05.12.2007, 20:11
Kapitel 14 – die Essenz des Drachens
Luveena war in ein Buch über das Mixen von Heilkräutern vertieft, als der junge Mann sie ansprach. „Ich habe einen Brief für euch von Bischöfin Nyander. Ihr seid doch die Schamanin Luveena?“ Sie bejahte dies und nahm den Brief entgegen. Sie grübelte kurz, bis ihr einfiel, was diese Bischöfin wohl von ihr wollte. Vor ein paar Tagen war das letzte Offizierstreffen vor dem Kampfeszug gegen den Drachen Anthara. Sie hatte den Heilkundigen von ihrem Plan erzählt, den Erdsalamander für das Heilen der Wunden zu benutzen. Die Heiler, insbesondere die Bischöfin Sanna waren von der Idee sehr angetan gewesen und hatten alle ihre Unterstützung zum Brauen des Heiltrankes versprochen. Die oberste Magierien Drigania hatte Krieger ausgesandt, um alle Erdsalamander zu jagen, die sie finden konnten. Es ging also voran. Sie hatte Sanna eine Probe des Salamandergiftes gereicht. Und dieser Brief schien die Antwort darauf zu sein. Neugierig öffnete Luveena das gerollte Pergament…
Seid mir gegrüßt werte Luveena
Ich habe inzwischen das Gift des Salamanders an denjenigen weitergereicht, von dem ich dachte er könne euch helfen. Jedoch fürchte ich euren Namen in meinen Brief an ihn erwähnt zu haben. Ich hoffe ihr werdet mir diese Nachlässigkeit verzeihen, denn ich hätte es besser wissen müssen.
Seiner Antwort konnte ich entnehmen, dass er vielleicht etwas haben könnte was euch weiterhelfen könnte. Es ist fürchterlich sich mit ihm auseinanderzusetzen, denn er gibt nie freiwillig Wissen preis und scheint immer nur die Hälfte zu sagen. Jedoch verlangt er euch persönlich zu sehen, wenn er helfen soll.
Ich würde es euch jedoch nahelegen diese Einladung auszuschlagen. Wie dem auch sei, nannte er das jenseitige Ende der Brücke beim Osttor Adens, vor den Grabstätten als Treffpunkt und Morgen zur 6. Stunde als Zeit.
*die Schrift wird leicht unregelmäßig*
Sein Name ist Aradner Nyander und er sagte er würde Grün tragen, also geht davon aus jemanden in grün von Kopf bis Fuß zu treffen, er übertreibt derartige Sachen.
Lasst mich euch jedoch warnen, auch wenn er zu meiner Familie gehört, so ist er nicht vertrauenswürdig.
Erwartet hinter jedem Angebot das er euch macht weitere versteckte Kosten die ihr nicht zu zahlen bereit seid.
Achtet auf euch!
gezeichnet
Sanna Nyander
Bischöfin Indurons
Schnell rafte Luveena ihre Sachen zusammen und begab sich zum Portal.
Aradner wartete bereits auf sie. Wie Sanna angekündigt hatte, war der Nekromant ganz und gar in grün gekleidet und erkannte sie sogleich, als sie über die Brücke auf ihn zu schritt. Er musterte sie, auffallend intensiv, so wie ein Schlachter ein Tier mustern würde, bevor er das Messer ansetzte. Luveena war dieser Mensch nicht geheuer. Dennoch rang sie sich ein freundliches Lächeln ab, als er sie begrüßte. Der Nekromant zeigte sich dankbar für die Giftprobe, die Sanna ihm gereicht hatte. „Ich habe dreierlei Dinge für Euch, doch zuerst müsst Ihr mir folgen.“ Nachdem Luveena ihm mehrere Male versprechen musste, den Ort an den er sie führen würde, für sich zu behalten und außerdem nie wieder zu betreten, bat er sie, ihm zu folgen. Sie gingen zum Friedhof. Er entzündete eine Fackel und sie stiegen eine Leiter herunter in einen etwa 2 Schritte breiten und 6 Schritte langen Raum. Das Labor war vollgestopft mit merkwürdigen Gegenständen. Luveena blickte sich neugierig um. Die Luft war stickig und voller fremdartiger Gerüche, die sie nicht einordnen konnte. An der Wand hing der Kadaver eines Drachenbabys, jedoch fehlten ihm die Flügel. Gerade als die Shamanin sich die Frage nach dem Verbleiben dieser stellte, erblickte sie die Flügel des Drachens. Sie waren einem Hund auf dem Rücken genäht worden, der in einem Käfig am Boden hockte und heftig hechelte. Luveena verzog das Gesicht und blickte sich weiter um. Auf einer schmalen Werkbank sammelten sich alle möglichen Instrumente. Die Shamanin musste sich gestehen, dass sie nicht wenige davon noch nie gesehen hatte, geschweige denn ihnen Namen zu zuordnen. Auch eine große Fleischereiaxt lag dazwischen, Scheren verschiedener Größe, Skalpelle und Messer. Luveena fühlte sich unangenehm an einen Folterkeller erinnert. In einer Ecke stand eine lebensgroße Strohpuppe. Aradner zog in diesem Moment eine Kiste hervor und begann, darin herum zukramen. „Ah, da habt ihr beide euch versteckt!“ rief er erfreut und förderte eine kleine Schatulle und ein Fläschchen zu Tage. Die Kiste schob er mit dem Fuß beiseite. Dann wandte er sich Luveena zu, deren Blick immer noch auf der sonderbaren Strohpuppe lag. Er reichte ihr eine kleine Flasche. „Hier ersteinmal da gereinigte und verstärkte Gift des Salamanders. Es müsste nun kaum noch von dem Gift des Drachens zu unterscheiden sein.“ Luveena nickte dankend und nahm die Flasche entgegen. Dann sprach der Mensch weiter. „Als ich das Gift verstärken wollte, bin ich über etwas Interessantes gestolpert. Ich habe es zuerst destillieren wollen. Allerdings wurde das Gift da durch nicht wirklich stärker. Also überlegte ich, ob vielleicht in dem Gift selber etwas ist, dass es schwächt.“ Luveena nickte, doch ihr Blick huschte immerwieder auf die Steinplatte, die oben über der Leiter gelegen hatte. Es war ihr, als hätte sie sich bewegt… „Ich habe also die übliche Prozedur zum renigen von Substanzen angewandt und siehe da: Das Gift war stärker geworden.“ Forschend schaute Luveena ihn an. „Was ist Eure Verwendung für solch ein starkes Gift?“ „Nun Ihr müsst wissen, dass ich schon seit langem nach einer Art des Verwundens suche, die nicht durch Handauflegen oder ein paar Salben zu heilen sind...“ Luveena erschauderte. Der Drang, die Leiter einfach heraufzuklettern und zu flüchten wurde von Minute zu Minute größer. Der Hund mit den aufgenähten Flügeln winselte leise und schmerzerfüllt und verstärkte diesen Drang in der Shamanin nur noch mehr. Doch Luveena ermahnte sich. Sie war mit einem Ziel hier her gekommen. Das Leben der orkischen Krieger könnte von diesen Informationen abhängen. Und sie war der Lösung des Problemes so unendlich nahe… „Wo war ich?“ unterbrach Aradner ihren Gedankengang. „Beim… Reinigen des Giftes.“ „Ach ja! Ich denke, dass die Lösung zum schwächen des Giftes in dem ist, was ich herausfinden konnte.“ Er holte einen Bottich mit übel riechendem Inhalt hervor. Mit Hilfe einer Zange füllte er etwas in eine kleine Flasche und reichte sie ihr. „Ja das musste es im Großen und Ganzen gewesen sein. Ich möchte Euch jedoch davon abhalten, dieses an jemandem zu testen.“ Er ging zur Rückwand des Raumes und hebt ein Leinentuch hoch, unter dem eine Leiche lag. Sofort vom Leichengeruch umgeben, hielt sich Luveena einen Zipfel ihres Umhanges über Nase und Mund. „Ich habe es schon getestet, seht her.“ Die Shamanin trat näher, auch wenn ihr dieser kleine Schritt eine Menge Überwindung abverlangte. Was sie dann sah, ließ sie zusammenfahren. Die Haut der Leiche war am Bein tiefschwarz verkohlt. „Wenn man die Haut hier berührt, zerbröselt sie einfach.“ Fügte Aradner hinzu. Luveena trat einen Schritt zurück. Der Nekromant lachte leise. „Aber das nur als Rat. Das dritte Geschenk, das ich für Euch habe…“ er deutete auf die kleine Schatulle. „…werde ich Euch nicht umsonst überlassen. Sagt, Luveena, seit Ihr bereit mir einen kleinen Gefallen zu tun?“ Sie nickte sogleich. Dann trat er auf die Schatulle zu und öffnete sie, nahm eine kleine Flasche hervor. „Was ist das?“ frage Luveena neugierig und erfreut, den Blick von der Leiche zu nehmen. „Man nennt es die Essenz des Drachen. Damit hatte ich zuvor experimentiert. Ich habe es von einer Zwergin erstanden, welche lange Zeit im Drachental jagte. Es hat mich Unmengen gekostet.“ Luveena blickte das Fläschchen gebannt an, denn sie hatte von jener Substanz gehört. „Es ist nicht mehr viel übrig.“ Sprach Aradner weiter, „Ich könnte mich von einem Tröpfchen trennen, jedoch nicht umsonst.“ Wiederholte er. Luveena nickt, leicht fragend. „Der Handel soll einfach sein.“ Versicherte Aradner, „Ich benötige nur einen Tropfen eures Blutes.“ Die Augen der Shamanin verengen sich an dieser Stelle. „Was habt Ihr vor?“ fragte sie. Aradner begann zu lachen und weist mit einer Geste um sich herum. „Was denkt Ihr denn, was ich vor habe!“ Luveenas Blick wurde lauernd. „Was unterscheidet mein Blut von dem Andere?“ „Nun, es ist orkisch. Und an das Blut eines Orkes heran zukommen ist nicht sehr einfach, wie Ihr wohl wisst. Vor allem nicht, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.“ Luveena schmunzelte leicht, jedoch nach wie vor angespannt. „Da habt Ihr wohl Recht.“ Zögernd griff sie an den Dolch an ihren Gürtel, doch Aradner machte eine abwehrende Geste. „Ich würde es vorziehen, wenn ihr diesen Dolch verwendet.“ Er wollte ihr einen recht einfachen und schmucklosen Doch reichen, „Er ist nicht vergiftet, darauf gebe ich mein Wort.“ Doch Luveena schüttelte mit dem Kopf und sagte schlicht: „Ich bevorzuge meinen eigenen Dolch.“ „Nun, man kann an einem Abend nicht alles bekommen was man will, nicht wahr?“ bedauerte Aradner, doch der Unterton in seiner Stimme behagte Luveena nicht. Der Nekromant reichte ihr ein sauberes Fläschchen. Die Shamanin öffnete es und schnitt einen kurzen Schnitt über ihre linke Handfläche, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. In der Zwischenzeit füllte Aradner einen winzigen Tropfen der Essenz in ein weiteres Fläschchen. Der Mensch schien beinahe den Atem anzuhalten, um nichts der kostbaren Flüssigkeit zu verschütten. Luveena hatte ihr Fläschchen nun mit Blut gefüllt und verschlossen und wickelte ein Leinentuch um den Schnitt. Dann tauschten sie die Fläschchen. „Passt auf, dass es nicht der Kälte zugesetzt wird.“ Riet er. Sie nickte und wandte sich nach einigen kurzen Worten des Dankes und des Abschiedes der Leiter zu. Vor Aradner kletterte Luveena rasch empor und sog dann, draußen angekommen, fast dankbar die frische Luft ein.
Zufrieden machte sich die Orkin auf den Weg zum Handelsposten um dort ihre Forschung voran zu treiben. Sie war der Lösung so nahe…
Luveena war in ein Buch über das Mixen von Heilkräutern vertieft, als der junge Mann sie ansprach. „Ich habe einen Brief für euch von Bischöfin Nyander. Ihr seid doch die Schamanin Luveena?“ Sie bejahte dies und nahm den Brief entgegen. Sie grübelte kurz, bis ihr einfiel, was diese Bischöfin wohl von ihr wollte. Vor ein paar Tagen war das letzte Offizierstreffen vor dem Kampfeszug gegen den Drachen Anthara. Sie hatte den Heilkundigen von ihrem Plan erzählt, den Erdsalamander für das Heilen der Wunden zu benutzen. Die Heiler, insbesondere die Bischöfin Sanna waren von der Idee sehr angetan gewesen und hatten alle ihre Unterstützung zum Brauen des Heiltrankes versprochen. Die oberste Magierien Drigania hatte Krieger ausgesandt, um alle Erdsalamander zu jagen, die sie finden konnten. Es ging also voran. Sie hatte Sanna eine Probe des Salamandergiftes gereicht. Und dieser Brief schien die Antwort darauf zu sein. Neugierig öffnete Luveena das gerollte Pergament…
Seid mir gegrüßt werte Luveena
Ich habe inzwischen das Gift des Salamanders an denjenigen weitergereicht, von dem ich dachte er könne euch helfen. Jedoch fürchte ich euren Namen in meinen Brief an ihn erwähnt zu haben. Ich hoffe ihr werdet mir diese Nachlässigkeit verzeihen, denn ich hätte es besser wissen müssen.
Seiner Antwort konnte ich entnehmen, dass er vielleicht etwas haben könnte was euch weiterhelfen könnte. Es ist fürchterlich sich mit ihm auseinanderzusetzen, denn er gibt nie freiwillig Wissen preis und scheint immer nur die Hälfte zu sagen. Jedoch verlangt er euch persönlich zu sehen, wenn er helfen soll.
Ich würde es euch jedoch nahelegen diese Einladung auszuschlagen. Wie dem auch sei, nannte er das jenseitige Ende der Brücke beim Osttor Adens, vor den Grabstätten als Treffpunkt und Morgen zur 6. Stunde als Zeit.
*die Schrift wird leicht unregelmäßig*
Sein Name ist Aradner Nyander und er sagte er würde Grün tragen, also geht davon aus jemanden in grün von Kopf bis Fuß zu treffen, er übertreibt derartige Sachen.
Lasst mich euch jedoch warnen, auch wenn er zu meiner Familie gehört, so ist er nicht vertrauenswürdig.
Erwartet hinter jedem Angebot das er euch macht weitere versteckte Kosten die ihr nicht zu zahlen bereit seid.
Achtet auf euch!
gezeichnet
Sanna Nyander
Bischöfin Indurons
Schnell rafte Luveena ihre Sachen zusammen und begab sich zum Portal.
Aradner wartete bereits auf sie. Wie Sanna angekündigt hatte, war der Nekromant ganz und gar in grün gekleidet und erkannte sie sogleich, als sie über die Brücke auf ihn zu schritt. Er musterte sie, auffallend intensiv, so wie ein Schlachter ein Tier mustern würde, bevor er das Messer ansetzte. Luveena war dieser Mensch nicht geheuer. Dennoch rang sie sich ein freundliches Lächeln ab, als er sie begrüßte. Der Nekromant zeigte sich dankbar für die Giftprobe, die Sanna ihm gereicht hatte. „Ich habe dreierlei Dinge für Euch, doch zuerst müsst Ihr mir folgen.“ Nachdem Luveena ihm mehrere Male versprechen musste, den Ort an den er sie führen würde, für sich zu behalten und außerdem nie wieder zu betreten, bat er sie, ihm zu folgen. Sie gingen zum Friedhof. Er entzündete eine Fackel und sie stiegen eine Leiter herunter in einen etwa 2 Schritte breiten und 6 Schritte langen Raum. Das Labor war vollgestopft mit merkwürdigen Gegenständen. Luveena blickte sich neugierig um. Die Luft war stickig und voller fremdartiger Gerüche, die sie nicht einordnen konnte. An der Wand hing der Kadaver eines Drachenbabys, jedoch fehlten ihm die Flügel. Gerade als die Shamanin sich die Frage nach dem Verbleiben dieser stellte, erblickte sie die Flügel des Drachens. Sie waren einem Hund auf dem Rücken genäht worden, der in einem Käfig am Boden hockte und heftig hechelte. Luveena verzog das Gesicht und blickte sich weiter um. Auf einer schmalen Werkbank sammelten sich alle möglichen Instrumente. Die Shamanin musste sich gestehen, dass sie nicht wenige davon noch nie gesehen hatte, geschweige denn ihnen Namen zu zuordnen. Auch eine große Fleischereiaxt lag dazwischen, Scheren verschiedener Größe, Skalpelle und Messer. Luveena fühlte sich unangenehm an einen Folterkeller erinnert. In einer Ecke stand eine lebensgroße Strohpuppe. Aradner zog in diesem Moment eine Kiste hervor und begann, darin herum zukramen. „Ah, da habt ihr beide euch versteckt!“ rief er erfreut und förderte eine kleine Schatulle und ein Fläschchen zu Tage. Die Kiste schob er mit dem Fuß beiseite. Dann wandte er sich Luveena zu, deren Blick immer noch auf der sonderbaren Strohpuppe lag. Er reichte ihr eine kleine Flasche. „Hier ersteinmal da gereinigte und verstärkte Gift des Salamanders. Es müsste nun kaum noch von dem Gift des Drachens zu unterscheiden sein.“ Luveena nickte dankend und nahm die Flasche entgegen. Dann sprach der Mensch weiter. „Als ich das Gift verstärken wollte, bin ich über etwas Interessantes gestolpert. Ich habe es zuerst destillieren wollen. Allerdings wurde das Gift da durch nicht wirklich stärker. Also überlegte ich, ob vielleicht in dem Gift selber etwas ist, dass es schwächt.“ Luveena nickte, doch ihr Blick huschte immerwieder auf die Steinplatte, die oben über der Leiter gelegen hatte. Es war ihr, als hätte sie sich bewegt… „Ich habe also die übliche Prozedur zum renigen von Substanzen angewandt und siehe da: Das Gift war stärker geworden.“ Forschend schaute Luveena ihn an. „Was ist Eure Verwendung für solch ein starkes Gift?“ „Nun Ihr müsst wissen, dass ich schon seit langem nach einer Art des Verwundens suche, die nicht durch Handauflegen oder ein paar Salben zu heilen sind...“ Luveena erschauderte. Der Drang, die Leiter einfach heraufzuklettern und zu flüchten wurde von Minute zu Minute größer. Der Hund mit den aufgenähten Flügeln winselte leise und schmerzerfüllt und verstärkte diesen Drang in der Shamanin nur noch mehr. Doch Luveena ermahnte sich. Sie war mit einem Ziel hier her gekommen. Das Leben der orkischen Krieger könnte von diesen Informationen abhängen. Und sie war der Lösung des Problemes so unendlich nahe… „Wo war ich?“ unterbrach Aradner ihren Gedankengang. „Beim… Reinigen des Giftes.“ „Ach ja! Ich denke, dass die Lösung zum schwächen des Giftes in dem ist, was ich herausfinden konnte.“ Er holte einen Bottich mit übel riechendem Inhalt hervor. Mit Hilfe einer Zange füllte er etwas in eine kleine Flasche und reichte sie ihr. „Ja das musste es im Großen und Ganzen gewesen sein. Ich möchte Euch jedoch davon abhalten, dieses an jemandem zu testen.“ Er ging zur Rückwand des Raumes und hebt ein Leinentuch hoch, unter dem eine Leiche lag. Sofort vom Leichengeruch umgeben, hielt sich Luveena einen Zipfel ihres Umhanges über Nase und Mund. „Ich habe es schon getestet, seht her.“ Die Shamanin trat näher, auch wenn ihr dieser kleine Schritt eine Menge Überwindung abverlangte. Was sie dann sah, ließ sie zusammenfahren. Die Haut der Leiche war am Bein tiefschwarz verkohlt. „Wenn man die Haut hier berührt, zerbröselt sie einfach.“ Fügte Aradner hinzu. Luveena trat einen Schritt zurück. Der Nekromant lachte leise. „Aber das nur als Rat. Das dritte Geschenk, das ich für Euch habe…“ er deutete auf die kleine Schatulle. „…werde ich Euch nicht umsonst überlassen. Sagt, Luveena, seit Ihr bereit mir einen kleinen Gefallen zu tun?“ Sie nickte sogleich. Dann trat er auf die Schatulle zu und öffnete sie, nahm eine kleine Flasche hervor. „Was ist das?“ frage Luveena neugierig und erfreut, den Blick von der Leiche zu nehmen. „Man nennt es die Essenz des Drachen. Damit hatte ich zuvor experimentiert. Ich habe es von einer Zwergin erstanden, welche lange Zeit im Drachental jagte. Es hat mich Unmengen gekostet.“ Luveena blickte das Fläschchen gebannt an, denn sie hatte von jener Substanz gehört. „Es ist nicht mehr viel übrig.“ Sprach Aradner weiter, „Ich könnte mich von einem Tröpfchen trennen, jedoch nicht umsonst.“ Wiederholte er. Luveena nickt, leicht fragend. „Der Handel soll einfach sein.“ Versicherte Aradner, „Ich benötige nur einen Tropfen eures Blutes.“ Die Augen der Shamanin verengen sich an dieser Stelle. „Was habt Ihr vor?“ fragte sie. Aradner begann zu lachen und weist mit einer Geste um sich herum. „Was denkt Ihr denn, was ich vor habe!“ Luveenas Blick wurde lauernd. „Was unterscheidet mein Blut von dem Andere?“ „Nun, es ist orkisch. Und an das Blut eines Orkes heran zukommen ist nicht sehr einfach, wie Ihr wohl wisst. Vor allem nicht, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.“ Luveena schmunzelte leicht, jedoch nach wie vor angespannt. „Da habt Ihr wohl Recht.“ Zögernd griff sie an den Dolch an ihren Gürtel, doch Aradner machte eine abwehrende Geste. „Ich würde es vorziehen, wenn ihr diesen Dolch verwendet.“ Er wollte ihr einen recht einfachen und schmucklosen Doch reichen, „Er ist nicht vergiftet, darauf gebe ich mein Wort.“ Doch Luveena schüttelte mit dem Kopf und sagte schlicht: „Ich bevorzuge meinen eigenen Dolch.“ „Nun, man kann an einem Abend nicht alles bekommen was man will, nicht wahr?“ bedauerte Aradner, doch der Unterton in seiner Stimme behagte Luveena nicht. Der Nekromant reichte ihr ein sauberes Fläschchen. Die Shamanin öffnete es und schnitt einen kurzen Schnitt über ihre linke Handfläche, ohne auch nur eine Mine zu verziehen. In der Zwischenzeit füllte Aradner einen winzigen Tropfen der Essenz in ein weiteres Fläschchen. Der Mensch schien beinahe den Atem anzuhalten, um nichts der kostbaren Flüssigkeit zu verschütten. Luveena hatte ihr Fläschchen nun mit Blut gefüllt und verschlossen und wickelte ein Leinentuch um den Schnitt. Dann tauschten sie die Fläschchen. „Passt auf, dass es nicht der Kälte zugesetzt wird.“ Riet er. Sie nickte und wandte sich nach einigen kurzen Worten des Dankes und des Abschiedes der Leiter zu. Vor Aradner kletterte Luveena rasch empor und sog dann, draußen angekommen, fast dankbar die frische Luft ein.
Zufrieden machte sich die Orkin auf den Weg zum Handelsposten um dort ihre Forschung voran zu treiben. Sie war der Lösung so nahe…