03.06.2008, 23:12
Die Scheibe Pa'agrios senkte sich gerade hinein in das Große Wasser Kashas, die letzten Strahlen des Tageslichts fielen auf die bewaldeten Hügel Elmores, die sich weit im Osten von tagadha-rak befanden, und zu denen die Trommeln lange brauchten, sie zu erreichen - sofern sie das überhaupt taten.
Dort, zwischen den Wäldern, befand sich eine kleine Gruppe aus Holzhütten, an einer Lichtung, an der trotz des schwindenden Lichtes noch reges Treiben herrschte.
"Ata!" rief ein junger Orok mit buschigem, langem, rotem Haar, der vor kurzem das Mannesalter erreicht zu haben schien, hinüber zu einem vor einer Holzhütte sitzenden Orok von immer noch stattlicher Statur, auf dessen Brust das Symbol eines kleinen Unterstammes der Urutu tätowiert war. Dieser knurrte nur kurz zur Antwort.
"Hast du den Schamanen gehört?" rief der Junge mit ungebrochenem Enthusiasmus und trat näher, "Er sagt, die Geister haben gesprochen, dass es bald Krieg gibt! Krieg! Ist das nicht toll?"
Der Ältere sah auf und brummte: "Komm schon, Kraal, der Schamane redet viel, wenn der Tag lang ist und noch mehr, wenn er gesoffen hat! Ich trau seinen Worten soviel wie mein kleiner Finger lang ist!" Und er streckte, wie um seine Worte zu unterstreichen, seine rechte Hand aus, an der sein kleiner Finger fehlte.
"Und außerdem," fuhr er fort, "wenn es tatsächlich Krieg geben sollte, wo soll er stattfinden, gegen wen, und warum weiß niemand etwas davon außer dem Schamanen?"
Kraal, der junge Orok, kratzte sich am Kopf und erwiderte: "Ich weiß es nicht... aber es wäre doch eine große Sache, so ein Krieg... dann könnte man sich endlich beweisen... zeigen wie stark unser Stamm ist und so!"
"Lass gut sein, Junge," brummelte sein Vater, "Jeder von uns wollte sich in deinem Alter beweisen. Aber wenn du dem Wort eines besoffenen Schamanen hinterherrennst, dann bist du ein Dummkopf!"
Gerade, als Kraal etwas Trotziges erwidern wollte, hallte eine ihnen unbekannte Stimme durch den Wald. "Krieg," rief die Stimme, und immer wieder: "Krieg!"
Als die Inhaberin der Stimme endlich auf dem Platz zwischen den hölzernen Hütten angelangt war, hatte sie bereits eine Meute aus Neugierigen umringt. Die Botin, mit der eher schlanken als stattlichen Gestalt einer Läuferin, erzählte gerade von einem Krieg, den die Oroka führen, als Vater und Sohn zu den Zuhörern stießen.
"Es wird Krieg in ruughach-ghmlaa* geben," sagte die Orkin, "endlich holen sich die Oroka, was ihnen zusteht!"
Dann wurde sie mit Fragen überhäuft; auf die meisten jedoch gab sie die Antwort: "Ich bin ausgesandt, alle Oroka über den Krieg zu benachrichten, ich weiß nicht viel mehr; in tagadha-rak aber erfahrt ihr bestimmt, was ihr wissen wollt!"
Gleich am nächsten Morgen machte sich eine Gruppe aus zehn Wehrfähigen des Stammes - eine beachtliche Zahl für einen so kleinen Stamm - auf in Richtung tagadha-rak. Unter ihnen befanden sich auch Kraal und sein Vater, der beständig vor sich hinmurmelte: "Hat der alte Trunkenbold von Schamane doch recht gehabt, bei Paagrio, wer hätte das gedacht..."
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* orkischer Name für "Rune"
Dort, zwischen den Wäldern, befand sich eine kleine Gruppe aus Holzhütten, an einer Lichtung, an der trotz des schwindenden Lichtes noch reges Treiben herrschte.
"Ata!" rief ein junger Orok mit buschigem, langem, rotem Haar, der vor kurzem das Mannesalter erreicht zu haben schien, hinüber zu einem vor einer Holzhütte sitzenden Orok von immer noch stattlicher Statur, auf dessen Brust das Symbol eines kleinen Unterstammes der Urutu tätowiert war. Dieser knurrte nur kurz zur Antwort.
"Hast du den Schamanen gehört?" rief der Junge mit ungebrochenem Enthusiasmus und trat näher, "Er sagt, die Geister haben gesprochen, dass es bald Krieg gibt! Krieg! Ist das nicht toll?"
Der Ältere sah auf und brummte: "Komm schon, Kraal, der Schamane redet viel, wenn der Tag lang ist und noch mehr, wenn er gesoffen hat! Ich trau seinen Worten soviel wie mein kleiner Finger lang ist!" Und er streckte, wie um seine Worte zu unterstreichen, seine rechte Hand aus, an der sein kleiner Finger fehlte.
"Und außerdem," fuhr er fort, "wenn es tatsächlich Krieg geben sollte, wo soll er stattfinden, gegen wen, und warum weiß niemand etwas davon außer dem Schamanen?"
Kraal, der junge Orok, kratzte sich am Kopf und erwiderte: "Ich weiß es nicht... aber es wäre doch eine große Sache, so ein Krieg... dann könnte man sich endlich beweisen... zeigen wie stark unser Stamm ist und so!"
"Lass gut sein, Junge," brummelte sein Vater, "Jeder von uns wollte sich in deinem Alter beweisen. Aber wenn du dem Wort eines besoffenen Schamanen hinterherrennst, dann bist du ein Dummkopf!"
Gerade, als Kraal etwas Trotziges erwidern wollte, hallte eine ihnen unbekannte Stimme durch den Wald. "Krieg," rief die Stimme, und immer wieder: "Krieg!"
Als die Inhaberin der Stimme endlich auf dem Platz zwischen den hölzernen Hütten angelangt war, hatte sie bereits eine Meute aus Neugierigen umringt. Die Botin, mit der eher schlanken als stattlichen Gestalt einer Läuferin, erzählte gerade von einem Krieg, den die Oroka führen, als Vater und Sohn zu den Zuhörern stießen.
"Es wird Krieg in ruughach-ghmlaa* geben," sagte die Orkin, "endlich holen sich die Oroka, was ihnen zusteht!"
Dann wurde sie mit Fragen überhäuft; auf die meisten jedoch gab sie die Antwort: "Ich bin ausgesandt, alle Oroka über den Krieg zu benachrichten, ich weiß nicht viel mehr; in tagadha-rak aber erfahrt ihr bestimmt, was ihr wissen wollt!"
Gleich am nächsten Morgen machte sich eine Gruppe aus zehn Wehrfähigen des Stammes - eine beachtliche Zahl für einen so kleinen Stamm - auf in Richtung tagadha-rak. Unter ihnen befanden sich auch Kraal und sein Vater, der beständig vor sich hinmurmelte: "Hat der alte Trunkenbold von Schamane doch recht gehabt, bei Paagrio, wer hätte das gedacht..."
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* orkischer Name für "Rune"
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk