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Der Thronfolger Adens
#12
Sie erwachte sehr früh. Der Morgentau lag feucht auf Haar und Kleidung. Es war ein ruhiger Morgen. Die Bären hatten sich verzogen, wie es schien, denn das Pferd graste entspannt in den ersten Strahlen der Morgensonne, die ein witziges Muster ins braune Fell malten. Cait fühlte sich ausgeruht und munter, überraschend klar. Die Stimmen schwiegen und sie hoffte, dass sie vorerst keinen Schluck aus dem Flachmann brauchen würde.
Auf ein leises Pfeifen kam der Panther aus dem Unterholz und die drei machten sich bereit zur Weiterreise.


Sie kamen noch an der ein oder anderen Ruine vorbei, doch in keiner konnte Cait etwas Besonderes entdecken. Sie kam auch zu den Barrikaden, von denen der Thronfolger in seinem Tagebuch berichtet hatte, doch den erwähnten orkischen Lehrer der Kampfeskunst fand sie nicht. Vermutlich war er längst gestorben.

Sie kamen an weiteren Lagern vorbei. In einem machten sie Rast, Cait verzehre etwas von dem Proviant. Die Mittagssonne stand bereits am Himmel und wärmte beinahe mehr, als Recht war.

Als sie sich trotzdem wieder zur Weiterreise aufmachten, gerieten sie in einem Wespenschwarm. Das Pferd ging panisch durch. An einem Strauch verhedderte sich der Sattelgurt und riss- so entging das Tier nicht nur den Stichen der Insekten, sondern auch seiner Reiterin. Fluchend arbeitete sich Caitlyn aus dem Dornenbusch heraus und ließ sich unter einen Baum sinken, um die Dornen auf den Armen zu entfernen. Eine der Wespen hatte ihren Oberschenkel erwischt und obgleich die Stiche nicht giftiger als die normaler Wespen waren, so waren sie doch deutlich größer und schmerzhafter. Cait verrenkte sich halb, um das Gift aus der Wunde zu saugen und den Stachel zu entfernen. Aufseufzend ließ sie den Hinterkopf gegen die Rinde des Baumes sinken. Die ständigen Kopfschmerzen waren wieder einmal quälend geworden durch den turbolenten Ritt. Sie entkorkte den Flachmann, genehmigte sich einige Schlucke und desinfizierte den Wespenstich. Trotz Schmerzen und Schwindel rappelte sie sich auf, warf sich den Sattel samt Satteltaschen über die Schulter und ging den geplanten Weg weiter. Sie musste sich beeilen, dass sie an einen sicheren Lagerplatz kam, bevor das gestochene Bein weiter anschwoll.

An einem nahen See fand Cait das Pferd wieder, das dort im Schatten graste. Es ließ sich brav wieder einfangen und auch der Panther materialisierte sich wieder. "Feiglinge, elendige" knurrte Cait ihre tierischen Begleiter an und machte sich ans notdürftige Flicken des Sattelgurtes. Eine gute Stunde kühlte sie das angeschwollene Bein im See, bis es endlich weit genug abgeschwollen war, dass sie weiterreiten konnte.


Als der Abend über das Land herein brach, musste sie sich eingestehen, dass sie die Route des Thronfolgers verloren hatte. Es dämmerte bereits, als seltsame Felsenformationen sich dunkel vom rot verfärbten Himmel anhoben. Sie waren also wieder auf dem richtigen Weg. Noch sicherer war sie, als sie an eine Lichtung kam und die Nymphe sah, von der im Tagebuch die Rede war. Zuversichtlich wollte Cait das Pferd auf die Lichtung hinaus lenken, als sich der Panther grollend knurrend in den Weg stellte. Schulterzuckend verstand sie die offensichtliche Warnung. Magische Wesen hatten ihr noch nie Glück gebracht. Und wie würden die Dämonen in ihr auf ein solches Wesen reagieren? Sie sollte es nicht drauf ankommen lassen.


Sie betraten die Wüste nicht. Unter einem Felsvorsprung machten sie Rast und beschlossen, die Nacht hier zu verbringen. Durch den Umweg waren sie viel langsamer als der Thronfolger unterwegs. Cait war frustriert. Noch nicht eine Münze war ihr in die Hände gefallen. Vermutlich war sie nicht die Einzige, die nach ihnen suchte. Oder sie existierten gar nicht.
Caitlyn befreite das Pferd von dem Sattel und legte sich zum Schlafen nieder. Die wüstenhaften Temperaturen, die auch im nahen Umfeld herrschten, machten das Entfachen eines Feuers überflüssig. Der Panther rollte sich vor dem Vorsprung zusammen und ließ einige kleine Gegenstände in den Sand fallen. Neugierig streckte Cait die Hand danach aus: Es waren Münzen! Zwar war der Glanz beinahe verschwunden, doch es waren zweifelsohne Münzen. Dankbar tätschelte sie den Kopf der Großkatze und nahm einige Schlucke vom Rum, um die Dämonen auch diese Nacht fern zu halten.
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Nachrichten in diesem Thema
Der Thronfolger Adens - von Staff_Jastran - 20.05.2012, 16:27
[Kein Betreff] - von Staff_Jastran - 20.05.2012, 20:05
[Kein Betreff] - von Caitlyn - 20.05.2012, 20:48
[Kein Betreff] - von Theo - 20.05.2012, 22:20
[Kein Betreff] - von Gaoth - 21.05.2012, 16:50
[Kein Betreff] - von Saphier - 21.05.2012, 21:17
Tag eins - von Caitlyn - 21.05.2012, 23:09
[Kein Betreff] - von Staff_Jastran - 21.05.2012, 23:30
[Kein Betreff] - von Theo - 22.05.2012, 22:54
[Kein Betreff] - von Valenica - 23.05.2012, 14:52
[Kein Betreff] - von Gaoth - 23.05.2012, 15:17
Tag zwei - von Caitlyn - 23.05.2012, 20:15
[Kein Betreff] - von Kains Diener - 25.05.2012, 23:09
Tag drei - von Caitlyn - 27.05.2012, 12:31
[Kein Betreff] - von Staff_Jastran - 28.05.2012, 15:54

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