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Vatos von Seregon
#3
Teil 2



Vatos lebte nun schon einige Wochen in den alten Gemäuern des Anwesens. Er suchte nach Antworten. Woher kam er wirklich? Bei seinen Erkundungen durch das Anwesen betrat er aus irgendeinem Grund nie das obere Stockwerk. Etwas hielt ihn davon ab. Was genau es war konnte auch er selbst nicht sagen. Doch eines Tages näherten sich Wanderer dem alten Haus. Vatos war gezwungen ins obere Stockwerk zu flüchten wenn er nicht entdeckt werden wollte. Die Treppe welche hinauf führte hatte einige zerbrochene Stufen. Er konnte also davon ausgehen das niemand ohne triftigen Grund dort hinauf gehen würde. Er flüchtete in das Zimmer in dem er einst zur Welt kam. Die Gemächer von Syrris und seiner Frau. Auch der Wolf, welcher die Wochen mit Vatos dort verbrachte lief ihm nach in das Zimmer. Gemeinsam harrten sie einige Momente aus bis die mögliche Gefahr vorüber war. In dem großen Zimmer hingen immer noch die Vorhänge an den Fenstern. Zerfressen von Motten. An einem Ende des Raums stand eine kleine Kommode. Vatos öffnete eine der Schubladen. In ihr befand sich ein Buch, welches aussah als hätte es schon bessere Tage gesehen. Vorsichtig öffnete Vatos die Erste Seite.

„Der Stammbaum Seregons!“

Vatos‘ Atem stockte als er diese Worte lass. In diesem Buch würde er endlich heraus finden woher er wirklich stammte. Doch schon beim Öffnen der zweiten Seite konnte er seinen Augen nicht trauen. Laut dieser Zeilen die er vor sich hatte, stammte der Name Seregon aus der Elfischen Kultur. Es gab unter den Elfen eine Familie welche den Namen von Seregon trug. Er konnte es nicht glauben. Seine eigene Blutslinie kreuzte sich mit der einer Elfischen. Er begriff nun weshalb der Lauf der Dinge so war wie er war. Vatos blätterte weiter und weiter. Zuerst war es nur eine Elfische Blutbahn. Sie spaltete sich in eine zweite Dunkelelfische. Doch auf den letzten Seiten verlor sich die Elfische langsam aber sicher bis sie ganz verschwand. Vatos konnte sich denken wieso es so kam. Kein Dunkelelf würde es dulden das einer ihres gleichen, Blutsverwandte bei den Lichtelfen hatte. Er ging als davon aus, das die Elfische Familie von Seregon nicht auf natürlichem Wege aus der Geschichte verschwand. Sie wurde aus der Geschichte gelöscht…

Es vergingen zwei weitere Wochen. Vatos taufte den Wolf, welcher nicht von seiner Seite wich „Xenox“. Vatos wusste das sie nicht länger an diesem Ort bleiben konnten. Dieses Leben war nicht besser als sein vorheriges. Doch was sollte er mit dem Buch machen das er fand? Würde man es finden wäre sein Leben noch mehr in Gefahr als es ohne hin schon war. In einer Vollmondnacht packte Vatos alles brauchbare was er finden konnte in einen Beutel. Das Buch und einige Holzbretter legte er in der Eingangshalle mit etwas Stroh auf einen Haufen. In der Schule der Dunklen Magie hatte man ihn gelehrt mit einem Spruch eine Flamme auf seiner Hand tanzen zu lassen. Diesen Spruch wandte er nun an um das Stroh in Brant zu setzen. Zusammen mit Vatos verschwand er in den Wald. Es dauerte nicht lang bis das gesamte Anwesen lichterloh brannte. Xenox ging langsam vor Vatos voran und schnüffelte über den Boden. Er schien diesen Weg zu kennen. Doch in der Dunkelheit die sich über den Wald legte konnte er nicht viel sehen. Nur auf seine Nase konnte er sich verlassen. Vatos hingegen sah besser als je zuvor. Seine sinne waren scharf und er folgte Xenox auf Schritt und Tritt. Irgendwann verließen sie das Dichte Unterholz des Waldes und kamen an einem Flussbett an. Xenox lief zum Ufer und trank hastig von dem kühlen Wasser. Auch Vatos kniete am Ufer und nahm beide Hände voll Wasser um sich damit das Gesicht zu benetzen. Als er wieder aufsah konnte er in der Ferne Lichter erkennen. Es musste eine Stadt sein welche da vor ihnen lag. Er konnte nicht sagen welche es war, denn er trug keine Karte bei sich. Dennoch hoffte er dort neue Vorräte zu finden. Gemeinsam mit Xenox ging er immer weiter in Richtung der Lichter. Angelockt wie ein Nachtfalter von einer Laterne nahm er nichts anderes mehr war. Und das war es was ihm zum Verhängnis wurde. Er lief gradewegs in das Territorium der Elfen. Dunkelelfen waren hier eine Gefahr und wurden nicht geduldet. Dies bekam er sehr schnell zu Spüren als er an einer Brücke auf zwei Wachen traf.

„Wohin des Weges Fremder? Ihr befindet euch auf Elfischen Boden.“ „Ich..lasst mich bitte vorbei“

Vatos sah ihnen beim Reden nicht ins Gesicht. Er hoffte wohl dass seine Dunkle Hautfarbe bei Nacht nicht auffallen würde. Doch er irrte sich.

„Dunkles pack! Ihr bewegt euch auf einem Gefährlichen Weg! Was wollt ihr hier? Was rede ich… ich weiß genau was ihr wollt! Ihr wollt unsere Frauen und Kinder morden! So wie ihr es gewohnt seit.“

Eine der Wachen spannte seinen Bogen und zielte damit geradewegs in Richtung Vatos‘

„Verschwinde oder du wirst nicht mehr die Gelegenheit dazu haben!“

Vatos wusste nicht was er jetzt tun sollte. Zurück gehen konnte er nicht. Und bis zur nächsten Stadt wären es noch einige Tagesmärsche gewesen. Diesen Weg würde er ohne Proviante nicht überstehen. Er ballte die Fäuste und Stürmte auf die Wache zu. Er schlug sie nieder und rannte so schnell er konnte an den Wachen vorbei weiterhin in Richtung der Stadt. Doch er vergaß dass auch die andere Wache bewaffnet war. Er kam nur einige Meter bevor ein Stechender Schmerz in seinem Rücken bemerkbar wurde. Er versuchte dennoch weiter zu gehen. Jeder Schritt fiel ihm Schwerer und Schwerer. Die Wache wollte ihn nicht Lebend davon kommen lassen und feuerte einen Zweiten Schuss ab. Auch dieser verfehlte sein Ziel nicht. Vatos fiel auf die Knie. Doch auch auf diesen konnte er sich nicht halten und stürzte in den Fluss. Xenox konnte nur mit ansehen wie Vatos langsam von der Strömung davon getragen wurde. Er musste jedoch fliehen als die Wache auf ihn zukam und ausholte um ihm einen Tritt in die rechte Seite zu verpassen.

„Wie töricht von euch nicht auf unsere Worte zu hören.“

Diese Worte schickte die Wache dem auf dem Fluss treibenden Körper mit auf den Weg.
Vatos trieb weiter und weiter Fluss abwärts. Er war bei Bewusstsein. Jedoch nicht stark genug ans Ufer zu Schwimmen. Mit seinem Leben hatte er bereits abgeschlossen als Plötzlich etwas nach ihm Griff. Diese Berührung nahm er allerdings nicht mehr wahr. Zu stark war der Blutverlust gewesen.


Sonnenstrahlen auf der Haut. Das war es was Vatos als erstes Spürte als er die Augen öffnete. Man sollte annehmen dass es angenehm wäre. Doch für einen Dunklen die reinste Folter.

Vatos schaute sich langsam um. Es waren weiße Wände mit Verzierungen an den Fensterrahmen. Er stand langsam aus dem Bett auf und sah sich um. Auf einem Stuhl lagen Frische Kleider. Es waren seine. Jedoch hatten sie keine Löcher mehr. Und sie rochen um einiges Besser als sie es noch Wochen zuvor taten. Als Vatos die Kleidung anzog kratze es Plötzlich an der Tür. Eine leise Stimme war zu hören.

„Was hast du denn? Euer Herr scheint wach zu sein. Ihr wollt sicher zu ihm.“

Die Worte verstand Vatos nicht. Er kannte diese Sprache nicht. Allerdings konnte er eine Ähnlichkeit zwischen diesen und den Worten der Wache erkennen die er in jener Nacht niederschlug.

Die Tür öffnete sich und Xenox stürmte herein. Mit einem Schwanzwedeln sprang er Vatos an die Brust. Dieser setzte einen Schritt zurück und spürte sofort die noch immer nicht verheilte Wunde an seinem Rücken. Durch die Tür kam jedoch nicht nur Xenox. Auch eine Elfe kam langsam in das Zimmer.
Vatos Musterte sie. Er wusste nicht ob er fliehen oder sie angreifen sollte.

Die Elfe erkannte natürlich das Vatos sie nicht verstand würde sie weiter hin in ihrer Muttspracher mit ihm reden. Also begann sie in der Handelssprache welche auch ihm gelehrt wurde zu sprechen.

„Ihr seid also Wach. Ich dachte schon euer Leben sei in jener Nacht im Fluss weiter getrieben.“

Sie Sprach sehr ruhig mit Vatos und in den darauffolgenden Stunden erzählte sie ihm wie sie ihn gefunden hatte, wo er sei und stellte selbst auch eine Menge Fragen.

Sie bot Vatos an eine Weile bei ihr zu Wohnen. Machte ihn aber auch auf die Gefahren aufmerksam die dieses Angebot mit sich brachten. Vatos könne sich nur bei Nacht außer Haus zeigen und auch nur wenn er seine Gestalt durch einen Mantel verdecken würde. Doch was blieb ihm anderes übrig als darauf einzugehen.

Die darauffolgenden Monate stellten sich als sehr schwierig heraus. Tagsüber musste er sich verstecken. Nicht einmal ein Blick aus dem Fenster war ihm gegönnt. Nachts musste er sich durch einen Tunnel in der Kanalisation aus der Stadt schleichen um seine Magischen Fähigkeiten zu trainieren. Auf diese Weise lebte er schließlich 3 Jahre lang bei der Elfe. Ihren Namen hatte sie ihm allerdings nie Verraten. Denn auch er tat dies nicht. Sie sagte immer wenn er sie nach ihrem Namen fragte

„Ich bin ein Freund. Und diese Information tausche ich gern gegen die eines Freundes ein.“

Diesen Satz sagte sie immer mit einem Warmherzigen Lächeln auf den Lippen.
Doch dieser Frieden war nicht von Dauer. Es war eine Nacht wie jede andere als Vatos sich durch, den Tunnel nach draußen schlich. Doch etwas war anders. Die Wachen welche die Stadt in Regelmäßigen Abständen einem Komplett umkreisten waren an diesem Abend später dran als gewöhnlich. Sie überraschten Vatos grade als er aus dem kleinen Eingang stieg. Wieder befahl man ihm zu verschwinden. Doch Vatos konnte nicht einfach gehen. Er wollte es nicht. Auf der anderen Seite konnte er nichts anderes tun, wollte er die Elfe nicht in Gefahr bringen. Er flüchtete. Diesmal gelang es ihm ohne das Blut floss. Er war schneller geworden und konnte so jedem Pfeil ausweichen welcher nach ihm geschossen wurde. Er rannte so schnell er konnte und blieb erst stehen als die Stadt nur noch als kleiner leuchtender Fleck zu sehen war. Vatos wusste das er es nicht zurück schaffen würde jetzt wo die Elfen seinen Weg in die Stadt kannten. Ihm blieb also nichts weiter übrig als der Straße zu folgen auf der er nun stand.
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Vatos von Seregon - von Vatos - 01.10.2008, 20:13
[Kein Betreff] - von Drathira - 03.10.2008, 01:40
[Kein Betreff] - von Vatos - 03.10.2008, 01:48

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