12.02.2012, 15:12
Die Gleichgültigkeit ist wie das Eis (...): Sie tötet alles.
(Honoré de Balzac)
Es fiel ihr schwer, die warmen Hallen der Dioner Kirche für die klirrende Kälte im Dorf zu verlassen, die sie aus ihrem eisigen Koma gerissen hatten. Doch die Pflicht rief und die Priesterin beugte sich wider Willens.
Obgleich ihr Ziel der "fette Fasan" war, verharrte sie, als sie das Wesen auf dem Marktplatz bemerkte. Ein raubkatzenartiger Hund, der aussah, als würde er auf purem Eis bestehen. Stirnrunzeln trat sie langsam näher. Waren nun auch die ersten Tiere zu Eis erstarrt? Oder hatten die Kinder des Dorfes einen der wenigen Ausflüge aus dem Schloss heraus für ein solch makaberes Kunstwerk aus Eis genutzt? Doch als sie auf wenige Meter heran kam, wandte das Tier den Kopf und... schnupperte? Der Priesterin war es, als sei sie gerade innerlich zu Eis erstarrt. Doch das Wesen kam nicht näher, blickte sie aus kalten, eisigen und seltsam... wissenden Augen an. Noch einmal zuckte die Raubtiernase zu einem Schnuppern. Dann blieb der Hund wieder bewegungslos. Yvaine schluckte trocken und trat langsam rückwärts gehend den Rückzug an.
In der Taverne angekommen, wandte sie sich dem Wirt zu und erkundigte sich über den Hund, der mitten auf dem Marktplatz saß, als würde ihm die Kälte nichts anhaben sondern vielmehr... gut tun. Der Wirt schüttelte nur den Kopf. "Vielleicht ist auch denen kalt und sie suchen Wärme in den Städten?" er zuckte mit den Schultern, "Ich habe gehört auch in anderen Städten seien welche von ihnen gesehen worden. Bürger haben gar versucht sie zu vertreiben und anzugreifen. Eis, sage ich Euch, Eis. Keine Reaktion, keine Wirkung." Stirnrunzelnd blickte Yvaine aus dem Fenster der Schankstube nach draußen, zu dem unheimlichen Wesen. Dann nahm sie schließlich die Pergamente heraus, sich auf ihre Pflichten besinnend, und gab eins zum Wirt. "Hängt dies bitte hier drinnen aus." Der Mann nickte, überflog das Geschriebene:
"Ihr wollt also wirklich ins die kalten Länder vordringen?" zweifelnd musterte er die zerbrechlich wirkende Gestalt der Priesterin vor sich. Sie nickte. "Diese Kälte... ist nicht natürlichem Urspungs. Etwas anderes, uraltes Magisches... Und so sie nicht natürlichen Ursprunges ist, so wird es etwas... oder jemanden geben, der sie beherrscht und gegen uns einsetzt. Ich halte es nicht länger aus, zuzusehen, wie einer nach dem anderen stirbt, durch eine Hand, die so grausam und willkürlich ist. Ich hoffe, dass der ein oder Andere folgen wird."
Als die Priesterin die Taverne verließ, fühlte sie deutlich die kalten, harten Augen des Hundes in ihrem Rücken. Augen, die beobachteten. Sie konnte die Gänsehaut, sie ihr bei diesem Gedanken über den Rücken lief, nicht ganz abschütteln. In der Kriegergilde sandte sie Boten aus, die Abschriften der Pergamente in alle Tavernen der Städte bringen sollten, in alle Läden, die noch nicht aufgrund der Kälte geschlossen hatten, eines auch ins Dioner Schloss um die Dioner Bürger zu erreichen, die dort der Kälte trotzten. "Bewegt Euch möglichst unauffällig auf diesem Botengang. Ich habe das Gefühl, dass überall Augen sind, die von einer solchen Exkursion besser nicht erfahren sollten. Und bringt die Pergamente nur in Gebräuden an!" Einer der Boten hob den Einwand: "Aber... auf den Märkten würden sie viel besser gesehen..." Yvaine unterbrach ihn, wenn auch mit einer ruhigen, gütigen Geste. "Vertraut in das Wort einer alten Frau. Solange wir nicht wissen, was uns bedroht und in wie weit es unsere Schritte sieht... sollten wir alle Vorsicht walten lassen, die wir uns herausnehmen können."
(Honoré de Balzac)
Es fiel ihr schwer, die warmen Hallen der Dioner Kirche für die klirrende Kälte im Dorf zu verlassen, die sie aus ihrem eisigen Koma gerissen hatten. Doch die Pflicht rief und die Priesterin beugte sich wider Willens.
Obgleich ihr Ziel der "fette Fasan" war, verharrte sie, als sie das Wesen auf dem Marktplatz bemerkte. Ein raubkatzenartiger Hund, der aussah, als würde er auf purem Eis bestehen. Stirnrunzeln trat sie langsam näher. Waren nun auch die ersten Tiere zu Eis erstarrt? Oder hatten die Kinder des Dorfes einen der wenigen Ausflüge aus dem Schloss heraus für ein solch makaberes Kunstwerk aus Eis genutzt? Doch als sie auf wenige Meter heran kam, wandte das Tier den Kopf und... schnupperte? Der Priesterin war es, als sei sie gerade innerlich zu Eis erstarrt. Doch das Wesen kam nicht näher, blickte sie aus kalten, eisigen und seltsam... wissenden Augen an. Noch einmal zuckte die Raubtiernase zu einem Schnuppern. Dann blieb der Hund wieder bewegungslos. Yvaine schluckte trocken und trat langsam rückwärts gehend den Rückzug an.
In der Taverne angekommen, wandte sie sich dem Wirt zu und erkundigte sich über den Hund, der mitten auf dem Marktplatz saß, als würde ihm die Kälte nichts anhaben sondern vielmehr... gut tun. Der Wirt schüttelte nur den Kopf. "Vielleicht ist auch denen kalt und sie suchen Wärme in den Städten?" er zuckte mit den Schultern, "Ich habe gehört auch in anderen Städten seien welche von ihnen gesehen worden. Bürger haben gar versucht sie zu vertreiben und anzugreifen. Eis, sage ich Euch, Eis. Keine Reaktion, keine Wirkung." Stirnrunzelnd blickte Yvaine aus dem Fenster der Schankstube nach draußen, zu dem unheimlichen Wesen. Dann nahm sie schließlich die Pergamente heraus, sich auf ihre Pflichten besinnend, und gab eins zum Wirt. "Hängt dies bitte hier drinnen aus." Der Mann nickte, überflog das Geschriebene:
"Ihr wollt also wirklich ins die kalten Länder vordringen?" zweifelnd musterte er die zerbrechlich wirkende Gestalt der Priesterin vor sich. Sie nickte. "Diese Kälte... ist nicht natürlichem Urspungs. Etwas anderes, uraltes Magisches... Und so sie nicht natürlichen Ursprunges ist, so wird es etwas... oder jemanden geben, der sie beherrscht und gegen uns einsetzt. Ich halte es nicht länger aus, zuzusehen, wie einer nach dem anderen stirbt, durch eine Hand, die so grausam und willkürlich ist. Ich hoffe, dass der ein oder Andere folgen wird."
Als die Priesterin die Taverne verließ, fühlte sie deutlich die kalten, harten Augen des Hundes in ihrem Rücken. Augen, die beobachteten. Sie konnte die Gänsehaut, sie ihr bei diesem Gedanken über den Rücken lief, nicht ganz abschütteln. In der Kriegergilde sandte sie Boten aus, die Abschriften der Pergamente in alle Tavernen der Städte bringen sollten, in alle Läden, die noch nicht aufgrund der Kälte geschlossen hatten, eines auch ins Dioner Schloss um die Dioner Bürger zu erreichen, die dort der Kälte trotzten. "Bewegt Euch möglichst unauffällig auf diesem Botengang. Ich habe das Gefühl, dass überall Augen sind, die von einer solchen Exkursion besser nicht erfahren sollten. Und bringt die Pergamente nur in Gebräuden an!" Einer der Boten hob den Einwand: "Aber... auf den Märkten würden sie viel besser gesehen..." Yvaine unterbrach ihn, wenn auch mit einer ruhigen, gütigen Geste. "Vertraut in das Wort einer alten Frau. Solange wir nicht wissen, was uns bedroht und in wie weit es unsere Schritte sieht... sollten wir alle Vorsicht walten lassen, die wir uns herausnehmen können."
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