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Aus dem Tagebuch eines Elfen
#11
Kapitel VII – Drei

Es war wieder einer dieser Abende, an denen ich meine Zeit damit verbrachte um nach meiner Tochter zu sehen. Natürlich ohne mich blicken zu lassen. Die Orks würden mich in der Luft zerreißen, würden sie mich entdecken.

Lange schon war es her, als ich unter ihnen lebte… und dennoch waren die meisten Rituale noch immer gleich – allein der Tradition Paagrio gegenüber. Ich hatte mich mit einer speziellen Kräutermischung eingerieben, die meinen elfischen Geruch neutralisieren sollte. Karthialmakk lehrte mich dies, damit ich besser jagen gehen konnte.

Drei, die heilige Zahl der Oroka. Ich blickte zum Mond, welcher das Orkdorf erhellte und wartete. In meinem Kopf zählte ich langsam bis drei, dann schaute ich von meinem Versteck aus über den Platz. Eine der Orkwachen verließ diesen gerade und stiefelte geradewegs in das Hauptgebäude des Dorfes, dort wo Kakais Thron war. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ihn noch nie aus der Nähe gesehen.

Beide Ohren aufgerichtet stahl ich mich durch die Nacht. Ich zählte in meinem Kopf weiter. Es musste alles schnell gehen, oder ich würde entdeckt werden. Drei mal Drei Sekunden hatte ich Zeit um mich durch das Geäst an dem Hauptgebäude vorbeizuschleichen.

Auf der anderen Seite presste ich mich an die Wand und lauschte. Einige schnelle Herzschläge später trat der Wachtposten durch diesen Ausgang – auf dem Weg in den Paagriotempel. Ich sprang elegant hinter ihn und passte mich seinem Schritt an. Die Wache war müde und wollte vor dem verdienten Schlaf noch ein paar Gebete sprechen – so wie jede Nacht.

Ich kannte den Wachposten mittlerweile gut, jahrelang hatte ich ihn studiert, hatte seine Gewohnheiten aufgezeichnet und war ihm oft gefolgt. Ein großer Aufwand für diesen einen Zweck… aber ich konnte einfach nicht widerstehen. Ich musste sie sehen! Der Ork namens Oggok stiefelte also gemütlich weiter zum Tempel, an seiner linken ein Rundschild und einen Lederriemen, welcher seine Axt hielt. Lediglich ein Helm schützte den Orken weiterhin. Ich fragte mich, ob er darin überhaupt etwas sah - aber das sollte mir nur nützen.

Die beiden Wachen am Paagriotempel blickten Oggok nur kurz an, bevor sie weiter vor sich hinstarrten. Ihre Wachablösung würde in drei Minuten kommen. Auch sie waren müde. Ich konnte mich gut hinter Oggok verstecken, im Gleichschritt mit ihm war ich nicht zu sehen. Jedenfalls nicht durch diese groben Helme der Orks.

Mein Herz raste etwas, als Oggok an den Wachen vorbeiging und ich diese nun von der Seite erblickte. Es musste nur einer zufällig noch einmal zu uns sehen und ich wäre geliefert…

Drei

Rief ich mir immer wieder in Gedanken ein. Es war Paagrios Zahl. Es musste einfach funktionieren. So lange hatte ich daran gesessen. Heute sollte der große Tag sein. So hoffte ich jedenfalls.

Oggok stiefelte gemütlich weiter, hinab in den Tempel. Ich konnte die Hitze des Götzenbildes schon spüren… oder vielleicht war mir einfach heiß vor Aufregung? Ich wusste es nicht. Aber ich redete mir immer wieder ein, dass ich jetzt einen kühlen Kopf bewahren musste. Der schwerste Part kam ja erst noch.

Der Tempel war mit genügend Säulen bestückt auf denen die Fackeln brannten. Ich zählte die Säulen, an denen wir vorbeikamen. Eins…Zwei…

Oggok blieb stehen.

Bei Eva, ich wäre fast über ihn gefallen! Ich streckte meine Arme nach hinten, um mein Gleichgewicht zu halten – dabei aber möglichst wenig Bewegungen zu machen. Mein kopf schnellte nach vorne und ich stand nur noch auf einem Bein, dass zweite hatte ich ebenfalls nach hinten gestreckt um nicht nach vorn’ zu fallen.

Beinahe hätte ich mit meiner Nasenspitze den verschwitzten Ork berührt. Warum bei Paagrios drei Gesichtern war er stehen geblieben? Das durfte er nicht! Es brachte den gesamten Zeitplan durcheinander! Ich stellte mich wieder gerade auf und spürte meinen Herzschlag durch meine Ohren schlagen. ‚Geh’ weiter!’, dachte ich.

„Tejakar Paagrio!“, dröhnte Oggok und senkte leicht sein Haupt. Schnell duckte ich mich hinter ihm weg. Scheinbar war er einem Schamanen begegnet. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Was machte der Schamane hier? Er war zu früh!

Eins ….zwei….drei… Oggok ging weiter. Wir erreichten die dritte Säule. Ich hechtete hinter die Säule und hockte mich hin. Meine Hände zitterten, als ich diese dazu nutzte um mich an der Säule festzuhalten. Ich sah, wie der Schatten des Schamanen näher an Oggok kam. Das Zwielicht, welches die Flammen des Tempels brachten, verzerrte den Schatten des Schamanen und den von Oggok seltsam.

Was hatte ich den beiden schon entgegen zu setzen? Als ich damals Schwert und Rüstung bei den Elfen ließ, legte ich auch das Kriegshandwerk ab. Durch die Reise über Imoriath wegen dem Dämonenbuch vergaß’ ich tatsächlich wie man kämpfte. Die Magierausbildung bei den Dunkelelfen gab’ dem allen den Rest. Erst die Orks waren es, die dafür sorgten, dass ich zumindest das Schwert wieder richtig herum hielt… was war ich also jetzt noch?

„Ein Elf ohne Wurzeln…Verräter.“, drangen mir Tharion’s Worte in meinen Kopf. Tharion Drachenauge, der kriegliebendste Elf den ich kannte. Aber auch das war schon viel zu lange her. Ich hoffte, dass er in seinem Feldzug gegen die Orks irgendwo verstorben war…

Gebannt starrte ich auf die Schatten der beiden Orks. Sie unterhielten sich ein wenig – ich war viel zu Aufgeregt um sie zu verstehen. Obwohl ich ihre Sprache in Wort und Schrift beherrschte, gab es Momente in denen ich dafür einfach keinen Kopf hatte. Dieser war einer davon.

Also vertrieb ich mir die Zeit damit weiter zu zählen. Drei mal drei Minuten vergingen, bevor Oggok wieder verschwand. Ich blickte ihm nach. Er wäre – genau wie beim hereinkommen – zum ungesehenem herausgelangen da gewesen. Nun ging er dahin, und mit ihm meine Chance hier lebend herauszukommen.

Erst als nur noch der Schatten des Schamanen zu sehen war, erhob dieser das Wort.

„Du kannst herauskommen, Elfling.“
Ich schluckte. Wie hatte ich nur glauben können, dass ich einen Schamanen an der Nase herumführen kann? Also erhob ich mich langsam und trat hinter der Säule hervor. Ich musste wirken wie ein Kind, welches ängstlich vor einer Strafe, nur zögernd hervorkommt. Vermutlich hatte ich ihn auch genau so angeschaut.

Ich atmete tief ein, als ich erkannte wen ich da vor mir hatte. Vulkus selbst, einer der ältesten Schamanen des Tempels. Ich war überzeugt, dass er nur mit dem Finger schnippen musste und Paagrios Flammen würden mich sofort verzehren.

Die nächsten Worte aus seinem Munde waren wieder orkisch, aber ich war wie gebannt von ihm. Es dauerte etwas, bis ich ihn verstand.

„Ich habe auf diesen Tag gewartet, Feuertänzer. Lange schon beobachte ich dich, wie du unser Dorf auskundschaftest. Wüsste ich nicht, warum du dies tust, wäre ich schon längst bei Kakai gewesen um ihm davon zu berichten.“

Seine Miene war ernst und ich fühlte mich überrumpelt. Scheinbar war ich doch nicht so unsichtbar gewesen wie ich erhofft hatte.

„Heute haben die Wachen etwas von den benebelnden Kräutern zu sich genommen, sonst wärest du nicht hereingekommen.“, fügte er mit einem Schmunzeln an. Jetzt fragte ich mich ernsthaft, was das sollte. Offenbar wäre ich ohne Vulkus’ Hilfe nicht so weit gekommen. Aber warum half er mir?

Als hätte er meine Gedanken gelesen sprach er weiter: „Du bist hier, um Toraina zu sehen. Du weißt, dass sie seit je her im Tempel untergebracht ist. Kakai wird sie erst herauslassen, wenn noch einmal soviel Zeit vergangen ist…“

Sechs Jahre waren vergangen. Sechs Jahre hatte sie noch hier zu fristen. Warum? Wurden Orkkinder nicht von Geburt an trainiert, auf das Jagen und Kämpfen getrimmt? Ich blickte Vulkus fragend an.

„Du kannst sie nicht sehen. Geh’ deiner Wege, Elfling. Verschone sie mit deiner Anwesenheit. Es ist nicht gut für sie… dein elfisches Blut. Wir können sie nicht davon reinigen, aber wir können sie von dir fernhalten Nur Paagrio weiß, welcher Weg ihr bestimmt ist. Deiner ist es jedenfalls nicht.“

Seine Worte stimmten mich traurig. Aber vermutlich hatte er irgendwo Recht. Toraina war Kakais Ziehtochter. Sie wusste wahrscheinlich nicht einmal wer ich bin. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Ich ließ die Ohren hängen.

Wenig später rannte ich durch das Dickicht, fort von den Orken. Meine Gedanken waren in der Vergangenheit gefangen, meine Füße spürte ich schon lange nicht mehr. Vulkus hatte mich friedlich ziehen lassen, mit der Warnung, dass er keine Gnade walten lassen würde, wenn ich zurückkäme…

Drei Tränen für meine Tochter…

Zitat:
Bilder von dir überdauern – bis in alle Zeit
Bilder von dir überdauern – bis in die Ewigkeit

Chorus:
Bilder von dir überdauern – bis in alle Zeit
Bis in alle Zeit, bis in alle Zeit
Bilder von dir überdauern – bis in die Ewigkeit
In die Ewigkeit, in die Ewigkeit.

Meine Worte hüllt in Schweigen,
so können sie nicht flieh’n.
Das was dunkel macht das bleibt
Und lässt das andre zieh’n.
Ich kann nicht sagen und will nicht vergessen
Oh nein, nein, nein
Wie ich es seh’, wie ich es seh’.
Worte sind wie Pulver,
wenn du den Himmel kennst
Ich fühl’s in meinem Kopf,
fühl’s überall hab’s lang vermisst
Ich kann nicht sagen, will nicht vergessen
Oh nein, nein, nein
Wie ich es fühl, wie ich es fühl.

Chorus 2x

Tausend Spuren und Gedanken,
nicht das kleinste Stück von mir
du lässt mich taumeln, lässt mich wanken,
die Luft ist voll von dir.
Ich kann nicht sagen, will nicht vergessen
Oh nein, nein, nein
Wie ich es fühl, wie ich es fühl.
Wie ich es fühl, wie ich es fühl.
Wie ich es fühl, wie ich es fühl.
Ich kann nicht sagen, will nicht vergessen
Oh nein, nein, nein
Wie ich es fühl, wie ich es fühl.

Laith Al Deen - Bilder von dir
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#12
((und noch ein Platzhalter^^))
Toraina, die Schneekatze
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#13
((Sorry Samiris wegen der Unterbrechung des RP's, mein Inet war futsch...da hab' ich die Gelegenheit mal genutzt und einfach nochein Kapitel geschrieben ^^))

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[Bild: dasfelddertotenpk4.jpg]
Kapitel VIII – Das Feld der Toten

Der Wind umspielte mich, sodass mein silbernes Haar in der Luft tanzte. Ich hatte es üblicherweise hinten zu einem Zopf gebunden, damit es im Kampf nicht störte. Doch es war zu stürmisch, als das es an Ort und Stelle blieb. Fast nahm es mir die Sicht auf die Ebene unter mir.

Einst hatte hier eine große Schlacht getobt. Brüder und Schwestern waren aufeinander losgegangen und hatten sich gegenseitig vernichtet. Viele Familien waren an jenem schicksalshaften Tage vernichtet oder gespalten worden. So auch meine.

Ich musste feststellen, dass mir die Erinnerungen an Shilens Verrat immer noch wie eingebrannt im Gedächnis saßen. Ich selbst war unter jenen Kriegern gewesen, die sich gegen den Magier Zell stellen wollten. Aber dann wandten sich einige der Elfen gegen uns und noch während der Schlacht veränderte sich bei vielen die Hautfarbe… so auch die meines eigenen Bruders.

Ich schritt’ den Abhang langsam hinunter. Die Natur hüllte das ehemalige Schlachtfeld schon seit einigen Jahrhunderten wieder in ein grün. Aber die Geister der Gefallenen weilten noch immer an diesen Ort. Ich konnte es deutlich spüren. Ein kalter Schauer lief meinen Rücken hinunter, sosehr fühlte ich die letzte Angst die einen durchfuhr, bevor man starb. Zu viele Tote an diesem Ort.

Ich umklammerte meinen Wanderstab fester, während ich über die Ebene ging. Nur mit dem einfachen Holzstab und schlichter Kleidung bestückt, welche nicht mal annähernd daran erinnerte das ich elfischen Geblütes war, spazierte ich über das Feld der Toten. Lediglich der quadratische Lederbeutel an meiner Seite enthielt eine Waffe: Das Dämonenbuch.

Langsam wagte ich mich vorwärts. Ich hatte das Gefühl etwas – oder jemand – würde mich beobachten. Bereits seit fünf Tagen beschlich mich dieses Gefühl. Ich wartete nur noch darauf, dass sich mein Verfolger zu erkennen gab. Ich war es leid im Ungewissen zu sein.

Jetzt hatte ich das im Boden steckende Schwert meines Bruders erreicht. Viele Jahre schon war es her gewesen, als ich sein Skelett beerdigt hatte. Damals bei der Schlacht war dafür keine Zeit gewesen. Ich musste zusehen, dass ich selbst lebend davonkomme. Bitter musste ich feststellen, dass von seiner strahlenden Rüstung nichts mehr übrig geblieben war. Scheinbar hatte jemand das Feld der Toten leer geräumt und nur die schartigen Schwerter und dessen ehemalige Besitzer liegen gelassen.

Doch ich hatte sein Schwert erkannt, es war mit unserem Familiensymbol graviert gewesen. Hier ruhte er nun unter der Erde. Obwohl er damals durch den Fluch zum Dunkelelfen wurde, so liebte ich ihn immer noch wie meinen Bruder. Denn etwas anderes war Bhadariel nie gewesen.

Lange verweilte ich an seinem Grab, obgleich mir die Gegenwart der Seelen der Gefallenen immer mehr bewusst wurde. Bilder des Krieges schlichen sich vor mein geistiges Auge. Eine blutige Metzelei von ebenbürtigen Gegnern. Von Brüdern und Schwestern. Von Elfen und verfluchten Elfen. Von einem Volk welches nun zwei Völker ist. Ich setzte mich in den Schneidersitz, schloß’ die Augen für eine Weile und ließ mich von diesen grausamen Bildern lenken.

Ich war wieder mitten im Geschehen. Noch nicht recht bei Sinnen, was eigentlich geschah, wich ich den meisten Angriffen mehr aus als das ich selbst welche vollführte. Meine Kampferfahrung ließ’ zu wünschen übrig. Meine Eltern hatten sich der Magie verschrieben und ich trug Waffe und Schild eigentlich nur, weil ich geschworen hatte meine Frau Aleona zu schützen.

Auf einmal stand er vor mir, das Großschwert hoch erhoben. Seine massige Gestalt hatte schon seit je her für Respekt gesorgt. Anders als ich trug er nicht das silberne Haar meiner Eltern. Es war golden, jedenfalls für den Moment noch. Bhadariel schien eine seltsame Wandlung durchzumachen. Seine Augen hatten bereits die grüne Farbe verloren und waren nun schwarz. Seine Haut veränderte sich.. färbte sich dunkel. Stück für Stück nahm der Fluch sein elfisches Aussehen und wandelte ihn in einen Schrecken der Nacht.

Ich ließ mein Schwert fallen als er mich mit diesem Todeslüsternen Blick anschaute und seinen Zweihänder zum Schlag gegen mich hob. Was in Corax’ Namen war in ihn gefahren? Ich verstand es nicht… ich wollte es nicht verstehen. Mein eigener Bruder ein Verräter? Das konnte nicht sein! Ich war wie erstarrt.

Doch bevor die tödliche Klinge auf mich herabsausen konnte wurde sie von einem anderen Zweihänder geblockt. Die Funken stachen mir im Gesicht, was mich aus dem Bann herausholte. Entsetzt sprang ich zurück, knallte dabei gegen einen ‚Dunklen’ der daraufhin das Gleichgewicht verlor. Es waren einfach zu viele Kämpfer in das Geschehen verwickelt.

Es war niemand anderes als Tharion Drachenauge, welcher mir das Leben gerettet hatte. Ihm hatte mein Sohn auch den ersten Namen zu verdanken. Er war ein guter Familienfreund und ein guter Mentor für den Kampf mit Schwert und Schild gewesen. Doch der heutige Tag sollte auch ihn verändern.

Wütend schrie Tharion meinen Bruder an. Er war enttäuscht das gerade er, welcher immer sein Vorbild gewesen war, durch den Fluch verändert wurde. Während ich – noch immer etwas neben mir – verzweifelt mein Schwert suchte, lieferten die beiden sich einen verbitterten Kampf. Als Trainingspartner kannten sie die Gewohnheiten und Kampfstile des Anderen. Es war ein energiegeladener Kampf und sie schenkten sich nichts.

Ich wurde abgelenkt. Die Magierinnen waren in Bedrängnis und als die erste mit einem Aufschrei fiel, machte ich mich im Spurt auf zu ihnen zu gelangen. Meine Frau war unter ihnen! Ich rammte einem dunklen Bruder mein Schild in die Seite und sprang über einen weiteren hinweg, als dieser sich gerade krümmte. Dabei kam ich ins Stolpern und wurde von einem dritten Dunkelelf aufgehalten. Er beförderte mich mit einem gezielten Tritt zurück auf meinen Hosenboden.

Dann der glockenklare Schrei Aleona’s.

Die Zeit schien stehen zu bleiben, als ihr Körper langsam zu Boden ging. Einer der feindlichen Magier hatte sie getötet.


Ich schrak auf. Mein Herz raste und ich blickte mich um. Es dauerte einige Sekunden bis ich realisierte wo ich war. Meine Hand umklammerte den Wanderstab so fest, dass die Fingerknochen weiß unter der Haut hervortraten. Es ist vorbei, sprach ich mir selbst zu.

Ich erhob mich wieder und klopfte meine Kleidung aus. Damals hatte mich ihr Tod in eine Art Raserei versetzt, die erst endete als ich ihren Mörder – ebenfalls ein Familienfreund – tot neben ihr wieder fand. Mein Schwert zog ich erst dann aus ihm heraus. Wenig später nahm ich das Dämonenbuch an mich, welches sie gehütet hatte.

Ich hatte weder meinen Bruder noch meine Frau retten können… Tharion Drachenauge war mit dem Leben davon gekommen. Seither hatte ich nichts mehr von ihm gesehen. Nur gehört.

Nach allem was ich bisher erlebt hatte, wusste ich nur nicht so recht was ich davon halten sollte. Es war lange ruhig gewesen um ihn. Erst einige Jahrhunderte nach dem Verrat unserer Brüder und Schwestern begann Tharion ‚Präsente’ seines eigenen Schlachtzuges nach Hause zu senden.

Ich erinnere mich noch genau, wie verwundert wir waren als wir auf einmal den Kopf eines Orken von einem Boten erhielten. Einmal im Mondlauf kam Tharion’s Bote von nun an und brachte einen weiteren Kopf. Seinen Schriften war zu entnehmen, dass es sich um Stammesoberhäupter und ähnlichen Führenden Orks handelte. Ich fragte mich zunehmend mehr welcher Dämon ihn geritten habe, dass er solche Dinge veranstaltete.

Der Rat der Ältesten war irgendwann auch nicht mehr zufrieden mit Tharion’s Schlachtzug gegen die Orks. Sie befürchteten, dass dies einen weiteren Krieg heraufbeschwören würde. Als hätten wir mit unseren dunklen Brüdern nicht schon genügend Probleme gehabt…

So war ich nun also auf der Reise ihn zu finden. Ich hatte nichts mehr zu verlieren und ich kannte ihn von den Überlebenden einfach am besten. Also hatte ich mich freiwillig gemeldet. Ein Blick in den Lederbeutel, das Buch war noch da. Beruhigt ging ich vom Feld der Toten weiter westlich. Ich wusste es würde mich direkt in das Gebiet der Dunklen führen, aber dort musste ich vorbei um zu den Orks zu gelangen…
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#14
Platz-Hal-Ter ^^
Toraina, die Schneekatze
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#15
Kapitel IX – Jagd

Ich war ein Narr! Wir hatte ich nur glauben können unbehelligt durch die Zone der Dunklen zu gelangen? Rasend ging mein Herz, schnell der Atem. Es war Nacht und das machte sie stark.

Von meiner Robe fehlte schon ein gutes Stück, da sie mich beim Laufen nur behindert hätte. Den Wanderstab habe ich in einem der vielen Überraschungsangriffe verloren. Er diente mir als notdürftiges Schild gegen die Klinge eines Dunkelelfs. Dabei zerbrach er natürlich.

Ich suchte mein heil in der Flucht. Es waren bestimmt fünf die meine Witterung aufgenommen hatten und mich schon seit zwei Tagen verfolgten. Lange würde ich hier nicht mehr bestehen. Obgleich die meisten von ihnen noch sehr jung waren und wenig Kampferfahrung mit sich brachten, sorgten sie oft genug für Atemlose Momente. Ich war ein wunderbares Übungsziel für sie. Ich wartete nur noch darauf, dass ihr Anführer - welchen ich wohl als ihren Lehrmeister identifiziert hatte - mir den Gnadenstoß gab.

Ich war auf einen der verdorbenen Bäume des Düsterwaldes geklettert. In der Hoffnung nur von einer Seite angegriffen werden zu können. Ich brauchte eine Pause, mein ganzer Körper schmerzte von den unzähligen Hieben und Stichen. Eine Pfeilspitze war noch immer in meiner Schulter und die Verbrennung auf meinem Rücken von einem ihrer Zauber machte es mir auch nicht gerade leichter mich fortzubewegen.

In diesem Moment verfluchte ich, das sich Rüstung und Schwert bei den Elfen gelassen hatte. Ich wollte nie wieder kämpfen, nie wieder in den Krieg ziehen. Aber sterben wollte ich auch nicht. Nicht hier bei den Dunklen, wo sich nach meinem Tod noch ihre widerlichen Dienerschaften an meinem Körper verzehrten. Vergessen in einem Land der Dunkelheit.

Ich brach einen größeren Ast von dem Baum – eine weitere provisorische Bewaffnung – und wandte mich herum. Die Dunkelelfen konnten zwar besser in den Schatten der Nacht sehen und herumschleichen, aber diese Jungspunde waren einfach zu laut, als das ich sie hätte überhören können. Dummerweise war es der Bogenschütze, welcher auf eine Nahe gelegene Baumkrone geklettert war. Ich konnte ihn unmöglich erreichen, bevor er seinen Schuss abgegeben hat. Wenn er mittlerweile Zielen gelernt hat, wäre dies mein Ende.

Panikartig blickte ich mich um, unmittelbar unter meinem Baum konnte ich das aufleuchten von Magie sehen. Ihr Magier schien mich ebenfalls entdeckt zu haben. Ganz schlecht. Mir musste sehr schnell etwas einfallen um hier doch noch lebend herauszukommen. Verdammt schnell!

Ich ließ mich fallen.

Ich konnte den Pfeil an meinem Ohr vorbeizischen hören und das knistern der tödlichen Magie rauschte knapp an mir vorbei. Der Baum über mir schien zu zerbersten, als die Ladung dort einschlug, wo ich eben noch gehockt hatte. Holzsplitter begleiteten mich also auf dem Weg abwärts. Ich drehte mich langsam im Fall und blickte auf die Stelle, auf der ich wohl auftreffen würde. Dort erwartete mich bereits ihr Krieger mit gehobenem Schwert und Schild – welches mit Dornen besetzt war.

Doch ehe er in meine Reichweite kam riss ich den Ast hoch, welchen ich zuvor abgebrochen hatte und verankerte ihn mit einem Ruck im geäst des Baumes. Dank meiner Fallgeschwindigkeit zerbarst der Ast zwar, aber ich konnte meinen Fall etwas stoppen und ergriff einen größeren Ast darunter. Ich biss die Zähne zusammen, das plötzliche stoppen meines fallenden Körpers riss an meinen Gliedmaßen – obwohl ich mich vorher ausbremsen konnte.

Schnellen Schrittes sprang der vierte Dunkelelf von Ast zu Ast auf mich zu. Er war für mich persönlich der gefährlichste Gegner, da er sehr schnell und gewandt war. Seinen Dolch hatte er zwischen seine Zähne geklemmt, da er die Hände brauchte um sich akrobatisch fortzubewegen. Wieder glimmte Magie unter mir auf.

Das war etwas, dass ich bei dieser Gruppe schon öfter beobachten konnte: Egal welchen Verlust man in den eigenen Reihen hatte, Hauptsache das Ziel stirbt. So hatte die Gruppe gestern auch ihre Priesterin verloren. Der Bogenschütze war wenig sparsam mit seinem Pfeilbeschuss umgegangen und ich konnte sie als Deckung nutzen. Ich hatte nicht erwartet, dass die Dunklen auch auf die eigenen Leute schießen. Daher auch der Treffer in meiner Schulter.

Der Dolchkämpfer landete auf dem Ast, an dem ich mich festhielt und trat mir erstmal gehörig auf meine Finger, während er seinen Dolch wieder zur Hand nahm. Es war nicht der erste Schmerzenslaut, den sie von mir hörten. Die gebündelte Magie flog bereits auf mich zu, als ich mich mit den Beinen rückwärts vom Baum abstieß. Gerade noch rechtzeitig um mit anzusehen, wie der Dunkelelf mit dem Dolch in einem Meer aus tödlicher Magie und umher fliegender Holzsplitter unterging.

Es war nun nicht mehr weit bis zum Boden aber ich landete doch eher unsanft auf ihm. Das Abrollen klappte nicht ganz so wie ich es gewünscht hätte, aber es reichte um hinter den Krieger zu gelangen. Mit einem verzweifelten Schrei sprang ich wieder auf die Beine und packte ihn von hinten. Ich schnitt meine Hände an seiner scharfkantigen Rüstung auf, während ich ihm den Helm vom Kopf riss.

Etwas überrascht über diese Aktion blickte er seinem Helm hinterher, welchen ich nun dazu nutzte ihm den Schädel einzuschlagen. Reflexartig wandte er sich herum – mit dem Dornenschild voran. Mit einem weiteren Schmerzensschrei prallte ich daran ab und wurde durch die Wucht nach hinten geworfen. Mein rechter Arm und der Brustkorb auf der rechten Seite waren durchlöchert. Meine zerschlissene Robe färbte sich rot.

Der Dunkle Krieger wankte auf mich zu, Blut lief sein Gesicht herunter. Ich schien einen Treffer an der Schläfe gelandet zu haben. Kurz bevor er mich erreichte gaben seine Beine nach und er sackte auf die Knie. Mit einem angsteinflößendem Kampfeswillen starrte er mich an. Er war nicht bereit aufzugeben. So kurz vor dem Ziel.

Der Kampfmagier schien allerdings auch davon überzeugt zu sein, dass ich ihm als Trophäe ganz allein zustand. So krachte ein weiterer Zauber von ihm in den Rücken des Kriegers, welcher dann doch vorne über fiel. Zielen war auch nicht gerade seine Stärke.

Ich nahm das Schwert des Kriegers und stemmte mich hoch. Der Magier hatte mich mit dem Blick fixiert und murmelte bereits wieder seine Zauberformel um mir nun den Rest zu geben. Ich wollte zu ihm, ihm das Schwert durch den Körper ziehen. Wollte ihn töten.

Aber ich sank einfach wieder auf den Boden und starrte auf das Blut, welches meinen Körper herab lief. Meine Kraft war am Ende.

Zitat:Apocalyptica feat. Sandra Nasic (Guano Apes)~Path Vol. 2
i want to live in
fire
with all the taste i desire
it’s all good if you let me dive
with sharks on the ground

you loose your routine
you loose your routine
you loose your routine
cause i found my path

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it's all in you

what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find
what do you came for
what did you expect to find

sou boundless i feel
and boundless all my fears
stop running back to old times

you loose your routine
cause i found my path

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it´s all in you

what the hell are you trying
now i know there is something more
what happened to you
still staying on my path
are you still denying
now i know there is something more
that this is the truth
it´s all in you
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#16
mal wieder spannend bis zum letzten satz...intressiert mich mal wie du da wieder raus kommst^^
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#17
So...

Nun hab ich gestern abend mal das gemacht, was ich mir schon lange vorgenommen hatte: diese Story hier zu lesen.
Nachdem ich das Ganze per C&P in ein 16seitiges Dokument gepresst, gedruckt, ins Bett gehüpft und schmunzelnde Blicke aus der Nachbarkoje geerntet hatte, konnte ich endlich eintauchen...

Uuurgs! Kaum war ich mit dem getarnten Elf unterwegs, musste ich schlucken. Die Szene, wo die beiden Lichtkiddies verspeist werden, war mir dann doch ganz schön heftig. oO
Aber ich wurde dann sogleich mit neuen Abenteuern abgelenkt. Schön war die Umschreibung zu lesen, wo Du die Ahnengalerie mit Vaaldon und Co. am Wickel hattest. Sehr plastisch formuliert.

Sehr schön waren auch die offenen Enden, wo Platz für Fantasie war. War es nun Eva, die den Elsyrion da wieder aufgepeppelt hat? Oder ne andere schöne Unbekannte?

Was ich allerdings vergeblich gesucht habe, war die Szene, wo er das eine Ohr verloren hat. In Kapitel 2 hat er noch zwei.
In Kapitel 3 heißt es:
Zitat:So sehr er auch sein noch vorhandenes linkes Ohr anstrengte
Wo ist das andere abgeblieben?^^

Alles in allem eine wunderschön kurzweilige, bisweilen blutrünstige, stimmungsvolle Geschichte.
Vielen Dank. Smile

*fein säuberlich eine reservierungskarte für weiterlesen platziert*
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Getötet im RP:
Aadieson - † 21.04.2007

Auf Eis:
Abgondrafn Syonisthil
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#18
//Ja Aadie, das liegt daran, dass die Reihenfolge der Kapitel nicht stimmt... die Kapitel in der Beobachterperspektive liegen weit nach der Vorgeschichte Elsys..und zwar spiegeln sie RP hier aufm Imo wieder. alles was in der Ich-Perspektive ist, gehört zur Vorgeschichte. ^^ sobald ich einen direkten Anschluss habe werde ich die mal neu sortieren.//
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[Bild: felddertotenwp8.jpg]

Ich nahm das Schwert des Kriegers und stemmte mich hoch. Der Magier hatte mich mit dem Blick fixiert und murmelte bereits wieder seine Zauberformel um mir nun den Rest zu geben. Ich wollte zu ihm, ihm das Schwert durch den Körper ziehen. Wollte ihn töten.
Aber ich sank einfach wieder auf den Boden und starrte auf das Blut, welches meinen Körper herab lief. Meine Kraft war am Ende…


Kapitel X - Eis

Mein Atem schien zu gefrieren. Erst waren es kleine Dunstwölkchen die aus meinem geöffnetem Mund kamen – dann begann es zu schmerzen. Mein Blick war auf den Boden gerichtet, ich musste mich mit den Händen abstützen um nicht vollends auf dem Gesicht zu landen.

Ich sah wie der Boden gefror. Kälte durchzog meine Hände. In rasender Geschwindigkeit legte sich Eis auf den Boden. Was passierte hier?!

Ich hatte mich darauf eingestellt von der dunklen Magie des Magiers zerschmettert zu werden, aber das war absurd. Ich blickte mich um, auch die Bäume überzogen sich mit Eis. Plötzlicher Wintereinbruch mitten im Dunkelelfengebiet? Hier stimmte etwas ganz gewaltig nicht.

Auch der Atem des grinsenden Dunkelelfenmagiers entwich in einer Dunstwolke, er schien dies jedoch nicht zu bemerken. Seine ganze Konzentration galt einzig mir und seinem Zauber, den er jeden Moment auf mich schleudern würde.

Es gab einen lauten Knall, dass meine Ohren wackelten. Ein unwirkliches Bild bot sich mir. Es war, als hätte jemand die gesamte Landschaft mit einem Hieb in zwei Teile geteilt. Ein paar Haare von mir landeten neben mir auf dem Boden. Der Oberkörper des Magiers jedoch viel vorne über von seinen Beinen.

Die Bäume um mich herum krachten um, sie alle waren in der gleichen Höhe mit einem sauberen Schnitt zerteilt worden. Ich bekam ein paar Äste ab und entdeckte den zweigeteilten Bogenschützen. Bei den Giganten, was geschah hier?!

Ein Eiskalter hauch folgte diesem Durcheinander. Gerade als mir bewusst wurde, dass ich lediglich noch am Leben war, weil ich auf allen vieren auf dem Boden gehockt hatte, und dieser Weltenschnitt mich daher nicht erwischt hatte, geschah das nächste unglaubliche.

In der Mitte dieses scheinbar kreisrunden Schnitts durch die Welt kristallisierte sich das Eis, welches diese unnatürliche Kälte auszustrahlen schien. Erst nur ein Strudel aus Schneeflocken und Eiskristallen, hatte ich bald einen Haushohen Kristall aus Eis vor mir. Meine Finger färbten sich blau, ebenso wie meine Lippen.

Das Zittern am ganzen Leib war unerträglich und ich konnte mich kaum erheben. Wenn ich länger in dieser Kälte bleiben würde, sähe ich vermutlich selbst aus wie ein Eiskristall. Ich musste hier weg. Sogar mein Blut trat nicht mehr aus meinem Körper so kalt war es.

Ich stemmte mich mit steifen Gliedern hoch. Meine zerschlissene Robe war nicht gerade der beste Schutz gegen diese Kälte, aber mit so etwas hatte ich auch nicht gerechnet. Vielleicht war ich aber auch schon tot? Ich verstand es einfach nicht.
Die Kälte verschwand mit genauso einem Knall, wie sie gekommen war. Der riesige Eiskristall zersplitterte in Abermillionen Teile. Die Druckwelle riss mich wieder von den Beinen. Unsanft landete ich auf meinem Gesäß, den Blick wie gebannt auf den Fleck haltend, an dem eben noch die Eissäule gestanden hatte.

Während das tauende Eis von den zerstörten Bäumen auf mich herabtropfte betrachtete ich den Schemen, der scheinbar aus dieser Eissäule herauskam. Die feinen Tröpfchen aus Wasser bildeten einen Dunst um den Schemen, der mich daran hinderte genaueres zu erkennen.

Der Umriss sah bizarr aus. Ich glaubte eine Art Flügel zu entdecken. Die Gestalt schien wulstige Arme zu haben und ein zweites Paar Beine hingen von der Seite herab. Erst später wusste ich, dass die Gestalt eine weitere Person in den Armen trug. Aber für den Moment reichte es aus ängstlich an Ort und Stelle zu verharren.

Mit einer Art Schmerzensschrei ging die Gestalt in die Knie. Scheinbar hatte dieser Spektakuläre Auftritt alle Reserven gekostet. Ich war noch unschlüssig was ich tun sollte. Ich wartete, bis sich der Dunst gelegt hatte und ich mehr erkennen konnte.

Bei Corax! In den Armen des geflügelten Wesens lag eine Elfe! Ohne darüber nachzudenken stand ich wieder auf und eilte – soweit es mir möglich war – zu den beiden Gestalten hin. Unterwegs griff ich mir noch das Schwert des toten Dunkelelfenkriegers. Man konnte nie wissen. Ich glaubte zwar mittlerweile daran, dass ich entweder tot oder weit im Land der Träume sein musste, aber noch mehr Risiken wollte ich nicht mehr eingehen.

Die große Gestalt war auf die Seite gekippt. Es war ein männliches Wesen, soweit ich es erkennen konnte. Nachtschwarzes Haar hatte er und seine strahlend blauen Augen blickten mich matt an. Ein mit weißen Federn geschmückter Flügel ragte auf der Seite, auf der er nicht lang nach oben. Vielleicht hatte er noch einen zweiten Flügel, aber ich konnte ihn nicht sehen. Ich suchte aber auch nicht danach, mein Blick fiel auf die Elfe, welche dieses geflügelte Wesen in den Armen hielt.

Ich war auf den ersten Blick gebannt. Sie war wunderschön und schien zu schlafen, was ihr einen zusätzlichen Bonus gab. Ihre Haut war noch mit einer dünnen Eisschicht überzogen und ich horchte, ob sie überhaupt noch Atmete. Ich seufzte auf als ich einen – zwar sehr schwachen – Atemzug von ihr vernahm.

Kurz darauf stockte mir selbst der Atem. Ich keuchte etwas und spürte den festen Griff der anderen Gestalt an meinem Hals. Er schaute mich grimmig an, fast so als wolle er mir sagen, dass ich die Finger von ihr lassen sollte. Dabei wollte ich doch nur helfen.

Aber da war noch etwas. Der Zorn des Wesens erfüllte meinen gesamten Körper, sodass ich glaubte jeden Moment zu explodieren. Seine bläulich glühenden Augen fesselten mich. Ich konnte mich nicht mehr rühren. Ich hielt die Luft an, als er meine Seele berührte. Damals wusste ich nicht was das bedeuten sollte. Oh, wäre ich doch niemals hier gewesen…

Ein Ruck durchfuhr mich, als er in meinen Geist eindrang und davon Besitz ergriff. Seine erschlaffte Hand lies mich los, sodass ich nach hinten wegfiel. Dann umhüllte mich die Dunkelheit…
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#19
mhh es wird immer spannender^^

halt dich ran mitm tippen elsy^^
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#20
//Mal etwas aktuelles...//

[Bild: moonheartyb3.jpg]

Kapitel XX?? – Unter dem Antlitz des Mondes

„Norelle? Norelle bist du wach?“, flüsternd drangen Elsyrions Worte an das Ohr der Elfe. Ihre Augenlider zuckten kurz, aber sie wandte ihren Kopf zur Seite, von ihm Weg. Das Licht der Kerzen erhellte die ruhenden Körper etwas.

Sie waren im Einhasad Tempel, so wie viele andere die einen Unterschlupf benötigten, nachdem ihre Häuser durchwühlt und verwüstet waren. Da der Tempel der Eva selbst in einem schlimmen Zustand war, kamen die Hilfesuchenden zum Tempel der Menschengottheit.

Ellen, Norelle, Elsyrion und wenige andere der Schwarzen Drachen hatten sich in einer Ecke des Schlafsaals zusammengefunden. Die Gildenhalle war komplett zerstört und so ruhten sie diese Nacht hier. Vielleicht auch noch ein paar Nächte mehr.

Elsyrion legte seine Hand behutsam auf Norelles Schulter und drehte sie zu sich. Er betrachtete sie eine Weile und ließ sich von ihrem Anblick verzaubern. Seitdem sie das Kind in sich trug strahlte sie etwas Besonderes aus, mehr noch als je zuvor.

Eben hatte Elsyrion noch schnell einen Boten in die Stadt der Elfen gesandt. Elondor sollte Kontakt mit den Coraxkindern aufnehmen. Wenn sie bereit waren mit dem Dunklen zu verhandeln – trotz ihrer Prinzipien – so würde er eventuell auf ihre Hilfe zurückgreifen wollen. Aber Elsyrion stand dem skeptisch gegenüber und hatte nicht gerade das beste Gefühl bei der Sache.

Norelle öffnete die Augen und blickte Elsyrion müde an, ein Lächeln entwich ihr als sie ihn erkannte. Wie versprochen war er nachgekommen. Sie hatte lange mit Ellen geredet und war letztendlich eingeschlafen.

„Fühlst du dich gut genug für einen kleinen Ausflug?“, fragte Elsyrion sie dann, das Lächeln erwidernd. Norelle war zwar müde, aber sie war neugierig: „Was hast du vor?“

Er nahm sie auf die Arme und schaute sie geheimnisvoll an. Dem protestierte sie: „He, ich kann alleine Laufen!“

„Psst, du weckst noch die Anderen.“, entgegnete er sanft. Sie bedachte ihn mit einem Schmollmund und ließ sich widerwillig aus dem Tempel tragen.

Elsyrion trug sie durch Heine, durch das Stadttor und verschwand zwischen den Palmen Innadrils mit ihr.

~ * ~

Vorsichtig setzte er Norelle ab. Der weiße Wolf mit den silberfarbenen Augen kam zögerlich auf die beiden Elfen zu und beschnupperte sie. Norelle hielt sich an Elsyrions Arm fest, als suche sie Schutz, nicht so recht wissend was sie davon halten sollte.

„Habe keine Angst, mein Freund.“, sprach Elsyrion zu dem Wolf in elfischer Sprache. Norelle war etwas verwundert. Es gab nicht viele Momente in denen Elsyrion seine Heimatsprache in ganzen Sätzen nutzte.

An Norelle gewandt stellte er ihr den großen Wolf mit den sanften Augen vor: „Das ist Menel*, mein Tierbegleiter.“ In diesem Moment kam der Wolf namens Menel zu den beiden und legte seine Schnauze unter die Hand des Elfens, welcher sogleich begann ihn zu kraulen.

Norelle fand, dass er ziemlich groß für einen Wolf war, aber sie ließ sich ohne Angst von ihm beschnuppern und kraulte alsbald durch sein seidiges Fell. Sie spürte das Menel ein magisches Wesen sein musste. In seinen Augen konnte man den Sternenhimmel sehen.

„Er wird uns zu unserem Reiseziel bringen.“, erklärte Elsyrion und hob daraufhin Norelle auf den Rücken des Reitwolfs. Er setzte sich vor sie und sie legte ihre Arme um ihn. Ganz wohl war ihr bei der Vorstellung auf einem Wolf zu reiten nicht.

„Halt dich einfach an mir fest.“, ein aufmunternder Blick von ihm, bevor Menel sich in Bewegung setzte. Seine vier Pfoten trugen ihn durch die Sümpfe Innadrils bis hin zum Teleportpunkt Sa’Morin in der Nähe des Schlosses von Giran.

Norelle hatte etwas Mühe sich bei dem hohen Tempo des Wolfs zu halten. Elsyrion hingegen schien es gewohnt zu sein auf diese Weise zu reisen und hatte offensichtlich seinen Spaß daran, wie der Wind durch das Haar huschte und Menel teilweise mit großen Sätzen dafür sorgte das man ein gewisses Gefühl von Freiheit verspüren konnte.

Die drei reisten über die Teleportpunkte bis hin zum Iris See im Elfenland. Es war ein seltsames Gefühl auf diese Art zu reisen. Die Torwächter Imoriaths nutzten offenbar eine andere Magie um Personen von einem Ort zum nächsten zu senden.

Menel hatte sich kaum von der letzten Teleportation gefangen, schon war er wieder in raschem Tempo unterwegs. Er kannte das Ziel ganz genau. Norelle betrachtete die Wasseroberfläche des Sees, welche ein wunderschönes Sternenbild aus dem Himmel kopierte.

Nach der Reise quer durch das Elfenland kamen sie endlich im Wald an. Menel hielt an einer erhöhten Lichtung, von der aus man über den Wald blicken konnte. Die Lichter der Sterne hüllten die Umgebung in ein mystisches Licht. Elsyrion hob Norelle von dem Wolf herunter.

Er legte ihr den Zeigefinger auf die Lippen und zog sie mit sich auf das Moos, welches scheinbar nur für die beiden an dieser Stelle wuchs. Es war sehr weich und Norelle spürte, dass nur das ruhen darauf Entspannung brachte. Der Elfenwald war voller heilender Magie.

„Nach der ganzen Anspannung durch die letzten Tage habe ich entschlossen das es wohl das beste ist etwas zu tun, was ich schon lange vernachlässigt habe…“, begann Elsyrion im Flüsterton zu erklären. Als hätte er Angst die friedvolle Stille des Waldes zu stören.

„Ich nenne es das ‚Mondtirual’. Es sorgt dafür, dass man alle Sorgen von sich geben kann… für eine Weile davon befreit ist. Heilung der Seele sozusagen.“, erklärte er weiter während er Norelle anblickte. Die Sterne zauberten einen seltsamen Glanz in sein silbernes Haar.

„Es ist ein Familienritual und nur jene meiner Familie kennen es.“. Norelle lächelte. Ein weiteres Geheimnis in das er sie einwies. Sie hörte ihm aufmerksam und gebannt zu. Dieser Ort ließ sie ihre eigenen Sorgen vergessen, solange sie hier war.

Sie legten alles ab, was sie bei sich trugen, aber es war nicht kalt. Die beiden Elfen kuschelten sich zusammen und Elsyrion sprach leise: „Du musst mich festhalten…“ und sie tat es. Er schloß die Augen und sprach einen Zauber in der alten Elfensprache aus. Doch es war nicht die Magie die er beschwor, sondern der Wald, der Mond und die Sterne.

Norelle blickte zum Mond, der wie ein Wächter über dem Wald schien. Das Mondlicht breitete sich aus um die beiden mit angenehmer Magie zu umhüllen…..

Eine Reise in eine Traumwelt folgte. Frei von Ängsten. Geschaffen nur für die beiden Elfen.
__________
*Menel, sindarin: Himmel
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