflung. Als wenn, ja als wenn er Rat sucht an einem Ort an dem er allein ist, als würde er versinken in dem See. Doch noch liegt nur eine dünne Schicht Eis darauf. Noch.
Sie drehte sich zu ihm um und wurde von seiner Stimme aus den Gedanken gerissen.
Istyarien...
Da wieder diese Verzweiflung
er kann seine Stimme nicht beherrschen. Sie verrät es...
Eine Weile stand die Welt still und in ihrem Geiste formte sich ein Gedanke.
... die Dunkelheit.
Sie sah ihm in die Augen, klar wie das Eis auf einem See. Jetzt durchstieß sie die Oberfläche und tauchte hinab. Der Strom riss sie mit sich, balancierte sie auf einer Ebene. Dort türmten sich Emotionen die niemals auftauchen können weil sie etwas hält.
Tiefer, noch tiefer...dort die dunkle Tiefe, kälte umfängt mich, eisige kälte schlägt mir entgegen.
Ablehnung. Was ist das? Ein glitzern...das Einsame Licht das sich dorthin verirrt hat. Nur noch ein Flackern, nahezu erloschen; dort in der Tiefe wo es nicht mehr hervorkommt. Es leitet mich, es warnt mich.
Sie packte Mikarion bei den Schultern und wie zwei Tänzer bewegten
sie sich auf das fließende Wasser zu, das aus dem Heiligtum strömt.
Ich brauche Dich Schwester.
Trocknerin der Tränen,
mein Licht tief in mir!
Hilf ihm, Eva, du hast mich zu ihm gesandt. Segne mich!]
Leichtigkeit umfing die Wächterin und sie begann zu schweben.
Die Luft war elektrisiert. Der Geist der Elfe versank in dem des Schülers, der sie mit warnenden Worten empfing.
Istyarien, verlasse diesen Ort ich kann dich nicht beschützen!
Dann kam sie am Grund an schwebte, haltlos und sah ihn.
Er war nicht das was er nach außen hin zeigte. Er war fast nichts mehr. Vor ihm türmte sich etwas auf, etwas Formloses ihn überragendes, das sich ihm in einer stetig wechselnden Gestalt entgegenwarf, ihn zu bezwingen suchte. Hatte sie dort einen Dunkelelfen gesehen? Die Gestalten wechselten so schnell, daß der Wächterin zu schwindeln begann.
Dann durchflutete sie Kraft von der Oberfläche her kommend.
ch werde dir helfen Mikarion Eldar.
Ich werde dir Schild und Schwert senden um das du Hoffnung in dir trägst. Verzage nicht Eldarion. Der junge Elf hörte sie nicht. Zu kräftezerrend war dieser Kampf in ihm. Die Wächterin wusste was es zu tun galt.

Als dein Schild getragen,
erhöre deinen wahren Namen!
Hör zu, hör mir zu Mikarion Orèmarâ!

Die Worte hallten in ihm wieder und erfüllten das Sein in ihm. Langsam wiederholte Mikarion seinen Namen und schöpfte Kraft.
Die nächste Attacke des Nichts vor ihm prallte ab. Stark war er nun. Doch erwehren konnte er sich seiner noch nicht.
Neneliels Geist erzitterte, sie wusste sie würde wieder ein kleines Opfer bringen müssen.
Noch nicht, noch...nicht!...
Stumm sammelte sie ihre Kräfte und Schöpfte Kraft aus dem Heiligtum.

Nimm an als dein Schwert,
vom Schutzptron der Reinheit,
das der Eva heilig geltende gehörnte Pferd.

Ein Wiehern durchzog die Stille und von überall her schien das Geräusch galoppierender Hufe herzukommen.
Das strahlende Horn vor sich hertragend, kam La Faye Suidat, das Einhorn, auf Mikarion zu und gab ihm Mut und Kraft.
Neneliel verließ Mikarion, der Oberfläche entgegenschwimmend. Sie merkte wie ihr Bewusstsein schwand, trieb die letzen Meter Luftlos in dem noch kalten
Wasser. Als Neneliel Mikarions Geist verließ sank sie zu Boden hinab in das quellende Wasser, schwebte im Nichts. Nur ein Gedanke ging in ihr um. Hallte in ihr wieder wie in einem leeren Dom, wirbelte den Staub der Vergangenheit auf und legte Mosaike des Schmerzes und der Trostlosigkeit frei.
Es wird sich nicht wiederholen...

Diese Schreie um mich, so vertraut. Bäche aus Blut bilden den Pfad zu meinem persönlichen Grauen.
Das Licht des anbrechenden Tages auf dem weißen nun befleckten Schnee lassen meine Heimstatt
wie die Landschaft eines Traumgemäldes erscheinen.
Da bin ich wieder. Ich kenne dieses Bildnis meiner Vergangenheit.
Oh ja, ich erinnere mich, wie immer war ich früh aufgestanden um etwas außerhalb meines kleinen Städtchens, am Wachturm des Nordsterns, vor den Orkfeste, weit im Norden Imoriath den Gestirnen zu huldigen um den Tag willkommen zu heißen.
Nun stehe ich hier, und das Leben der Stadt zerrinnt zu meinen Füssen, als hätte ihr jemand die Pulsadern aufgeschnitten. Kleine Rinnsale werden zu Bächen die das Leben mit sich forttragen.

Dann sah ich hin. Hörte die herannahende Stille des Todes, das Schreien von tollwütigen Kriegern, nach der Verrichtung ihrer Bluttat. Meine Schritte beschleunigen sich, mein Herz bebte und meine Augen waren Wachsam. Ich ging auf mein Heim zu. Hier hatte alles begonnen.
Waren sie zurück die Orqui? Nau, etwas Schrecklicheres war es.
Als ich mein Anwesen erreichte stand er da. Ganz ruhig an den Türrahmen gelehnt.
In seiner Hand die Waffe der Verwesung. Er hatte nicht einen Gedanken daran verschwendet das Blut abzuwischen, er wartete nur, wie der abtrünnige Schüler seinen Meister erwartet.

Ganz rauh war seine Kehle von den vielen Siegesschreien,
Blut klebte in dem Haar das einst weiß war wie das des fallenden Schnees, weiß wie meines.
Willkommen zu Hause Hiril, ein schöner Morgen nicht war?
Es wird Zeit, deiner Bestimmung entgegen zu treten.

Er stand auf, sah mich an, dann hob er die Klinge und stürmte auf mich zu.
Mein Eiszauber traf ihn und er sah mich an. Erstaunt, der Oberkörper durchbohrt von langen Spitzen Speeren,die zu tauen begonnen und sich mit seinem Blut im Schnee auflösten..
Sein Mund öffnete sich staunend, lächelnd, dann siank er zu Boden.
Hatte er geglaubt ich würde ihn nicht angreifen? Nau, er wusste es.
Meine Sinne würden von nun an bei den meinen sein, die Türe öffnend erspähte ich das Grauen.
Stumm lagen sie da, meine Nichten, meine Schwester und meine Mutter. Von meinem Vater und meinem Schwager, war nur noch ein Haufen Matsch übrig. Der Krieg ist zu mir gekommen, durch mein eigenes Blut, durch mein Wissen.
Dann Schmerz, Gelächter geboren aus dem Wahnsinn der Verräter und ihrer Göttin Shilien.
Die Morgulklinge im Rücken starb ich...innerlich.

Die Augen öffnend nahm ich meinen Schüler war, Besorgnis und Dankbarkeit in seinen Augen.
Meine Narbe die niemals verheilen wird ist aufgeborchen. Es wird eine weile dauern bis sie verheilt.
Vielleicht… war da Hoffnung in mir aufgekeimt? Lies das Verzagen das mein Herz erschwerte und
]ihm jeden Hauch nahm nun doch einen Funken der süßen, schweren Hoffnung zu?
Fing ich wieder an zu leben? Vielleicht wird aus ihm noch etwas.

Sie stand auf und sah Mikarion an der hilflos zusah wie sie seine Hilfe ablehnte. Verwirrt schickte sie ihn fort.
[Geh in die Stadt Mikarion Orèmarâ, und solltest du durch Giran kommen, bring mir
süße, rote Äpfel mit.
Mit diesen Worten sank sie in ein Gebet.



((Hier ein weiterer Auszug aus Neneliels Gedankenwelt und der ihres Schülers))
=°_°= Oonevia Rune
= -_- = Neneliel Garden of Eva
=^_^= Ariena Giran
=^.~= Celerian Orthae Earithin
=^.^= Kurinwe Geschichtenerzählerin Orks
=*_*= Nefea Kam Ha
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Die Wassersternenmaid - von Nebelkatze - 14.02.2007, 18:36
[Kein Betreff] - von Nesturion - 15.02.2007, 23:06
[Kein Betreff] - von Lelwani - 18.02.2007, 20:02
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