Das Stadthaus des Qu´ellar Kilate in Orthae Eairthin

[Valerian]

Dilbrenna lag nackt in ihrem breiten Bett auf seidenen Laken und ließ sich den Rücken von einem menschlichen Rothe massieren, den man vor langer Zeit geblendet hatte, damit er diese Aufgabe ausführen durfte. Während sie die süßen Schmerzen genoss und einige Male leise vor Wonne im Halbdunkel schnurrte, dachte sie über diese Gemeinschaft nach.

Leider hatte sie nicht zu dem Fest gehen können. Wie gerne hätte sie dies alles selbst miterlebt. Doch ein Sturz von der Treppe an jenem Tag, als die Festlichkeit stattgefunden hatte, hatte dies vereitelt. Jenes elegante Kleid, eher ein Hauch von Nichts, welches für Aufsehen hatte sorgen sollen, war ihr zum Verhängnis geworden. Immer noch verärgert über ihre Unachtsamkeit und deren Folgen war sie mittlerweile fast vollständig genesen.

Was sollte sie von diesem Auszug der Gemeinschaft nach Rune halten? Warum sie Rune gewählt hatten, lag klar auf der Hand. Doch was waren die wahren Gründe dahinter? Warum stellten sie sich so offensichtlich gegen ihr eigenes Volk? Gefährlich sichtbar für die anderen. Und was bedeutete dies für die Dunklen? Der Weggang dieser Gemeinschaft schwächte das eigene Volk. Wie würden also die anderen darauf reagieren?

So viele Fragen. Und so viele möglichen Antworten. Wenn es überhaupt ein Sieg war, dass diese Gemeinschaft mit ihrem Auszug ihr wahres Wesen offenbart hatte, welches Dilbrenna schon lange erahnt hatte, so war es ein bitterer Triumph. Denn vielleicht erreichten sie damit genau jenes, was sie zu verhindern versuchten.

„Fester.“, sagte sie verärgert zum Rothe.