14.12.2006, 08:39
VI Der Blutschwur
Wind wehte über die Ebene und bewegte das hohe Gras der Arena, als sie das Gelände des Kampfplatzes betrat. Vor ihr sah sie ihn stehen, Grishnak, den Ork, den sie über alles verachtete. Er grinste sie hämisch an, als wäre er sich seiner Sache sicher, und das machte sie noch wütender. Sie zog ihren Streitkolben aus dem Gürtel, denselben Streitkolben, den der Ork, der nun vor ihr stand, ihr vor nicht allzu langer Zeit vor die Füße geworfen hatte, den Streitkolben ihres toten Mannes. Heute würde er das Blut des Mörders seines Besitzers kosten, so hatte sie es sich geschworen. Er hatte sie genug gereizt, alleine mit seiner Anwesenheit. Sie hatte seinen Anblick nicht mehr ertragen können, und als er ihr vor einigen Stunden in Dion über den Weg gelaufen war, hatte sie ihn zum Zweikampf herausgefordert. Sie hatte ihren Sohn, den sie etwa zwei Monde zuvor geboren hatte, Zidist übergeben, dem Ork, den sie vor kurzem zu ihrem Bruder gemacht hatte, sie hatte ihm das Versprechen abgenommen, für ihr Kind zu sorgen, falls das Schicksal ihr im Kampf nicht wohlgesonnen sei. Dann hatte sie sich auf ihre Rache vorbereitet und Rüstung und Körper mit deren Symbolen bemalt, so wie sie es vor einiger Zeit schon einmal getan hatte, als sie losgezogen war, um ihre Familie zu rächen. Und sie war zur Arena gekommen, um dem Ork endlich gegenüberzutreten, um endlich ihre Rache zu bekommen. Und nun stand sie vor ihm, fühlte ihr Blut in ihren Adern brodeln vom Feuer des Hasses. Langsam umkreisten sich die beiden Orks, jeder auf den Angriff des anderen wartend, oder um eine Unaufmerksamkeit des Gegners zu nutzen und die Chance zu ergreifen und zu attackieren.
Vieles hatte sie schon gehört über die Stärke und das Kampfgeschick dieses Orks. Kämpfe nicht mit ihm, hatten viele ihr gesagt, er ist zu stark, du wirst es nicht schaffen. Doch sie hatte nicht auf sie gehört. Sollte sie auf ihre Rache verzichten, nur wegen dieser Worte? Sie hatte verächtlich den Kopf geschüttelt und alle diese Ratschläge ignoriert. Nun war sie hier, umkreiste ihren Todfeind langsam, um auf eine günstige Gelegenheit für den Angriff zu warten. Und schließlich sah sie sie kommen, als der große, muskulöse Ork vor ihr kurz, wohl in einem Moment der Unachtsamkeit, seine Deckung ein wenig öffnete; sie schrie auf und griff ihn an. Doch scheinbar hatte dieser einen solchen Angriff kommen sehen und lenkte die Kraft des Schlages ihres Streitkolbens geschickt mit der Faustwaffe ab, die er in seiner rechten Hand trug, um mit der Faustwaffe in seiner linken in ihre nun ungeschützte rechte Seite zu schlagen. Sie zuckte zusammen, als sie den Schmerz spürte und wich zurück, überrascht; sie fühlte warmes Blut über ihre Seite laufen. Und so standen sie wieder voreinander, jeder auf einen Angriff des anderen wartend. Leichte Unsicherheit erfasste sie; würde sie an diesem Tag hier sterben, war das Schicksal heute nicht auf ihrer Seite? Als würde er ihre Gedanken lesen, schlug der Ork vor ihr seine Faustwaffe in Richtung ihres Kopfes, und sie konnte im letzten Moment ihren Schild hochreißen, um den mächtigen Schlag zu parieren. Sie spürte die Wucht des Schlages, der auf ihrem Schild auftraf, und taumelte nach hinten. Doch, so beschloss sie, so leicht würde sie es ihm nicht machen, sie zu besiegen. Noch einmal brüllte sie auf, hob ihre Waffe und ließ sie auf seinen Kopf niedersausen. Der Ork jedoch drehte seinen Kopf mit einer schnellen Bewegung nach rechts, sodass der Schlag nur seine gepanzerte Schulter traf, was ihm wenig auszumachen schien. Doch nun sah sie es in seinen Augen blitzen, als hätte dieser leichte Treffer ihn erst richtig zornig gemacht; sie zögerte kurz und hob ihren Schild, und da griff er auch schon mit voller Wucht an, attackierte sie wie wild mit seinen Faustwaffen. Den ersten und zweiten Schlag konnte sie noch mit dem Schild und dem Stiel ihres Streitkolbens abwehren, doch dann waren seine Bewegungen so flink und zielsicher, dass sie keinen einzigen seiner Angriffe mehr parieren konnte. Sein letzter Schlag traf sie hart auf dem Waffenarm und sie ließ ihren Streitkolben fallen, vor Schmerz aufkeuchend; dann spürte sie, wie ihre Knie unter ihr nachgaben und sie zu Boden sank. Am Boden liegend, versuchte sie gegen die Schwärze anzukämpfen, die sich vor ihre Augen legte; sie sah nach oben und sah in das grimmige Gesicht des Orks, der sich über sie beugte. „Töte mich!“ flüsterte sie, „bringe es zu Ende. Töte mich, wie du deinen Bruder getötet hast!“ Doch zu ihrer Verwirrung legte der Ork vor ihr seine Waffen beiseite und schüttelte den Kopf. Und schließlich konnte sie nicht länger gegen die Schwärze vor ihren Augen ankämpfen und verlor das Bewusstsein.
Als sie wieder zu sich kam und sich umsah, sah sie den Ork, mit dem sie zuvor gekämpft hatte, neben sich sitzen. Er hatte wohl geduldig darauf gewartet, dass sie wieder zu Kräften kam. Sie richtete sich mühsam auf, die Schmerzen, die in ihrem Körper pochten, ignorierend, und sah ihn verwirrt an. „Ich habe noch nie einen Ork getötet,“ sagte er mit ruhiger Stimme zu ihr, „ich wollte es auch jetzt nicht tun. Dein Kind braucht seine Mutter.“ Die Verwirrung in ihr wuchs; sie sah ihn an und fragte: „Du... hast meinen Mann nicht getötet?“ Der Ork mit der imposanten Gestalt schüttelte nur den Kopf. Sie überlegte kurz, dann zog sie mit zitternden Fingern ein kleines Messer aus ihrem Gürtel und reichte es ihm. „Schwöre!“ befahl sie ihm, „schwöre auf dein Blut, dass du es nicht getan hast!“ Der Ork nahm ihr Messer und schnitt sich damit eine recht tiefe Wunde in den Arm, ohne zu zögern oder seinen Schmerz zu zeigen. „Ich schwöre,“ sagte er, während das Messer langsam durch seine Haut glitt und sein Blut auf die Erde tropfte. Sie nickte. Einem Blutschwur misstraute man nicht. Jeder Ork wusste, was mit einem geschah, wenn man auf sein Blut schwor und log. Er reichte ihr das Messer wieder zurück, sie wischte es kurz an ihrem Oberschenkel ab und steckte es sich wieder in den Gürtel. Zögernd fragte sie schließlich: „Wie... ist mein Mann gestorben?“ Er antwortete ihr: „Ich habe dir gesagt, er starb, als er Rache für unseren Vater nehmen wollte.“ Sie nickte wiederum. „Ein ehrenhafter Tod,“ sagte sie schließlich, „wie heißt das Tier, gegen das er kämpfte?“ „Antharas,“ antwortete der Ork. Dann erhob er sich. Sie nickte wieder. Dann holte sie das Messer erneut aus ihrem Gürtel. „Ich werde auch schwören,“ sagte sie, „ich schwöre, dass ich Rache für meinen Mann nehmen und dieses Tier jagen werde.“ Mit diesen Worten fügte nun auch sie sich einen Schnitt an ihrem Arm zu und sah dem Ork dabei in die Augen. Dieser nickte ihr zu. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Zidist, ihr Bruder, mit ihrem Sohn im Arm am Ende der Arena stand; sie leckte vorsichtig das Blut von ihrem Messer, steckte es sich wieder in den Gürtel, erhob sich schwerfällig und trat zu den beiden, um ihr Kind entgegenzunehmen. Als sie ihren Sohn auf den linken, unverletzten Arm nahm, ging Grishnak an ihnen vorbei und versetzte ihrem Bruder einen festen Schlag gegen die Schulter. „Das dafür, dass du gelauscht hast,“ knurrte er und ging weiter. Zidist brüllte auf ob der Beleidigung und lief dem Ork hinterher. Sie sah den beiden nach, verwirrt, dann fiel sie ebenfalls in einen leichten Laufschritt, um sie einzuholen, doch bereits nach einigen Schritten versagten ihr ihre Beine den Dienst und sie sank auf die Knie, schwer atmend. Sie sah in die Richtung, in der die beiden verschwunden waren und versuchte die Lichter, die vor ihren Augen tanzten, zu vertreiben. Ihr wurde klar, dass sie wohl nicht zum letzten Mal mit Grishnak gekämpft hatte.
Wind wehte über die Ebene und bewegte das hohe Gras der Arena, als sie das Gelände des Kampfplatzes betrat. Vor ihr sah sie ihn stehen, Grishnak, den Ork, den sie über alles verachtete. Er grinste sie hämisch an, als wäre er sich seiner Sache sicher, und das machte sie noch wütender. Sie zog ihren Streitkolben aus dem Gürtel, denselben Streitkolben, den der Ork, der nun vor ihr stand, ihr vor nicht allzu langer Zeit vor die Füße geworfen hatte, den Streitkolben ihres toten Mannes. Heute würde er das Blut des Mörders seines Besitzers kosten, so hatte sie es sich geschworen. Er hatte sie genug gereizt, alleine mit seiner Anwesenheit. Sie hatte seinen Anblick nicht mehr ertragen können, und als er ihr vor einigen Stunden in Dion über den Weg gelaufen war, hatte sie ihn zum Zweikampf herausgefordert. Sie hatte ihren Sohn, den sie etwa zwei Monde zuvor geboren hatte, Zidist übergeben, dem Ork, den sie vor kurzem zu ihrem Bruder gemacht hatte, sie hatte ihm das Versprechen abgenommen, für ihr Kind zu sorgen, falls das Schicksal ihr im Kampf nicht wohlgesonnen sei. Dann hatte sie sich auf ihre Rache vorbereitet und Rüstung und Körper mit deren Symbolen bemalt, so wie sie es vor einiger Zeit schon einmal getan hatte, als sie losgezogen war, um ihre Familie zu rächen. Und sie war zur Arena gekommen, um dem Ork endlich gegenüberzutreten, um endlich ihre Rache zu bekommen. Und nun stand sie vor ihm, fühlte ihr Blut in ihren Adern brodeln vom Feuer des Hasses. Langsam umkreisten sich die beiden Orks, jeder auf den Angriff des anderen wartend, oder um eine Unaufmerksamkeit des Gegners zu nutzen und die Chance zu ergreifen und zu attackieren.
Vieles hatte sie schon gehört über die Stärke und das Kampfgeschick dieses Orks. Kämpfe nicht mit ihm, hatten viele ihr gesagt, er ist zu stark, du wirst es nicht schaffen. Doch sie hatte nicht auf sie gehört. Sollte sie auf ihre Rache verzichten, nur wegen dieser Worte? Sie hatte verächtlich den Kopf geschüttelt und alle diese Ratschläge ignoriert. Nun war sie hier, umkreiste ihren Todfeind langsam, um auf eine günstige Gelegenheit für den Angriff zu warten. Und schließlich sah sie sie kommen, als der große, muskulöse Ork vor ihr kurz, wohl in einem Moment der Unachtsamkeit, seine Deckung ein wenig öffnete; sie schrie auf und griff ihn an. Doch scheinbar hatte dieser einen solchen Angriff kommen sehen und lenkte die Kraft des Schlages ihres Streitkolbens geschickt mit der Faustwaffe ab, die er in seiner rechten Hand trug, um mit der Faustwaffe in seiner linken in ihre nun ungeschützte rechte Seite zu schlagen. Sie zuckte zusammen, als sie den Schmerz spürte und wich zurück, überrascht; sie fühlte warmes Blut über ihre Seite laufen. Und so standen sie wieder voreinander, jeder auf einen Angriff des anderen wartend. Leichte Unsicherheit erfasste sie; würde sie an diesem Tag hier sterben, war das Schicksal heute nicht auf ihrer Seite? Als würde er ihre Gedanken lesen, schlug der Ork vor ihr seine Faustwaffe in Richtung ihres Kopfes, und sie konnte im letzten Moment ihren Schild hochreißen, um den mächtigen Schlag zu parieren. Sie spürte die Wucht des Schlages, der auf ihrem Schild auftraf, und taumelte nach hinten. Doch, so beschloss sie, so leicht würde sie es ihm nicht machen, sie zu besiegen. Noch einmal brüllte sie auf, hob ihre Waffe und ließ sie auf seinen Kopf niedersausen. Der Ork jedoch drehte seinen Kopf mit einer schnellen Bewegung nach rechts, sodass der Schlag nur seine gepanzerte Schulter traf, was ihm wenig auszumachen schien. Doch nun sah sie es in seinen Augen blitzen, als hätte dieser leichte Treffer ihn erst richtig zornig gemacht; sie zögerte kurz und hob ihren Schild, und da griff er auch schon mit voller Wucht an, attackierte sie wie wild mit seinen Faustwaffen. Den ersten und zweiten Schlag konnte sie noch mit dem Schild und dem Stiel ihres Streitkolbens abwehren, doch dann waren seine Bewegungen so flink und zielsicher, dass sie keinen einzigen seiner Angriffe mehr parieren konnte. Sein letzter Schlag traf sie hart auf dem Waffenarm und sie ließ ihren Streitkolben fallen, vor Schmerz aufkeuchend; dann spürte sie, wie ihre Knie unter ihr nachgaben und sie zu Boden sank. Am Boden liegend, versuchte sie gegen die Schwärze anzukämpfen, die sich vor ihre Augen legte; sie sah nach oben und sah in das grimmige Gesicht des Orks, der sich über sie beugte. „Töte mich!“ flüsterte sie, „bringe es zu Ende. Töte mich, wie du deinen Bruder getötet hast!“ Doch zu ihrer Verwirrung legte der Ork vor ihr seine Waffen beiseite und schüttelte den Kopf. Und schließlich konnte sie nicht länger gegen die Schwärze vor ihren Augen ankämpfen und verlor das Bewusstsein.
Als sie wieder zu sich kam und sich umsah, sah sie den Ork, mit dem sie zuvor gekämpft hatte, neben sich sitzen. Er hatte wohl geduldig darauf gewartet, dass sie wieder zu Kräften kam. Sie richtete sich mühsam auf, die Schmerzen, die in ihrem Körper pochten, ignorierend, und sah ihn verwirrt an. „Ich habe noch nie einen Ork getötet,“ sagte er mit ruhiger Stimme zu ihr, „ich wollte es auch jetzt nicht tun. Dein Kind braucht seine Mutter.“ Die Verwirrung in ihr wuchs; sie sah ihn an und fragte: „Du... hast meinen Mann nicht getötet?“ Der Ork mit der imposanten Gestalt schüttelte nur den Kopf. Sie überlegte kurz, dann zog sie mit zitternden Fingern ein kleines Messer aus ihrem Gürtel und reichte es ihm. „Schwöre!“ befahl sie ihm, „schwöre auf dein Blut, dass du es nicht getan hast!“ Der Ork nahm ihr Messer und schnitt sich damit eine recht tiefe Wunde in den Arm, ohne zu zögern oder seinen Schmerz zu zeigen. „Ich schwöre,“ sagte er, während das Messer langsam durch seine Haut glitt und sein Blut auf die Erde tropfte. Sie nickte. Einem Blutschwur misstraute man nicht. Jeder Ork wusste, was mit einem geschah, wenn man auf sein Blut schwor und log. Er reichte ihr das Messer wieder zurück, sie wischte es kurz an ihrem Oberschenkel ab und steckte es sich wieder in den Gürtel. Zögernd fragte sie schließlich: „Wie... ist mein Mann gestorben?“ Er antwortete ihr: „Ich habe dir gesagt, er starb, als er Rache für unseren Vater nehmen wollte.“ Sie nickte wiederum. „Ein ehrenhafter Tod,“ sagte sie schließlich, „wie heißt das Tier, gegen das er kämpfte?“ „Antharas,“ antwortete der Ork. Dann erhob er sich. Sie nickte wieder. Dann holte sie das Messer erneut aus ihrem Gürtel. „Ich werde auch schwören,“ sagte sie, „ich schwöre, dass ich Rache für meinen Mann nehmen und dieses Tier jagen werde.“ Mit diesen Worten fügte nun auch sie sich einen Schnitt an ihrem Arm zu und sah dem Ork dabei in die Augen. Dieser nickte ihr zu. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass Zidist, ihr Bruder, mit ihrem Sohn im Arm am Ende der Arena stand; sie leckte vorsichtig das Blut von ihrem Messer, steckte es sich wieder in den Gürtel, erhob sich schwerfällig und trat zu den beiden, um ihr Kind entgegenzunehmen. Als sie ihren Sohn auf den linken, unverletzten Arm nahm, ging Grishnak an ihnen vorbei und versetzte ihrem Bruder einen festen Schlag gegen die Schulter. „Das dafür, dass du gelauscht hast,“ knurrte er und ging weiter. Zidist brüllte auf ob der Beleidigung und lief dem Ork hinterher. Sie sah den beiden nach, verwirrt, dann fiel sie ebenfalls in einen leichten Laufschritt, um sie einzuholen, doch bereits nach einigen Schritten versagten ihr ihre Beine den Dienst und sie sank auf die Knie, schwer atmend. Sie sah in die Richtung, in der die beiden verschwunden waren und versuchte die Lichter, die vor ihren Augen tanzten, zu vertreiben. Ihr wurde klar, dass sie wohl nicht zum letzten Mal mit Grishnak gekämpft hatte.
Oghtaqa, Varasha-thaq, Urutu-ekk
urgh-na paash Paagrio-thaq
Thaarmakk, Oghtaqa-thaq, ?-ekk
Rorrth, Gorgh-thaq, Neruga-ekk
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