Mörder gefasst!

[Norelle]

Schweigend folgte sie den beiden die Treppe hinauf in die Bibliothek und weiter in die Gemächer Neneliels.
Der Weg kam ihr endlos lang vor. Wann würde sie endlich etwas Neues erfahren? Ihre Gedanken rassten...

Endlich in den Räumen der Elfe angelangt sah sie die beiden fragend an. Würden sie nun endlich beginnen die Karten offen auf den Tisch zu legen? Würden sie das überhaput je tun?

[Nebelkatze]

Sie huschte durch den mit Kissen ausgelegten Raum zu einem Tisch auf dem eine Teekanne stand mit einer berührung brachte sie das Wasser zum sieden und warf ein paar Pfefferminz und Zitronengrasblätter hinein. Ein grünlicher Tee entstand und der kräftige Geruch der Kräuter begann den Verstand zu schärfen.

Sie ging rüber zu dem Schreibtisch und wies Norelle ihren eigenen Platz dahinter zu. Sie wollte sich jetzt nicht setzen sondern die Sache mit bedacht angehen. Der Hauptmann findet einen einfachen Stuhl aus Seegras geflochten vor dem Schreibtisch stehen. Während er Gelegenheit hatte sich zu setzen goss sie Tee in 3 Gläser und stellte das Tablett auf den Tisch. Das Buch hatte sie in einen Beutel in ihrem Umhang verschwinden lassen der neben der Tür hing.

Ich werde immer noch nicht daraus schlau warum der Stadtrat zu so später Stunde einberufen wurde. Vor allem interessiert mich die Frage von wem?
Erspart mir keine Details Hauptmann. Sagt, welche Waffen wurden verwendet und stammen die Wunden der Ratsmitglieder alle von einer Waffe?

Diese Beiden Fragen sollten für den Anfang genügen. Neneliel wollte den Hauptmann keiner Verhörsituation aussetzen, deshalb stellte sie sich an das grosse Fenster und Blickte auf das Nächtliche Meer von Innadril. Die wichtigste Frage wollte sie sich für den Schluss aufheben.

[Elsyrion]

Der Hauptmann setzt sich hin und sog den Duft des Tees ein, bevor er mit ernster Miene antwortete: "Wir haben von einer guten Freundin der Familie Sternenglanz, Ellen, einen Brief ausgehändigt bekommen, den sie auf dem Schreibtisch Elsyrions fand. Darin wird er aufgefordert der Ratssitzung beizuwohnen, die dort noch so spät einberufen wurde... leider wurde der Brief beschlagnahmt als die Adener Garde sich darum gekümmert hat."

Man konnte dem Hauptmann deutlich ansehen, dass er davon nicht begeistert war. Er pustete etwas in den Tee um ihn zu kühlen und sprach weiter: "Soweit ich das beurteilen kann, stammen die Wunden alle von einem Schwert... allerdings trug Milana Sturmfels zwei tiefe Einstiche davon... als wären es zwei Klingen gewesen. Außerdem wurden nur Shathark und Irian von vorne erstochen, Hedeonis und Milana wurden hinterrücks erschlagen. Obwohl die Klinge sie komplett durchbohrten war dies durch einen fähigen Priester Einhasads erkennbar. Er pflegt schon lange Kriegswunden und kennt sich damit aus."

Nun nahm der Hauptmann einen Schluck von dem Tee und blickte daraufhin zu Neneliel: "Das was mich am meisten beunruhigt, ist das rasche erscheinen der Adener Garde, als hätten sie jemanden gehabt der ihnen direkt Informationen übermitteln konnte. Die Adener Garde ist eine militärische Einrichtung, die unabhängig von der Regierung - die bekanntlich derzeit recht instabil oder nicht vorhanden ist - über das Volk wacht und richtet. Hauptmänner die unter Imothep oder Levan dienten führen die Garde und mir ist noch nicht ganz klar was sie wirklich bezwecken wollen. Das sie sich nun aber in Angelegenheiten stecken die fernab Adens sind beunruhigt mich."

[Vassnti]

Vassnti strich sich genervt durch die dunklen Haare, welche mit einem Rotschimmer versehen waren. Er hatte viele Demütigungen hinnehmen müssen, als er im Tempel der dunklen Mutter war, aber was ihn nun hier im Eva Tempel wiederfuhr sprengte das Faß beinahe.

Er konnte den Priesterinnen nicht einmal Verwünschungen entgegen werfen, ohne seine Zunge war er machtlos. All' die Magie, all die Gebete - wirkungslos ohne die Kraft des ausgesprochenen Wortes.

Sie mussten zu zweit seinen Kopf festhalten, damit die dritte Priesterin seinen Mund öffnen konnte. Sie wollte die Wunde heilen, ihm helfen. Doch stattdessen biss er ihr in die Hand. Die Elfenpriesterin schrie auf und blickte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf die Abdrücke an ihrer zarten Hand.

Doch es folgte keine Ohrfeige, kein Fluch oder eine andere Grausamkeit. Nur ein strafender Blick und ein paar Worte die er nicht verstand. Aber das war kein Kunststück, betrug sein Wortschatz doch nur der seiner Heimatsprache.

Dennoch.. er wollte fort von hier.

[Nebelkatze]

Hm, es könnte also einen Krieg auslösen sollten wir nicht diplomatisch genug sein. Ich denke ich werde ein Schriftstück aufsdetzen in dem es um die Sichtung der Beweise und die Befragung des Gefangenen geht.

Sie wendet ihren Blick vom Fenster ab und richtet ihn auf den Hauptmann. Gibt es Anzeichen das Magie am Tatort gewirkt wurde? Konnte Ellen etwas darüber Aussagen was Elsyrion gemacht hat als er den Brief las, oder wen er bis zu seinem Aufbrechen getroffen hatte?
Es ist geradezu beängstigend wie die Indizien auf eine Intrige hindeuten findet ihr nicht?
Es scheint die Adener Wache bemüht sich nicht einmal diese Tatsache zu vertuschen. Ihr Blick viel auf Norelle, dann wanderte er zum Hauptmann. Ich wüsste zu gern warum sie so schnell zur Stelle waren und was sie sich von Aden als Gerichtsplatz erhoffen könnten. Elsyrion ist immer noch ein Elf und selbst die Gesetze Adens können nichts dagegen sagen, das er einen Verteidiger bekommt. Immerhin hat er die Tat auf dem Terretoritum Innadril begangen. Ich werde alles veranlassen und wir sollten sofort aufbrechen. Sie schaute Norelle an und sprach zu ihr. Es gibt da einem Dunklen der Drachen dem auch Elsyrion vertraut hat. Vertraust du diesem Lega *sie versuchte sich zu erinnern* norius? Sie hasste diesen Dunklen der es sich herausnahm in Heine zu leben. Oh ja sie hasste ihn aus der Tatsache heraus weshalb sie alle Dunklen hasste. Aber diesmal schien sie keine Wahl zu haben. Sie hatte versprochen die Dinge zu klären. Und wenn dieser Dunkle sich Freund der Familie Sternenglanz nannte, so konnte er es jetzt beweisen.

[Elsyrion]

Der Hauptmann nickte bei den Worten Neneliels: "Ich sage ja, da stimmt etwas nicht...", noch bevor er weiter sprechen konnte klopfte es an der Tür. Es war Ellen, die mit ungesunder Blässe den Raum betrat - natürlich wartete sie vorher auf ein 'Herein' - und etwas zittrig dastand.

"Die Priesterinnen sagten mir, ich würde euch hier auffinden, Hauptmann."

Der Hauptmann erhob sich aus seinem Stuhl: "Ihr seht aus als hättet ihr einen Geist gesehen, was ist geschehen?"

"Da liegt eine Tote Frau im Hause Sternenglanz... in Elsyrions Arbeitszimmer... auf dem Schreibtisch."

[Norelle]

Die Elfe folgte mit ruhigem Blick dem Gespräch der beiden. Musste sie sich doch immer wieder ermahnen still zu bleiben und nicht ins Gespräch einzugreifen.

Dann wendet sich Neneliel schließlich ihr zu.

"Mae...aber...Er wird schon seid längerer Zeit vermisst."

Das Klopfen an der Tür reißt auch Norelle aus ihren Gedanken, intressiert blickt sie zur Tür. Als sie Ellen erkennt und dazu noch ihre Verfassung verschlägt es ihr den Atem.

"Da liegt eine Tote Frau im Hause Sternenglanz... in Elsyrions Arbeitszimmer... auf dem Schreibtisch."

Ensetzt blickt sie die äletre Dame an. Wie konnte das sein? Was hatte das zu bedeuten?

[Nebelkatze]

Ihr Blick wanderte zu den Augen der aufgebrachten Frau. Hier stimmte etwas ganz und gar nicht.

"Gehen wir zum Hause Sternenglanz und bitte ohne Aufsehen, hoffentlich weiss es noch nicht die ganze Stadt." *seufzend nahm sie ihren Umhang um Ellen zu folgen.

[Elsyrion]

Ellen erblickte nun auch die beiden Elfenfrauen und nickte Neneliel zu: "Zu dieser späten Stunde wird wohl niemand mehr in das Gutshaus kommen."

Dann machte sie sich wieder auf dem Weg nach unten, wohl gefolgt von Neneliel, Norelle und dem Hauptmann der die Stirn in tiefe Falten warf.

Auf dem Weg zum Gutshaus hielt Ellen sich an Norelle, der Schock war der Frau steckte ihr noch immer in den Gliedern und sie benötigte nun die Gegenwart einer vertrauten Person.

Ellen schloß die Haustür des Gutshauses auf, die sie sorgfältig verriegelt hatte, als sie sich auf die suche nach dem Hauptmann gemacht hatte. Der Flur war aufgeräumt, der Boden glänzte vom Wachs. auch die Tür zum Arbeitszimmer war verschlossen. Auch diese schloß sie auf.

"Elsyrion hatte mir einen Schlüssel dazu gegeben, damit ich bei ihm sauber machen kann. Sonst besitzt nur er und seine Verlobte einen Schlüssel dazu.", erklärte sie.

Einen Blick in das Arbeitszimmer wollte sie aber nicht noch einmal werfen, daher machte sie eine einladende Geste und hielt sich im Hintergrund. Der Hauptmann ging hinein und bemerkte sofort das offenstehende Fenster, durch das etwas Mondlicht in den Raum schien.

Das gab dem ganzen einen unheimlichen Flair. Mitten auf den Papierstapeln lag ein lebloser Körper, das Blut der jungen Frau war bereits bis auf den Boden getropft und das Papier hatte sich damit voll gesogen. Sie lag auf dem Rücken, die Augen angstvoll aufgerissen - doch ohne Regung.

Offenbar war eine Klinge durch ihr Herz gebohrt worden, die Menschenfrau mit den langen schwarzen Haaren trug einen auffälligen Gürtel an dem mehrere Ohren befestigt waren. Von Dunkelelfen, dazu eine geschrumpfte Hand einer dunklen mit einem Siegelring. Scheinbar hatte sie sich der Jagd auf die Dunklen verschrieben.

Doch sie war weder bewaffnet, noch trug sie eine Rüstung. Nur - ehemals - weiße Kleidung und eine ebenso weiße Maske.

[Nebelkatze]

Der Anblick von Toten war nichts ungewöhnliches in ihrem Leben. Das rote Blut auf der weissen Kleidung hatte fast etwas ästhetisches. Jedoch wirkte der Ort so absurd.

"Ich glaube jemand wollte eine Nachricht hinterlassen."
Sie zog sich weisse Handschuhe an und legte ihren Umhang über einen Stuhl. Dann trat sie an die Leiche. Sie schaute sie von allen Seiten an in der Hoffnung durch sie einen Hinweis auf den Täter zu finden. Was hatte sie hier gesucht und hatte sie es behalten? Oder wurde es ihr abgenommen? Sie seufzte. Dann winkte sie den Hauptmann zu sich.

"Helft mir sie aufzurichten, wir müssen ihr die Maske abnehmen. Ausserdem will ich sehen ob zwischen den Papieren nicht doch noch ein Hinweis zu finden ist."