Rune

[Galenya]

Es waren einige Tage vergangen. Der graue Hengst war launisch. Er schien es seiner Herrin langsam übel zu nehmen, dass sie ihn von einer Stadt in die nächste schickte. Unwahrscheinlich, dass ein Pferd merken konnte, dass die Suche auswegslos schien. Wahrscheinlicher war eher, dass er Galenyas Laune bemerkte, welche sich durch lautstarkes Fluchen offenbaren ließ. Sie hatte nun schon einige Städte abgeklappert. Mit Wachen diskutiert, damit sie sie in die Kerkerräume ließen. Gebeten. Manchmal sogar etwas mit ihren Reizen gespielt, an die Cearem sie durch sein vorlautes Gerede erinnerte hatte. Dennoch... den Söldner hatte sie in keinem der Kerker angetroffen. Er tat ihr leid. Manchmal. Öfter jedoch fluchte sie über ihn. "Als Frau losreiten um einen Mann zu befreien. Einen SÖLDNER!" murrte sie, als sie in forschem Galopp über die Zugbrücke. Der graue Hengst quittierte die erneuten Launenausbrüche mit einem seinerseits: einem kleinen Bocksprung. "Jaja... spinn du nur..." knurrte Galenya. Die Wache betrachtete das Schauspiel mit deutlichem Spott in den Augen. Galenya brachte den Hengst am Stadttor zum stehen, woraufhin dieser übellaunig auf der Stelle trippelte. In dieser Stadt war sie noch nicht. "Wisst Ihr von einem Söldner in Euren Kerkern?" fragte sie den Wachmann. Der Spott in seinen Augen erlosch, als er das wütende, entschlossene Gesicht der Kriegerin sah. "Ein Söldner...." wiederholte er nachdenklich. Dann hellte sich sein Gesicht auf, wie bei jemandem, der gerade die Lösung zu einem kompliziert anscheinendem Rätsel gefunden hatte. "OH JA! Wir haben einen Söldner... Einen wahren Trunkenbold!" Galenya ließ ihm nicht die Zeit, den Spott in seine Mine zurückkehren zu lassen und gab dem Hengst die Sporen. Missbilligend schnaubte das Pferd über die unsanfte Behandlung und setzte sich so rasch in Bewegung, dass der Wachmann einen schnellen Schritt zur Seite machte. "HEY HEY junges Fräullein!" schallte seine Stimme in einer Mischung aus Verblüffung und Ärger hinter ihr her.

Es hatte überraschend wenig Überredungskünste bedurft, bis Galenya in den Kerker gelassen wurde. Den Söldner Caerem erkannte sie sofort. Er schien abwesend, starrte auf den feuchten Boden unter den Strohballen, auf denen er saß. Kurz stiel sich ein Lächeln auf ihre Züge - warum auch immer. "Cearem..." sprach sie ihn an, den Schlüssel, den der Wachmann ihr gegeben hatte noch immer im Mantelärmel verbergend. "Was habt Ihr Euch eigentlich dabei gedacht?"


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OOC: sie hätte ihn auch schon früher befreit nur wusste sie ja nicht, in welcher Stadt er fest sitzt.. hab das nun einfach so gelöst...