19.06.2008, 16:56
Die Sonne stand im Zenit als Kesyae die Tempelanlage Runes verließ. Aufgebrachte Bürger traten ihr entgegen, sahen sie die Elfe mittlerweile als Kommunikationsglied zu den Truppen an. Einige bewarfen sie sogar mit verfaulter Nahrung, doch ging sie ihren Weg weiter, der mit jedem Schritt mehr zu einem Spießrutenlauf wurde. In der Mitte der Stadt blieb sie stehen, eine Traube Anwohner hatte sich bereits um sie gebildet. Argwöhnisch musterte man sie, begutachtete sie. Irgendwo in den hinteren Reihen wurde gemurmelt, getuschelt und auch lautere Stimmen traten an ihre Ohren. Sie war allein gekommen, hatte Schutz durch Wachen oder Beistand durch Gildoran oder einen seiner Männer abgelehnt. Sie war allein vor die erzürnte Menge getreten, um sich ihnen zu stellen. Ihnen zu zeigen, dass sie keine Angst hat. Zu zeigen, dass nicht ihr Volk – das Volk der Elfen – es war, die den drei armen Seelen das Leben genommen haben.
„Bürger von Rune. Ich kann euch verstehen“,
waren ihre ersten Worte. Sofort begann wieder das Gemurmel, auch lautes Geschrei, dass sie lüge, befreite sich aus einigen Kehlen. Sie blieb ruhig. Wartete wieder ab, bis alle verstummt waren.
„Ich verstehe eure Furcht, euer Misstrauen, euren Hass. Und nun nehme ich mir auch noch das Recht heraus, als Elfe vor euch zu treten. Was geschehen ist, kann keiner rückgängig machen. Weder ihr, noch ich oder einer der Krieger, die bereit sind, ihr Leben für euch im Krieg zu geben. Auch euer Hass auf mich und mein Volk holen die Gefallenen nicht zu euch zurück. Doch kann ich euch versichern, dass kein Elf dies getan hat. Niemals würde unser Volk solche Wege beschreiten. Die Körper der Toten wurden bereits von diesen sie entehrenden Pfählen genommen und werden heute Nachmittag im Rahmen ihrer Familien beigesetzt. Die Familien erhalten Schutz durch das Heer und Trost durch Fürsorge oder einfach nur eine starke Schulter. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, damit den Angehörigen dieser Verlust und der Abschied nicht zu schwer fällt. Ich kann nur wieder beteuern, dass es kein Elf war, der dies tat. Ich bitte jeden von euch, sich wieder zu beruhigen und diesen schrecklichen Lügen, die verbreitet werden, keinen Glauben zu schenken. In diesen schweren Zeiten will man einen Keil zwischen uns treiben. Man versucht, uns aufzustacheln, damit wir uns gegenseitig bekämpfen. Und wieso man das tut, ist wohl jedem klar. Wenn wir uns gegenseitig umbringen, können die Orks in Rune einfallen, ohne dass sich ihnen jemand zur Wehr setzt. Lasst es nicht so weit kommen, denn in diesen schweren Zeiten ist Zusammenhalt das Licht, das das Ende des schrecklichsten Tages - den Tag der Schlacht - erhellen wird.“
Schon während sie sprach, verstummten die Bürger endgültig. Die hasserfüllten, misstrauischen, verängstigten Gesichtsausdrücke machten Hoffnung Platz, gelegentlich zeigte sich sogar ein Lächeln, auch einige anerkennende Gesten waren zu sehen. Als die Elfe fertig ist mit ihrer Ansprache, klatschen einige in die Hände, um ihren Zuspruch auszudrücken. Andere schauen sie einfach nur an. Doch sind ihre Blicke nicht mehr jene, die auf einem mordenden Wildtier ruhen, sondern die, die man einem Freund, einem Verbündeten entgegenbringt, auch wenn einige noch nicht ganz überzeugt zu sein scheinen.
„Bürger von Rune. Ich kann euch verstehen“,
waren ihre ersten Worte. Sofort begann wieder das Gemurmel, auch lautes Geschrei, dass sie lüge, befreite sich aus einigen Kehlen. Sie blieb ruhig. Wartete wieder ab, bis alle verstummt waren.
„Ich verstehe eure Furcht, euer Misstrauen, euren Hass. Und nun nehme ich mir auch noch das Recht heraus, als Elfe vor euch zu treten. Was geschehen ist, kann keiner rückgängig machen. Weder ihr, noch ich oder einer der Krieger, die bereit sind, ihr Leben für euch im Krieg zu geben. Auch euer Hass auf mich und mein Volk holen die Gefallenen nicht zu euch zurück. Doch kann ich euch versichern, dass kein Elf dies getan hat. Niemals würde unser Volk solche Wege beschreiten. Die Körper der Toten wurden bereits von diesen sie entehrenden Pfählen genommen und werden heute Nachmittag im Rahmen ihrer Familien beigesetzt. Die Familien erhalten Schutz durch das Heer und Trost durch Fürsorge oder einfach nur eine starke Schulter. Wir tun alles, was in unserer Macht steht, damit den Angehörigen dieser Verlust und der Abschied nicht zu schwer fällt. Ich kann nur wieder beteuern, dass es kein Elf war, der dies tat. Ich bitte jeden von euch, sich wieder zu beruhigen und diesen schrecklichen Lügen, die verbreitet werden, keinen Glauben zu schenken. In diesen schweren Zeiten will man einen Keil zwischen uns treiben. Man versucht, uns aufzustacheln, damit wir uns gegenseitig bekämpfen. Und wieso man das tut, ist wohl jedem klar. Wenn wir uns gegenseitig umbringen, können die Orks in Rune einfallen, ohne dass sich ihnen jemand zur Wehr setzt. Lasst es nicht so weit kommen, denn in diesen schweren Zeiten ist Zusammenhalt das Licht, das das Ende des schrecklichsten Tages - den Tag der Schlacht - erhellen wird.“
Schon während sie sprach, verstummten die Bürger endgültig. Die hasserfüllten, misstrauischen, verängstigten Gesichtsausdrücke machten Hoffnung Platz, gelegentlich zeigte sich sogar ein Lächeln, auch einige anerkennende Gesten waren zu sehen. Als die Elfe fertig ist mit ihrer Ansprache, klatschen einige in die Hände, um ihren Zuspruch auszudrücken. Andere schauen sie einfach nur an. Doch sind ihre Blicke nicht mehr jene, die auf einem mordenden Wildtier ruhen, sondern die, die man einem Freund, einem Verbündeten entgegenbringt, auch wenn einige noch nicht ganz überzeugt zu sein scheinen.