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Unterdessen klopfte es an der Tür in einem der äußersten Häuser in Heine. Das Klopfen war durchdringend und ungeduldig und der Hall jenes schien durch das gesamte Gebäude zu gehen. Nach einigen Minuten öffnete sich die Tür spaltweit und Stille brach ein.
Vogelgezwitscher und Wasser, welches plätschernd aus einem kaputten Faß in der selbigen Seitengasse lief, erfüllte im nächsten Moment die Umgebung. Die sonst eher lauten Straßen und Wege Heines waren von diesem Punkt aus kaum zu hören.
Eine in einen Umhang gehüllte Gestalt schaute in den Türspalt hinein, stieß sogleich die Tür etwas breiter auf und trat hindurch, jene wieder hinter sich schließend.
In einer Ecke saß eine Gestalt mit einem Musikinstrument in der Hand. Es schien ein Streich- oder Zupfinstrument zu sein. Der fahle Lichteinfall verriet diese Gestalt jedoch.
"Nicht gerade freundlich, wenn man bedenkt, wie viele Adena ihr von mir bereits erhalten habet, nicht wahr," entfuhr es der Frau im Umhang.
"Nicht gerade freundlich, wenn mein Geschäftspartner versucht mich zu umgehen, um einen direkten Kontakt zu knüpfen, mh," erwiderte der männlich klingende Dunkle. "Was immer ihr suchet - ich werde euch nicht helfen. Ihr seid alle gleich, ihr Rivvil. Kaum hilft man euch, hintergeht ihr einen sogleich. Sogar diese darthiiri sind dahingehend besser."
Schwer konnte man das Grinsen der Frau erkennen. "Nur nicht zu Dunklen, verständlicher Weise. Immerhin habet ihr sie doch betrogen, nicht wahr?"
Der Dunkle legte das Musikinstrument zur Seite und stand auf. Er durchschritt den kleinen Strahl Licht, der wohl ob der alten Bauweise von einem der Fenster noch durchschien, sodass sein zorniges Gesicht noch zu sehen war. Doch dann sprach er überraschend ruhig: "Was auch immer eure nächste Anfrage sein wird, sie wird mehr als einen Silberling kosten."
"Ich gebe euch fünf! Findet Vassnti Xafel. Ich will wissen wo der Dunkle ist und ihr könntet ja ein Rendezvous mit ihm organisieren, nicht wahr?"
"Zehn."
"Fünf," meinte Jissandre standhaft und sah wahrlich so aus als würde sie keinen Adena mehr zahlen.
Schließlich gab sich der Dunkle geschlagen, meinte dann: "Wenn ihr mich aber erneut hintergehen wollet, dann werde ich Mittel und Wege finden das Versäumte von euch zu bekommen. Ich werde sehen, ob ich diesen Vassnti Xafel finde. Sobald es der Fall ist, werde ich eine Nachricht nach Dion schicken.." - "Aden," unterbrach die Frau ihn.
Der Dunkle nickte erneut. "Aden." Jissandre reichte ihm drei Silberlinge und er sah etwas fragend zu ihr. Sie meinte: "wenn ihr ihn findet, bekommt ihr den Rest und vielleicht etwas mehr. Sorget dafür, dass ich mit ihm reden kann und dass er mich nicht gleich umbringen will, wenn er es denn wollen sollte."
Der Dunkle grinste tückisch und meinte schließlich: "Ich werde ihn finden. Doch ob er euch tötet oder nicht ist allein seine Entscheidung und nur ihr und euer Können wird ihn davon abhalten, wenn er es wollen sollte."
"Und noch was..." setzte Jissandre an. Der Dunkle zuckte nicht mit der Wimper und wartete ab. "Findet einen Weg dem Elfen vernünftigen Speis und klares Wasser zu bringen. Lasset euch etwas einfallen. Bestecht einen der Wächter. Lasset mich dann den Betrag wissen. Ich werde schon wissen, ob ihr die Wahrheit saget." - "Ich denke nicht, dass das möglich ist," entgegnete der Dunkle mit gewisser Genugtuung, fuhr dann aber fort: "doch," er hielt kurz inne und setzte dann fort, "werde ich sehen, ob sich nicht vielleicht ein käuflicher Rivvil findet. Dann würde es nicht schwer sein. "
Jissandre wandte sich um und winkte arrogant über die Schulter, öffnete die Tür und verschwand im nächsten Moment, die Tür hinter sich zu fallen lassend. Der Dunkle schaute ihr einen Moment hinterher, fluchte knapp auf seiner Sprache und machte sich auf nach Aden. Die einfachsten Dinge würde er versuchen zuerst zu lösen.
Anwesend - ab und an.
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Die Elfe bleibt im Türrahmen stehen, den Blick auf die Tote gerichtet. Kalte Angst überkommt sie. Noch vor wenigen Stunden war Artamir hier gewesen...
Dieses Haus war einmal ein zu Hause für sie gewesen, ein Zufluchtsort, aber all dies war nun dahin. Die Stimmen in ihrem Kopf wurden lauter, dass sich hinter all diesem Tun sehr viel mehr verbarg als man erahnen mochte. Aber sie hatte sie nicht hören wollen...
Ihre Hand krallt sich in den Türrahmen. Sie hätte auf Aduial hören sollen...
Langsam versucht sie die Fassung wieder zu erlangen. Neneliel hat sich bereits der Toten genährt und wohl um zu sehen, wer sich hinter der Maske verbirgt.
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~ Heine, Gutshaus Sternenglanz – abends ~
Die Maske verbarg ein junges Gesicht und Neneliel und Norelle könnte diese Person früher einmal im Tempel der Eva begegnet sein. Damals kam sie mit starken Verletzungen in den Tempel. Die junge Frau namens Thazyria war als Sklavin den Dunklen entkommen und hatte immer davon gesprochen, dass sie ihre Herrin getötet hatte – die geschrumpfte Hand an ihrem Gürtel war mal ein Teil von ihr.
Wenn Thazyria nicht gerade Scion verfolgte war sie aber nicht mehr häufig in Heine zu sehen bis sie irgendwann ganz verschwand. Sie hatte sich der Jagd an Dunkelelfen verschrieben und war immer eine seltsame Zeitgenossin gewesen. Nun lag sie tot auf dem Schreibtisch eines Elfen.
Der Hauptmann half Neneliel die Leiche vom Tisch zu hieven und musterte Thazyria noch einmal knapp. Sie war noch so jung gewesen…
Der Schreibtisch selbst war geordnet und aufgeräumt und schien keinen weiteren Hinweis zu geben. Auch sonst sah der Raum nicht danach aus, als hätte ein Kampf stattgefunden.
" Können wir etwas mehr Licht bekommen?", fragte der Hauptmann dann in den Raum als er diesen durchsuchte ohne etwas dabei anzufassen. Ellen drehte einen der Leuchtkristalle in seine Fassung, welcher den Raum daraufhin erhellte.
" Das ergibt keinen Sinn…", murmelte der Hauptmann und ging dann zu dem offen stehenden Fenster um vielleicht dort eine Spur zu finden.
~ Zur gleichen Zeit im Kerker Adens ~
Es war bereits dunkel draußen geworden, als einer der Wachmänner an Elsyrions Zelle herantrat um diese zu öffnen. Der Elf schenkte dem Ganzen nur einen müden Blick, seine Sinne waren bereits völlig verzerrt. Die Schale mit Trinkwasser stand unberührt in seiner Zelle.
" Komm mit, dass kann ja niemand mehr mit ansehen.", meinte der Wachmann leise und packte Elsyrion an den Ketten um ihn mitzuschleifen. Elsyrions Beine waren taub und es würde nicht mehr lange dauern bis sie nachgaben. Aber er schlurfte dem Wachmann hinterher. Was für eine Wahl hatte er sonst auch?
Die Beiden gingen ein paar Gänge und kurz kam es Elsyrion so vor als wären sie sogar etwas nach oben – gen Oberfläche – gegangen. Der Mensch verschwand mit ihm in einem Versorgungsraum, es roch nach Essen und auch Fässer mit Alkohol schienen sich darin zu befinden. Wohl ein Vorratsraum der Wachleute.
Der Mensch nahm seinen Helm ab und verschloss die Tür von innen. Es gab ein großes Fenster in dem Raum durch das man zirpende Grillen hören konnte. Elsyrion ließ sich auf einem der Fässer nieder und musterte den jungen Menschen knapp. Er zählte vielleicht 20 Sommer und schien noch nicht lange beim Militär zu sein. Seine Haltung verriet dies.
" Seitdem du hier bist trinkst und isst du nichts… warum?", die Stimme des Wachmanns war noch immer gedämpft und er begann einen Wasserschlauch zu füllen.
Elsyrion schloß die Augen und er hatte wieder die Worte der Dunklen in seinem Kopf, die ihn heute mit der Menschenfrau besucht hatte: " Während du hier schmorst werde ich dafür sorgen, dass auch der Rest deiner Familie unter die Erde kommt!" Es konnte sich dabei eigentlich nur um Kylara handeln, davon war er überzeugt.
" Hast wohl Angst, dass Wasser wäre vergiftet oder son Zeug, he?", der Wachmann hielt Elsyrion den Wasserschlauch entgegen. Es war beinahe zu verlockend. Der Elf öffnete seine goldenen Augen wieder und antwortete heiser: " Habt ihr euch jemals über die Ratten unter meiner Pritsche gewundert? Wohl nicht – sie sind alle tot weil sie von dem Brot aßen oder von dem Wasser tranken."
Der junge Mensch hob beide Augenbrauen und schüttelte dann den Kopf: " Die anderen Gefangenen leben auch noch. Das kann nicht sein."
" Wieviel Sold bekommt ihr?", fragte Elsyrion direkt. Der junge Mensch schraubte den Wasserschlauch wieder zu und legte ihn neben Elsyrion aufs Fass, ehe er antwortete: " Es reicht gerade um unseren Hunger zu stillen… meint ihr etwa jemand wurde … gekauft um euch zu vergiften?"
" Mae. Auch wenn euer Hauptmann ein Dunkler ist, er hat mehr Rückrat als all die anderen Wachen hier. Ich glaube nicht, dass er so etwas anordnen würde." Elsyrions Blick durchbohrte den Menschen beinahe. Er wusste ganz genau, dass er es war, der ihm immer zu essen und zu trinken gab.
" Unfug!", empört winkte der Mensch ab. Dann verließ er den Raum wieder und ließ Elsyrion allein.
Er war ein schlechter Schauspieler und noch dazu war es geradezu offensichtlich das hier etwas nicht stimmte. Das Schlüsselbund des Wachmannes lag noch im Raum und Elsyrion hätte sein silbernes Ohr verwettet, dass die Schlüssel zum Schloß des Fensters sowie zu seinen Hand- und Fußschellen passen werden.
" Das ist eine Falle.", sprach er laut aus um den Worten mehr Gewicht zu geben. Er konnte hier ausbrechen und hoffen das er mit dem Leben davonkam – ein flüchtiger Mörder würde sicherlich gnadenlos gejagt werden. Alternativ konnte er hier bleiben und hoffen, dass Norelle und Artamir nichts geschehen würde…
Langsam erhob Elsyrion sich und nahm das Schlüsselbund an sich. Er hatte schon einmal eine Frau samt Kind verloren, weil er einer Dunklen zuviel vertraut hatte. Mit einem klickenden Geräusch gingen die Handschellen auf, dann waren die Fußschellen dran. Während er zu dem Fenster ging griff er sich eine Handvoll Weintrauben und stopfte sie in den Mund. Er würde Kraft brauchen um diese Flucht zu überstehen.
Quietschend öffnete sich das Gitterfenster und Elsyrion sog den Duft der Nacht ein. Freiheit – für einen hohen Preis. Aber hier ging es nicht um ihn, das tat es längst nicht mehr.
~ 5 Minuten später ~
" Ihr habt was?!", die Stimme des dunkelelfischen Hauptmannes donnerte durch den Raum, sodass alle Anwesenden leicht zurückzuckten.
Der junge Mensch antwortete kleinlaut: " Ja… er hat mir immerhin genügend Adena geboten…" Wenn Blicke töten konnten, wäre er nun sicherlich mehrmals gestorben.
Kanaresh setzte noch einen Drauf und verpasste dem Wachmann eine schallende Ohrfeige: " Ihr würdet für die Handvoll Silberlinge sogar euch selbst töten! Narr!"
Ohne Pause wandte Hauptmann Kanaresh sich an die anderen Wachleute und befahl: " Findet diesen Dunklen, der es gewagt hat meine Leute zu bestechen! …und findet diesen Elfen! Es ruht niemand bevor ich beide nicht vor mir stehen habe! Los, Abmarsch!"
~ * ~
Wie ein gehetzter Hund rannte Elsyrion durch die Wiesen Adens. Er wollte sich von der Stadt fernhalten, aber irgendwie war er inmitten eines Blumenbeetes gelandet. Sein Atem ging rasselnd, er hatte einfach nicht genügend Energie für diesen Marathon… er brauchte ganz dringend etwas zu trinken…
Elsyrion sackte auf die Knie. Das Oberteil hatte er bereits bei dem ersten Sprung durch die Dornenhecke aufgeben müssen. Sein blasser Oberkörper war zerkratzt, dass silberne Haar hing wild an ihm herunter und seine Sträflingsleinenhose war auch nicht gerade unauffällig. Fehlte nur noch der Bart, den ein Mensch jetzt sicher hätte.
Aber zum Glück trieben sich nachts keine Personen auf den Adener Blumenwiesen herum… wirklich keine?
Als Elsyrion nach vorne kippte – mit dem silbernen Ersatzohr voran - hörte er dumpf Schritte die auf ihn zukamen. Bevor sein Sichtfeld gänzlich verschwamm konnte er nur noch Stiefel sehen und die Umrisse einer Gestalt die sich zu ihm niederbeugte.
" Was…", war das letzte das über Elsyrions Lippen kam. Aber ob das nun eine Frage sein sollte oder die Bitte nach Wasser war nicht so genau auszumachen…
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*Alau anstubs* Dein großer Auftritt ;-)
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Langsam neigte sich der Dunkle nach vorne, ein Schmunzeln auf den Lippen.
Die Augen, an das diffuse Licht der Nacht gewohnt, musterten die Gestalt,
welche sich nun wirklich nicht in glücklichem Zustand befand. Schnell war klar,
dass es sich hier um einen Lichten handelte, und die Sträflingshose liess erste
Vermutungen aufkommen. Langsam schob sich die rechte Hand, in einen roten
Samthandschuh gehüllt, nach vorne und strich dem Elfen das Haar aus dem
Gesicht.
Die Augen verengten sich ein wenig, und obwohl das Schmunzeln blieb, wäre
wohl jedem die leichte Anspannung im Gesicht Alaushrils aufgefallen. Rasch
blickte er um sich - niemand, der in der Nähe war. Sein Atelier und die dazu-
gehörenden Räumlichkeiten waren einige Minuten von den Blumenfeldern
entfernt, zudem würden bestimmt Wachen auf den Strassen unterwegs sein;
ein schwieriges Unterfangen.
Wartet einen Augenblick, verehrter Herr Elsyrion, ich werde gleich wieder da
sein. Wobei... Ich bezweifle, dass Euch das kümmern wird. Seid einfach still.
Nun, am besten... Bleibt, wie Ihr seid, das gefällt mir ganz gut.
Mit bitterem Schmunzeln auf den Lippen wendete sich der Dunkle um und
kehrte zurück in seine Stätte. Rasch wurde der Elf, ein eher schlecht bezahlter
Gehilfe, der sich jedoch durch seine absolute Neutralität und seine Fein-
Motorik auszeichnet, geweckt.
Zehn Minuten später standen die beiden Männer, der eine wach und
begeistert, der andere müde und etwas skeptisch, vor dem mutmasslichen
Flüchtling.
So, ich würde Vorschlagen, dass Ihr Euch seiner annehmt. Ihr versteht
doch, was ich damit meine? Ihr hebt ihn hoch und kümmert Euch um den
Transport, die Wachen überlasst mir. Wisst Ihr, das lichte Volk ist weniger
auffällig, und Ihr seid nicht sehr beleibt, wenn Ihr den Herrn dicht an Euch
presst, wird man denken, Ihr seid eine Person. Brilliant, nicht wahr?
Wie Ihr meint, Meister...
Ausgezeichnet. Dann hebt ihn mal hoch.
...vorsichtig. Der krepiert Euch ja noch auf dem Rücken. Stellt Euch nur die
Sauerei an, wenn der über eure Robe... Nun, Ihr werdet Euch selbst darum
kümmern, was auch immer passieren mag.
Wie Ihr meint, Meister...
Xas. Und nun los. Folgt mir.
Die beiden Gestalten, die eine wohlgekleidet und agil, die andere eher
nachlässig angezogen und mit einem Pack auf dem Rücken, bewegten sich
lautlos durch die nicht ganz so engen Gassen Adens. Nur ein mal wurde es
nötig, eine gewisse Überzeugungskraft an den Tag zu legen. Zwar fand man
den kleinen Menschenjungen, der zu unmenschlicher Uhrzeit noch auf der
Strasse lungerte, nicht, doch das war wohl kaum Alaushrils Schuld.
Bald wurde der Elf auf den eilig leergeräumten Tisch gelegt. In einiger
Entfernung glühte noch die warme Esse, in der der Dunkle seine feinen
Edelsteine mittels hoher Alchemistenkunst zu reinigen pflegte. Der Lichte,
Maerin, besorge Wasser und ein paar Scheiben Brot sowie einen Apfel. Alle
drei Dinge wurden dem Elfen hingelegt, und während Maerin sich um die
Versorgung seines "Bruders" kümmerte, nahm sich Alaushril ein Buch, setzte
sich in einen mit rotem Stoff bezogenen Sessel, und dachte nach. Die
Augen, welche über die Klarheit eines eisigen Bergsees verfügten, starrten
unentwegt in das Feuer.
Nett.
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~~Quotentunte~~
~~unzuverlässig - elitär - indifferent~~
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Sie blickt in das Gesicht, der jungen Frau, es kommt iht merkwürdig bekannt vor.
Vorsichtig triit sie weiter in den Raum hinein. Die Frau war noch so jung gewesen...aber was hatte sie hier zu suchen gehabt?
Der Gedanke, dass einfach jemand in diese Haus schleicht und in Elsyrions Arbeitszimmer herumstöbert, macht ihr Angst.
Entweder war sie vertieft in die Papiere gewesen oder sie hatte den Täter gekannt...anders konnte sie es sich nciht erklären, dass die Frau sich nciht gewehrt zu haben schien.
Was aber hatte sie gesucht? Was konnte es hier geben, was all dies wert gewesen wäre?
Die Neugierde treibt sie näher an den Tisch heran und sie versucht einen Blick auf die Papiere zu erhaschen.
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~ Heine, Gutshaus Sternenglanz ~
Die Papiere waren die übliche Bürokratie, die Elsyrion führte: Ein paar Schreiben für den Stadtrat, hier und da eine Rechnung die das Gutshaus betraf oder Notizen zu irgendwelchen Archälogischen Funden oder seltsamen Orten. Das war aber nichts, dass Norelle nicht von ihm kannte. Leider war das meiste davon nun Blutrot - er hatte Glück, dass er so haltbare Tinte nutzte.
Der Hauptmann Heines Stadtwache kletterte durch das offenstehende Fenster nach draußen, dabei verschätzte er sich mit der Höhe und purzelte in die Böschung hinter dem Haus. Aber er schien unversehrt, denn noch konnte er fluchen wie es sich für einen Menschen gehörte.
" Nanu, was ist das?", hörte man von ihm, gefolgt vom rascheln der Büsche. " Ha, scheint mir so als wäre der Täter hier auch hinuntergerollt... er hat etwas verloren!"
Wenig später reichte er einen schmutzigen Brief durch das Fenster, bevor er wieder hereinkam - dieses Mal aber durch die Haustür.
Der Brief war von ein paar Matschflecken bedeckt, die durch die feuchte Erde unter den Büschen hervorgerufen wurden. Die Schrift jedoch war sehr klar und ohne verschmieren geschrieben worden. Papier und Tinte waren aber wohl nicht allzu teuer.
Seyd gegrüßt Thazyria Taranaga!
Ich weiß, dass Ihr immer noch nach ihr suchet. Auch ich wünsche mir, dass Ihr endlich Eure Ruhe findet. So habe ich Informationen besorgt, die um seinen Tod spielen. Ohja, mir war nicht entgangen, dass ihr ihn begehrt habt, sein Tod muss Euch sehr getroffen haben. Trefft mich morgen bei Mondlicht in Heine, damit ich Euch zeigen kann, was ich fand.
Die Sklaverei hat nun ein Ende.
Auf Bald,
B.
~ Aden, Kerker unter dem Schlosse ~
Während die Suchtrupps die Stadt und ihre genauere Umgebung abliefen und bereits die Torwächterin ausgefragt wurde, ob sie heute Nacht einen verdächtigen Elfen fortgeschickt habe, marschierte eine auffällige Gestalt auf das Schloss zu.
Der schwere Umhang mit einem goldenen Rand wehte hinter dem hochgewachsenen Menschen her, auf ihm prangte der Löwe Adens, gleichsam wie auf seiner gülden Schimmernden Rüstung. Schwere Platten trug er auf seinen Schultern, aber er bewegte sich damit sehr schnell, als hätte er seit seiner Geburt nie etwas anderes getan.
Wenige Minuten später stieß dieser Mensch die Tür zur Wachstube auf - dort wo die vier Hauptmänner der Adener Garde sich immer versammelten. Doch heute war nur Kanaresh hier. Der Dunkelelf erhob sich sofort aus seinem Stuhl, als er den General erkannte.
Gewiss war Hauptmann Kanaresh beinah einen Kopf größer als der General, aber durch das Charisma und seinen Rang fiel das niemandem auf. Kanaresh salutierte knapp und hob leicht eine Augenbraue - seine Art fragend dreinzuschauen.
Der General der Adener Garde betrachtete ebenso knapp den Stadtplan, der auf einem grossen Strategie-Tisch lag und die kleinen Mithrilfiguren darauf. " Wie sieht es aus, Hauptmann?", fragte er dann.
Kanaresh räusperte sich kurz, bevor er ihm die Situation erklärte: " Wir haben einen Flüchtigen, der ob seines Zustandes allerdings nicht weit kommen wird. Wir vermuten, dass er noch in der Stadt ist. Es handelt sich um Elsyrion Sternenglanz."
" Ja, das ist mir bekannt. Darum bin ich hier. Berichtet mir, wie es dazu kam. Ich lasse euch hier nicht allein zurück, damit ihr mir gleich einen Ausbruch möglich macht, Kanaresh. Ihr dientet unter Levan, ich habe mehr von euch erwartet."
" Ein Dunkler hat einen der jungen Wachmänner bestochen, welcher dem Elf half auszubrechen."
" Wer?"
" Simon Dalares, General. Ich hätte ihn nicht mit der Verpflegung des Elfen betrauen sollen. Wie ich gerade herausgefunden habe, wollte er ihn vergiften. Wir haben viele tote Ratten in der Zelle gefunden."
" Erst will er ihn vergiften und dann verhilft er ihm zur Flucht? Wo ist der Junge jetzt?"
" In einer Einzelzelle hier oben. Ich nehme an sie wollen selbst mit ihm sprechen?"
" Aye. Das wede ich sofort tun.", damit wandte der General sich wieder zur Tür, hielt aber inne: " Ach, bevor ich es vergesse..."
" Ja, General", Kanaresh hatte immer noch die volle Aufmerksamkeit auf den General gerichtet.
" Fangt den Elfen lebend, tot nützt er niemandem etwas."
" Verstanden."
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~ Akademie zu Aden; am nächsten Morgen
Eingehüllt in einen schwarzen Stoffumhang, welcher lediglich sein verbliebenes Auge des Dunklen preisgab, durchstöberte er die Stadt Aden. Der Stoff war bis über die Nase gezogen und die Kapuze verdeckte sein Haar. Nur die zwei Aussparungen für seine langen Ohren waren ein weiterer Hinweis auf seine Rasse.
Er konnte sich nicht durchfragen, aber die Beschreibung des Kontaktmannes zu der Akademie verhalf ihm weiter. So war es noch recht früh, als er eintrat.
Trotz des vielen Stoffes konnte man seine schmale Gestalt erkennen, unter dem Umhang klimperten seine heiligen Symbole Shilens, die an seinem Gürtel befestigt waren. Auch konnte man noch etwas von seiner verzierten Robe sehen, wenn sein Gang den Umhang etwas zur Seite warf.
Er zeigte der erstbesten Mentorin ein Stück Pergament, auf dem stand:
"Ich suche Jissandre Omineth, mein Name ist Vassnti - Freund der Familie Xafel."
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*Das Fräulein, welches wohl grüner nicht angezogen hätte sein können, meinte lächelnd* Bitte wartet hier, ich schaue kurz nach, ob sie schon da ist.
*Sie deutete gleichzeitig auf etwas Sessel-artiges und verschwand in einem der unzähligen Zimmer. Da es ein Dunkelelf war, würde er vermutlich sogar die Worte hören, die die Frau hinter der Tür sprach.* Guten Morgen! Ist Frau Omineth schon da? Sie hat mal wieder Besuch.
*Eine wohl ältere männliche Stimme gab von sich* Nein. Ich habe sie heute noch nicht gesehen. Sie wird wohl jeden Moment hier eintreffen, glaube ich. Abgemeldet hat sie sich ja nicht.
*Die Frau trat hinaus und sah zum Dunklen* Verzeiht aber sie ist noch nicht da. Sie sollte ... *in diesem Moment sah die Frau eine Gestalt in den Gang abbiegen und brach ihren Satz ab* Ah. Das ist sie. Guten Morgen *rief sie Jissandre zu*
Guten Morgen *sprach Jissandre ruhig als sie näher trat. Ihr Blick fiel dann auf den Dunklen, dann zur Frau. Die Frau lächelte und meinte* Ihr habt Besuch. Herr Vas..Vasni..Vassnti? *Sie stotterte um den Namen herum, während der Dunkle das Pergament Jissandre hinhielt* Vassnti, Freund der Familie Xafel. *las Jissandre laut vor und nickte. Dann fuhr sie mit dem Kopf um und musterte den Dunklen etwas, meinte dann* Könnt ihr nicht sprechen? Oder mich gar hören? Wartet hier einen Moment.
*Sie zeigte ihm mit Gesten, dass sie wohl kurz in das Zimmer müsse. Dann sah sie sich um. Gut, dass dies eine Akademie war, an der auch Dunkle gelegentlich unterrichteten. Aber nun würde sie einen Fremden in ihr Gespräch einweihen müssen. Doch das ließ sich nicht vermeiden.
Sie ging zu einem Dunklen herüber, der durch seine kleine Brille ein Buch las und dabei etwas die Lippen bewegte. Als sie vor ihm halt machte, wandte er den Kopf nur etwas, die Augen aber zur Seite und musterte sie, sagte dann mit einer wohlklingenden, jedoch offensichtlich desinteressierten Stimme* Kann ich euch helfen, Rivvil Omineth?
*Jissandre überhörte dies und erwiderte* Grüße. Ihr seid doch einer der Magister der Sprachen, nicht wahr? Ich wollte mit einem Dunklen sprechen, doch offenbar versteht er mich nicht - könntet ihr für mich übersetzen?
*Gehässig war der Blick des Dunklen als er das Buch zuklappte und sein Gesicht zu einem überlegenen Grinsen verzog* So? Nicht, dass man sich unter Kollegen hilft - aber was habe ich davon, dass ich meine Zeit für euch opfere? Und.. vielleicht will er euch ja nicht verstehen *er lachte etwas*
Was wollet ihr denn? *entfuhr es Jissandre sogleich* Bietet mir etwas an *meinte der Dunkle nun vollends die Konversation genießend. Sie wusste, was der Dunkle wollte. Doch wenn der Magisterrat mitbekommen würde, dass sie einen Dunklen in den Büchern der Feuermagie lesen ließ, würde es Konsequenzen nach sich ziehen* Ich biete euch einen Gefallen, den wir aber nicht hier ausdiskutieren sollten *sprach Jissandre leise.
Der Dunkle nickte zufrieden und meinte* Ich komme darauf zurück. Und ihr vertaut darauf, dass ich alles wahrheitsgetreu übersetze? *Wieder grinste er breit. Jissandre schaute ihn leicht erbost an, meinte dann aber überspielt freundlich* Nein. Ich würde es gern hoffen, doch habet ihr denke ich keine Nachteile, wenn ihr mir die Wahrheit saget und ... ich habe gerade nicht die Wahl. *Abermals nickte der Dunkle zufrieden und schritt mit Jissandre zur Tür.*
Vendui' *meinte der Magister zu Vassnti* [dunkelelfisch] Ich werde übersetzen, was die Rivvil zu euch saget und umgekehrt.
Saget ihm, dass es besser wäre an einem schattigen Plätzchen im Garten der Akademie zu reden, wo wir ungestört sind.
*Der Dunkle übersetzte es*
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Vassnti betrachtete seinen 'Bruder' misstrauisch, nickte dann aber. Er gab mit Handzeichen zu verstehen, dass etwas zu schreiben nützlich wäre woraufhin der dunkelelfische Gelehrte einen Schreibblock und einen dazugehörigen Schreibkristall hervorholte und dem eingehüllten Dunklen überreichte.
Sogleich begann Vassnti darauf zu schreiben, es war eine klare Handschrift - aber sie war in dunkelelfischen Zeichen gehalten.
"Ein Priester Shilens... nur jene beherrschen die Schrift so gut, mal von den Gelehrten abgesehen.", murmelte der 'Dolmetscher' in sich hinein und es klang beinahe als hätte er Erfuhrcht vor Vassnti.
Dann las er die geschriebene Zeile und wandte sich an Jissandre: "Er hält es für eine ausgezeichnete Idee einen abgelegeneren Ort aufzusuchen. Ausserdem würde er gern mehr über euch erfahren, bevor er mit euch über das Geschehene spricht", ein Grinsen zeichnete sich bei dem Dunklen ab.
Vassnti hingegen betrachtete Beide Anwesenden mit Vorsicht.
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Sie entzifferte den Brief und stand vor einem erneuten Rätsel. Offensichtlich hatte Thazyria die versprochene Ruhe gefunden. Das Ende der Sklaverrei? Es gab nur ein Volk das sich Sklaven hielt. Der Brief musste von einem Dunklen stammen. Angewiedert wendete sie sich ab und ging nach draussen um nachzudenken.
=°_°= Oonevia Rune
= -_- = Neneliel Garden of Eva
=^_^= Ariena Giran
=^.~= Celerian Orthae Earithin
=^.^= Kurinwe Geschichtenerzählerin Orks
=*_*= Nefea Kam Ha
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